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2748 PAPIER-ZEITUNG. Dampfkessel-Explosionen 1890. Während des Jahres 1890 fanden im Deutschen Reich 14 Dampf kessel-Explosionen statt. Bei diesen Unfällen verunglückten 18 Per sonen, von denen 7 sofort getödtet wurden oder binnen 48 Stunden verstarben, 1 schwer und 10 leicht verwundet wurden. Der Art der Kessel nach explodirten 2 liegende Einflammrohrkessel, 6 liegende Zwei- und Mehr-Flamm-(Heiz-)rohrkessel, 4 liegende Walzenkessel mit Siederöhren, 1 stehender Feuerbüchsenkessel und 1 engröhriger Siederohrkessel. Betroffen wurden: 3 Steinkohlenbergwerke, 1 Braun kohlenbergwerk, 1 Zuckerfabrik, 1 Branntweinbrennerei, 1 Frucht mühle, 1 Bierbrauerei, 1 Ziegelei, 1 Cementwaarenfabrik, 1 Fabrik emaillirter und verzinnter Eisenwaaren, 1 Dampfwäscherei und Bade anstalt, 1 Dampfbagger, 1 Holzstoff- und Pappenfabrik. Die muthmaasslichen Ursachen der Explosionen waren in 5 Fällen örtliche Blechschwächung, in je 2 Fällen Wassermangel, Alter, Kesselstein, in je 1 Falle alter Russ, zu hohe Dampfspannung, schlechtes Material. Nach dem Berichte des Kessel-Revisors wurden bei der Explo sion in der Holzstoff- und Pappenfabrik folgende Einzelheiten wahr genommen : Am 31. Januar, morgens 71/2 Uhr, explodirte in der Holzstoff- und Pappenfabrik von Wenzel & Junghans in Rittersgrün, Amtshauptmannschaft Schwaizenberg, ein liegender Zwei-Flammrohr kessel, von R. Wolf in Buckau-Magdeburg 1874 erbaut und 1875 an der betr. Stelle in Betrieb gesetzt. Der Kessel diente zur Kraft- erzeugung und zur Erzeugung von Dämpfen für Trocknerei und Holzdämpferei, und hatte eine Länge von 4870 mm und einen Durch messer von 1430 mm, während die Materialstärke 10 mm betrug. Der Kessel hatte Vorfeuerung für Stein- und Braunkohle und Säge späne; Rostfläche: 1,24 qm, benetzte Heizfläche: 24 qm. Eine Dampf pumpe und ein Injektor führten das Speisewasser zu, welches nur wenig Schlamm ansetzte; Reinigung des Kessels erfolgte 2 — 3 Mal jährlich, zuletzt 6 Wochen vor der Explosion. Der Kesselwärter war seit 1885 angestellt und hatte keine Nebenbeschäftigung. Die letzte äussere Revision hatte am 15. Oktober 1889 stattgefunden. Unmittelbar vor der Explosion wurde der Injektor abgestellt, nachdem er etwa 20 Minuten in Thätigkeit gewesen war. Ueber den Befund der zerrissenen Kesseltheile wird mitgetheilt: Die erste Platte des linken Flammrohres wurde eingedrückt; der Bruch erfolgte in der Umbördelung, und zwar vom Scheitel nach beiden Seiten gleich weit. Die linke Hälfte der Bruchstelle zeigte frische Bruchfläche, während die rechte Hälfte grau erschien und den Anschein eines alten Risses hatte. Anzeichen von Erglühen, welche auf Wassermangel hätten schliessen lassen, wurden nicht vorgefunden. Im Kesselmauerwerk zeigten sich einige Risse, besond-rs an der Vorfeuerung. Fast sämmtliche Scheiben des Kesselhauses waren eingedrückt. Als muthmaassliche Ursache der Explosion ist ein »alter Riss an der Umbördelung des linken Flammrohres« bezeichnet; bei der Unter suchung des rechten Flammrohres zeigte sieh auch hier an der nämlichen Stelle ein vom Scheitel 150 mm weit verlaufender ähn licher alter Riss. Bei dem Unfall wurde eine Person schwer verletzt; der Ver wundete starb 8 Tage nach dem Unfall. Während der 14 Jahre 1877 bis einschliesslich 1890 haben im Deutschen Reich 214 Dampfkessel-Explosionen stattgefunden. Hierbei verunglückten zusammen 577 Personen, von denen 194 getödtet, 106 schwer und 277 leicht verwundet wurden. Die muthmaasslichenUrsachen der Explosionen waren in den 14 Jahren in 63 Fällen Wassermangel, in 50 Fällen örtliche Blechschwächung, in 32 Fällen mangelhafte Konstruktion, in 24 Fällen zu hohe Dampfspannung, in 24 Fällen abgenutztes oder schlechtes Material, auch Alter, in 10 Fällen Kessel stein, in 7 Fällen mangelhafte Wartung, in 2 Fällen sekundäre Ex plosion, in 1 Fall Gasexplosion, und in 1 Falle wurde die muth maassliche Ursache der Explosion nicht ermittelt. HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS 3 Photographie-Albu-Fabrik ► G. Baum & Co.,: 3 BERLIN S. 3 ENGROS. EXPORT. ► 3 Gitschi nerstrasse 64. [56019 ; 3 —-e Neuheit: Patent-Stell-Album. — ► 3 Besprechung in Nr 92, Seite 2499. ► REUTLINGEN seit 1862seine IKGJ Vor- /©züglich bewahrtes und gCellulose-R Neu Schräg-Trauer-Ränder ES- gesetzlich geschützt, sowie gew. Trauer-Papiere und Goldschnittkarten empfiehlt [55469 A. Schwanenberger, Düren. Civilingenieur G. Hartmann, Clristiania, j Specialist für Papier-, Cellulose- u. 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