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PAPIER-ZEITUNG. 2703 Die Schriften 1 bis 7 weichen wenig von der Normalform un serer Antiqua- und Mediaeval-Schriften ab. Nur kleine Ausläufer, die theils Spiralform haben, theils knotenförmige Verdickungen aufweisen, schliessen sich an einzelne Züge an. Schrift 1 hat das einschleifige a der Minuskel; bei Schriften 3 und 5 zeigen einzelne Buchstaben (H, M, F, m, h, n) Anklänge an Uncialformen; bei Schrift 6 erhielten alle innerhalb der Buchstaben vorkommenden waagerechten Züge mässig schräge Richtung. Die in der Versalzeile »RECHNUNG« ge zeigten verzierten Versalien sind zu gelegentlicher Belebung der Schrift bestimmt. Stärkeres Schnörkelwerk zeigen, ohne dabei die Antiqua-Grund- form zu verlassen, die Schriften 8, 9, 10. 8) Bauer & Co »Accidenzschrift . Kegel 12, 16, 20. IT)arryafs Abenfuer grundlegende Versuche anzustellen, ehe er schlussfolgerte, das habe ich also rechtzeitig vorher gethan. Ich verdiene also auch in dieser Beziehung nicht von ihm den Vorwurf der Schulmeisterei. Zuletzt noch eine Frage. Ich hielt es für wohlangebracht, dass Je mand, welcher einen Andern berichtigt, aus naheliegenden Gründen seinen Namen nennt. In den wissenschaftlich chemischen Zeitschriften ist das bei rein sachlichen Erörterungen, wie sie ja auch hier vorliegt, grundsätzlich der Fall. Warum that das nicht auch Herr E. jenem Buchdrucker gegenüber, zumal da er ausdrücklich als Chemiker auftrat? Hat sich in Nr. 92 der von ihm einer falschen Anschauung geziehene Fabrikant der Walzenmasse doch auch genannt! Dr. G. S. Neumann. »Allers’« Amateur-Photograph. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass der Ramsch-Er werber der Rest-Auflage des genannten Werkes nicht, wie in Nr. 97 gesagt, C. B. Griesbach in Gera, sondern Emil Strauss in Bonn ist. Büchertisch. 9) Krebs. »Rokoko«. Kegel 12, 16, 21. Sicbengbim© Lo1gley Drachenfels o o • KOBL2Z RATER 10) Zänker. Nymphia«. Kegel IS, 24, 30. (Bauer’sche G. führt Versalien ohne die Gemeinen.) Berlin FAGCPLIRA Eeipzi () Ansicht w[lf eapel Auch diese Schriften enthalten einige Uncialformen, (M, N, U), deren Anwendung zur Belebung des Schriftbildes beiträgt. Bei Schrift 8 sind waagerechte Züge mehrfach schräggelegt und doppelt gezeichnet (e); in Buchstaben mit offenen Räumen sind feine schräge Doppel striche eingefügt. Die Schrift ist zart, charaktervoll und vortrefflich zu Gedichtsatz geeignet. Sie gestattet dem Buchdrucker, Wirkungen von einer Eleganz und Feinheit zu erzielen, wie man sie sonst nur an vortrefflich gravirten lithographischen Arbeiten sieht. Schrift 9 ist leider schwer lesbar. (Fortsetzung folgt.) Kopirdruck und Walzenmasse. In einer Notiz unter gleicher Ueberschrift in Nr. 95 der Papier-Zei tung wirft mir Herr E. Schulmeisterei vor. Ich möchte ihn darauf aufmerksam machen, dass (Derjenige, welcher zur Begründung seiner Schlussfolgerungen die Theorie heranzieht und sich auf chemische Formeln stützt, der aber — wie ich in Nr. 93 unter 2 und 3 eingehend gezeigt — dabei von falscher Theorie ausgeht und falsche For meln anwendet, die Kritik geradezu herausfordert. Hätte sich Herr E. dem Nichtchemiker gegenüber nicht ausdrücklich »Chemiker« genannt, so würde es mir garnicht eingefallen sein, auf seine Ausführungen in dieser Weise einzugehen. Herr E. darf nicht vergessen, dass er in Nr. 89 einem Buch drucker eine falsche Anschauung vorwirft und als Beweisstücke nur theo retisch chemische Spekulationen ohne praktische Versuchsergebnisse anführt, sich also — seiner eigenen Anschauung gemäss — selbst der »Schul meisterei« schuldig macht. Ich meinerseits wollte nur zeigen, dass und wie sehr seine wissenschaftlichen Deduktionen verkehrt waren, habe ihn also einfach (verzeihen Sie das harte Wort!) »überschulmeistert.