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2100 PAPIER-ZEITUNG. No. 78. Misslungener Kopirdruck. Der Maschinenmeister einer Berliner Buchdruckerei, der eine Zweifarbenmaschine und eine kleinere Accidenzsehnellpresse zu bedienen hatte, bekam eine Arbeit in Kopirdruck zur Ausführung, zu der eine im Geschäft vorräthig gehaltene Farbe verwendet wurde. Nach Fertigstellung zeigte es sich, dass der Druck nicht kopirte, und die Auflage musste noch einmal gedruckt, werden. Zn diesem Behuf wurde neue Kopirfarbe beschafft. Bevor jetzt der Maschinenmeister den Druck vornahm, gab er den ersten zugerichteten Abzug dem Ge schäftsführer zur Probe, welcher denselben für kopirfähig erklärte. Als jedoch die Arbeit zur Ablieferung kommen sollte, stellte es sich heraus, dass auch dieser Druck nicht kopirfähig war. Die Auflage musste zum dritten Male gedruckt werden, und da der Maschinen meister der Kopirfarbe die Schuld beimaass, besorgte er selbst solche, und erzielte damit auch guten Kopirdruck. Für die beiden misslungenen Drucke machte der Geschäftsinhaber den Maschinenmeister verantwortlich und zog ihm dafür 10 M. vom Wochen’ohn ab. Da letzterer sich um so weniger eine Schuld bei maass, als er während des Kopirdruckes die zweite Maschine bedienen musste, wendete er sich an das Schiedsgericht. Beide Parteien erschienen, und der Beklagte wendete gegen die Klage ein, dass er dem Kläger gesagt habe, er möge, wenn es nicht anders ginge, die zweite Maschine so lange stehen lassen, bis der Kopirdruck fertig sei. Was die erste Kopirfarbe betreffe, so sei dieselbe allerdings schon alt gewesen, a lein es wären früher damit gute Drucke erzielt worden. Das Schiedsgericht entsch’ed einstimmig, dass der Maschinen meister für den zweimaligen unbrauchbaren Kopirdruck nicht ver antwortlich zu machen sei, ihm daher die 10 M. zu unrecht abgezogen worden seien. Begründung: Der Einwand des Beklagten, dass er dem Kläger gesagt, derselbe möge während des Kopirdruckes die Zweite Maschine stehen lassen, kommt wenig in Betracht. Maassgebend bei Eeur- theilung der Sache ist, dass Beklagter selbst nach dem ersten Drucke die Schuld der Kopirfarbe zuschrieb, dadurch also den Kläger von der Schuld entlastete; ferner, dass beim zweiten Drucke der Kläger einen zugerichteten Abzug dem Geschäftsführer zur Prüfung übergab und dieser den Druck für gut befand, wodurch Kläger von der Ver antwortung bezüglich der Kopirfähigkeit befreit war und endlich, dass Beklagter nach dem verfehlten zweiten Druck abermals eine neue Büchse Kopirfarbe durch den Kläger selbst beschaffen liess, wodurch Beklagter unzweifelhaft zugab, dass die Schuld hauptsäch lich der Farbe zuzumessen sei. Spitzen-Papier-Fabrik H. 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