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2881 Buchgewerbe. Druckindustrie, Buchbinderei, Buchhandel. Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme; Mitarbeiterund Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Eingesandte Werke finden Besprechung. seit einigen Jahren sich in der »Kurprinz «-Strasse befindet. Gegründet wurde die Handlung im Jahre 1846 als »H. Fritzsche’s Buchhand lung und Antiquariat«; sie zeichn in der jetzigen Weise seit 31. Dezember 1869. \ Verleger- und Druckerzeichen. Von Paul Heichen. (Fortsetzung zu Nr. 86.) Fig. 237. Iig. 230. Fig. 238. August Neumann’s Verlag in Leipzig zur Fig 241 in Leipzig durch Fig. 235. mit Zeichnungen von Virgil Solis, Peter Flötner und anderen. Neben diesem Streben, Fig. 245. Fig. 248. Fig. 236. Theologie), am 1. Januar 1847 in Mitau (Russland) gegründet und seit 15. Mai 1876 im Besitz von Oskar Reinh, Victorin Lucas in Hirschberg, führt das Signet Fig. 238. Der ebenfalls vornehmlich auf theologischem Gebiete thätige Verlag von Eugen Strien in Halle, der am 10. Juli 1871 gegründet wurde und 1878 den Verlag von L. Rauh in Berlin nach dem Tode seines Inhabers durch Kauf er warb, führt als Signet das in voller Fahrt begriffene Schiff (Fig. 239). Der jüngeren Breslauer Handlung von L. Freund (Haupt richtung: politische Handbücher) gehört das Signet Fig. 240; der am 1. Juli 1834 zu Leipzig gegründeten Handlung H. Haessel das Die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien, 1871 gegründet, führt auf ihren jährlich in drei regelmässigen Reihen fort lau fenden V eröffentlichungen das Signet Fig. 234. In dem »Galerie-Werk Fig. 24°, (Hauptrichtung: in Berlin wählte das in Fig. 243 gezeigte Monogrammschild mit dem Spruchband: »Sapere aude« (wage es, weise zu sein) und dem über dem Spangenheini schwebenden Reichs Signet Fig. 241 (Hermeskopf). Hauptrichtung der letzteren Handlung ist vornehme Belletristik (wichtiger Autor: Conr. Fr. Meyer), Pädagogik und Sprachwissen schaft. Aus letzterer sind für Leser der »Pap.-Ztg.« von Interesse: die Handelskorrespondenz-Lexika von Noback und Graham für Deutsch-Englisch, von Odermann und vier Jahrhunderte« zutreffend schildert, ist Dürr immer bemüht, den Künstler selbst durch seine Werke zu uns sprechen zu lassen. Darum spielt im Dürr’schen Verlag der Stich eine Hauptrolle, und wo der Holzschnitt zur Verwendung kommt, tritt hauptsächlich die einfache Manier, welche die Eigenthümlichkeit des Künstlers zur Geltung bringt, in den Vordergrund. Von den zahl reichen illustrirten Drucken Dürr’s sind als die hauptsächlichsten zu nennen: 1870 die »Odyssee« mit den berühmten Kompositionen Prellers, von diesem selbst auf Holz gezeichnet; Moritz von Schwind’s »Märchen von den sieben Raben« und »Aschenbrödel«, ferner die Jubelausgabe der die Werke der grossen Meister bekannt zu machen, war Dürr eifrig bemüht, die Kinderwelt mit künstlerischen Gaben zu bedenken, unter denen die Zeichnungen von Oscar Pletsch den meisten Beifall ge funden haben. Das Signet Fig. 236 gehört der Verlagsbuchhandlung und Buch druckerei von M. Heinsius Naclifolger in Bremen, ist aber nicht als ausschliessliches Firma-Signet zu betrachten, sondern dient nur zur Kennzeichnung der den landwirthschaftlichen Sonderzweigen zugehörigen Veröffentlichun gen. Die Firma wurde am 1. Januar 1866 in Dresden gegründet, hat seit 1. September 