Suche löschen...
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 26.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191306266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19130626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19130626
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-26
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nis erkannt worden. Ihre Zahl wuchs in Sachsen von 12 im Jahre 1894 auf 56 im Jahre 1911. Sie beschränken sich aber fast nur auf die 5 größten Städte, die 51 Kinder horte besitzen, während auf das ganze übrige Land nur 5 entfallen. Von den 56 Kinderhorten sind 43 Unter nehmungen gemeinnütziger Vereine, 12 (alle in Leipzig) mit Bezirksschulen verbundene Gemeinde-Unternehmungen, 1 das Unternehmen des katholischen Pfarramts zu Leipzig - Plag witz. Der älteste Kinderhort ist der 1879 vom Verein für Kinderbewahranstalten begründete zu Freiberg. Leipzig hat 22, Dresden 18, Chemnitz 6, Plauen i. V. 3, Zwickau 2 Kinderhorte. Es ist dringend zu wünschen, daß Kinderhorte auch außerhalb der großen Städte errichtet werden, um der Verwahrlosung der Jugend zu steuern, die nicht selten die Räume der Familie vor abends 8 Uhr kalt und dunkel vorfinden. — Großer Wertzuwachs an Käufer«. Das Stadt steueramt' zu Dresden hat einem Dresdner Hausbesitzer au zwei Häusern (von welchen er eins verkaufte und eins ver tauschte) einen unverdienten Wertzuwachs von 359799,19 Mk. und 295565,47 Mk., zusammen 655365,66 Mk. berechnet und auf diese kolossale Wertzuwachssumme eine Steuer von 65439,45 Mk. und 48165,52 Mk, zusammen 113604,93 Mk. auferlegt und beim Königlichen Amtsgericht angemeldet. Außerdem ist dem Staat und der Stadtgemeinde Dresden aus diesen Verkäufen und den damit in Zusammenhang stehenden Geschäften an Besitzwechselkosten usw. schon eine Summe von über 80000 Mark zugeflofsen. — Esperanto und Landwirtschaft. Die Landwirt- schaitskammer für das Herzogtum Oldenburg in Oldenburg i. Gr. beteiligt sich an der Internationalen Baufachaus stellung in Leipzig 1913 u. a. durch Auslegung eines großen Albums mit Photographien von ländlichen Wohnungen und Wirtschaftsgebäuden, in welchem der begleitende Text außer in deutscher Sprache auch in Esperanto enthalten ist. Die Landwirtschaftskammer ist zu dieser Wertschätzung der internationalen Hilfssprache dadurch gekommen, daß sie schon des öfteren praktischen Gebrauch von ihr hat machen können, indem die der Landwirkschaftskammer angeschlossene Versuchs- und Kontrollstation aus dem Auslande Aufträge, zur Untersuchung von Erdproben usw. in Esperanto erhielt. — Pie Bekämpfung der Mauk- und Klauenseuche. Am Freitag hat in Berlin.im Kaiserlichen Gesundheitsamt die durch eine Reihe von Sachverständigen verstärkte Vete rinär-Kommission des Reichsgesundheitsrats getagt, um ihr Urteil abzugeben über den Wert einiger Verfahren zur Be kämpfung der Maul - und Klauenseuche. Den Beratungen lagen die Ergebnisse eingehender praktischer Versuche zugrunde, die mit den Verfahren seit dem Oktober v. I. durch die Veterinärabteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes ge macht waren. Sie führten zu dem Ergebnis, daß eS bis her noch nicht gelungen ist, den Erreger der Maul- und Klauenseuche zu finden. Der praktischen Prüfung durch die Veterinärabteilung des Reichsgesundheitsamtes unterlag