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PAPIER-ZEITUNG. No. 65. Artikel auf dem letzteren vorzumerken. Nachdem der Zettel bis h £0 Ein Geschenk für unsere Kunden. 03 £0 Vier Aquarelle in Cabinetgrösse. 03 £0 03 £0 03 O No. WEBSTER & Co. 03 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 IO ( auf mit 5 03 ie man in den Besitz dieser Serie gelangen kann, steht auf der Rückseite dieser Karte. 5511111111115 Kinderspielkarten und Gesellschaftsspiele. Im Jahrgang 1890, Seiten 374 und 547 theilten wir mit, dass esellschaftsspiele, bei welchen Karten zur Verwendung kommen, in Der Amerikaner versteht es wie keiner, sich vor dem Ladenhüter dem einzig rationellen Wege zu bewahren, der da heisst: Fort Schaden, bevor der Ladenhüter-Bacillus sich eingenistet hat! Gr. Kraft. Oesterreich der Spielkarten-Stempelsteuer unterliegen. Neuerdings scheinen die deutschen Steuerbehörden eine ähnliche Anschauung zur Geltung bringen zu wollen. Schon im Jahrgang das übrigens nur von den Bankbeamten geöffnet werden kann. Aue die Firma der Bank ist in vortrefflicher Weise angebracht. Gegen Hinterlage von 3 Dollar (12 M.) wird ein solcher Geldschrank an irgendjemand abgegeben, der auf den Plan der Unternehmer eingehen, d. h. monatlich den Schrank nach der Bank tragen will, wo er seines Inhaltes entleert und wieder verschlossen wird. Der Anzeigenstratege einer der ältesten, von Brautpaaren mit Vor liebe zu Hochzeitsreisen benutzten Eisenbahnlinie hat soeben einer Eisenwaarenfabrik in Buffalo die Herstellung von Kinderspiel-Eisen bahnzügen übertragen, die bis in alle Einzelheiten eine getreue Nach ahmung der mit üppigem Luxus ausgestatteten Hotelzüge der be treffenden Bahn darstellen sollen. Diese substantielle Geschäftskarte« wird eine Länge von 45 Zoll haben, und die Lokomotive sowie jeder einzelne Wagen sollen eben so unverwüstlich solid gebaut, wie der Name der Bahn unvergänglich dauerhaft darauf angebracht werden. Die Absicht dieser kostbaren Art von Reklame ist dabei sowohl auf die gegenwärtige als auf die kommende Geneiation gerichtet. An Brautpaare, die beinahe täglich unter den Passagieren der Hotelwagen sich befinden, wird künftig je ein solcher Bahnzug mit dem Hinter gedanken geschenkt, dass die Neuvermählten das ohne allen Zweifel hochelegante Spielzeug als angenehme Erinnerung so lange aufbe wahren und Freunden, die ihrem Beispiel zu folgen gedenken, vor zeigen werden, bis die inzwischen angekommenen Kleinen den »Hochzeitstrain von Papa und Mama dem praktischen Betrieb über geben und sich dabei die Vorzüge dieser und nur dieser Linie nach Fröbel’schem Entwickelungsgange so fest ins Gedächtniss eingeprägt haben, dass nach Jahr und Tag, wenn die Reihe der Hochzeitsreise an die Kinder gekommen sein wird, die Frage: welche Linie werden wir nehmen? überhaupt garnicht mehr aufgeworfen werden kann. Die wichtigste aller Aufgaben des Geschäftsmannes, nämlich die, sich eine feste Kundschaft heranzuziehen, erscheint eigentlich erst jetzt durch diese Neuerung in des Wortes tiefstem Sinne gelöst. Beinahe unschuldig bescheiden nimmt sich dieser raffinirten Leistung gegenüber der Westentaschen-Anzeigenspiegel aus, obgleich auch dieser in seiner Art ein ganz vortrefflicher Wurf genannt werden darf. Der runde Anzeigenspiegel ist in Metall gefasst, die Rückseite mit einer eleganten, die Geschäftsanzeige enthaltenden Etikette be klebt. Preis: 100 Stück 2 Dollar 25 Cents (9 M.), 500: 9 Dollar (M. 36), 1000: 15 Dollar (60 M.). (Taschenspiegel werden auch in Deutschland vielfach als Reklamemittel verwendet. D. Red.) Das Zugabewesen hat in den Ver. Staaten eine Ausdehnung gewonnen, der gegenüber die Zustände in Deutschland unschuldig erscheinen. Griffelfeilen, Tafelwischer und eine Menge ähnlicher Artikelchen liegen in vielen Verkaufsläden zur Auswahl auf. Jedes Schulkind, das ein Schreibheft oder einen Bleistift kauft, kann sich Zustände, gegen die man in Europa ankämpfen und