« Von diesem Standpunkt aus habe ich auch die Eintheilung der Farb stoffe kritisirt und die genannten wissenschaftlichen Werke herangezogen. Dem Chemiker gegenüber, der sich auf die Theorie stützt, lag es näher, sich auf streng wissenschaftliche Werke, als auf solche von ausschliesslich praktischer Richtung zu beziehen. Indessen bin ich so frei darauf hinzuweisen, dass ich auch noch etwas mehr that, worauf allerdings Herr E. in Nr. 95 eigenthümlicherweise gar nicht eingeht, sondern nur auf seine Ansicht verweist. Ich habe nämlich nicht nur theoretisch spekulirt, sondern auch — wenn auch nur kurz — über Versuche berichtet (unter 2.), welche zeigen, das gewisse Rohmaterialien von Theerfarben, ja einige Theerfarbstoffe selbst die von Herrn E. in Abrede gestellte Eigenschaft, auf Leim einzuwirken, thatsäch- lieh haben. Ich habe also bereits damit begonnen, die von Herrn E. in seiner Erwiderung in Nr. 95 gewünschte aber vermisste Beantwortung durch praktische Versuche anzubahnen, worüber nachzulesen ich ihn bitte. Was Herr E. jenem Buchdrucker gegenüber unterlassen hatte: wenigstens einige Weihnachtsnummer der Zeitschrift: »Moderne Kunst« (Berlin W. 57, Rich. Bong.) Für Abonnenten 1 Mark; für Nicht abonnenten 3 Mark. Die »Moderne Kunst« ist ihrem Brauch, zur Weihnachtszeit eine besonders schön ausgestattete Nummer mit selbständigem in sich abgeschlossenem Inhalt herauszugeben, treu ge blieben und bietet in der diesjährigen Ausgabe unter Aufwendung reichster Mittel ein anschauliches Bild von dem vorgeschrittenen Können der für das Blatt arbeitenden Kunstanstalten. Schon der Umschlag ist höchst eigenartig und reizvoll; seine Vorderseite ist auf seidig schimmerndem Eiskarton gedruckt, aus dem die goldige, über Chrysan- themum-Blüthen geworfene Inschrift »Weihnachts-Nummer« in flachem Relief kräftig heraustritt. Das erste Vollbild, unter Aufwendung we niger Tonplatten wirksam in Farben gestellt, zeigt ein jugendliches Paar in Ballkleidung, das sich in einen abgelegenen Saalwinkel ge flüchtet hat und dort hinter dem ausgebreiteten Ballfächer zärtliche Liebesworte tauscht. Dann folgen zwei Weihnachtserzählungen: »Salve Regina« von 0. von Overkamp, und »Ein Debüt« von Heinz Tovote; beide No vellen sind mit schwarzen und farbigen Illustrationen von Carl Zopf und W. Gause geschmückt. Einen prächtigen Bilderschmuck weist auch die »Schilderung des Berliner Subscriptionsballes« auf, die L. Pietsch’s kundiger Feder entstammt. In diesen Bildern giebt F. Stahl einige Hauptscenen des Balles wieder. Eine lustige Plauderei von Ernst von Wolzogen schildert die Bedeutung des photographi schen Apparates als Weihnachtsgeschenk. Die Kunstbeilagen enthalten sechs treffliche Schwarzdrucke, darunter eine »Madonna« von N. Ba rabino, deren Urbild die Berliner Ausstellung schmückte, fernereine interessante Schilderung aus der vornehmen Welt Spaniens: »Ein Concert« von Lopez, sowie Bilder von Kiesel, Koppay, E. Titto, Cipolla. Ein Bild in Doppelblattgrösse von Rudolf Röss ler: »Indiskret« stellt in aquarellartigem Farbendruck eine junge Dame dar, welche einen Brief liest. Die »Indiskretion« wird von einem satt- liehen Neufundländer begangen, der ihr über die Schulter schaut. Die »Weihnachtsnummer« ist eine Zierde des Schaufensters und des Weihnachtstisches. Kölner Geschärtsbiicherfabrik J. HEINZ, Köln» [52225 Gebrüder Weigang, Bautzen (Sachsen) fertigen in gut druckfähiger Qualität Clromopapiere ii. Cartons, weisse und farbige Glace- u. Etiquettenpapiere. Grosse Auswahl in Broncedruck, Broeat-1 Fantasiepapieren. [55731