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Wo. 74. PAPIER-ZEITUNG. 1965 Danach hatten wir 60,6 Km = 42,4 Festmeter = 37863 kg frisches Holz, was, wie man'sieht, von den oben verwendeten Zahlen sehr bedeutend abweicht. Der mittlere Aschengehalt des frischen Holzes war nun 0,152 pCt, d. h. 58 kg Asche g Stoff-Asche = 92 kg Holz-Asche = 58 kg Die Aschen-Vermehrung durch die Kochung beträgt also = 34 kg, das ist jene Menge anorganischer Körper, welche während der Kochung aus der Lauge sich auf den gesammten Stoff niedergeschlagen hatte und auf demselben trotz der Waschung mit Wasser und Salzsäure haften geblieben war. Ferner ist es für den Technologen sicher interessant, den Prozentgehalt an Zellstoff, welcher auf diese Art und Weise aus dem Holze erhalten worden war, zu berechnen. Debet derartige schon früher angestellte ähnliche Versuche verweise ich auf meine Abhandlung in Nr. 85 der Papier-Zeitung vom Jahre 1890: »Zellstoffgehalt verschiedener Hölzer«. Nach den dort an gegebenen, dem Natronverfahren ähnlich durchgeführten Laboratoriums-Ver- suchen hatte lufttrockenes Faulbaumholz 40,98 und ebensolches Rothholz 39,63 pCt. absolut trockenen Zellstoff. Diese Versuche waren mit kleinen Holzspänen, welche bereits längere Zeit im Laboratorium aufbewahrt worden waren, also mit lufttrockenem Holze angestellt worden; folglich wäre es falsch, wenn ich hier frisches oder absolut trockenes Holz in Berechnung ziehen würde, und ich will daher hier wieder die technisch wichtigste Zahl 1 Rm = 256 kg benützen. Es ergaben danach unsere 60,6 Rm = 15 514 kg Holz: 9114 kg d. h. 59,4 pCt. absolut trockenen Sulfitzellstoff. Dies ist ein Betriebsergebniss, und es machen daher die angegebenen Zahlen auf wissenschaftliche Genauigkeit keinen Anspruch; selbstverständlich ist auch, dass dieselben je nach der Berechnungsweise sehr wechseln werden. Nicht unbekannt ist es endlich, dass der Mitscherlich-Stoff wegen seines hohen Aschengehaltes und seiner grösseren Zähigkeit, welche er nur einem noch beibehaltenen geringen Prozentsätze an inkrustirenden Stoffen zu ver danken hat, keineswegs als chemisch-reiner Zellstoff gelten kann. Anderseits wird aber gerade aus diesen Gründen das Mitscherlich-Verfahren eine ver- hältnissmässig günstigere Ausbeute ergeben, als andere die Faser mehr oder minder angreifende Verfahrungsarten. Zum Schlüsse dieser sowohl chemische Untersuchungen als auch technische Ergebnisse in Betracht ziehenden Abhandlung will ich mir erlauben noch aus der Haupttabelle D einige Folgerungen zu ziehen. Sieht man dabei, wie schon oben gelegentlich bemerkt wurde, von einigen Hundertel Prozent ab, so zeigt uns diese regelmässig durchgeführte, ebenso wie die zuletzt be sprochene übergare Kochung (HD, dass der Gehalt an Magnesia während des ganzen Prozesses, wie vorauszusehen war, gleich geblieben ist. Der Gehalt an Eisenoxydul steigt von 0,004 auf 0,007 pCt. und zwar meiner Ueberzeugung nach aus dem Grunde, weil der Kocher, wie bereits mehrfach gesagt, im oberen Theile ohne schützende Bleiauskleidung war. Das Mauer werk, obwohl es ziemlich dicht aussieht, ist, wie in jeder Physik nachge- lesen werden kann, ein poröser Körper, durch welchen sich die Wohnräume in leider nur zu vielen Häusern meistens selbst ventiliren müssen. Dass diese Poren sich bei der Ausdehnung in der Wärme noch vergrössern, dürfte selbstverständlich sein, ebenso