einmal das Verfahren des Bakteriologen Dr. Siegel, der im Jahre 1911 den Nachweis erbracht zu haben glaubte, daß es ihm gelungen sei, den Erreger der Maul- und Klauenseuche zu entdecken. In Sachverständigenkreisen er achtete man jedoch diesen Beweis nicht für erbracht, weil die Impfung mit den Siegelschen Reinkulturen keine Maul- und Klauenseuche erzeugte. Seit jener Zeit hat Dr. Siegel seine Forschungen mit staatlicher Unterstützung fortgesetzt. Weiterhin wurde ein Verfahren des Dr. von Niessen er probt, der ebenfalls den Erreger der Maul- und Klauen seuche gefunden zu haben glaubte. Neben den Prüfungen durch das Kaiserliche Gesundheitsamt hat auch die preußische landwirtschaftliche Verwaltung noch ein Verfahren des Rostocker Bakteriologen Grugel auf seine Anwendbarkeit zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche erprobt. Als Ergebnis aller praktischen und wissenschaftlichen Unter suchungen darf nunmehr als feststehend angesehen werden, daß es bisher noch nicht gelungen ist, den Erreger der Seuche zu ermitteln. — Der Landeskulturrat wird am Freitag, 4. Juli d. I., von vormittags 9 Uhr ab auf dem Kammergute Gor bitz bei Dresden eine öffentliche Vorführung von elektrisch betriebenen Strohpressen für mittlere und kleinere Wirt schaften veranstalten, um den sächsischen Landwirten Gelegen- heit zu geben, die verschiedenen Systeme nebeneinander im Betrieb kennen zu lernen. Eine größere Anzahl von Fabrikanten hat auch ihre Pressen zu dieser Schau angemeldet, so daß sie recht interessant zu werden verspricht. Kein säch sischer Landwirt sollte deshalb versäumen, der Vorführung beizuwohnen — Nach dem amtlichen Bericht des Königlichen Landes- Gesundheitsamtes über den Stand von Viehseuche« am 15. Juni 1913 im Königreiche Sachsen wurden vorgefunden im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen Schweineseuche einschl. Schweinepest in je einem Gehöfte in Ibanitz, Niederstaucha und Röhrsdorf. Im übrigen war der Bezirk seuchenfrei. — Jür die Vertilgung von H«ecken im Garten land stellt Johannes Böttner im praktischen Ratgeber den Grundsatz auf, daß sich Quecken entweder im Triebe er schöpfen oder im Saft ersticken müssen. Er schreibt: „Wo ich es mit einzelnen Queckenhorsten zu tun habe, werde ich natürlich nicht die Blätter oben abreißen, sondern die Horste gut mit den Wurzeln herausziehen. Sind es aber der Quecken zu viele, so verwende ich vernünftigerweise meine kostbare Zeit nicht auf das Herausholen der einzelnen Wurzeln, sondern ich hacke das Gras dicht über dem Boden ab. Das geht zwölfmal schneller als das Herausholen, und wenn ich das Abhacken nur fünfmal wiederhole, bin ich die Quecken viel sicherer los: Die Kraft der Quecke hat sich erschöpft. Die Kulturpflanze wächst darüber hinweg Zweitens das Ersticken: Plötzliche Störung mitten im Wachsen bringt jeder Pflanze Gefahr, auch dem Unkraut Quecke. Also ver legen wir den Kampf nicht so sehr in den Winter, als in die Hauptwachstumszeit, den Sommer. Wer verquccktes Land hat, soll es so einrichten, daß er es wenigstens zwei mal im Jahre bestellt. Das Land muß dann mitten im Sommer umgearbeitet werden. Dadurch werden die Quecken wurzeln viel energischer gestört als durch das Abhacken, und in einer Zeit, in der der Saft in voller Bewegung ist, werden die Wurzeln im Saft leicht ersticken". Garten