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Papierzeitung
- Bandzählung
- 16.1891,79-104
- Erscheinungsdatum
- 1891
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- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-189107905
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Zeitschrift
Papierzeitung
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Band
Band 16.1891,79-104
-
- Ausgabe No. 79, 1. Oktober 2121
- Ausgabe No. 80, 4. Oktober 2153
- Ausgabe No. 81, 8. Oktober 2181
- Ausgabe No. 82, 11. Oktober 2209
- Ausgabe No. 83, 15. Oktober 2237
- Ausgabe No. 84, 18. Oktober 2269
- Ausgabe No. 85, 22. Oktober 2297
- Ausgabe No. 86, 25. Oktober 2325
- Ausgabe No. 87, 29. Oktober 2353
- Ausgabe No. 88, 1. November 2385
- Ausgabe No. 89, 5. November 2413
- Ausgabe No. 90, 8. November 2441
- Ausgabe No. 91, 12. November 2469
- Ausgabe No. 92, 15. November 2497
- Ausgabe No. 93, 19. November 2525
- Ausgabe No. 94, 22. November 2553
- Ausgabe No. 95, 26. November 2581
- Ausgabe No. 96, 29. November 2609
- Ausgabe No. 97, 3. Dezember 2637
- Ausgabe No. 98, 6. Dezember 2665
- Ausgabe No. 99, 10. Dezember 2697
- Ausgabe No. 100, 13. Dezember 2725
- Ausgabe No. 101, 17. Dezember 2753
- Ausgabe No. 102, 20. Dezember 2789
- Ausgabe No. 103, 24. Dezember 2817
- Ausgabe No. 104, 31. Dezember 2845
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Band
Band 16.1891,79-104
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No. 93 PAPIER-ZEITUNG. 2531 Buchgewerbe. Druckindustrie, Buchbinderei, Buchhandel. Schliche M ittheilungen finden kostenfreie Aufnahme, Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Eingesandte Werke finden Besprechung. Kopirdruck und Walzenniasse. In Absatz 6 meines Aufsatzes in Nr. 89 ist ein Fehler untergelaufen, und zwar soll es hier richtiger heissen: Das Anilin wird aus dem Nitrobenzol (C, H, NO,) dargestellt, und zwar durch Einwirken von rauchender Salpetersäure auf Benzol (C, Hg), bis Lösung erfolgt. Wird diese Lösung dann mit Wasser gemischt, so fällt ein schwach gelblich gefärbtes Oel nieder, das Nitrobenzol Durch reduzirende Mittel Ipird diese Nitrogruppe in die Amidogruppe übergeführt, und das Nitro benzol verwandelt sich in Amidobenzol (Cg H, NII,) und zwar nach fol gender Gleichung: 11. ! I, NO, + 3 H 2 = C« H. NH, + 2 H s O. Phenyl. Nitrogruppe. Wasserstoff. Anilin oder Wasser • ; Amidobenzol. E. Nitrobenzol. Kopirdruck und Walzenmasse. Unter obiger Ueberschrift ist in Nr. 89, Seite 2417 der Papier-Zeitung ein Aufsatz enthalten, welcher sich mit den Theerfarbstoffen und ihrem Verhalten gegen Leim und Glycerin beschäftigt In diesem, mit »E., Chemi- kere unterzeichneten Artikel werden neben richtigen auch solche Anschau ungen ausgesprochen, welche theils veraltet, theils geradezu falsch sind und daher der Richtigstellung bedürfen. Wenn man berechtigt ist, von jeder Abhandlung wissenschaftlichen In haltes zu allererst zu verlangen, dass darin die Fachausdrücke richtig ange wendet werden, so darf man jedenfalls diese Forderung in besonders hohem Grade an eine Arbeit stellen, die sich mit den für die Nichtchemiker so schwer verständlichen chemischen Bezeichnungen und Formeln