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Fig. löd. Fig. 169. Fig. 170. Fig. 170 zeigt das Signet der seit Neujahr 1834 zu Leipzig bestehenden Verlagshandlung Veit & Comp. Sie wurde von dem um den Buchhandel Deutschlands hochverdienten Dr. Moritz Veit gegründet und befindet sich seit 1876 in den Händen des Herrn Elektrischer Druckereibetrieb. Das »Tiroler Tageblatt« in Innsbruck wird seit Mitte September auf einer Doppelschnellpresse mit elektrischem Betriebe gedruckt. Diese Zeitungsdruckerei ist an geblich die erste in Oesterreich-Ungarn und Deutschland, welche mit elektrischer Kraft arbeitet. alte Egypten« zu besorgen vermochte. Fig. 165. Fig. 167. Fig. 166. Sie wurde 1821 gegründet buchhandlung L. Oehmigke’s Verlag. auch nach heutigen Begriffen wenig Es gehört der alten Berliner Sehul- Ein altehrwürdiges, wenn schönes Signet zeigt Fig. 166. Nies war jedoch nicht der Mann, mit der Zeit und ihren Fortschritten gleichen Schritt zu halten, und das unter seiner Leitung in den letzten Jahren ziemlich ver ödete Geschäft gelangte am 1. Juli 1856 durch Kauf in den Besitz von Carl B. Lorck. Dieser behielt die Firma »Fr. Nies'sche Buchdruckerei und Schriftgiesserei« bei, schuf eine völlig neue Ein richtung und vervollständigte die Druckerei in so hohem Grade, dass der amtliche Bericht über die Pariser Weltausstellung 1867 den Ausspruch fällte: »Nur die kaiserliche Druckerei in Frankreich könne das Gleiche leisten, wie diese Leipziger Privatwerkstatt«. Im Jahre 1868 trat Lorck die Druckerei an W. E. Drugulin ab, der in der Nies’schen Druckerei gelernt und seit 1856 ein Firma »Leipziger Kunst comptoir« betrieben hatte. Als Buchdrucker setzte er das von seinen Vorgängern begonnene Werk mit Thatkraft und Sachkenntniss fort. Er erwarb die Stempel und Matern der Carl Tauchnitz’schen Schrift giesserei, und von F. L. Metzger, dem jetzigen Mitbesitzer der Druckerei Metzger & Wittig, die von demselben während seines vier zehnjährigen Aufenthaltes in Indien als Vorsteher der Missions druckerei zu Agra geschnittenen indischen Schriften. Durch diese Vereinigung der orientalischen Schriften der Nies’schen und Tauch nitz’schen Druckereien wurde ein Schriftenschatz geschaffen, wie ihn keine zweite Druckanstalt Europas, auch die Staats-Druckerei in Wien nicht, aufzuweisen hat. Eine besondere Pflege widmete Drugulin dem Druck von Werken im alten Stil und zeigte hierin hohe Meister schaft. Die von ihm begonnene »Chronik von Sachsen unter der Regierung König Alberts« gilt als eine Musterleistung im neuzeit lichen Druck mittelalterlichen Stils. Vor Beendigung dieses mühe vollen Werkes starb Drugulin am 20. April 1879. In das von seiner Wittwe fortgeführte Geschäft trat Johannes Baensch als Theilhaber ein. Unter seiner thatkräftigen und umsichtigen Leitung befindet sich die altberühmte Druckanstalt in stetiger Fortentwickelung. (Fortsetzung folgt). Der Neutheosophische Verlag (C. F. Landbeck u. G.) zu Bietigheim in Württemberg, 1855 zu Dresden als Privatverlag durch Johs. Busch gegründet und seit 1880 im Besitze von Herrn und gelangte 1873 in den Besitz des Herrn Richard Appelius, Der mit ihr in den ersten Bestandjahren verbunden gewesene Laden- Buchhandel wurde bereits 1839 vom Verlag abgetrennt und wird seit 1886, gleichfalls unter Fortbestand der alten Firma, von Herrn M. L. Matthies betrieben. Fig. 167 zeigt das Signet von Jos. Kürschner’s Selbst verlag zu Stuttgart, welcher 1886 von dem durch zahlreiche Sammel-Unternehmungen (Deutsche National-Literatur, Pierer’s Kon versations-Lexikon usw.) und eine ausserordentlich vielseitige schrift stellerische Thätigkeit zu den bekanntesten Vertretern des neudeut schen Schriftstellerthums zählenden Professor und Geh. Hofrath Herrn Jos. Kürschner gegründet wurde. Siemenroth & Worms zu Berlin (wissenschaftliche Richtung) führen im laubumkränzten Schilde als Signet eine Fackel zwischen den Firma-Anfangsbuchstaben. Im Bande ist das Gründungsjahr 1882 verzeichnet (Fig. 168). Das Signet Fig. 169 gehört der mit einem angesehenen Anti quariat verbundenen hebräischen Verlagsbuchhandlung von Jakob B. Brandeis zu Prag, die 1836 gegründet wurde. Buchgewerbe. Druckindustrie, Buchbinderei, Buchhandel. Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme; Mitarbeiter und Berichterstatter erhaben angemessene Bezahlung. Eingesandte Werke finden Besprechung. Verleger- und Druckerzeichen. Von Paul Heichen. (Fortsetzung zu Nr. 74.) Hermann Credner. Ihre Verlagswerke sind meist naturwissenschaft lichen, medizinischen und geschichtlichen Inhalts. Erwähnt seien: »Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medizin« von Joh. Müller und E. Dubois-Reymond; die anatomischen Tafeln von W. Braune; Droysen, »Geschichte der preussischen Politik« in fünf Abtheilungen; L. von Rönne, »Verfassung und Verwaltung des preussischen Staats«; Leop. Schefer, »Ausgewählte Werke«. Eine Besonderheit des Verlags bilden Schriften über das Schachspiel. W. Drugulin in Leipzig, eine angesehene Buch- und Kunst druckerei, verbunden mit Verlagshandlung, führt den über zuckenden Blitzen thronend n Adler (Fig. 171). Derselbe trägt einen Lorbeer- zweig_im Schnabel, das Monogramm W D auf der Brust und ein Spruchband mit der Inschrift »Force m’est trop« (Ich habe Ueber- schuss an Kraft). Die Handlung hat eine lange Geschichte, und her vorragende Männer haben ihrer Entwickelung die besten Kräfte gewidmet. Sie ist hervorgegangen aus der 1829 errichteten »Fr. Nies- sehen Offizin«, die schon 1831 mit einer Schriftgiesserei verbunden wurde. Der zu Offenbach 1804 geborene Friedrich Nies war der erste, welcher hieroglyphische Typen herzustellen versuchte. Es gelang ihm, die aus etwa 1500 verschiedenen Figuren in mancherlei Grössen, und bald nach rechts, bald nach links gewendet, bestehende Bilderschrift des alten Egyptens in ein richtig gegliedertes Typen system zu bringen, womit er den Druck der berühmten Werke »Alphabeta genuina Aegyptiorum«, die Schwartze’schen »Systeme der altegyptisehen Schriftentzifferung« und des gleichen Verfassers »Das Christof Friedrich Landbeck, führt das Signet Fig. 164, über dessen Bedeutung die Firma folgende Erklärung giebt: Es stellt das Symbol der göttlichen Dreieinigkeit dar: im innern Kreis das Herz mit dem Flämmchen, den Kern der Gottheit (des Menschen und der Schöpfung) bildend, denn Gott ist die Liebe oder »der Vater«. Als Umhüllung erscheint ■die kreuzförmig gestaltete Strahlensonne der göttlichen Weisheit oder »der Sohn«. Die sieben Sterne unterhalb des Kreuzes be zeichnen die sieben Eigenschaften des Geistes Gottes, als Auswirkungen der über ihnen schwebenden Ursonne. Das Ganze zeigt zu- Form von Glaube (Herz) — Liebe (Kreuz) — Fig. 171. antiquarisches Kunstgeschäft unter der Fig. 16 k gleich die christliche Hoffnung (Anker). Der senkrechte Kreuzbalken mit dem aus Sternen geformten Bogen bildet den Anker. Signet Fig. 165 zeigt das Breslauer Stadtwappen mit dem Haupte des Täufers Johannes, das schon beim Trewendt'schen Verlage (Papier- Zeitung Nr. 70, S 1848) angetroffen wurde. Es gehört der seit 1866 zu Breslau bestehenden Handlung Franz Goerlich's Verlag, welche den »Anzeiger für die katholische Geistlichkeit der Diözese Breslau«, die »Katholische Schulzeitung für Norddeutschland« und den vielgelesenen »Volksfeund für Stadt und Land herausgielt. zeg, gA 3* & gu 8688, {j*K5