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No. 96. ment durch eine Feder selbstthätig festgehalten. Soll es wieder um gelegt werden, so zieht man diese Feder zurück und fährt das In strument so weit zu sich heran, bis es vorn wieder in eine Feder einschnappt und dadurch festgehalten wird. Stereotyp-Einrichtung. Für Betriebe, in welchen nicht dauernd stereotypirt wird, haben sich die sogenannten »kombinirten« Stereotyp-Apparate gut eingeführt. Dieselben weisen in einem Geräth eine Vereinigung von Schmelz ofen, Trockenpresse und Giessinstrument auf, beanspruchen daher wenig Raum und sind sparsam im Verbrauch von Heizstoffen. Bei allen bisher vorhandenen Apparaten dieser Art muss man, wenn man das den Schmelzkessel überdeckende Giessinstrument in die Gussstellung aufkippt, die ganze Last des Plattenpaares über winden, was bei manchen Instrumenten sogar einem kräftigen Manne schwerfällt und durch die ungünstige Lage der am hinteren Ende des Instrumentes befindlichen Kippachse bedingt ist. Bei dem nach stehend abgebildeten neuen Apparate von A. Hogenforst in Leip zig ist dieser Uebelstand dadurch beseitigt, dass die Kippachse des Giessinstrumentes in den Schwerpunkt des letzteren verlegt ist. Die Unterplatte des Instrumentes liegt bei horizontaler Lage mit 4 gros sen Rollen auf 2 offenen Laufschienen der Herdplatte auf. Soll das Instrument in Gussstellung gebracht werden, so fährt man es auf seinen Rollen so weit nach hinten, bis diese anschlagen; in dieser Lage liegt die Achse desselben genau in seinem Schwerpunkte, und wenn man es jetzt in die Höhe kippt, so erfordert dies nicht die geringste Anstrengung. In der abgebildeten Stellung wird das Instru- Buch über die Chemigraphie erschienen ist, hat im vorliegenden Werk die Ergebnisse seiner praktischen Thätigkeit als Autotypiechemiker niedergelegt. Er giebt zunächst einen kurzen Ueberblick über die riesenhaft angewachsene Menge der Autotypieverfahren, gruppirt die selben nach Klassen, je nachdem das Netz auf dem Original, in der Kamera, im Kopirrahmen oder auf dem Gipsabklatsch eines Schwell reliefs erzeugt wird, und geht von den allen Verfahren gemeinsamen Hantirungen zu den Besonderheiten derselben über. Im zweiten Haupttheil folgt eine Beschreibung der autotypischen Verfahren ohne zerlegendes Netz, sowie der dem Netzverfahren in mancher Hinsicht überlegenen Korn verfahren. Vermöge der allgemein verständlichen Vortragsweise wird das Werk nicht allein ausübenden Zinkographen und Steindruckern, sondern auch allen Kunstfreunden, die über das Vielen noch völlig unklare Wesen der Autotypie Belehrung suchen, nützlich sein. Eine gewisse Fremdartigkeit der Ausdrucksweise lässt ab und zu erkennen, dass der gegenwärtig in San Franzisko thätige Verfasser sein deutsches Vaterland schon vor vielen Jahren verlassen hat. Industrie-Schutz, Mittheilungen über Patent-, Gebrauchs muster-, Marken und Muster-Schutz im Deutschen Reiche. Herausgegeben von F. C. Glaser, Patentanwalt, redigirt von L. Glaser Berlin, Lindenstr. 80. Unter diesem Titel erscheint seit 15. Oktober eine neue Zeitschrift, welche in gedrängter und übersichtlicher Form. Mittheilungen über Patent-, Gebrauchsmuster-, Marken- und Muster- Schutz im Deutschen Reiche in halbmonatlich erscheinenden Heften zur Veröffentlichung bringt. Preis halbjährlich 3 M. Büchertisch. Adressbuch der Maschinenpapier- und Pappenfabriken, sowie der Holzstoff -und Holzpappen-, Strohstoff -und Cellulosefabriken des Deutschen Reiches, Oesterreich-Ungarns und der Schweiz. Zusammen gestellt von Güntter-Staib in Biberach. Steif broschirt 2 M. 20 Pf., in Kaliko gebunden 3 M. 30 Pf. Die diesjährige Ausgabe des bekannten Adressbuchs hat einige Veränderungen erfahren. Im ersten Theil, welcher die Fabriken nach Landschaften aufführt, ist die alphabetische Anordnung strenger als bisher durchgeführt worden, so dass jetzt Altenburg und Anhalt, die früher ohne rechte Veranlassung zwischen Hessen und Sachsen-Coburg-Gotha