beschäftigt, zumal wenn der Leserkreis des Artikels zum grossen Theile aus Nicht chemikern besteht. Aus dem genannten Artikel greife ich nur folgende Stellen heraus: 1. »Zur Darstellung eines Theerfarbstoffes dienen heute Benzol und Amin, in Verbindung mit Kalium- oder Natriumsälzen als Basis« Theerfarb- Stoffe werden schon seit Jahren nicht nur aus Benzol, sondern auch in kolossalen Mengen aus seinen Homologen, sowie aus Naphtalin und Anthracen gewonnen, und zwar viele darunter, wie die Anthrachinonfarbstoffe (Alizarin, Purpurin), deren und der Naphtole Nitro- und Nitrosoderivate, ohne dass ein Amin an ihrer Bildung theilnimmt. Allerdings kommt eine grosse An zahl der Theerfarben in Form von Sulfosäuren als Kali- oder Natronsalze in den Handel, aber auch die Zahl der nichtsulfurirten, Alkalimetalle nicht enthaltenden Farbstoffe ist nicht gering, — ich nenne nur Me:hylenblau, die Eurhodine, Safranine, spritlöslichen Induline, von den nichtsulfurirten Azofarben, Di- und Triphenylmethanfarben garnicht zu reden. 2. Herr E meint, weil die Rohmaterialien, aus denen die Farbstoffe ge wonnen werden, nach seiner Ueberzeugung auf die Leimmasse keinen nach theiligen Einfluss ausüben, könnten auch die Theerfarben selbst die Walzen masse nicht angreifen. Weil Anilin durch Reduktion von Nitrobenzol und dieses aus Benzol und Salpetersäure erhalten wird, deshalb »finden sich also in dem Anilin keine für die Leimmasse nachtheilig wirkenden Bestandtheile«, denn Benzol ist ja gegen Leim indifferent! Sonderbare Schlussfolgerungen! Aus der Unmasse von Thatsachen, welche die Hinfälligkeit dieses Satzes be weisen, greife ich nur folgende naheliegende heraus. Gallussäure ist gegen Leim indifferent. Behandelt man sie mit gewissen wasserentziehenden Re- agentien, wie Arsensäure, Phosphoroxychlorid, so lagern sich nach der Gleichung 2 ,,0,=, Ho -1,0 2 Moleküle Gallussäure unter Wasserabspaltung zu einem ätherartigen Ar- hydrid zusammen, bekannt unter dem Namen Tannin, das mit Leim eine in Wasser fast ganz unlösliche Verbindung eingeht. Hier wirkt also ein Körper auf Leim ein, der aus einem anderen, welcher völlig wirkungslos ist, nur durch einfache Wasserabspaltung entsteht. Wenn schon durch eine derartig einfache Umsetzung ein so wesentlicher Unter schied in der Reaktionsfähigkeit zwischen Ausgangsmaterial und Produkt veranlasst wird, warum soll ein solcher nicht auch bei der Bildung der Theerfarben eintreten, die aus den Rohstoffen durch weit komplizirtere Pro zesse und unter Mitwirkung der verschiedenartigsten Reagentien gewonnen werden? Tannin ist auch nicht die einzige Substanz, welche mit Leim eine schwerlösliche Verbindung eingeht. Beispielsweise werden in einprocentiger wässeriger Lösung folgende Substanzen (z Th. Rohmaterialien von Theer- färben!) von einer fünfprocentigen Gelatinelösung gefällt: Phenol, Brenzca techin, Resorcin, Hydrochinon, Pyrogallol, Mono- und Dibromgallussäure. Und schliesslich gehen auch verschiedene aus Anilin hergestellte Theerfarb- Stoffe, wie Baumwollblau und Säuregrün, thatsächlich mit Leim in Wasser schwerlösliche Verbindungen ein, wovon sich Herr E. als Chemiker durch einen einfachen Versuch hätte überzeugen