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Papierzeitung
- Bandzählung
- 16.1891,53-78
- Erscheinungsdatum
- 1891
- Sprache
- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-189105304
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- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 16.1891,53-78
-
- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe No. 53, 2. Juli 1365
- Ausgabe No. 54, 5. Juli 1389
- Ausgabe No. 55, 9. Juli 1421
- Ausgabe No. 56, 12. Juli 1445
- Ausgabe No. 57, 15. Juli 1473
- Ausgabe No. 58, 19. Juli 1501
- Ausgabe No. 59, 23. Juli 1529
- Ausgabe No. 60, 26. Juli 1557
- Ausgabe No. 61, 30. Juli 1581
- Ausgabe No. 62, 2. August 1609
- Ausgabe No. 63, 6. August 1641
- Ausgabe No. 64, 9. August 1665
- Ausgabe No. 65, 13. August 1697
- Ausgabe No. 66, 16. August 1725
- Ausgabe No. 67, 20. August 1757
- Ausgabe No. 68, 23. August 1785
- Ausgabe No. 69, 27. August 1813
- Ausgabe No. 70, 30. August 1841
- Ausgabe No. 71, 3. September 1873
- Ausgabe No. 72, 6. September 1905
- Ausgabe No. 73, 10. September 1933
- Ausgabe No. 74, 13. September 1961
- Ausgabe No. 75, 17. September 1993
- Ausgabe No. 76, 20. September 2025
- Ausgabe No. 77, 24. September 2053
- Ausgabe No. 78, 27. September 2093
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Band
Band 16.1891,53-78
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PAPIER-ZEITUNG. No. 77. Laufe der Zeit das lockere Gefüge der taubenschlagmässig zusammen- gehaltenen vier Wände von oben bis unten so aus Rand und Band, dass endlich der Einsturz erfolgen musste. Ein Glück im Unglück war es noch, dass die Katastrophe an einem Samstag nachmittags erfolgte, an welchem Tage in New York die grossen Druckereien und Bindereien um 12 Uhr schliessen, sonst würde die Zahl der Todten sich wohl verdreifacht haben. Die zur Feststellung des Thatbestandes gebildete Jury, die zum grösseren Theil aus Papier- und Drucktechnikern besteht, hat eine Reihe höchst bezeichnender Thatsachen festgestellt. Unter anderem bezeugte ein früherer Angestellter der Lithographen firma Liebler & Maass, dass er seine Stellung aufgegeben habe, weil es ihm in dem Gebäude nicht mehr geheuer war. Die Wände seien nach allen. Richtungen von klaffenden Rissen durchzogen, diese Risse aber mit Papier überklebt und das Entfernen dieser Ueberkleisterung durch zahlreiche Malieranschläge strenge untersagt gewesen. Das grosse Gebäude war äusserlich in vier Häuser, Nrn. 68,70,72 und 74 abgetheilt, inwendig fehlte es aber ganz und gar an Brandmauern, und die Scheidewände waren thatsächlich nur durch Bretter gebildet. Der Anblick des Trümmerhaufens, der sich bis zum jenseitigen Bürgersteige ausdehnte und dreissig Fuss hoch aufthürmte, machte durch die herausragenden Maschinentheile, durch die in allen Rich tungen entrollten endlosen Papierbahnen, ganz besonders aber durch die nach allen vier Winden getragenen kleinen und grossen Stösse von Chromobildern in den verschiedensten Stadien der Drucklegung, einen Eindruck unbeschreiblicher Verwüstung. Augenzeugen vergassen angesichts dieses unerhörten Schauspiels für Minuten, dass unter diesem phantastischen Berge wenigstens dreiundsechzig Menschen ein fürchterliches Grab gefunden hatten. Die Kunstanstalt beschäftigte sich vornehmlich mit der Herstellung von Reklamebildnissen für Opern- und Schauspieltruppen. Aecht amerikanisch ist die an die Firma erfolgte telegraphische Aufforderung, die verschütteten Reklamebilder, namentlich die vom Feuer versengten, ja möglichst massenhaft abzuliefern, da dieselben mit den Merkmalen der Zerstörung um so grössere Zugkraft enthalten würden. Äusser .Liebler & Maass hatten folgende Firmen in dem »Angst gebäude« ihre Geschäftsräume: Lindsay & Co., Schriftgiesser; die South Publishing Co., Zeitschriften Verlag; Ellis & McDonald, Buch binderei; Leo Rosenfeld, Farbwaaren- und Bronzepulverfabrik u. a. Durch diesen New Yorker Einsturz wurde vorübergehend die Auf merksamkeit von der »Bundesruine« in Chicago abgelenkt. Mit diesem Namen ist das im Stil der Westminster-Abtei vor zehn Jahren auf geführte Post- und Zollgebäude belegt worden, weil es