freunde können den Aufsatz über Queckenvertilaung kosten frei erhalten, wenn sie an den praktischen Ratgeber schreiben. — Bkutlausvertikgung. Zur Verhütung des starken Auftretens der Blutlaus find Maßregeln zu deren Ver tilgung erneut ins Auge zu fassen. Die Blutlaus tritt kolonnenweise und zwar ausschließlich an den Apfelbäumen auf. Ihr Vorhandensein verrät sich durch weiße wollige Streifen oder breite Flecken an der Rinde oder in den Stammritzen. Starke Kolonnen gewähren den Anblick frisch gefallenen Schnees. Die Vertilgung der Blutlaus ist durch sehr einfache Schutzmittel möglich und geschieht dadurch, daß der befallene Stamm tunlichst auch die älteren Aeste, namentlich die Risse und Wundstellen in der Rinde und am Wurzelhalse sorgfältig mit der betreffenden Lösung mit steifem Pinsel bestrichen werden. Als Schutzmittel können empfohlen werden: eine Lösung, bestehend aus 1 Teil Petroleum, 1 Teil Schweine- oder Pferdefett und 3 Teilen Schmierseife, in heißem Zustande gemischt, oder Obstbaum- karbolineum (auf ein Liter Wasser l Liter Karbolineum) Die zur Bekämpfung des Baumschädlings geeigneten Mittel sind in hiesigen einschlägigen Handlungen zu haben. Die Behörden machen darauf aufmerksam, daß die Nicht anwendung der Vertilgungsmaßregeln eventuelle Bestrafung nach sich zieht. — Per Wein hat seine kleinen, unscheinbaren Blüten erschlossen, er begeht in den heißen, sonnigen Junitagen das Hochzeitsfest. Der Weinstock, der ehemals auch für unsere Gegend von großer Bedeutung war, wird leider nicht mehr so stark angebaut wie in früheren Jahren. — Weereuobst. Das Beerenobst reift, und an ver schiedenen Sorten ist z. Zt. kein Mangel. Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren winken an ihren oft bis zu mannshohen Sträuchern, auf dem Gartenlande blicken die schwellenden Früchte der Erdbeeren aus dem niedrigge- stellten, breiten Blätterwerk, und im Laub- und Nadelwald kriecht das Gestrüpp der Heidelbeere über jedes sonnige Fleckchen Erde und trägt reichlich sffne beliebten dunkel blauen Früchte. Während die Stachelbeere im reifen Zu stande vorwiegend als Näscherei für unsere Jugend in Frage kommt, haben die übrigen Beeren auch einen haus- wirtschafilich nicht zu unterschätzenden Wert. Wochenlang ist denn auch die Hausfrau jetzt meistens mit dem Einlochen beschäftigt. Welche Erfahrung man dazuweilen — be sonders mit Heidelbeeren hinterher machen kann, davon weiß so ziemlich jede Hausfrau ein Liedchen zu singen. Den wenigen, die in dieser Hinsicht noch keine persönlichen Er fahrungen gesammelt haben, sei zur Warnung mitgeteilt, daß man mir einer einzigen Flasche voll eingemachter Heidel beeren eine ganze Stube ruinieren kann. Schon bei den geringsten Spuren eingetrerener Flaschengährung schießen die eingemachten Heidelbeeren beim Oeffnen des Pfropfens in meterhohem Bogen aus der Flasche hervor und Gar dinen und Zimmerdecke sind oft im Handumdrehen blau Man öffnet deshalb Heidelbeerflaschen am liebsten im Keller und mit nach unten über einen hohen Steintopf gehaltenem Flaschenhals. — Keitpffa«ze«. Der Sommer bringt eine große Anzahl Pflanzen hervor, die auf jeder Wiese, an jedem Feldrain in Unmengen zu finden sind und an denen gleich wohl mancher achtlos vorübergeht, weil er den Nutzen dieser oft unscheinbaren Kräuter nicht kennt. Dabei ist der Wert