können 3. Nachdem Herr E. im Text ganz richtig gesagt hat, dass Anilin aus Nitrobenzol dadurch entsteht, dass dessen »Nitrogruppe durch reduzirende Mittel in die Amidogruppe übergeführt wird«, drückt er diesen Prozess durch folgende Gleichung aus: _ NO, —3H,0=CH,NH,—2H,0. Benzol. Salpetersäure- Wasser. Amidobenzol Wasser, anhydrit. oder Anilin. Unter der Voraussetzung, dass hier kein Druckfehler vorliegt, sind in dieser Gleichung drei schwere Fehler enthalten. Erstens ist ihr Sinn falsch, denn aus Nitrobenzol und Wasser entsteht nimmermehr Anilin, wohl aber aus Nitrobenzol und nascirendem Wasser stoff. Dass die Gleichung nicht richtig sein kann, ergiebt sich schon daraus, dass auf der linken Seite im Ganzen 5 Atome Sauerstoff, auf der rechten aber nur 2 vorkommen. Sie muss vielmehr heissen: C 6 H, NO, - 3 H, = C, H, NH, — 2 H, 0. Zweitens ist Cs H, nicht die Formel für Benzol, sondern für das ein- werthige Radikal Phenyl Die Formel des Benzols ist C 6 H, Drittens ist NO, nicht die Formel für Salpetersäureanhydrid, sondern für die einwerthige Nitrogruppe. Die Formel des ersteren ist N, 0 5 . Ab gesehen hiervon ist die Schreibweise Anhydrit durchaus ungebräuchlich. Allerdings giebt es ein Mineral mit Namen Anhydrit, in den chemischen Lehrbüchern und Abhandlungen findet man aber fast immer die Schreib weise Anhydrid, nur höchst selten die erstere. Indessen ist das hier Nebensache 4. Nach Herrn E. theilt man »die Anilinfarben auf Grund ihrer Dar stellung in Gruppen von basischen, sauren und wasserunlöslichen Farbstoffen ein.« Diese Eintheilung dürfte wohl nur wenig gebräuchlich sein, sie krankt zunächst daran, dass ihr kein einheitliches Prinzip zu Grunde liegt. Giebt es doch viele Farbstoffe, welche — in reinem Wasser unlöslich — ausge sprochen sauren Charakter haben und sich mit Alkalien vereinigen, wie z B. das Alizarinorange, oder sich Säuren gegenüber wie Basen verhalten, wie beispielsweise das Indophenol. Und anderseits reagiren nicht alle wasserlös lichen Farbstoffe basisch oder sauer, manche auch gleichzeitig den Basen gegenüber wie eine Säure, und umgekehrt starken Säuren gegenüber wie eine Base. Die rationellste Eintheilung ist wohl diejenige nach dem Cha rakter der farbgebenden Gruppe, von Otto N. Witt Chromophor genannt. Die neueren Werke über Theerfarbstoffe, wie z. B. von Schultz, Julius Nietzky, Möhlau befolgen diese Eintheilung. Nach dem letztgenannten Ver fasser (vgl. »Organische Farbstoffe, welche in der Textilindustrie Verwen dung finden«, von Prof. Dr. R. Möhlau. Dresden, 1890 Verlag von Julius Bloem) werden die Farbstoffe bekannter Konstitution eingetheilt in: A. Farbstoffe mit normalem Chromophor (Nitro-, Azo- und Ketofarbstoffe); B. Farbstoffe mit ringförmig verkettendem Chromophor a. Para-Chromophorfarbstoffe (Rosanilin-, Rosolsäure-, Parachinon-, Chinonimid-, Oxazin-, Thiazin-, Indulinfarbstoffe); b. Ortho-Chromophorfarbstoffe (Phtaleine, Indigo, Nitroso- od. Ortho chinonoxim-, Anthrachinon-, Ketonoxyd-, Acridin-, Azinfarbstoffe). Uebrigens enthät dieses Werk eine meisterhaft klare Darstellung der wich tigsten Gewinnungsmethoden, Eigenschaften, Reaktionen und der hauptsächlich sten Anwendung der