dass Lauge und Gas und mit diesem Wasser dampf durch die Polen hindurchdringen und besonders unter dem herrschenden hohen Druck geradezu hindurchgepresst werden. Gelangt das Gas nun mit Wasserdampf gemischt an die kältere Kesselwand, so kondensiren sich beide auf derselben, und das Eisen geht zwar langsam aber dennoch nach und nach in Lösung, daher das Wachsen des Eisengehaltes, welcher bei der Untersuchung sehr leicht und mit grosser Genauigkeit bestimmt werden kann, während der Kochung. Thatsache ist es denn auch, dass nur ein Jahr lang nach vollendeter Reparatur gekocht wurde, und dass dann der Kocher oben an mehreren Stellen Löcher bekam. Der Kalkgehalt in der Lauge nahm wie immer ab, aber während diese Abnahme bei der übergaren Kochung 54 pCt. erreichte, beträgt sie bei dieser regelmässig durchgeführten Kochung nur 23,5 pCt., woher es denn auch kommt, dass der Aschengehalt des Stoffes bedeutend hinter dem der über garen Kochung zurückbleibt. Der Gehalt an Schwefelsäure in der Lauge als solche bleibt während der ganzen Kochung gleich und dadurch ist bewiesen, dass, soweit es sich durch Analysen der Kochlaugen feststellen lässt, in denselben sowohl bei regelmässigem als auch bei unregelmässigem Betriebe keine Vermehrung der Schwefelsäure durch die Kochung stattgefunden hat. Der Gipsgehalt der Lauge bei den beiden letzten Kochungen war: Kochung Hl (übergar) vorher 0,299 pCt., nachher 0,223 pCt. „ IV (gut) „ 0,248 pCt „ 0,211 pCt., im Durchschnitt aus diesen 4 Bestimmungen 0,245 pCt. CaSo,. Es ist nun bekannt, dass 1 Theil wasserhaltiger Gips (CaSo, — 2 aqua) 400 Theile Wasser zu seiner Lösung, welche sodann 0,250 pCt. von dem Salze enthält, benöthigt. Auf wasserfreien Gips (CaSo,) umgerechnet, ergiebt dieses 0,197 oder näherungsweise 0,20 pCt., woraus hervorgeht, dass die Lauge sowohl vor als nach der Kochung eine gesättigte, oder wenn man will, etwas übersättigte Gipslösung ist, was sich dadurch erklärt, dass möglicherweise die schweflige Säure etwas mehr davon aufzunehmen im Stande ist, als reines Wasser. Wäre nun diein den oben(Nr.66.)angezogenenVeröffentlichun- gen behauptete Oxydation der schwefligen Säure zu Schwefel säure, wie man glauben sollte, der wesentlichste Theil in der Chemie des Kochprozesses, so müsste sich die entstehende Schwefelsäure mit dem Kalk zu Calciumsulfat verbinden, und es müssten auch bei regelmässiger Kochung sehr grosse Massen Gips aus der Lauge auf die Faser ausfällen, was den all bekannten Betriebsergebnissen aber widerspricht. Ob die Kalkverminderung in der Lauge (bei regelmässigem Betriebe wie wir gesehen haben 23,5 pCt.), welche jedenfalls von einer Ausfällung kalk haltiger Verbindungen herrührt, ganz oder zum Theil darauf zurückzuführen ist, dass der Kalk als Calciummonosulfit, oder was ja immerhin auch möglich ist, aber nur, was ich ganz besonders betonen möchte, infolge nebenher laufender Umsetzungen, sogenannter sekundärer Vorgänge, als Calciumsulfat aus der Lauge fällt und sich auf die Faser niederschlägt, ist eine Frage, deren Beantwortung ich durch weitere Untersuchungen, wenn ich hierzu Gelegenheit haben sollte, später liefern will. August Harpf. Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster und Erzeugnisse der Papier- und Schreib waaren-Industrie, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Trauerpapier. Wie aus unsern Mittheilungen im Jahrgang 1890, Seiten 1133 und 1256 hervorgeht, sind mehrfach Versuche gemacht worden, Trauerpapier in anderer Weise als durch den bekannten Tranerrand zu kennzeichnen. Theyer & Hardtmuth in Wien und John Dennison & Co. in London setzten in die linke obere Ecke der Briefbogen und Briefumschläge ein kleines rechtwinklig-gleich schenkliges Dreieck von tiefschwarzer Farbe, welches mit der Papier kante scharf »abschnitt«. Die Firma A. Schwanenberger in Düren wählte neuerdings als Trauer-Kennzeichen am oberen und unteren Rande von Bogen oder Karte je ein langgestrecktes rechtwinkliges Dreieck, dessen Hypothenuse bis zur gegenüberliegenden Ecke reicht. Diese Ausstattungsart ist bei Briefbogen, Briefkarten und Briefumschlägen dieselbe, nur dass das so entstehende schräge Feld bei Hochformat hoch, bei Schräg format schmal ist. Namentlich im letzteren Falle bietet die schräg lie gende weisse Fläche einen sehr starken Anreiz, in schrägen Zeilen zu schreiben, was eigentlich bei Todesnachrichten, in deren äusserer Form alles Auf fallende vermieden zu werden pflegt, nicht empfehlenswerth erscheint. Die optische Täuschung, welche den Schreibenden glauben macht, als habe er nicht ein rechteckiges, sondern ein rhomboidisches Feld auf dunkler Fläche vor sich, macht es schwierig, ohne Anhalt an eine vorgezogene Linie parallel den Längsseiten zu schreiben. Auf den Rückseiten der Umschläge bilden zwei kleine Dreiecke auf den Spitzen der Haupt-Klappen das Trauer-Kennzeichen. Die schwarze, in Handarbeit hergestellte Färbung ist sehr schön tief und mattglänzend. Reklame-Briefumschläge. Die Postkarten und Briefumschläge mit vorgedruckten Anzeigen auf der Rückseite, welche eine Zeitlang angeboten und sehr billig abgegeben wurden, haben sich anscheinend nicht gut eingeführt. Wir haben lange keinen derartigen Umschlag gesehen. Dagegen ging uns vor kurzem einer zu, dessen Innenseite mit Anzeigen bedruckt ist. Bei dem gewöhnlichen Oeffnungsverfahren würde diese Reklame freilich nichts nützen, denn eine Neigung, sich den aufgeschlitzten Briefumschlag auch von innen anzusehen, ist wohl kaum vorhanden. Man hat daher den ziemlich grossen Briefumschlag an drei Seiten, etwa 8 mm vom Rande entfernt, perforirt, so dass der Empfänger veranlasst wird, die Ränder abzureissen, und dann ein mit Anzeigen bedrucktes Blatt in Oktavformat vor sich liegen hat. Veranstalter dieser neuen Reklameform ist das »Adressen-Büreau« in Trier. Der Preis für 1000 Briefumschläge beträgt 1 M., 1 M. 50 Pf. und 2 M. Das uns vorliegende Stück besteht aus violett melirtem Papier und würde im Handel etwa 2 M. aufs Tausend kosten. Der angegebene Preis ist daher unseres Erachtens viel zu hoch, um genügenden Anreiz zur Erwerbung solcher mit fremden Geschäfts- empfehlungen versehenen Briefumschläge zu bieten. Chromo-Zugabe-Karten. Die Firma R. Platz in Magdeburg, deren Reklamekarten wir in Nr. 71, Seite 1876 besprachen, macht darauf aufmerksam, dass diese Karten nicht, wie a. a. O. erwähnt, auf die Rückseite einer Adresskarte geklebt, sondern rückseitig bedruckt werden. Nähere Angaben enthält die Anzeige auf Seite 1990 dieser Nr. Unter Bezug auf mein Inserat in Nr. 68 dieser Ztg. offerire mein neues, vorzügliches, extragrosses [54966 Internationales Cabinet - Papier pro 1000 Packet. . . . Mk. 250.— inet. Verpackung. Probepostcollo 12 Packet „ 3.50 freo. Postnachn. Adolph Flegel, Papierfabriken, Berlin.