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abrikation apierfabriken. Inhalt. Eine Beilage von Ferd. Sichel, Chemische Fabrik, Hannover. 2402 2402 2404 2406 2408 2410 2411 2412 Deutsche Erfindungen Gebrauchsmuster Neue Geschäfte und Geschäfts veränderungen . . . Lohnbewegung der Buchdrucker Nachträge zu den Zolltarifen . Papierfachausdrücke Schutzmarken Briefkasten Marktberichte An alle Fabrikanten . 2385 . 2386 . 2386 . 2387 . 2387 . 2388 . 2389 2391 Berichte unserer Korresponden ten. (Aus Brasilien) ... Krankenkassen Schwefel und Schwefelkies . , Papierschneidmaschine . . . . Papierholz . . . , Leimen von Zellstoffpapier. . , Neuheiten , . Verleger- und Druckerzeichen Seite. 2394 2396 König Karl von Württemberg als Förderer des Buchgewerbes . 2392 Krisis im Buchhandel . . . 2392 Alle Postanstalten und Buchhandlungen nehmen Bestellungen zum Preise von 2 M. 50 Pf. für das Vierteljahr (im Ausland mit Post-Zuschlag) an. Bei Bezug unter Streifband müssen wir dagegen, des hohen Portos wegen, für In- und Ausland gleichmässig 4 M. für das Vierteljahr berechnen. Wer nicht mehr unter Streifband beziehen will, beliebe uns dies geü. auf einer Postkarte mitzutheilen, damit wir den Versandt einstellen können. Jeder Bezieher erhält in jedem Vierteljahr als kostenfreie Zugabe eine Lieferung der neuen Pracht-Ausgabe von Hofmann’s praktischem Handbuch der Papierfabrikation Seit Anfang 1886 sind 23 Lieferungen mit 892 Quartseiten und 808 Holzschnitten erschienen. Die 23. Lieferung wurde mit Nummer 78 versandt. Neu zugetretene Bezieher können gegen Einsendung der Postquittung bis auf weiteres die früher erschienenen Hefte zu je 1 M. erhalten. Sächsischor Verband Deutscher Holzschleifer. Versammlung, Mittwoch, 4. November 1891, 1 Uhr, in Chemnitz, Hotel Reichold. TAGES-ORDNUNG: Besprechung der Geschäftslage. Zu zahlreichem Besuch ladet ein Der Vorstand. Berichte unserer Korrespondenten. Aus Brasilien. Sao Paulo, 2. Oktober 1891. Endlich kann ich Ihnen wieder einen Bericht liefern, weil ich infolge eines Familienereignisses hierher kommen musste. Ich steckte bis dahin tief im Ur wähle behufs Vermessung von Staatsländereien, welche eine Gesellschaft angesehener Kapitalisten, darunter auch ein Deutscher, Herr Victor Nothmann, zur Kolonisation ankaufte. Das persönliche Vorgehen dieser Herren wurde durch die vielen Missstände des bisherigen Einwandererwesens und die Klagen vieler Eingewanderter veranlasst. Nach dem neuen System sollen die deutschen und italienischen Landarbeiter nicht mehr auf den Kaffee- faxenden in die Hände habgieriger Fazendeiros fallen. Da es deren leider noch sehr viele giebt, welche die Einwanderer nur als Ersatz für ihre davongelaufenen Sklaven betrachten, sollen die Landarbeiter auf eigene Füsse gestellt werden, etwa 7 Hektar Land und für das erste Jahr die Lebensmittel erhalten. Eine Kommission von 7 Ingenieuren, darunter meine Wenigkeit, sowie 45 bis 50 Arbeiter sind beschäftigt, die Ländereien einzutheilen, Strassen, Häuser sowie eine Verbindungsbahn anzulegen. Gegen wärtig arbeiten wir in einem weiten, wenig hügeligen und wasser reichen Grasdistrikt zwischen Itapetiniaca und Faxina. Diese Arbeit ist sehr interessant und ohne jede Gefahr, die man drüben vielleicht vermuthen möchte. Man muss sich nur daran ge wöhnen, fast den ganzen Tag im Sattel zu sitzen. Abends ruht es sich prächtig in unserm Zeltlager in der Hänge matte, wo zur Unterhaltung Sprachstudien getrieben werden. Unser Chef ist Nordamerikaner, die anderen sind: ein Schwede, ein Berliner, ein Ungar, zwei Italiener, von denen der eine französisch, der andere englich spricht, und ein Bayer, nämlich Ihr Berichterstatter. Mit Ausnahme der beiden Italiener