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2342 PAPIER-ZEITUNG. No. 86. Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. In der jüngst abgehaltenen Sitzung des Aufsichtsrathes der Aktiengesellschaft fürCartonnagen-IndustrieDresden, wurde die Bilanz für das verflossene Geschäftsjahr festgestellt. Der zur Verfügung stehende Gewinn beträgt laut Bilanz 389 625 M. 90 Pf. Die Abschreibungen wurden wie im Vorjahr mit 30 pCt. auf Maschinen- Konto, 50 pCt. auf Werkzeug- Schnitte- und Stanzen-, Geräthe- und. Verleih-Konto, sowie mit 100 pCt. auf Patent-Konto festgesetzt.. Hiernach verbleibt nach Gewährung der statutenmässigen Tantieme eine Dividende von 20 pCt. (vergl. Nr. 85.) sowie eine Dotirung des Reservefonds mit etwa 40 700 M. (gegen 10 000 M. im Vorjahre)# Das Patent-Konto steht mit 1 M., die sonstigen unliquiden Aktiva mit etwa 56 000 M., d. i. knapp 5 pCt. des Aktienkapitals zu Buche. Dagegen betrugen die liquiden Mittel der Gesellschaft beim Abschluss etwa 1 480 000 M. bei einem Aktienkapital von 1 200 000 M. Rohleder & Neteband in Danzig sind mit dem Buchhandel in unmittelbaren Verkehr getreten. Herr Paul Stiehl in Leipzig hat die Vertretung übernommen. Victor Schreder ist die Firma einer in St. Johann a. d. Saar neu begründeten Buch- Kunst- und Musikalien-Handlung, deren Ver tretung Herm F. Volckmar in Leipzig übergeben wurde. Die Firma G. v. Maacks Buchhandlung und Schlesw.- Holst. Antiquariat in Kiel, Inhaber Ernst Peter Christian v. Maack daselbst, ist erloschen. Das Geschäft ist unter der Firma Schleswig - Holsteinische Antiquariats- & Sortiments- Buchhandlung Weiss & Cordes in den Besitz der Herren. Alfred Ferdinand Hermann Ernst Otto Weiss und Robert Louis Adolf Cordes daselbst übergegangen. Die Aktien der Neuroder Kunst-Anstalten, welche am 19. d. M. noch 98 B. notirt hatten, erlitten, nachdem sie am 20. gestrichen waren, am 21. einen Kursfall von 18 pCt. infolge von Gerüchten über einen ungünstigen Abschluss des am 1. Juli abgelaufenen Geschäfts jahres. Am 22. stellte sich der Kurs auf 75 G. Die Generalversammlung der Patentpapierfabrik zu Penig, an welcher sich 29 Aktionäre mit 3319 Stimmen betheiligten, ge nehmigte einstimmig den Rechnungsabschluss und die vorgeschlagene Gewinn vertheilung unter Ertheilung der Decharge. Die auf 7 pCt. fest gesetzte Dividende kann mit 21 M. für die Aktie bei der Dresdner Bank sofort erhoben werden. In den Aufsichtsrath wählte man die ausscheidenden Herren Carl Schlossmann und Carl Holländer zurufsweise wieder. Die Lederpappenfabrik Gebrüder Müller in Hertelsaue ist durch Vertrag auf die verwittwete Frau Amtsrichter Marie Kothe; geb. Müller, daselbst, übergegangen. Die Firma bleibt unverändert. Die Farbenwerke der Firma Frdr. & Carl Hessel, Inhaber Richard Hessel in Nerchau, sind in ein Aktienunternehmen um gewandelt worden. Thodesche Papierfabrik, Aktiengesellschaft in Hains- berg. Laut Geschäftsbericht ergab das vom 1. Juli 1890 bis 30. Juni 1891 laufende Betriebsjahr nach 73 421 M. Abschreibungen einen Verlust von 52 318 M. Etwa 13 000 M. mussten für Neuanschaffungen und Reparaturen ausgegeben werden, um die vorhandenen Einrichtungen der Fabrikation besserer Papiere anzupassen. Die neue Papiermaschine arbeitet tadellos und nutzbringend. Konkurs. In dem Konkurse über das Vermögen des Verlags buchhändlers J. H. Schorer in Berlin wurde in der ersten Gläubiger versammlung der Verwalter Brinckmeyer definitiv bestätigt und demselben ein Gläubigerausschuss in den Herren Rechtsanwalt Paul Michaelis und den Kaufleuten Alexander Flinsch, Johannes Bänsch in Leipzig und Prokurist Flebbe, Berlin, Lindenstr. 