trotz der Kosten von etwa vier Millionen Dollar so lüderlich gebaut wurde, dass es sich schon im ersten Jahre zu senken begann, gegenwärtig aber für die etwa 3000 Bundesangestellten, die sich in dessen Mauern aufzuhalten gezwungen sind, ebensogut eine Massengrabstätte wie ein Amtsgebäude bedeuten kann, G. Kraft. Untreue. Berlin, 18. September 1891. Ein Tbema, welches jetzt die Berliner Tagesblätter sowohl wie die all gemeine Unterhaltung beherrscht, ist die Erörterung der Wechselbeziehungen zwischen geschäftlicher Treue und Gehalt. Die Urtheile sind für die Firmen, welche durch die in letzter Zeit bekannt gewordenen Unterschlagungen zu leiden haben, nicht sehr schmeichelhaft. Wenn ein Finanz-Institut einen Kassirer mit 1800 M. jährlich besoldet, der täglich Hunderttausende durch seine Hände gehen lässt, obwohl nach allgemeinem Urtheil ein derartiger Posten mit 6000 M. nicht zu hoch bezahlt wäre, so trägt es selbst einen Haupt theil der Schuld an dem Vergehen, und das Vertrauen zu der Leitung des Instituts kann nicht sehr gross sein. Auch in dem Geschäftszweig, dem ich angehöre, dem Buchhandel, finden sich ähnliche Verhältnisse. Alan denkt sich diesen Beruf so schön, weil man ihn nicht kennt, und glaubt, so ein Förderer des Wissens bringe es durch die von ihm geforderte und wohl auch immer vorhandene Bildung Sehr weit. Nach den Ansprüchen, die gestellt werden, schätzt man auch unser Einkommen. Aber es dürfte kaum einen anderen Berufszweig geben, der seine Jünger kärglicher entlohnt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind Monatsgehälter von 75 bis höchstens 90 M. auch für ältere Gehilfen allgemein üblich, und was den iungen Leuten sonst noch geboten wird, will ich an einem kürzlich vor gekommenen Fall erläutern. Einer meiner Freunde wurde von Leipzig aus von einer bekannten bedeutenden Buchhandlung in Berlin mit 60 M. Monatsgehalt als Gehilfe angestellt. Unbekannt mit den Berliner Verhältnissen, und von vormittags 8 bis abends 81/, Uhr, mit einer Stunde Mittagspiuse, angestrengt thätig, konnte er nicht die Vortheile wahrnehmen, um sich eine seinem Einkommen entsprechende Wohnung und Tischgelegenheit zu suchen Immer mehr in Noth gerathend, war mein Freund gezwungen, seine während der Lehrzeit angeschaffte Bibliothek beim Antiquar zu verkaufen, und er benutzte dazu die Mittagsstunde Eines Tages traf ihn der Geschäftsinhaber mit einem Paket Bücher unter dem Arm und fragte, was er da habe. Beim Durch sehen des Packets seitens des Chefs erklärte mein Freund seine drückende Lage, welche ihn zum Verkaufe der Bücher zwänge. Der Geschäftinhaber lachte nur, that aber nichts, um die Lage meines Freundes zu bessern trotzdem derselbe ein ungewöhnlich tüchtiger Arbeiter war und jetzt gute Erfolge erzielt. Lag hier nicht thatsächlich eine Versuchung nahe? Und wäre es wunderbar gewesen, wenn der unausgesprochene Verdacht des Geschäftsinhabers sich bestätigt hätte? Und die Nutzanwendung? Bezahlt Eure Leute gut, wenigstens so, dass deren Existenz nicht gefährdet ist, dann gedeiht das Geschäft, und der Angestellte hat dafür Interesse. Prüft den jungen Mann ständig, sucht seine Neigungen kennen zu lernen und nehmt auch ein wenig persönlichen Antheil an Euren Angestellten, und Ihr werdet in den meisten Fällen nicht über Untreue zu klagen haben. F. M. Zellstoff-Dämpfe als Mittel gegen Schwindsucht. Natron-Zellstoff-Fabrik Delary, 13. September 1891. In meinem letzten Briefe versprach ich über die Heilwirkung schweflig saurer Dämpfe bei Lungenschwindsucht weiter zu berichten, bezw. zu meinem Artikel in Nr. 39 einen weiteren Beitrag zu liefern. Ich glaube vorausschicken zu sollen, dass ich durchaus nicht beabsichtige Reklame für eine Benutzung der Zellstoff-Fabriken als Schwindsuchts-Heil- anstalten zu machen. Dazu ist die Sache doch wohl zu ernst. Ebenso fern liegt es mir, durch diese Veröffentlichung den armen Lungenkranken Hoffnungen durch Angabe von Heilmitteln zu wecken, die noch der ärztlichen gründlichen Prüfung auf ihren Werth bedürfen Ich halte es aber für eines jeden fühlenden Menschen Pflicht, mit dazu beitragen zu helfen, das leider bisher nochfehlende