1871 ihren Sitz in Bremen und ist in dem gegenwärtigen Besitze seit 1890. Die erste Erweiterung erhielt die Handlung 1873 durch Ankauf des Bremischen Verlags von H. Strack, Adressbuch von Bremen, 1877 kam der Ver lag von Rob. Friese in Leipzig hinzu, im gleichen Jahre aus dem Verlage von A. W. Kafe- mann in Danzig die »Milchzeitung« nebst Werken über Molkerei, 1880 der Verlag von E. Kobligk in Berlin und der von H. Koelling in Wittenberg. Einzelne Werke wurden noch von H. Gesenius in Halle, E. Kummer in Göte für Deutsch-Französisch. Wenn auch die neuen Auflagen von vorhandenen Platten gedruckt wurden, haben sich die Werke doch als brauchbar behauptet. Das Signet von Heinrich Lesser (Fig. 242), Antiquariat und Buchhandlung in Breslau, ist das nämliche, welches Conrad Fig 234. Sprung an bis adler. Das Signet des Schweizerischen Vereins-Sortiments in Olten zeigt auf dem von Lorbeer umrankten Schilde das weisse Kreuz, flankirt von der auf einem Aste hockenden Eule. Hinter dem Leipzig und Fr. Riemschneider in Bremen, auch von Schloessmann in Gotha übernommen. Aeltere Richtungen sind: Pädagogik, Theologie (Spitta »Psalter und Harfe« usw.), Philologie und Nautik. Fig. 244. Schilde wächst das Schlangenpaar des Merkur-Stabes empor, welches ein aufgeschlagenes Buch mit den Anfangsbuchstaben SV und 0 in den Rachen hält (Fig. 244). Einfacher ist das Signet des kaufmännischen Verlags von G. A. Gloeckner in Leipzig (Fig. 245). Die Handlung entstand 1881 durch Uebernahme der auf Handels- und Sprachwissenschaft bezüglichen Die Firma Alfred Lorentz in Leipzig, die durch ihre zahl reichen Beziehungen zur Gelehrtenwelt über die ganze Welt hin vortheilhaft bekannte Antiquariats- und Sortimentshandlung, führt auf ihren Bücher-Verzeichnissen und anderweitigen Anzeigen das Signet Fig. 237. Es weist auf das Geschäftshaus der Handlung hin, das Baumgarten geführt hat, der in Breslau von 1503—1504 druckte und früher als der erste Buchdrucker dieser Stadt ange sehen wurde, während er nach den neuesten Forschungen der zweite ist. Es befindet sich auf seinem berühmtesten Drucke, der «Legende der heiligen Hedwig« vom Jahre 1504, und symbolisirt einen »Baumgarten«, ist also »redendes« Signet. Die Lesser'sche Filina wurde von ihrem jetzigen Inhaber am 1. Juli 1873 gegründet und am 1. Juli 1878 mit dem seit 3. Mai 1833 gegrün- Schletter'schen Buchhandlung vereinigt. »Gedichte Michel Angelo’s« jährlich 3 Lieferungen von 2—3 Blättern, giebt sie Meisterwerke älterer und neuerer Zeit wieder; die »Graphischen Künste«, jährlich 6 Hefte, haben die Aufgabe, die Illustration in mög lichster Vollkommenheit zu pflegen und die hervorragenden Erscheinungen und Vorkomm nisse auf dem Gebiete der graphischen Künste bekannt zu machen; die »Geschichtswerke« der Gesellschaft, ebenfalls 6 Hefte im Jahr, be zwecken eine vollständige Darstellung der Ent wickelung der graphischen Künste vom Ur- Gegenwart. Jede dieser drei Reihen kostet in Fig. 242. deten Antiquariat der Ulrich Kracht der »Gründer-Ausgabe« jährlich 100 M., in der Mitglieder-Ausgabe« 60 M. Als Gratisbeigabe für die Bezieher aller 3 Reihen erscheint achtmal im Jahr eine »Chronik für vervielfältigende Künste«. Alphons Dürr in Leipzig, dessen Signet Fig. 235 zeigt, ge hört zu den hervorragendsten Illustrationsverlegern Leipzigs. Wie Carl B. Lorck in seinem Werke »Die Druckkunst und der Buchhandel