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Papierzeitung
- Bandzählung
- 16.1891,79-104
- Erscheinungsdatum
- 1891
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- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 16.1891,79-104
-
- Ausgabe No. 79, 1. Oktober 2121
- Ausgabe No. 80, 4. Oktober 2153
- Ausgabe No. 81, 8. Oktober 2181
- Ausgabe No. 82, 11. Oktober 2209
- Ausgabe No. 83, 15. Oktober 2237
- Ausgabe No. 84, 18. Oktober 2269
- Ausgabe No. 85, 22. Oktober 2297
- Ausgabe No. 86, 25. Oktober 2325
- Ausgabe No. 87, 29. Oktober 2353
- Ausgabe No. 88, 1. November 2385
- Ausgabe No. 89, 5. November 2413
- Ausgabe No. 90, 8. November 2441
- Ausgabe No. 91, 12. November 2469
- Ausgabe No. 92, 15. November 2497
- Ausgabe No. 93, 19. November 2525
- Ausgabe No. 94, 22. November 2553
- Ausgabe No. 95, 26. November 2581
- Ausgabe No. 96, 29. November 2609
- Ausgabe No. 97, 3. Dezember 2637
- Ausgabe No. 98, 6. Dezember 2665
- Ausgabe No. 99, 10. Dezember 2697
- Ausgabe No. 100, 13. Dezember 2725
- Ausgabe No. 101, 17. Dezember 2753
- Ausgabe No. 102, 20. Dezember 2789
- Ausgabe No. 103, 24. Dezember 2817
- Ausgabe No. 104, 31. Dezember 2845
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Band
Band 16.1891,79-104
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2846 PAPIER-ZEITUNG. Nc. 104. Berichte unserer Korrespondenten. Aus Russland. St. Petersburg, 31. Dezember 1891. Schon neigt sich das alte Jahr seinem Ende zu, und ich bin nicht ein einziges Mal dazu gekommen, Bericht zu erstatten. Dies ist aber auch in dem schweren Nothjahre, welches über Russland hereingebrochen, eine wenig erfreuliche Aufgabe. Missernte überall, und kaum sind die Ergebnisse des Landbaues festgestellt, da zeigen sich auch schon die schwersten Folgen. Alles blickt mit schwerem Herzen in die Zukunft. Wenn dies jetzt schon so fühl bar ist, wie wird es erst bis zur neuen Ernte werden, und wie erst, wenn auch diese ungenügend ausfällt? Ueberall werden Stimmen laut, die das gegenwärtige System des gemeinsamen Landbebauens und die damit verbundene Aussaugung des Bodens verdammen und dringend Abhilfe verlangen. Die sonst so zurückhaltende St. Petersbg. Deutsche Zeitung hat hierüber lange selbständige Artikel veröffentlicht. In welch engem unmittelbarem Zusammenhänge hier Handel, Industrie und Landwirthschaft stehen, hat sich mit wahrhaft erschreckender Schnelligkeit gezeigt. Unser freilich vielfach beeinflusster Baro meter, der Rubel-Kurs, fiel noch vor Ausbruch des Sturmes um etwa 30%0. Welch ungeheure Vermögen dadurch für uns, die wir doch noch so vielfach aufs Ausland angewiesen sind, verloren gingen, lässt sich nicht einmal annähernd schätzen. Die nächste Folge waren denn auch un l sind noch grosse und kleine Fallimente in allen Industrie- uni Handelszweigen. Die Gross-Industrie der Papier- Fabrikation ist bis jetzt in diesem Sturme noch leidlich davongekom men, und wenn auch einige schwächere Firmen bedenklich wackeln, so hat es sich doch gezeigt, dass die Mehrzahl durch die vorherge gangenen fetten Jahre gut fundirt ist. Ob und wie lange sie den ununterbrochenen Preis-Rückgang, verbunden mit der anhaltenden Steigerung der vom Ausland kommenden Rohstoffe, wird aushalten können, bleibt abzuwarten. Wie in der ganzen Welt sind auch hier die Fabriken durch fortgesetzte Vermehrung der Produktion bemüht, den Preis-Ausfall zu decken. Leider kommt diesem Bemühen keine Steigerung des Verbrauchs zu Hilfe, man kann im Gegentheil überall Einschränkungen beobachten, und schon machen sich, namentlich auf dem Moskauer Markte, bedenkliche Anzeichen bemerkbar, wie z. B. mit Waare überladene zweifelhafte Käufer und Zahlungstermine, wie sie wohl sonst nicht in Europa vorkommen. Merkwürdigerweise geht das sonst so solide Finnland mit dem schlechtesten Beispiel immer voran, obwohl ihm der Absatz nach Russland durch den ungünstigen Kurs stand und Goldzoll wahrlich nicht erleichtert wird. Es muss wohl auf dem Weltmarkt, wo es mit Stolz seinen Absatz suchte (ich habe oft gehört: »Wir brauchen Russland nicht«) arg bedrängt werden. Viel empfindlicher, jedenfalls viel