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PAPIER-ZEITUNG. No. 70. 1845 verschiedene Zahlen angenommen werden können, und danach sehr ver schiedene Rechnungs-Ergebnisse eintreten werden. Dieses Schwanken in so weiten Grenzen erklärt sich zur Genüge aus der Verwendung so verschieden grossen, verschieden schweren und verschieden trockenen Materiales, wie das Holz es ist * * Kehren wir nun zu unserer Kochung zurück. Mit Bezug auf den Gehalt der aus den Bottichen genommenen Laugen proben an schwefliger Säure muss bemerkt werden, dass man solche Proben selbst bei Anwendung eines schweren bleiernen Schöpfgefässes immer nur von der Oberfläche der Lauge bekommt, da sich das Gefäss sofort beim Ein tauchen füllt. Die Oberfläche der Flüssigkeit verliert besonders beim Offen stehen der Bottiche und bei herrschendem Winde stets schweflige Säure, es fällt Kalk aus, welcher sich in dicken Krusten an den Wänden und am Boden des Bottichs absetzt, und die Lauge wird dadurch bedeutend dünner. Ferner sinkt beim Hineinleiten neuer Lauge aus dem Thurm die schwerere Lösung meist zu Boden. Um dieselbe gegen Verluste durch Wind und Wetter zu schützen, führt man sie sogar absichtlich durch geeignete Laugen leitungen auf den Boden der Bottiche, und infolgedessen schwimmt stets verhältnissmässig schwächere Lauge obenauf. Daher war es auch unmöglich, hier eine nur einigermaassen genaue Durchschnittsprobe der in den Kocher gelangten Sulfitlauge zu schöpfen, und ich habe folglich die erste Lauge, welche als Grundlage für die weiteren Berechnungen und zum Vergleiche mit den folgenden Kochlaugen dient, nach vollständiger Füllung des Kochers bis zur gewünschten Höhe aus diesem selbst, und zwar beim Probe-Ventil entnommen. (Siehe in der folgenden Haupttabelle D: Lauge I bei 0 Stunden und 0 Atmosphäre). Die dortige Temperatur von 31,5° ist ebenso wie der geringe Gehalt der Lauge I an organischen Stoffen (0,2639 pCt.) eine Folge des vorhergegangenen Dämpfens, wodurch, wie ich schon gelegentlich oben hervorgehoben habe, einige orga nische Körper aus dem Holz in wässerige Lösung gehen und sich dann der ersten Lauge mittheilen. Um allen möglichen Zufälligkeiten von vornherein zu begegnen, führte ich diese Kochung allein. Dieselbe wurde nach den in Tabelle C angeführten Proben geleitet. Hierzu muss Folgendes bemerkt werden: Damit der Druck im Kocher nicht allzurasch und zu hoch steige, muss man oben einen gewissen Raum frei lassen. Derselbe wurde in der betreffenden Fabrik gewöhnlich von der Oberkante des oberen Mannlochdeckels, in welchem ein Loch zum Hinein stecken eines Maassstabes gelassen worden war, welches bei der Kochung natürlich dicht zugeschraubt wurde, bis zur Oberfläche der Flüssigkeit auf 0,95 m festgesetzt. Dies ergab einen längs des ganzen liegenden Kochers sich erstreckenden Hohlraum Da derselbe selbstverständlich Luft enthält, wurde bei vielen Kochungen in den ersten Stunden des Ankochens oben das Uebertreibventil ein wenig offen gelassen und erst geschlossen, als ein deutlicher Geruch nach schwefliger Säure daraus hervorkam. Da die Tabelle C N der Probe Datum Uhr Kochzeit in Std. Tempe ratur °C Druck Mitscherlich- Probe Jodprobe Anmerkung Kalkfllg. mm Farbe d. FUg. Ammoniakal. Lauge 5 cc Lauge = cc Jod 7o Ges So, 1 22./4.1890 1 ,11 früh O. Beginn 31,5 »C. O Atmosph. 