organischen Farbstoffe. Es bietet nicht nur vollständige Literaturangabe (inkl. Patente), sondern ist vornehmlich darum werthvoll, weil es die Farbstoffe in 175 gefärbten Stoffproben vorführt, die theils vom Ver fasser selbst, theils unter seiner Leitung ausgefärbt worden sind, und weil bei jedem Farbstoff die diagnostischen Reaktionen eingehend beschrieben werden. Es kann Allen, welche sich über organische Farbstoffe unterrichten wollen, oder dieselben verwenden, wie besonders die Buntpapierfabrikanten, als zu verlässigster Rathgeber empfohlen werden. Dr. G. S. Neumann. Ein Buch- und Kunstverlag. Die Berl. Börsen-Ztg. schreibt: Auf höchst unsolider Grundlage beruhte ein Unternehmen, welches gegen einen der Gründer, den Kaufmann Oskar Ferdinand Danz eine Anklage wegen Betruges zur Folge gehabt hat, vor einigen Tagen vor der 11. Straf kammer des Landgerichts I. Berlin verhandelt wurde. Im Sommer 1888 verband der Angeklagte sich mit dem Schriftsteller »Dr.« Richard Grothe zur Gründung eines Buch- und Kunstverlags in Beilin. Es sollten Romane in Verbindung mit »Schönheits-Galerien« vertrieben werden. Keiner der beiden Gründer besass Mittel, und deshalb musste ein dritter Theilhaber mit Geld gesucht werden. Einem ehemaligen Post-Unterheamten, der sich im Besitz von 2000 M. befand, wussten Danz und Grothe die Rentabilität des Unter nehmens in den verlockendsten Farben zu schildern, und es kam auch zu hinem Vertrage. Danach sollte der neu eintretende Theilhaber 2000 M. bei der Deutschen Bank hinterlegen, die nach und nach, wenn sie zur Einrich tung des Geschäfts gebraucht wuiden, wieder abgehoben werden sollten, während Danz und Dr. Grothe sich verpflichteten, je 4000 M. beizusteuern. Da keiner von beiden Baarmittel besass, so halfen sie sich durch Blanko- Accepte, die sie angeblich in die Geschäftskasse thun wollten. Die drei Theilhaber fuhren zusammen nach der Deutschen Bank, woselbst das Geld aber je zur Hälfte auf die Namen von Grothe und Danz eingetragen wurde. Nun musste noch ein Hausdiener mit »Sicherheit« angenommen werden. Auch dieser fand sich leicht. Derselbe besass 200 M. und opferte hiervon dem Danz 190 M.; 10 M. erbat er für sich, um für einige Zeit das Leben zu fristen. Danz legte ihm zwei Scheine, einen über dem anderen, zur Uhterschrift vor, und der Hausdiener setzte seinen Namen auf den zu oberst liegenden, ohne den Inhalt durchzulesen. Dann schob Danz den unterschriebenen Schein soweit zurück, dass nur der unbeschriebene Rand des unteren Scheines zu sehen war; und auch diesen unterschrieb der Stellensuchende, in der Meinung, dass es sich um den Kautionsschein handele. Danz nahm beide Scheine an sich, und es ist dem Hausdiener nicht möglich gewesen, einen derselben ausgeliefert zu erhalten. Es hat sich später herausgestellt, dass Danz die Scheine als Darlehnsbescheinigungen ausgestellt hatte. Bevor es zur Eröffnung des Geschäftes oder auch nur zur Einrichtung eines solchen kam, verschwand Grothe. Er war inzwischen wegen Beleidigung der Kaiserin Friedrich zu einer erheblichen Gefängniss- strafe verurtheilt Worden und wurde flüchtig, nachdem er das auf seinen
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