direkter als die Grossindustrie ist der Kleinhandel unseres Faches betroffen. Bis vor wenig Jahren galten gerade diese Kleinhändler fast durchgängig als solide; sie kamen gut vorwärts und erfreuten sich guten Kredits. Wie hat aber der Sturm unter ihnen aufgeräumt! Allein auf unserer Hauptstrasse, dem »Newsky-Prospekt«, sind fünf Firmen um die Ecke gegangen, und in den Nebenstrassen wird es noch viel schlimmer aussehen. Welche Verluste die Grosshändler erlitten, und in welch schwierige Lage sie vielfach gekommen, brauche ich wohl nicht weiter auseinanderzusetzen. Mancher Leser der Papier-Zeitung wird es wohl nur zu unmittelbar erfahren haben. Im Innern des Reiches, wofür Moskau, als unbedingter Mittel punkt des Handels, fast immer maassgebend ist, hat sich bis jetzt die Noth noch nicht so allgemein fühlbar gemacht, wie gerade in Peters burg, was seine gute Erklärung mit darin findet, dass die Millionen, die zur Hebung der Noth ins Innere gesandt sind, aus der Tasche des kleinen Mannes ihren Weg hach Moskau zurück nehmen, während Petersburg fast ausschliesslich auf die obersten Zehntausend ange wiesen ist, bei denen jetzt jede Festlichkeit arg verpönt ist. Deshalb leidet es viel schwerer unter dem Nothstand. Schwerer als unter der Missernte hat gegenwärtig der Moskauer Handel unter der Aus weisung der Juden zu leiden, die dort sowohl als Fabrikanten in kleineren Industrieen, als auch als Händler und Vermittler eine grosse Rolle gespielt haben. Die Mehrzahl derselben hat sich nach ihrer Heimath Polen be geben und droht von dort eine Konkurrenz einzideiten, die sich bei der Intelligenz und den günstigen Produktions-Verhältnissen Polens noch einmal sehr böse fühlbar machen wird. Ich schliesse in der Hoffnung, recht bald von hier wieder Erfreu liches berichten zu können. N. Man lernt Manches, ohne zunächst den Zweck und Werth da von zu erkennen, und später zeigt es sich wichtiger als Anderes, das man mit bestimmter Absicht sich aneignete. Laugenbereitung für Sulfitzellstoff. Fuji, Japan, 5. November 1891. Herr Kellner hatte die Freundlichkeit, in Nr. 74 nochmals auf den unter obigem Titel entstandenen Meinungsaustausch zurückzukommen und eine genaue Zeichnung und Beschreibung seines amerikanischen Patentes bei zufügen. Jetzt kann jeder Sachverständige Zeichnungen und Beschreibungen der beiden Laugeneinrichtungen ohne Mühe vergleichen und entscheiden, welcher Bauart er gegebenen Falls den Vorzug geben würde. Ich sage ausdrück lich »Bauart«, weil sich alle derzeit bestehenden Verfahren nur in der Bau art unterscheiden. Im Prinzip sind alle zur Sulfitlaugenbereitung benützten Thurm- und Kammerapparate identisch. Die Verdienste, welche sich die Herren Mitscherlich, Kellner, Flodquist usw. um die Zellstoffindustrie erworben haben, habe ich niemals auch nur mit einem Woite in Frage gestellt, und wenn ich in meinem Aufsätze in Nr. 54 die genannten Herren als Nachahmer — es hätte richtiger heissen sollen »Nachfolger« — Tilghmans bezeichnet habe, so lag mir jeder ver letzende Gedanke vollständig fern. Mit dieser Bemerkung, welche mir zu meinem lebhaften Bedauern in der übereifrigen Zurückweisung von Herrn Kellners Angriff entfallen ist, wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass das Sulfitverfahren — wie ja allgemein bekannt ist — schon früher vor handen war, und dass die genannten Herren die schon vorhandene, aber noch sehr unvollkommene Erfindung nur in zweckmässigere, praktischere, für den Grossbetrieb geeignete Formen brachten. Deshalb gebührt ihnen zum mindesten dasselbe Verdienst wie dem eigentlichen Erfiuder selbst, obwohl auch ihre Erfindungen noch nicht in jeder einzelnen Beziehung vollkommen waren. Es ist jedem Zellstoff-Fabrikanten aus eigener, langjähriger und kost spieliger Erfahrung bekannt, dass noch so manche Aenderungen und Ver- bessei ungen nöthig waren, bevor rationell gearbeitet werden konnte. Die einzelnen Fabrikanten mussten sogar in vielen Fällen erst selbst zu Er findern werden, und daher kommt es auch, dass heutzutage die meisten Sulfitzellstoff-Fabriken nach sogenanntem »eigenem« System arbeiten. So besitzt nun auch die Sulfitanlage in Fujigori ihr »eigenes System.