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No. 65. PAPIER-ZEITUNG. 1699 1890, Seite 1230 meldeten wir, dass bei einem Münchener Händler Wahrsagekarten beanstandet wurden. Neuerdings wird uns aus Anna berg in Sachsen berichtet, dass dortige Druckanstalten den Besuch von drei Steuerbeamten erhielten, welche alle spielkartenähnlichen Kinderspiele mit Beschlag belegten und aus den Büchern die Ab nehmer derselben seit dem Jahre 1888 feststellten. Die Durchsicht der Bücher in den Buchhaltereien, welche von je einem Beamten vorge nommen wird, ist eine Vergünstigung, denn zunächst sollten die Bücher beschlagnahmt werden. Vier Arten der beschlagnahmten Spiele liegen uns vor, von denen eins, »Kinder-Spielkarten« im Bormat 5:7 cm, auf Holz karton gedruckt, unbedingt stempelpflichtig sein soll. Betreffs der drei andern Spiele, »Lenormands Wahrsagekarten«, »Interessantes Frage- und Antwortspiel«, »Der schwarze Peter« wollen die Beamten erst den Bescheid der vorgesetzten Dresdener Behörde einholen. Unser Gewährsmann fragt, ob das geschilderte Vorgehen der Steuerbeamten durch eine neue Verordnung veranlasst sei. Wir kennen keine, bitten aber solche Leser, welche hierüber unterrichtet sind, oder selbst ähnliche Erfahrungen wie der Einsender gemacht haben, um Mittheilung. Lateinschrift. Delary in Schweden, 2. August 1891. In Nr. 60 lese ich, dass ein Rundschreiben zur Gründung eines allgemeinen deutschen Schriftvereins gegen die lateinische Schrift auffordert. Die merk würdigen Käuze, wie Sie dieselben treffend benamsen, mögen sich diesen Sport in Ermangelung eines Bessern erlauben, für die deutsche Geschäftswelt hat aber die Sache eine ernste Gefahr. Im Auslande kennt, mit seltenen Ausnahmen, Niemand die Fraktur-Schrift Zum Beweis will ich nur that- sächlich Erlebtes mittheilen. Unser erster Beamter spricht das Deutsche so geläufig, dass man den Schweden kaum heraushört; aber als ich vor fünf Jahren hier eintrat, hatte er noch keine Idee von deutscher Schrift Auch mehrere Herren meiner Bekanntschaft sprechen deutsch, vermögen aber deutsche Schrift so wenig wie hebräische zu entziffern. Dass in den letzten Jahren der deutschen Industrie der Löwenantheil der Einfuhr nach hier zu gefallen ist, wird wohl bekannt sein. Die Einfuhr könnte aber noch stärker sein, wenn nicht immer noch in deutscher Schrift geschriebene Briefe nach hier kämen. Wenn solche Briefe keine Beantwortung Anden und keine Be stellung erfolgt, so liegt der Grund hauptsächlich in der Schrift, die man nicht versteht Hier kann man das Sprichwort umkehren und sagen: Grosse Wirkungen werden durch kleine Ursachen verhindert Die Papier-Zeitung hat schon mehrfach die Lateinschrift, besonders für das Ausland empfohlen, und hieran möchte ich die Bitte knüpfen, dies auch fernerhin im Interesse der deutschen Industrie zu thun. Der Erfolg wird die Richtigkeit beweisen. Hennefeld Deutsche Ausstellung In London. In Gruppe VI, welche Buchgewerbe und Graphische Künste umfasste, erhielten folgende Firmen Auszeichnungen: Ehrendiplome erster Klasse. L. Angerer & Göschl, Wien, für vorzügliche künstlerische Arbeit. Berliner Messinglinienfabrik A.-G., Berlin, für ausserordentlich gedie gene Arbeit und neue Muster. Wilhelm Dreesen, Flensburg, für Momentbilder. Jean Baptiste Feilner, Bremen, für künstlerisch ausgeführte Platinotypie. Grimme & Hempel, Leipzig, für kunstvoll hergestellte Diaphanieen. Franz Hanfstängl, Kunstverlag A.-G., München, für Reproduktionen. Dr. Ad. Hesekiel & Co., Berlin, für ausgezeichnete photographische Papiere. W. Höffert, Berlin, für ausserordentlich gute Portraitaufnahmen und schönstes Arrangement. Industriewerke A.