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1422 PAPIER-ZEITUNG. Wo. 55. in Christiania pr. 100 k g, Stoff (1 Krone = sind wesentlich 7.20 8.— 1 M. 12'/. soll lebhaft auf- in Aussicht ge- der Generalver- Bericht dieses Herrn in der Versammlung vom 21. Mai folgende Preise ab skandinavischen Hafen festgesetzt: Daz kommt für Lieferung nach Deutschland: Fracht, Veisiche- rang,Kommission u. Zoll. (NB. nass versteht sich mit 50 pCt. Trocken gehalt, der Preis für trocken ged.) stellte Betheiligung einiger nordischer Kollegen bei Sammlung in Jena nicht ansgeführt werden konnte. Die von der Vereinigung festgesetzten Preise Die Verbindung mit den Kollegen des recht erhalten werden; es wird bedauert. für nassen weissen „ trockenen „ „ nassen braunen „ trockenen „ und für 1892 für nassen weissen ,, trockenen „ 7. Betreffs Zeit und Ort der nächsten Generalversammlung wurde beschlossen, nächstes Jahr zur Zeit der Generalversammlung der Papierfabrikanten, bezw. der Delegirtenversammlung der Papiermacher- Berufsgenossenschaft in Dresden zu tagen. 8. Herr Krüger in Firma Gysae & Krüger in Stolpen erläuterte die im Versammlungssaale ausgestellte Probe seiner neuen Pappen trockenaufhängungs-Einrichtung. Herr Richard Goll aus Frankfurt am Main und Biberach hatte ein Modell seines neuen Feuerungsrostes für die Heizung mit Sägmehl eingesandt, nebst Prospekten und Zeug- niss einer deutschen Holzstoff-, Holz- und Lederpappenfabrik. Die Firma Lüer in Goslar am Harz zeigte Proben von Manschetten für hydraulische Pressen, Pumpen sowie Dichtungen für Zellstofffabriken. Nach 4 Uhr schloss der Vorsitzende die Versammlung. Nach derselben fand ein gemeinschaftliches Mittagessen statt, an welchem auch Herr Bürgermeister Singer nebst Gemahlin theilnahm; abends folgte eine gesellige Zusammenkunft. Am folgenden Tage, den 23. Juni, machte ein Ausflug nach Schwarzburg den Schluss. angesichts der ungünstigen Lage der Holzstoffindustrie vor Neuan lagen zu warnen; auch dies ist geschehen. Der Vorstand hat an die Leipziger Zeitung, an das Leipziger Tageblatt, die Dresdner Nach richten, die Deutsche Warthe usw. Artikel gerichtet, in welchen dar gelegt wird, dass Skandinavien Holzstoff und Pappen billiger nach Deutschland liefert, als der hiesige Herstellungspreis ist: auch an die Handels- und Gewerbekammern sind Eingaben in diesem Sinne erlassen worden. Der Vorstand hegt die Hoffnung, dass zu einem gewissen Theil die irrige Annahme, als seien Holzschleiferei und Pappenfabrikation äusserst gewinnbringende Unternehmungen, die eine gewisse und sichere Rente bringen müssen, zerstört worden ist, und dass für die nächste Zeit Neuanlagen nicht entstehen, oder doch sich auf einzelne Punkte beschränken werden. Mit dem Sekretär des skandinavischen Holzstoffvereins wurde eine lebhafte Korrespondenz unterhalten; diese Vereinigung hat laut Verein der Oesterreichisch-Ungarischen Papierfabrikanten. Der Verein hielt am 26. Juni im Sitzungssaale der Prager Handels- und Gewerbekammer unter dem Vorsitz des kaiserl. Rathes I Ritter von Kink seine diesjährige Generalversammlung ab. Erschienen I waren 45 Mitglieder, welche 329 Stimmen vertraten, ferner der stell- I vertretende Bürgermeister von Prag, Dr. Eiselt, und der Präsident I der Prager Handels- und Gewerbekammer, Sebor. Die beiden Herren I begrüssten den Verein im Namen der von ihnen vertretenen Körper- I schäften; der Vorsitzende dankte, begrüsste seinerseits die erschienenen I Mitglieder und Gäste, und ertheilte Herrn Markowich das Wort zur I Berichterstattung über die Vereinsthätigkeit im Jahre 1890/91. Der I Berichter gedachte zunächst der verstorbenen Mitglieder, Ignaz Fuchs lind Jakob Edler von Syz, deren Andenken die Versammlung durch I Erheben von ihren Sitzen ehrte, meldete den Beitritt von 6 neuen I Mitgliedern und gab dann Rechenschaft über die Geschäftsthätigkeit Ides Vereins, der jetzt 88 Mitglieder zählt, welche 499 Stimmen und I 204 Betriebe vertreten. Einen grossen Theil der Thätigkeit des Komitees nahmen hiernach jene Arbeiten in Anspruch, welche mit den Vorbereitungen zur Er neuerung der mit Deutschland, der Schweiz, Serbien, Italien und Rumänien abzuschliessenden Handelsverträge im Zusammenhänge stehen. Der Berichterstatter gab der Hoffnung Ausdruck, dass die dem Handelsminister rechtzeitig unterbreiteten Wünsche der Papier fabrikanten bei den Verhandlungen Berücksichtigung finden werden. Nicht minder wichtig, ja für die Hebung der Ausfuhr geradezu unerlässlich erscheine die entsprechende Ausgestaltung der Güter frachtentarife, welche zum grossen Theil einer Ermässigung dringend bedürften. In der eingehenden Besprechung des Verhältnisses der Papier industrie zur Arbeiter-Unfallversicherung wandte sich der Berichter namentlich gegen die Einreihung in die gegenwärtige hohe Gefahren klasse. Schon im Januar 1890 habe der Verein in