standen, den Anfang machen. Der zweite Theil bringt wie früher ein alphabetisches Firmenregister, der dritte ein Verzeichniss der Hadern-Grosshändler und Lumpensortir anstalten. Zum Druck des Werkes sind die verschiedensten Papier sorten benutzt, welche dem Herausgeber zu diesem Zweck zur Ver fügung gestellt wurden. Weltgeschichte von M. Reymond. In zwei Bänden mit etwa 1000 Abbildungen und 10 farbigen Karten. Berlin, W.Pauli’s Nachfolger (H. Jerosch). Jedes Heft 30 Pf. Die »Weltgeschichte« ist der erste Theil eines grossartig angelegten Unternehmens, welches I den Gesammttitel »Hausschatz des Wissens für das' deutsche Volk« führen soll. Die anderen Theile werden umfassen: Kulturgeschichte, Literatur- und Kunstgeschichte, Länder- und Völkerkunde, Entwick lungsgeschichte der Natur, das Mineralreich, Pflanzenleben, Thierleben: Ein grosser Plan, dessen Ausführung bereits einen wesentlichen Theil des Gesammt-Bildungsbedürfnisses unseres Volkes befriedigen würde! Soweit die vorliegenden drei ersten Hefte die Absicht von Verleger und Herausgeber erkennen lassen, handelt es sich hier um ein volks- thümlich zu behandelndes Unternehmen, welches die Ergebnisse der Forschung auf den verschiedenen genannten Wissensgebieten geordnet bieten will, ohne dabei, z. B. in den Abbildungen, eine Benutzung an derer Veröffentlichungen zu verschmähen. Die Ausstattung ist ange sichts des billigen Preises überrasch ni gut. Das Papier ist holzfrei, und der Druck von Text und Abbildungen macht der Druckfirma Otto Brandstetter in Leipzig Ehre. Ottmann’s Bücherschatz. Bibliothek zeitgenössischer Schrift steller. Verlag von Victor Ottmann in Leipzig. Jede Nummer 20 Pf. Das Unternehmen nimmt in der Reihe derjenigen, welche durch Verbilligung der Preise die Kauflust anzuregen streben,einen bedeut samen Platz ein. Es will hauptsächlich neuere Werke bewährter Schriftsteller in guter Ausstattung herausbringen, eine Aufgabe, die man bisher als unvereinbar' mit der Stellung billiger Preise hielt. Dio bisher gebotenen Leistungen sind höchst achtbar. Man erhält für 20 Pf. ein 8 Bogen umfassendes Heft mit gutem, theilweise sogar her vorragendem Lesestoff, auf holzfreiem Papier sauber gedruckt. Die meisten Erzählungen umfassen mehr als ein Heft, gewöhnlich zwei bis fünf. Wenn man noch 25 Pfennige mehr anlegt, erhält man das Werk in hübschem festem Kaliko-Bande. So kann man z. B. Gerhard von Amyntors »Cis- moll- Sonate« für 85 Pf., Hermann Heibergs Höchste Liebe schweigt« für 65 Pf., Hans Wachenhusens »Geopfert für 1 M. 5 Pf., sämmtlich gebunden, beziehen. Diebeiden letzt genannten Erzählungen gingen uns zu. Die von Heiberg ist die be deutendere von beiden. Der in anderen Arbeiten als Realist er scheinende Verfasser zeigt hier, indem er eine Hellseherin und eine Mondsüchtige auftreten lässt, dass er auch romantische Motive nicht verschmäht. Die Vorgänge sind indess hinreichend motivirt; die Er zählung ist spannend und reich an interessanten Situationen. Wachen husens Boman behandelt das Thema von dem armen schönen Mädchen, dessen Liebe dem Ehrgeiz und der Selbstsucht der Mutter geopfert wird. Wirkliche Sympathie für das etwas schablonenhaft behandelte »Opfer« vermag der Leser nicht zu empfinden. Noch weniger gelungen ist die Figur des »Intriguanten , eines verbummelten Lieutenants, der zum Schluss von dem Bruder seiner verlassenen Braut in dem Augenblicke niedergeschossen wird, wo er mit einer excentrischen Amerikanerin einen Ehevertrag abschliesen will. Subskribenten auf Ottmann’s Bücherschatz erhalten eine Zeitschrift »Literarisches Echo« umsonst. Als zielbewusste Maassregel, guten Lesestoff zu billigem Preise zu schaffen und das Publikum zum Bücherkaufen an Stelle des Bücher borgens zu erziehen, verdient das Unternehmen Interesse und Unter stützung. Die Autotypie in ihren verschiedenen Ausführungsarten. Von J. O. Mörch. Düsseldorf 1891. Ed. Liesegangs Verlag. 5 M. Der Verfasser, von welchem im gleichen Verlage ein sehr brauchbares