vieler dieser Heilkräuter in der Hausapotheke kein geringer Salbeitee ist ein gutes Mittel für Erkältungen usw. des Viehes, wird auch beim Menschen zu Gurgelzwecken bei Er kältung gebraucht. Die Wurzel des blau blühenden Enzians gibt, mit Branntwein ausgezogen, ein gutes Mittel gegen Magenverstimmungen. Krauseminze, Scharfgarbe, Nelken wurz und Kamille liefern ebenfalls die altbekannten blut reinigenden bezw. schweißtreibenden Teesorten. Aus allen diesen Kräutern kann sich der Kenner bequem eine kleine Hausapotheke zusammenstellen, die bei leichten Unpäßlich keiten ohne ernstere Bedeutung gute Hilfe leistet. Wer allerdings die einzelnen Kräuter und ihre Anwendung nicht genau kennt, tut besfer, in ter Drogerie oder Apotheke seinen Bedarf an solchen Mitteln zu decken. — Pie Sotge« verschtuckter Kruchtkerne. Das Ver schlucken von Fruchtkernen, auch kleinerer, kann gefahrbringend sein. Bei längerem Verweilen ist ein Fremdkörper nie ge fahrlos, er verbindet sich mit Kalksalzen und kann dann wegen seiner Größe und Form Geschwüre und tödliche Darm verschlingung erzeugen. Haben die verschluckten Fruchtkerne auch noch nicht bald nach ihrer Aufnahme Beschwerden ver- ursacht, so darf dies doch nicht über die Gefahr hinweg täuschen. Die Fruchtkerne können einerseits durch langes Liegen chronische Entzündungen und Geschwürbildungen mit daraus entstehenden Narben Hervorrufen und dadurch selbst zur Ursache der Verengung des Darmkanals werden, anderer seits können sie nach Jahren noch alle durch sie möglichen Erkrankungen veranlassen. Sitzt der Obstkern in der Speiseröhre, so ist das Hinunterstoßen in den Magen nicht ungefährlich, denn auch im Magen kann er zu allerlei Ge fahren Veranlassung geben Finden sich Obstkerne im Magen, so ist die schonendste Behandlung, sie durch Magen spülung zu entfernen. Will man spitze Kerne, z B. die der Pflaumen unschädlich machen, so gibt man, wie man es bei andern spitzen Fremdkörpern zu tun pflegt, Kartoffel-, Reis oder Griesbrei, Sauerkraut oder Brot mit viel Butter, Mittel, welche die Kerne einhüllen, um so die Darmwand vor ihnen zu schützen. — Pie sauere Hurkenzeit nannte man früher die Hundstage. Früher, als die Politik noch nicht ständig auf dem Siedepunkte stand, reisten um diese Zeit die Diplo maten in die Bäder, um von ihrem mühseligen Amte aus zuruhen, und die Weltgeschichte machte einmal für ein paar Wochen Halt. Auch im Vaterlande und in der Heimatstadt ereignete sich um diese Zeit kaum etwas von Bedeutung. Das ist bedeutend anders geworden. Wir modernen Men schen leben schneller und haben mit unserer Unruhe und Hast sozusagen auch die Weltgeschichte angesteckt. Auf poli tischem Gebiete ereignete sich jetzt Sommer und Winter, ja, man könnte sogar fast sagen Tag und Nacht. Neues, und selbst im kommunalen Leben jazt oft ein Ereignis das andere. Jene behagliche Ruhe, die unsere Eltern in dieser Zeit genossen, ist längst dahin. Rastlos vorwärts treibt heute der Sturm das Lebensschifflein des Einzelnen wie des Staates. Heute muß jeder den Kompaß beachten und fest am Steuerruder stehen. Die beste Vorbereitung dazu ist die Lektüre unseres „Wochenblattes für Wilsdruff". Man glaube nicht mehr an die alte Legende, daß im Sommer keine sensationellen Ereignisse stattfänden. Diesen Aber glauben kann man unter Umständen einmal teuer bezahlen