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2028 PAPIER-ZEITUNG. No. 76. Endlich war auch die Arbeit grösser, indem zu jedem Stock werk einzeln Kalk aufgezogen und in dasselbe hineingeworfen oder noch besser hineingepackt werden musste. Dennoch zeigte es sich, dass, wenn der Thurm nur regelmässig alle 4 Wochen einmal in seinen unteren 6 Stockwerken gründlich ausgepackt und gereinigt wurde, die oberen Stockwerke jahrelang unberührt bleiben konnten, und dass dann die Störungen im Betriebe bei solchergestalt stockwerk artig angefüllten Thürmen sehr gering waren. Uebrigens ist es ja be kannt, dass dieser Stockwerkbau nur als eine kleine Abänderung der von Professor Mitscherlich konstruirten Laugenthürme zu betrachten ist, und dass die letzteren, falls sie nur alle 4 Wochen einmal gründlich gereinigt werden, ihren Dienst ebenso anstandslos thun, wie andere Laugeneinrichtungen, ja, dass sie sogar besser arbeiten als andere, denn sonst wären nicht so viele Fabrikanten, welche nicht Käufer des Mitscherlich’schen Verfahrens sind, nachträglich zu den Thürmen über gegangen, welche sie dann in verschiedener Anordnung, entweder als hoher Thurm oder auch wohl in einzelne nebeneinander gestellte Fässer zerschnitten, aber doch in gleicher Weise, wie in den ersten Mitscherlich- Zellstoff-Fabriken verwenden. So bildete sich schliesslich ein ganz regelmässiger Betrieb heraus, wobei jeder Thurm, ohne dass er gespült zu werden brauchte, regel mässig 4—6 Wochen fortarbeitete, bis er durch Versagen des Zuges anzeigte, dass die unteren Abtheilungen durch Krusten von schwefel saurem und wohl auch schwefligsaurem Kalk sich zu verstopfen drohten, worauf das Gas aus einem Thurm in den andern geleitet und der erstere einer Reinigung unterzogen wurde. Die beiden Holzschlöte waren wie gewöhnlich mit einem starken, durch Drahtseile im Boden verankerten Holzgerüste um geben, und das Ganze war durch Podeste und dazwischen angebrachte Treppen in 12 Stockwerke eingetheilt. Da das Gasrohr im ersten Stockwerke mündete, so begann der Absorptionsraum erst von dort, also bei der Unterkante des Gasrohres, und der Etagenbau erst im 2. Stockwerke; derselbe endete im 11. Stockwerk, da das 12. Stock werk durch den oben darauf stehenden Wasserbottich eingenommen wurde. Alles Nähere ergiebt sich aus der vorstehenden Skizze. Vom Wasserbottich, in welchen das Wasser durch eine Leitung, die für den Winter am besten in 2 Rohrsträngen angelegt ist, hinauf gepumpt wird, strömt es durch eine Brause, die durch einen Hahn und einen aussen daran angebrachten Hebel von aussen geschlossen und geöffnet werden kann, in das Innere des Thurmes. Den Hebel kann man auch durch zwei nach unten führende Drähte, welche unten ebenfalls mit einem Hebel verbunden sind, dort reguliren, so dass man nicht nöthig hat, immer in das 12. Stockwerk hinauf zu steigen. p ist ein Holzpflock, welcher ein Loch im Boden des Wasser bottichs verschliesst. Durch Herausziehen dieses Pflockes kann man den Thurm spülen. Durch 7 l sind die im Thurm angebrachten Löcher bezeichnet, welche man mit Holzkeilen beliebig verschliessen kann, um so den Gasstrom regeln zu können. In anderen Fabriken sah ich an ihrer Stelle ein Rohr angebracht, welches nach aussen und oben über das Dach des Thurmes geführt war, und worin sich eine Klappe befand, ähnlich einer Ofenklappe, durch deren Stellung man ebenfalls den Gasstrom leicht regeln konnte. Die Lauge sammelt sich im unteren Theile des Thurmes an, setzt dort trübende Bestandtheile ab und fliesst durch das Bleirohr links in eine Rinne, aus der sie in grosse Sammelbottiche geleitet wird. Dieses Bleirohr ist etwas eingebogen, damit es stets voll Lauge steht, und so ein hydraulischer Verschluss hergestellt wird, damit kein Gas aus dem Abflussrohr entweichen kann. Das aufsteigende eiserne und das absteigende Thonrohr ruhen beide auf gemauerten Sockeln. Sie haben an den mit B bezeichneten