-G., Landsberg, für ausserordentlich gut ausgeführte Arbeiten aus Papiermasse. Alb. Jordan, Berlin, für gut gearbeitete Lederwalzen. Meissner & Buch, Leipzig, für künstlerisch vollendete Reproduktionen in Chromo-Lithographie. Wilh. Meyer, Leipzig, für die Schirmmacherzeitung. Centralblatt für Textilindustrie, für die Zeitung. Centralblatt für Wagenbau etc., für die Zeitung. Papierfabrik Sundern (H. & L. Schäffer), für vorzügliche Papiere. Photographische Gesellschaft, Berlin, für ausgezeichnete Leistungen. Heinr. Riffahrt, Berlin, für künstlerisches Vervielfältigungsverfahren. T. Remus, Dresden, für gut gearbeitete Kartonnagen. Karl Stücker, München, für gute Arbeit. F. Tellgmann, Mühlhausen, für brillante Momentaufnahmen. 0. Tellgmann, Eschwege, für brillante Momentaufnahmen. L. Ulrich, Charlottenburg, für gute besonders scharfe Reproduktionen. L. Steinmetz, Hannover, für die besten Holzschnittarbeiten. Ferd. Walseck, Köln, für eine Eisenbahnkarte. Ehrendiplome zweiter Klasse. Atelier Strauss, Köln, für gute Photographieen. William Doig & Co., Berlin und London, für eine gute Photogravüre. The Electrotype Co., London, für elegante Arbeit. Friedr. Fränkel, Nürnberg, für gute Kupferstiche. Hess & Zadeck, Berlin, für gute Arbeit. Heymann & Nitzschke, Sebnitz i. S., für gute Arbeit. B. Johannes, Partenkirchen, für gute Arbeit. Eugen Jos. Mertens, Krefeld, für gute Portraitaufnahmen. Ricklin & Emmerichs, München, für gute Ausführung. Reimann & Thonke, Breslau, für gut gearbeitete Dachpappen. C. Rüger, Leipzig, für gute Arbeit. Schreivogel & Hering, London, für reues Autotypie-Verfahren. * * * Aus andern Gruppen sind folgende, unserm Fachgebiet näher stehende Firmen zu erwähnen: Ehrendiplome ersten’ Klasse. Förste & Tromm, Leipzig, für die Universal-Liniirmaschine. M. Gehre, Rath bei Düsseldorf, für einen patentirten Dampfprobeapparat. Werner & Pfleiderer, Cannstadt, Maschinen. Ehrendiplome zweiter Klasse. A. v. d. Nahmer, Remscheidt, für Kopirpressen. G. L. Lasch & Co., Leipzig, für eine gute Drahtheftmaschine. Ernst Mönch, Berlin, für vorzügliche Photographie-Albums. * * * Aus dem vom Ausstellungs-Vorstand herausgegebenen Verzeich- niss, welchem wir vorstehende Angaben entnehmen, geht leider nicht überall hervor, welchem Fachgebiet die Erzeugnisse der aufgeführten Firmen angehören. Wir haben Veranlassung wiederholt darauf auf merksam zu machen, dass unser besseres Fabrikat in Schiefertafeln mit abgerundeten Hartholz-Rahmen, das Fabrikzeichen [54537 trägt. Rheinische Schiefertafel-Fabrik in Worms. Jung & Lindig, Bleiwaarenfabrik in Freiberg, Sachsen. [50950 Bleiblech, Bleiröhren, Bleidraht, Hartblei blech, Hartbleiröhren für Dampfzwecke Specialität. Bleifolie, Bleikannen, Bleieimer, Bleikessel, Bleigefässe, Blei apparate, Säurepumpen, Kühl- und Staubkammern, Monte jus, Bleilöthapparate, Bleiconcentrationsapparate, Hartbleiinjectoren, Hartblei - Niederschraub-Ventile (Patent). Bleilöthungen jeder Art hier und auswärts. Verbleiungen für Cellulose - Anlagen. 0000009000000000000000000000000000002 C. L Lasch & Co., Leipzig-Reudnitr, : • Maschinenfabrik für Buchbinderei- und Cartonnagenfabrikation. • < 2 54522] Prämirt: Antwerpen 1885, London 1891. ] mit 5 Drahtköpfen, heftet Bücher bis 45 cm Höhe. S Neu! n । , Neu! i Draht- i Buchheftmaschine ; • Complete Einrichtungen zur Herstellung v. Faltschachteln. 5 eeaaesmeaeeaaaaameamaaaaeaaeemaeaeaaeamaa% ‘% ““W“""“V®“WVV“W*""“V“ "“W WW®®** www WWW Kräftige Bauart. Einfacher Mechanismus. Tadellose Heftung. 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