13 weiss farblos — — 2 23. April 974 „ 23 2 98,5 0,8 5 33,5 fast farblos 25 cc 1,580 3 24. „ 9 „ 46% fast 122 2,05 27 hell bräunlich 15,2 0,973 4 24. „ 31/, nachm. 53 stark 124 stark 2,5 27 bräunlich 12 0,788 5 24. „ 6 abends 557» „ 125 2,7 20 32 schmutzig weiss hellbraun 11 0,704 Dampf abgestellt. 6 24. „ ca 12 nachts 617» 123 2,6 19,5 braun 8,8 0,563 | Ohne Dampf. 7 25 „ 6 /. früh 67% — — 14 n 31 1 8,5 0,544 — 25. „ »7. „ wieder ■ Dampf gegeben. — — — 8 25. „ 87» » 70 118 fast 2.4 13 gelblich weiss braun 7,6 0,480 9 25. „ 12 mittags 737» 118,5 2,5 12 33 53 sehr braun 7,2 0,461 Der Kalkniederschlag fällt rasch zu Boden. 25. „ 121. nachm. Dampf ) euerdings abgestellt — — — — — 10 25. „ 234 „ 761/. stark 118 2,4 12 bräunlich weiss dunkelbraun 7,0 0.448 1 Ohne Dampf. Der Druck 25. „ 3 76’ 2 Beginn des Uebertreibens. — — — — | sinkt schnell. 11 25. " 41/. " 777» fast 117 0,9 13,5 bräunlich weiss dunkelbraun 6,1 0,390 Abgelassen. Tabelle 1). Lauge Lauge titrirt: Asche Anmerkung. Ca c g Ö Mg 0 Fe 0 SO. Ges. j freie gebd. Ca 0 SO, ves. so. SO, so. / u 1,8880,039/0,008 2,56140,26392,2975 0,146/0,248 1,245 1,030 0149 2,3650/0,3000,2,0650 ,0249 3,501,958 0,157 3,47 1,864 2,3800 0,41501,9650 0,145 0,016 2,5830 3,451,580 0,7067 1,8763 0,853 0,727 3,50/1,533 3,0705 0,535 4,0125 0,727 0,518,4,4460 0,667 0,110 4 66'1,013 1,5030 0,0120,004 5,0831 1,5219 0,4370,385/6,6080 4,89 0,822 7,2400/5,8300, 1,4100 0,6950,4750,220 1,5745 5,70 0,664 0,006 0,141 0,015 1,5710 5,74 0,178 0,0110,007 0,1180,211 8,27886,66701,61180,752 0,5690 4740,095 ,02773,79/2,275 ,0247 .,0245 0249 ,02823,954,264 ,03014,21 1,185 ,0334 ,0358 ,0412 ,0415 ,0417 ff c • a3 0,6320,5060,126 ( = Sulfitlauge. Der Kocher ist ob offen ; unt. etwas undicht. Noh i nmer oben offen Am22./4 um IO Uhr Abds, (nach 111/2 Std) geschloss. so 2 Mg so. /o Ca Wenig Druck, hohe Temperatur, weil der Kocher immer vollen Dampf hat. Unten zwischen Hut und Kesselblech stark undisht. 24 4. 6Uhr Abds.: Dampf abgestellt. Kocher steht ohne Dampf 25./4 um81/4Uhrfe wied. Dampf gegeb. 25.4 um 1214 Uhr mitt. Dampf abgest. 3 Uhr nachm.überge- trieb XII=Ueber- treiblauge. Der Druck fiel sehr rasch nach dem Ooff nen des Uebertreib- ventils Um 1lUhr abgelassen XIII = Ablauge. 1,33601,7345 2,4040 1,6035 0/ /0 Fe so. 7,81756,2730 8,10706,5360 0,9830,015/0,00 ,03955,68 12,8300 1,6160 5,41803,9150 1 En Nummer s E & — 1890 Uhr Kochzeit 1 in Stunden «C. 1 Atmosphären Halbliterprobe (ungenau) Ges. SO freie so. gebd SO, I 22./4. 107, früh 0 Be ginn 31,5 0 2,807 1,517 1,290 l II 22-/4. 5'7 abends i 61 0 2,307 — — III 22./4. 12 nachts 131/2 — — — — — 1 IV 23-/4. 10 früh 23% 101 0,85 1,991 1,011 0,979 1 V 23./4 47« abends 301, 110 1,2 1,833 — — 1 VI 23-/4. 12 nachts 37% — — — — — 1 VH 24-/4 3 früh 40%, — — — — — 1 VIII 24./4. 107, früh 48 122,5 fat 2,15 1,438 0,837 0,601 1 IX 24/4. 41, nachm. 54 125 2,6 1,296 0,822 0,474 1 X 24-/4. 12 nachts 617» 123 stark 2,6 — — — 1 XI 25./4. 10% früh 727« 118 2,45 0,9640,6790,285 1 XII 25./4. 3 nachm. 76% 118,5 fast 2,4 0,948 0,6950,253 1 XIII 2Ö./4. 47« nachm. 777« 117 0,9 0,885 0,727 0,158 l