müssen. Wer vor politischen und wirtschaftlichen Ueber- raschungen sicher sein will, muß sich durch eine Zeitung über den Gang der Dinge ständig unterrichten. Das. iss im heutigen Kempf ums lasein unbedingt nötig. — Siebenschläfer Der 27. Juni ist als „Sieben schläfer" ein gefürchteter kritischer Tag 'ür die Landwirte und Gärtner. Die Mär, daß von seinem Wetter das Wetter der nächsten 7 Wochen abhängt, ist zwar schon oft genug als unzutreffend gekennzeichnet morden, trotzdem wurzelt dieser Aberglaube jedoch so tref in unserer ländlichen Be völkerung, daß auch aufgeklärte Naturen an bieicm Tage ängstlich zum Himmel emporvlicken. Wie wenig cs mit der Bedeutung des Siebenschläfers in Wirklichkeit auf sich hat, beweist eine Statistik, die von einer norddeutschen Provinz zeitung einmal für fünf auf einandenolgende Jahre aus gestellt worden ist Diese lautet: Im Jahre 1890 hat cs am 27. Juni nicht geregnet, in den folgenden sieben Wochen gab es 25 Regentage, 24 Nichtregentage; 1891 regnete es am 27. Juni, es folgten 24 Regentage, 25 Nichlregentage; 1892 regnete es am 27. Juni, cs folgten 21 Regentage, 28 Nichlregentage; 1893 regnete es am 27. Juni, cs folgten 25 Regentage, 24 Nichtregentage; 1894 regnete es am 27. Juni, es folgten 31 Regentage, 18 Nichlregentage. Würde man sich die Mühe machen, Jahr für Jahr ent sprechende Aufzeichnungen zurückzubehallen, so würde nach einiger Zeit wohl ein reichliches Material zur Bekämpfung des törichten Aberglaubens vom Siebenschläfer volliegen. Bis dahin tragen wir allerdings gern der landläufigen Mode Rechnung und wünschen deshalb allen unseren ländlichen Lesern einen recht klaren, schönen Siebenschläfertag. — Heiß und schwül waren die letzten Tage der ver gangenen Woche, so daß es nicht Wunder zu nehmen brauchte, wenn ein Landregen einsetzte, den der Landmann nach der langen Hitze und Dürre gerne sah. Die gemähten Wiesen und Kleefelder haben neue Kraft erhalten und Rüben, Kraut und Kartoffeln wurden in ihrem Wachstum, das hier und dort schon gelitten hatte, gefördert. Es u ar ein durchdringender Regen, dessen Rieseln und Rauschen ge raume Zeit anhielt und eine wohltuende Wirkung ver spüren ließ — Valentschau, mitgeteilt vom Patent- und technischen. Bureau P. Naumann, Dresden-A., Annenstraße 44, l, Aus künfte kostenlos: Walter Schuricht, Wilsdruff, Bctonplatte für massive Fußböden (Gm). — Voli.eibericht. Einbruchsdiebstahl Am24 d.M. wurde hier in einer Privatwohnung in der Bahnhofstraße mittels Einsteigens durch ein offenstehendes Fenster ein Ein bruchsdiebstahl verübt Dem Täter, der anscheinend nur nach Geld gesucht hatte, fielen eine schwarze Perlenkette mit großen schwarzen Perlen, eine lange, goldene, kleinge gliederte Damenuhrkette mit vier Anhängsel (ein kleiner goldener Schlüssel, ein dunkelblaues Steinherzchen mit dergl. kleinem Anker, eine goldene Berlocke, inne» mit Glas, ein kleiner Fliegenpilz mit roten Punkten), eine silberne schadhafte Damenuhr mit Goldrand 13"' Nr. 1641468, eine schwache goldene Halskette mit kleinem Herz als Anhängsel, ein starkes schwarzes Medaillon mit Drücker, ein silbernes, großgegliedertes Kettenarmband mit Sicherheitskettchen, ein kleines Kettchen mit Anhängsel, an welchem sich drei Opale (Thränenkollier) befanden, ein italienischer Muschelschmuck mit Perlen, ein Halsgehänge mit weißgrauen