Mittel zu finden, um den Tuberkel-Bazillus unschädlich zu machen, und jener schleichenden Krankheit, welche erwiesenermaassen etwa ein Viertel der Menschheit, zum grössten Theil in der Jugend und den besten Jahren, dahinrafft, Einhalt zu thun. Ich bringe im Nachfolgenden nur das, was ich von den Kranken, mit denen ich täglich in Berührung komme, erfuhr, und was ich selbst sah. Lieber den Werth des Heilungsprozesses enthalte ich mich selbstverständlich jeder Aeusserung und überlasse die Prüfung des selben den Medizinern. Ich würde mich freuen, wenn die Herren durch diese Zeilen veranlasst würden, der Sache näher zu treten; dadurch wäre schon vieles gewonnen. Ich theilte bereits in Nr 39 mit, dass ein schwindsüchtiger Realschüler geheilt sei. Derselbe ist am L September kerngesund in die Realschule in Malmö eingetreten. Seit Ende Mai wurden uns 6 Kranke überwiesen: 3 männliche und 3 weibliche, wovon 2 der ersteren schon nach einigen Tagen wieder verschwanden. Einer, ein geborner Schwede und naturalisirter Amerikaner, fand es hier wohl zu wenig »Wiesbadisch«, Der andere hatte einen Nebenzweck, welchem aus technischen Gründen nicht Folge gegeben werden konnte. Die Frau eines Landwirthes, anfangs der dreissiger Jahre, glaubte sich nach sechs Wochen so weit besser, um die Kur abbrechen zu können, doch schien es mir, als ob bei dieser Frau das Leiden noch nicht weit vorgeschritten war. Die anderen 3 Personen kamen hier in einem bedauerlichen, trostlos abgemagerten Zustande an. Ein verheiratheter Eisenbahnbeamter, ausgangs der 20er Jahre, hatte auf unbestimmte Zeit Urlaub zur Heilung seines leidenden Zustandes erhalten, dann ein Mädchen von 17 und eins von 15 Jahren. Diese 3 Personen waren körperlich so geschwächt, dass man an eine Besserung nicht glauben konnte, und dennoch ist das Unerwartete einge treten: alle nahmen in den ersten Tagen schon an Körpergewicht zu, ihr Aussehen wurde besser, ihr Appetit nahm zu, kurzum man kennt sie heute kaum wieder. Die Behandlung besteht im Einathmen der trockenen Dämpfe der ferti gen Schmelze (etwa 40% Schwefelnatrium und schwefelsaures Natron) bei den Abdampföfen. Für den Anfang erzeugen diese Dämpfe ein prickelndes unangenehmes Stechen im Kehlkopf, welches stark zum Husten reizt, doch nach einigen Tagen sich ganz verliert. Auch beim Entleeren der Kocher fanden sich die Kranken zum Einathmen der feuchten Dämpfe ein. Herr E. Nemethy liefert in Nr. 67 einen sehr interessanten und werth- vollen Beitrag in dieser Angelegenheit. Aber mit Bezug auf die feuchten Natron-Zellstoff-Dämpfe ist Herr Nemethy im Irrthum, wenn er die Anmerkung der Redaktion für nicht zutreffend hält. Diese Dämpfe, welche einen Misch geruch von Schwefel und Harz ausströmen, sind für die Kranken sehr an genehm und bringen sofort Erleichterung. Hier sind die Kranken am liebsten. Den Vorschlag, die Zimmer dieser Kranken mit brennendem Schwefel zu be- räuehern, hat Herr Nemethy wohl nicht ernst gemeint. Nach meinem Dafür halten lässt sich nur in einer Fabrik, die in der Nähe von Waldungen liegt, ein Resultat erzielen. Beide Dämpfe können unbeschadet des Fabrik-Betriebs in beliebigen Mengen abgeleitet werden, bis zu 3—400 Kubikmeter. Ein exakter Versuch müsste natürlich unter strenger ärztlicher Aufsicht ausge führt werden. Zum Schluss führe ich noch einen hier ganz allgemein geübten Brauch Sobald uns ein Frühjahrs- oder Herbst-Kartarrh belästigt, athmen wir oben angeführten Dämpfe ein, und in der allerkürzesten Zeit sind wir Belästigungen befreit. C. Hennefeld. Grant’s Briefumschlag-Maschine. Diese neue amerikanische Maschine, welche in London arbeitete, sollte Grossartiges leisten, und es bildete sich 1889 eine Aktienge sellschaft, welche die Patente übernahm. Anfang September 1891 beschloss die Generalversammlung der Grant Envelope Machine Company in London die Auflösung und Liquidation der Aktiengesellschaft, weil deren Fortsetzung zwecklos sei. Der Antrag eines Aktionärs, wonach ein Sachverständiger noch mals die Maschine prüfen sollte, um deren Mängel zu beseitigen, wurde abgelehnt. an: die von
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