Stellen Zugänge, die durch Blechklappen verschlossen werden können, und durch welche man die Röhren von Flugstaub, der sich massen haft in ihnen ansammelt, reinigen kann. Beide Stränge, der eiserne wie der thönerne, sind selbstverständ lich aus mehreren mit Muffen versehenen Rohrstücken zusammenge setzt, und es hat sich für die Dichtung an den Muffen ein Kittaus Gement, Chamotte, Theer, Kuhhaaren und Wasser am besten bewährt. Selbstverständlich ist, dass auch das Gasrohr von dem Gerüste des Thurmes umgeben ist, einerseits um ihm mehr Halt zu verleihen und andererseits, um es überall zugänglich zu machen. III, Die Absorption der schwefligen Säure. Um über dieselbe Näheres zu erfahren, mussten eine Reihe von Gas-Untersuchungen angestellt werden, aus welchen man dann Schlüsse auf den chemischen Vorgang im Innern des Thurmes ziehen konnte. Die Untersuchungen fanden ebenfalls vor längerer Zeit in der selben Fabrik, und zwar in folgender Weise statt. Um die Ofengase unmittelbar, bevor sie mit Wasser oder Kalk in Berührung kamen, zu prüfen, wurden die Proben bei einem Loch im Eisenrohr an der Stelle 7, später aber der Bequemlichkeit halber an der Stelle II bei der Eisenklappe B oben, welche leichter zugänglich war, entnommen. Das Gas im Thurm wurde in jedem einzelnen Stockwerke so ge wonnen, dass in geeigneter Höhe über dem Podest in die Holzwand des Thurmes ein Loch gebohrt wurde, welches nach Beendigung des Versuches mit einem Holzstift verschlossen werden konnte. Die austretenden Gase wurden im 11. Stockwerk oben bei den Löchern l untersucht. Ich führte nun in die betreffenden Löcher im Rohr oder im Thurm ein langes Glasrohr ein; dasselbe stand durch einen Kaut schuk-Schlauch mit einer kleinen Drechsler’schen Flasche in Ver bindung. In dieser Flasche befand sich ein blaues Gemisch von Stärkelösung und einer genau gemessenen Menge Zehntel-Jodlösung in starker Verdünnung, durch welches das Gas streichen musste. Die Flasche stand dann durch einen anderen Schlauch mit einem gewöhnlichen Aspirator in Verbindung, durch welchen mittels Wasser abfluss das Gas aus dem Thurm angesaugt wurde, und zwar so lange, bis die blaugefärbte Jodstärkelösung sich vollständig entfärbt hatte. In diesem Augenblick hörte man mit dem Wasserablassen durch Schliessen eines Quetschhahns an der Leitung auf, und aus der Menge der verwendeten Jodlösung (10cc) einerseits und der Menge ncc des vom Aspirator abgelassenen Wassers andererseits, konnte die Anzahl der Volumprozente So im untersuchten Gasgemische leicht nach 1114 folgender Formel bestimmt werden: x Volumprozente = n—11. Diese Formel gilt nur bei Verwendung von lOcc Zehntel-Normal-Jodlösung und ändert sich selbstverständlich, wenn man mehr oder weniger davon nimmt. Die Berechnung geschieht folgendermaassen: lec Zehntel Jodlösung =0,0032 g Sog lOcc „ „ =0,032 g So2 Es sind 0,032 Gramm Sog = 11.14 cc Sog (Volumen). Abgelassen wurden ncc Wasser, diese entsprechen ncc Gas —11.14 oder näherungs weise llcc Sog, welche in der Jodstärkeflüssigkeit zurückgehalten wurden. Es waren also: 11.14cc Sog-Gas in (n 11) cc Gasgemenge. Folglich xcc „ „ „ 100 ec „ . . ,. . ,1114 Hieraus ergiebt sich: x= . (Schluss folgt.) 0 6606>00000000000000005 fewarot wird vor mioderwerthigen Nadiahmungen! 2 F. Heddawaya Co., Hamburg. X ooooooooooooooooooo» Reddaway’sTrajhrjomon 2 Patent-Maar-II ulul Olllll, Seit vielen Jahren X bewährt unter den schwierigsten Betriebsverhältnissen! Y Ruhiger, gerader Lauf und für die schwersten Betriebe unschützbar. O Höchste Zugkraft bei verschwindend geringer Dehnbarkeit. Unempfindlich gegen Nässe, Dampf, Staub und Säuren. Geschmeidigkeit bei der bedeutendsten Kraftübertragung. Haltbarkeit auch unter sehr erschwerenden Umständen. Viele Zeugnisse aus der Neuzeit erster industrieller A Werke Deutschlands und des Auslandes, X wie Preislisten und Muster gratis und franco. 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