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2690 PAPIER-ZEITUNG. No. 98. Angenehmer Kunde. Ernst Theobald Schellenberger, Sprachlehrer aus Marienberg, zuletzt Gärtner in Würm bei Aachen, betrieb in den Jahren 1885 und 1886 in St. Ludwig ein schwunghaftes Stellenvermittlungs- und Heirathsgeschäft. Das selbe ging so gut, dass er sich eine eigene Druckerei zum Druck seiner Formulare und Rundschreiben einrichtete. Die erforderliche Schnellpresse bezog er im Jahre 1886 von der Schnellpressenfabrik Albert & Co. in Franken thal unter der Bedingung, dass er in 8 Zwischenräumen von je 50 Tagen je 100 Mark, zusammen also 800 Mark zu zahlen habe. Das Eigenthumsrecht hatte sich die Firma bis zur völligen Zahlung vorbehalten. Anfänglich zahlte Schellenberger, im November 1886 verkaufte er aber in Basel, wohin er mittlerweile übergesiedelt war, die Maschine für 750 Flan ken und schickte der Firma Albert & Co. zwei Wechsel über 150 Mark und 300 Mark, welche aber nicht eingelöst wurden. Unterdessen war der Fabrik aus Basel der Verkauf der Maschine angezeigt worden, worauf die Geschä digten gegen Schellenberger die Anzeige wegen Unterschlagung machten, worauf die Verhaftung des Angeschuldigten erfolgte. Dies Vorgehen erregte Schellenbergers Wuth in hohem Maasse. Er denunzirte den Direktor jener Firma, Herm Molitor, wegen wissentlich falscher Anschuldigung, wegen Meineids usw., — Beschuldigungen, deren Unwahrheit bald nachgewiesen wurde. Später betrieb Schellenberger die Verfolgung des Genannten und der Firma vier Jahre lang systematisch in der Weise, dass er Flugblätter mit ungeheuerlichen Beschuldigungen gegen Mobtor an die Kundschaft der Fabrik und die Aktionäre versandte und Molitor selbst mit beleidigenden Postkarten belästigte. , Schliesslich machte Schellenberger einen kühnen Erpressungsversuch: er verlangte von Herrn Molitor die Summe von 16000 Mark und drohte, er werde einen noch grösseren Skandal gegen Molitor in Scene setzen, Kredit und Ansehen der Fabrik bei allen Buchdruckereibesitzern zu untergraben suchen, wenn ihm die Abfindungssumme nicht gezahlt werde. Natürlich waren diese Versuche erfolglos; aber die Verleumdungen Schellenbergers blieben nicht aus. Der Angeklagte ward später in Darm stadt verhaftet, dann sass er in Schleusingen (Thüringen) in Haft. Nachdem er hier entlassen war, trieb er sich fast vier Jahre in Belgien, England und Holland herum, und vom Ausland aus gelangten wieder an Herrn Molitor wie auch an andere Personen Postkarten schmählichsten Inhalts; erst im Früh jahr 1890 hörten diese Beschimpfungen, Bedrohungen und Belästigungen auf. Um diese Zeit kam Schellenberger wieder nach Deutschland und erhielt Stelle als Gärtner in Würm bei Aachen, wo er im Mai 1891 verhaftet wurde. Am 24. November stand er vor der Strafkammer zu Frankenthal, die ihn unter Berücksichtigung seines nicht ganz normalen Geisteszustandes zu 9 Monaten Gefängniss, unter Anrechnung der Untersuchungshaft, verurtheilte. Schellenberger hat noch verschiedene andere Strafthaten auf dem Kerb holz und wird zunächt nach Berlin geschafft werden, um sich wegen ver leumderischer Beleidigung des Herrn Rudolf Mosse zu verantworten. M. Sonnabend, Civil-Ingenieur, Glatz. Complette Dampfanlagen 56145) bester Systeme. 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