« Um die sachlichen Ausführungen des Herrn Kellner in Nr. 74 etwas ausführlicher zu beantworten, bitte ich die geehrte Redaktion, die Zeichnungen von Herrn Kellners Apparat aus Nr. 74 und meiner Vorrichtung aus Nr. 98, Jahrg. 1890, nebeneinander wiederzugeben. (Ist geschehen. D. Redaktion.) Wie aus den Zeichnungen ersichtlich ist, besteht sowohl Kellners, als auch mein Apparat aus mehreren, mit indifferenten Berieselungsstoffen gefüllten Absorptionsgefässen, in welchen durch Zufuhr von Wasser und SO, wässerige schweflige Säure gebildet, oder im Laufe des Verfahrens schwache Bisulfit lösung mit SO 2 angereichert wird. Die Anwendung von solchen Absorptions- thürmen ist schon sehr alt, denn wie aus Nr. 66 der Papier-Zeitung, Jahrg. 1890, hervorgeht, erhielt William Gossage schon 1836 und 1845 Patente auf Kondensation von Gasen in Thürmen. Die in den Absorptionsgefässen erzeugte Lösung leitet Kellner in mehrere mit Kalksteinen gefüllte Kästen, und zwar derart, dass »die wässerige schwellige Säure in die Abtheilung a tritt (Fig. 2), die auf dem Rost a‘ liegende Kalksteinschicht nach abwärts durchströmt, dann durch das Rohr e über die Kalksteine der Abtheilung b geleitet wird, diese wieder nach abwärts durchströmt und durch das Rohr c 1 nach der Abtheilung c auf gleiche Weise austritt.« Bei meiner Anordnung, Figg. 3 und 4, gelangt die Lösung durch das Rohr r t in mehrere Kalk steinbehälter C, wo sich der mitgeführte Gipsschlamm am Boden absetzt, während die klare Lauge in denselben langsam in die Höhe steigt und dabei den Kalkstein stetig in Lösung bringt, um hierauf durch die Röhren r, in den Laugenbehälter A abzufliessen. Die Auflösung von Kalkstein durch schweflige Säure zur Sulfitlaugen bereitung ist nicht neu, und Herrn Kellners wie meine Neuerung bestehen lediglich in der Bauart der ganzen Vorrichtung und in den durch diese Bau art bedingten Vortheilen. Während ich aber meine Konstruktion hier in Japan selbständig und, wie Herr Kellner zugiebt, unabhängig von seiner Erfindung durchgeführt habe, sagte Herr Kellner in Nr. 1 der Papier-Zeitung 1891 wörtlich, dass er seine Anordnung der Kalksteinbehälter »nach Art der Schauk’schen Kästen der Sodafabriken« getroffen habe. Er hat also seine Bauart einem anderen Industriezweige entlehnt und nimmt trotzdem das. Recht der Erfindung für sich in Anspruch. Herr Kellner behauptet in Nr. 74 ferner, dass »bei seiner Anordnung nur die durch Sättigung spezifisch schwerer gewordene Flüssigkeit in die nächste Ab theilung gedrängt werde, und dass auf diese Weise jede Vermischung von Bisulfit lösung mit noch ungesättigter in Wasser gelöster schwefliger Säure ausge schlossen sei, während bei meiner Anordnung eine solche Vermischung leicht eintreten könne, da ja die spezifisch leichtere Flüssigkeit unten einströmt, während die spezifisch schwerere oben abfliesst.« Dass Kellners Anordnung nach Schank den erwähnten Vortheil hat, gebe ich ohne weiteres zu, aber auch meine Bauart hat den gleichen Vortheil. Eben dadurch, dass die spezifisch leichtere Flüssigkeit unten einströmt, hat sie von selbst das Bestreben, nach aufwärts zu steigen. Dabei muss sie aber die unzähligen engen Ritzen zwischen der hohen Kalksteinschicht durchströmen und wird so mit Ca 0 gesättigt. Dass auch ungesättigte Lösung oben abfliesst, ist bei entsprechender Höhe der Kalksteinbehälter, wie die der Zeichnung, vollkommen ausgeschlossen. Meine Bauart steht also in dieser Beziehung nicht hinter der Kellner’schen zurück; besitzt aber äusser den schon in Nr. 98, 1890, und Nr. 54, 1891, hervorgehobenen Vortheilen noch folgende: Die in den Schwefelbrennern oder Kiesöfen erzeugten SO,-Gase führen bekanntlich stets SO, mit sich, deren Menge besonders bei Kiesofenbetrieb oft beträchtlich ist. Ein Theil dieser Schwefelsäure kondensirt wohl in der Rauchkammer oder in den Rohrleitungen, der grösste Theil geht jedoch mit in die Absorptionsthürme. Um dies zu verhindern, habe ich schon vor Jahren einen Schwefelofen mit Vitriolkammer und Kühlbatterie geplant (siehe
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