70, zur Seite gestellt. Ferner wurde beschlossen, das Geschäft im Interesse der Masse sowie des Gemeinschuldners fortzuführen, da das Verlags recht sowohl für »Schorer’s Familienblatt« als auch für das »Echo« einen ganz bedeutenden Werth repräsentirt. Konkursaufhebung. Papierhändler August Graulich in Darmstadt. Papierverbrauch der Stadt Berlin. Welche Menge Papier in der städtischen Verwaltung Berlins während eines Jahres verbraucht wird, erfährt man aus dem Berichte der Magistratsdeputation für das Verwaltungsjahr 1890 bis 91. Hiernach waren erforderlich 52 327 Bogen Aktendeckelpapier, 12 285 Bogen Schreibpapier grossen Formats, 325 746 Bogen gewöhnliches Schreibpapier, 2990 Bogen Konzeptpapier grossen Formats, 586 094 Bogen gewöhnliches Konzept papier, 26 400 Bogen Briefumschlagpapier, 80 585 Bogen Briefpapier, 58 268 Bogen Löschpapier, 38 970 Bogen Packpapier, zusammen 1 183 683 Bogen. Ferner waren erforderlich 90050 Stück Briefumschläge mit gedruckter Adresse, 324 010 Stück dgl. ohne gedruckte Adresse. Zu Drucksachen sind verwendet worden 7 116 736 Bogen Papier. Zu den von der Deputation beschafften Formularen für die am 1. Dezember 1890 stattgefundene Volkszählung sind allein etwa 750 000 Bogen Papier verschiedener Art verbraucht worden. Für das Gemeindeblatt nebst stenographischem Bericht, Vorlagen, Tages ordnungen und Beilagen haben die Herstellungskosten bei 8650 Auf lage-Exemplaren gegen 8400 im Vorjahre (durchschnittlich) 55 686 M. 81 Pf. gegen 57 432 M. 21 Pf. im Vorjahre betragen, und ein Ge- sammtverbrauch an Druckpapier für dasselbe von 1 510 938 Bogen ist erforderlich gewesen. Submission im Ausland. Niederlande. Ministerie van Waterstaat, Handel en Nijverheid im Haag, fordert auf zur Lieferung von Papier, Briefumschlägen und sonstigen Bureaubedürfnissen während der Jahre 1892 und 1893. Auskunft an Ort und Stelle. Meldungen bis 10. November 1891. Lohnbewegung der Buchdrucker. Etwa 3000 Berliner Buchdruckergehilfen hielten am 22. Oktober eine allgemeine Versammlung in der Bockbrauerei ab. Herr Besteck, der Vertreter Berlins in der Tarifkommission, berichtete über den gegenwärtigen Stand der Lohnbewegung und theilte mit, dass die organisirten Buchdrucker Deutschlands am 23. oder 24. sämmtlich gleichzeitig zu kündigen beabsichtigen. Nach Schluss des Berichts erklärte er, dass er und sein Stellvertreter ihr Amt als Ver treter der Berliner Gehilfenschaft niederlegen; dieselbe Erklärung gab der Vertreter des Schiedsgerichts ab. Zum Schluss wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: »In Anbetracht 1) dass die Prinzipalvertreter der deutschen Tarifkom mission in keiner Weise Verständniss selbst für die bescheidensten For derungen gezeigt, 2) dass trotz der Erklärungen des Prinzipals vorsitzenden der deutschen Tarifkommission und des Vorsitzenden der organisirten Gehilfen schaft am Schluss der Tarifberathungen mehr als 500 Maass regel uh gen an Vereinsmitgliedern vorgenommen worden sind, empfiehlt die Versammlung allen Kollegen, um einer systematischen Vernichtung der Buchdrucker-Orga nisation entgegenzutreten, am Sonnabend, 24. Oktober, ihr Arbeitsverhältniss zu kündigen und die fernere Festsetzung der zukünftigen Lohn- und Arbeits verhältnisse dem Vorstande des Unterstützungsvereins deutscher Buchdrucker zu überlassen«. Beim Erscheinen dieser Nummer ist somit der erste Schritt zum Streik bereits gethan. c Sehr effectvoll! Angenehme und leichte Arbeit! $ Gegenstände zuDecorationszwecken u.für praktisch. 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