überzeugender Weise den Nachweis geführt, dass die amtlich angenommene Unfall gefahren-Einreihung ungerechtfertigt sei und mit den thatsächlichen Verhältnissen in Widerspruch stehe. Die dem Vereine im Februar und März d. J. nahezu von dem ganzen Industriekreise zur Verfügung gestellten Unterlagen hätten diese Annahme nicht nur bestätigt, höher, als frühere Angebote von Schweden und Norwegen; diese billigen Preise konnten nicht beibehalten werden, da auf die Dauer Niemand fortgesetzt mit Verlust arbeiten kann. Die nordische Ver einigung hat ferner beschlossen, die höheren Preise, wenn erforderlich, durch eine weitere Betriebseinschränkung, als schon jetzt üblich, zu erreichen. Die Mitteilungen des Vorsitzenden wurden mit Beifall aufge nommen und seine Thätigkeit im Interesse der Holzstoff- und Pappen industrie dankend anerkannt. 2. Kassenbericht und Antrag auf Genehmigung der Kassenführung. Derselbe wurde von Herrn Gustav Güntter-Staib erstattet und ergiebt einen Kassenbestand von 4 783 M. 57 Pf. Sämmtliche Belege usw. sind von Herrn Schaal-Scheer geprüft und wurden in Ordnung ge funden. Herr Güntter-Staib, der gebeten hatte, ihn von der Kassen führung zu entbinden, wurde ersucht, dieses Amt auch fernerhin bei zubehalten und ihm dankend Entlastung ertheilt. 3. Berathung der Vorschläge vom Harzer Zweigverein über Zoll- und Frachtangelegenheiten. Nach langer eingehender Berathung, an welcher sich namentlich der Vorsitzende, sowie die Herren Horn, Steiner und Hintze betheiligten, wurde folgender Antrag des Herrn Horn angenommen: Die Generalversammlung der deutschen Holzstoff-Fabrikanten beschliesst: Den Vorstand zu bevollmächtigen, im Namen des Vereins eine mög lichst genaue Statistik der sämmtlichen deutschen Holzschleifereien zu I beschaffen: | 1) über Holzverbrauch für Jahr (nach Festmetr.), | 2) über das in dieser Industrie angelegte Kapital, 3) über die Anzahl der darin beschäftigten Arbeiter, 4) über die in der Holzstoff-Industrie nutzbar gemachten Wasserkräfte, I in Pferdekräften anzugeben. Ferner eine Petition an die Regierungen zu richten und darin um Be- I rücksichtigung unserer Industrie bei den in Aussicht stehenden Handels- Verträgen zu bitten. Die Vorstände der einzelnen Provinzial-Verbände zu ersuchen, durch deren Mitglieder einen Bericht über die Lage unserer Industrie an die I betheiligten Handelskammern zu veranlassen. j Mittels Petitionen höheren Orts eine Ermässigung der Frachttarife I für nassen Holzstoff und Schleifholz anzustreben. I 4. Besprechung der Geschäftslage. Dieselbe war vertraulicher Natur und entzieht sich der Berichterstattung. Die Holzstofffabrikation befindet sich schon seit längerer Zeit in I einer recht ungünstigen Lage, welche hauptsächlich durch die nor- wegische und schwedische Konkurrenz hervorgerufen wurde. In Be rücksichtigung dieser Verhältnisse beschloss die Versammlung: »Es wird empfohlen, die Produktion dem Bedarfe entsprechend einzurichten.« I 5. Die Aussprache über die Art und Weise der Holzverkäufe in I den Forsten ergab grosse Verschiedenheiten und es wurde als »lokale! Verhältnisse betreffend« den Provinzial verbänden überlassen, etwaige I Wünsche geltend zu machen. 6. Herr Tischer, in Firma Gust. Jantzen & Co. in Dresden, 11 führte das Modell von deren gut konstruirtem Wasserrechen-Reini- 1 gungsapparate erläuternd vor. I Pf-) Nordens dass die I sondern auch durch ziffernmässige Belege erhärtet. Ein Bericht hier- I über wurde dem Ministerium des Innern überreicht. Die Aussichten auf Besserung der Marktlage haben sich bisher | nicht verändert; noch immer wirken die gleichen Ursachen hemmend I auf Entwicklung und fortschreitende Gesundung der Papierindustrie ein: das Darniederliegen der Zeitungs- und Verlagsindustrie, das Ver- I bot der Kolportage usw. Aus diesem Grunde hat der Verein auch die Petition des Gremiums der Prager Buchdrucker und Schriftgiesser um zeitgemässe Reform des Pressgesetzes unterstützt und daneben noch eine selbständige Eingabe in diesem Sinne an den Reichsrath gerichtet. i Mit Genugthuung hob der Berichter die erfreuliche Entwicklung des Speziallehrkurses für Papierindustrie am technologischen Gewerbe museum in Wien hervor, verzeichnete die im Vorjahre erfolgte Auf lösung der Vereinbarung der Patentpapierfabriken und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Bemühungen der Holzpappenfabriken, eine Zentralverkaufsstelle für ihre Fabrikate zu schaffen, von Erfolg gekrönt sein möchten. Herr Wagner brachte den Revisionsbericht zur Verlesung, nach welchem das Vereinsvermögen am Jahresschlüsse 4637 Gulden betrug. Der Vorsitzende erwähnte, dass aus den Sammlungen für den Speziallehrkurs ein Rest von etwa 1000 Gulden vorliege, der dem technologischen Gewerbemuseum überwiesen werden solle (Beifall). Die Ausgaben halten den Einnahmen die Waage. Kronen 6.— „ 6.20—6 50 „ 6 40 " 7.25