Perlen, ein dreireihiges goldenes Armband mit Schloß, ein Perlenkopfband mir goldenen Perlen in die Hände. — Beschreibung des Täters: Gestalt mittel, schein bares Alter 20 bis 25 Jahre, Gesicht oval, gebräunt und gesundes Aussehen, Kopfhaar dunkel, Schnurrbart klein, dunkel und englisch verschnitten, Nase mittel, Augen groß, schwarzbraun. Er trägt hellgrauen, besseren Jackettauzug, weichen, braunen der Länge nach eingedrückten Filzhut, weißen Stehkragen und macht den Eindruck eines besseren Menschen. Mitteilungen, die zur Ergreifung des Täters führen können, erbittet die Polizeibehörde zu Wilsdruff. — Diebstahl im städtischen Flußbade. Am 24 d. M. nachmittags wurde einem hiesigen jungen Manne, während er sich badete, aus seinen Sachen ein Portemonnaie mit In halt gestohlen. Der Täter wurde ermittelt Dieser Fall dürfte allen Badenden zur Warnung dienen, kein Geld oder andere Wertsachen mitzubringen. — Warnung vor einem Schwindler. Vor einigen Wochen erschien in einem der hiesigen Buchhändlerläden ein feingekleideter, älterer Herr, der sich Köhler nannte, um sich Bücher binden zu lassen, die er am nächsten Tage zuschick"n wollte. Er kaufte sich zum Scheine eine Kleinigkeit, wobei er mit Staunen bemerkte, daß er bas Geld vergessen hatte. Da er mit der Bahn fort wollte und ihm nun das nötige Fahrgeld fehlte, bot ihm die Verkäuferin das Reisegeld an und händigte ihm 5 Mark aus, die er am anderen Tage zurückzuschicken versprach. Wer nicht kam, war Köhler. Bis heute wartet die Verkäuferin vergeblich auf das Geld. Dieser Fall, der sich so oft im Geschästsleben wiederholt, dürfte allen zur Warnung dienen. Angebracht gewesen wäre es, wenn man sofort der hiesigen Polizeibehörde Mit- teilung gemacht hätte. In Zukunft möge dies bei der artigen Fällen sofort geschehen. — Per hiesige Stenographenverein hatte für Mon tag abend 91/4 Uhr seine Mitglieder zu einer außerordent lichen Versammlung ins Vereinslokal „Amtshos" gebeten, um in aller Stille den 10jährigen Gründungstag würdig zu begehen. Der Vorsitzende, Herr Lehrer Schneider, er öffnete die gut besuchte Versammlung mit begrüßenden Worten und wies auf die Bedeutung des Tages hin. Nach einigen statistischen Angaben (der Verein zählte bei der Gründung 18 Mitglieder; zur Zeit aber 60 ordentliche und 24 außerordentliche Mitglieder) feierte er Herrn Lehrer Bornemann als einem der Gabelsberger Sache stets treu Gebliebenen und dankte ihm für seine langjährige Treue (als 2 Vorsitzender und als Leiter der Kurse) mit herzlichen Worten und überreichte ihm die Urkunde der Ehrenmitglied schaft des Vereins. Herr Lehrer Bornemann dankte mit trefflichen Worten, die in einem Hoch auf den Verein aus klangen. Sodann hielt der Vorsitzende einen kurzen Vortrag. In demselben behandelte er 1. den modernen Zeitgeist und die Stenographie; 2. die Bedeutung der Stenographie für den jungen Kaufmann. Herr Beeger bot sodann noch einige gelungene, humoristische Sachen, durch die gar bald eine fröhliche Stimmung unter der Versammlung Platz griff. In später Stunde erst trennte man sich mit dem Bewußtsein, das 10jährige Stiftungsfest wohl schlicht aber doch gelungen begangen zu haben. — Wettera«s sichten für heute: Westwinde, wolkig, kühl, zeitweise Regen. — Luftwärme gestern mittag -j- 19° <Q
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)