sprechen wir alle deutsch, und auch letztere singen bereits unsere Lieder mit. Das Klima ist vorzüglich, da das Land schon weiter südlich liegt. Ich sprach eingangs dieses von der Behandlung der Arbeiter auf einigen Fazenden und kann mit einem Beispiel dienen: Im September vorigen Jahres besuchte ich im Auftrag der Maschinenfabrik Lidgerwood einige Fazenden an der Sorocabahnlinie. Gleich auf der ersten hatte ich Gelegenheit, Einwandererjustiz kennen zu lernen. Der Fazendeiro lebt in Rio de Janeiro vom Schweisse seiner Landarbeiter; der Verwalter, der nicht lesen noch schreiben kann, aber als armer Verwandter des Besitzers die Stelle erhielt, wurde von einem Deutschen unterstützt, der als ehemaliger Dresdener Kommis auf der Fazenda als Schulmeister angestellt und zugleich Schreiber des Verwalters war. Die Kolonisten, grösstentheils Holländer, geriethen in der Venda, die der Deutsche auch zu verwalten hatte, mit diesem in Wort wechsel. Der Wortführer sprach, um sich verständlicher zu machen mit den Händen und Fingern, was der tapfere Deutsche für einen beabsichtigten Angriff hielt, aus der Venda floh, die Signalglocke, die jede Fazenda hat, läutete, Schwarze und Italiener um sich versammelte und dem Administrator eine schreckhafte Geschichte von Arbeiter- Aufstand vorerzählte. Letzterer telegraphirte sofort von der nur 1/4 Stunde entfernt gelegenen Station nach der Stadt Tiet, von wo um 4 Uhr abends 8 Mann Soldaten mit einem Sergeanten eintrafen, mit aufgepflanztem Seitengewehr die Wohnungen der Holländer stürmten, die Männer in einen gerade leeren Schuppen sperrten und die Wohnungen gründlich ausleerten. Das Gejammer der Weiber und Kinder war schrecklich. Der Administrator machte nun mit dem Sergeanten und dem deutschen Schulmeister die Rechnung der Kolonisten, wobei sie selbstverständ lich herausfanden, dass die Kolonisten noch verschiedene Beträge schuldig waren. Einige Geschirre und dergleichen wurden demnach zurückbehalten und sämmtliche Holländer am anderen Morgen unter militärischer Bedeckung nach der Station gebracht. Bei der ganzen Geschichte musste ich unthätig zur Seite stehen, da ein Eingreifen meinerseits nichts geholfen, sondern die Sache nur verschlimmert hätte. No. 88. Berlin, Sonntag, den 1. November 1891. XVI. Jahrg. Panier-Zeitung d FACHRIA-I FACHBLATT 13 26 52 20 „ 30 „ 40 „ Erscheint jeden Sonntag u. Donnerstag. Bei der Post bestellt und ab- genommen, oder durch Buch handel bezogen: ylerteljälirlich 2 M. 50 Pf. (Im Ausland mit Post-Zuschlag). 104 „ „ „ 50 „ Für Anzeigen unter Zeichen wird dem Besteller 1 M. mehr berechnet. Dafür erfolgt An nahme u. freie Zusendung der frei an uns eingehenden Zei chen-Briefe. Stellengesuche zu halbem Preis. Vorausbezahlung a.d. Verleger. Preis der Anzeigen 10 Pfennig der Millimeter Höne 50 mm breit (1/4-Seite). Ermässigungen bei Wiederholung 6mal in 1 Jahr 10 Proc.weniger Alleiniges Organ des Vereins Deutscher Buntpapier - Fabrikanten und des Schutzvereins der Papier-Industrie. Organ von 10 Sektionen und für die Bekanntmachungen der Papiermacher-Berufsgenossenschaft. Alleiniges Organ der Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft und ihrer 8 Sektionen. Organ für die Bekanntmachungen der Vereine Deutscher Holzstofffabrikanten und Deutscher Papierfabrikanten. rar Papier- und Schreibwaaren-Handel un No.4884 der Deutschen Reichs- Post-Zeitungs-Preisliste. Von der Exp. d. BL direkt unter Streifband, — In- und Ausland: vierteljährlich 4 M. Buchbinderei, Druck - Industrie, sowie für alle verwandten und Hil Pappwaaren-, Spielkarten-, Tapeten-, Maschinen-, Herausgegeben von CARL HOFMANN Mitglied des Kaiserlichen Patentamtes, Civil-Ingenieur, früher Berlin W., Potsdamer-Strasse 134.