das Ein schreiten der Behörden anrufen zu müssen glaubt, werden hier förmlich kultivirt und in System gebracht. In den grossen Verkaufs läden steht der Waarenumtausch in höchster Blüthe Wer heute etwas kauft und morgen Reue über den Kauf empfindet, darf ohne Bedenken damit zurückgehen und einen Exchange Slip, einen Umtausch- Zettel, verlangen. Dieser Zettel wird in der Exchange Office ausge stellt. einem Raum, der eine grosse Zahl numerirter Fächer enthält. Die Nummer eines leerstehenden Faches wird auf dem Zettel ver merkt, und nun geht der Inhaber von Stand zu Stand und sucht sich das ihm Passende aus. Jeder Verkäufer schickt durch einen kleinen Boten den einem Stande entnommenen Artikel nach der Exchange Office, wo er in das bereitstehende Fach gelegt wird. Da der Verkäufer instruktionsgemäss nichts ohne Geld hergeben darf, es sei denn auf einen Exchange Slip hin, so hat er den also verkauften zum Betrage des ursprünglichen Einkaufs mit Austauschartikeln be lastet ist, geht er an die Exchange Office zurück, wo die inzwischen von allen bei der Operation betheiligten Verkäufern hingeschickten Waaren verglichen, verpackt und dem Käufer ausgehändigt werden, während der Exchange Slip als Belag aufbewahrt wird. Bei dieser Einrichtung ist es vorgekommen, dass eine Frau, die auf den bevor stehenden Besuch ihrer Verwandten hin ein »weit über ihre Ver hältnisse hinausgehendes Photographie;Album gekauft und mit Bildern gefüllt hatte, nach der Abreise des Besuches das Album wieder zurücktrug und Kinderschuhe dafür eintauschte. Dasselbe geschah mit einer eleganten Hängelampe, wobei man sich nicht einmal die Mühe nahm, den verkohlten Docht abzuschneiden. Nicht weniger systematisch, aber bedeutend einfacher ist die Prämiirung des Baareinkaufes eingerichtet. Eine Schuhhandlung beschenkt jeden, der für zehn Dollar einkauft, oder richtiger: der für diesen Betrag Einkäufe gemacht hat, mit einem dickleibigen Konversationslexikon. Eine Papierhandlung liefert schon bei fünf Dollar einen Stahlstich und bei weiteren fünf Dollar einen eleganten Rahmen dazu. Eine Kleiderfirma hat schon für den Einkauf von Herren-Ausstattungs-Artikeln im Betrage von einem Dollar eine Prämie in Gestalt eines Würfel- und Roulettespiels. Bei Erreichung der Summe von 20 Dollar wird man in Lebensgrösse in Kreide gemalt usw. Um einerseits das Publikum nicht zu zwingen, auf einmal die entsprechende Summe in Waaren zu entnehmen und anderseits lästige Schreiberei und Rechnungsführung zu vermeiden, ist allgemein eine Kontrollkarte nach dem Muster der hier abge druckten Zwei-Dollar-Karte im Gebrauch. Wie aus derselben er- eine Zugabe aussuchen. Lehrer und Lehrerinnen, welche Schulbücher für ihre Schüler kaufen, erhalten 10 und sogar 15% »Kommission«. Ich habe es s. Z. als Angestellter einer Buchhandlung selbst erlebt, dass der Schulsuperintendent eine neue Lehrerin einführte und der selben, nachdem sie Bücher für eine Schülerin gekauft und bezahlt hatte,. in Gegenwart einer Menge anderer Käufer zurief: »Fräulein, Sie sind zu 10% Kommission berechtigt, gehen Sie zum Kassirer dort und lassen Sie sich den Betrag auszahlen!« Und sie ging hin, wenn auch mit dem Erröthen der Uneingeweihten. sichtlich ist, sind schon zehn Verkäufe zu je 1 cent vorgesehen, eine weitere Anzahl zu je 5 bezw. 10 Cents. So oft nun der Vorweiser der Karte einen Einkauf macht, wird der betreffende Betrag ausge locht. Der Vorweiser der vollständig ausgelochten Karte erhält die darauf ausgesetzte Prämie. Um Missbrauch zum Nachtheil der Handlung zu verhüten, werden die Karten sowohl fortlaufend numerirt, als auch mit Unterschrift und Stempel der Firma versehen. Es verdient dabei ausdrücklich hervorgehoben zu werden, dass diese Einrichtung keineswegs dazu benutzt wird, alte Ladenhüter ab zuschieben. Die im allgemeinen sehr guten Preise im Kleinverkauf gestatten die Wahl eines frischen, makellosen und preiswürdigen Gegenstandes zu dem erwähnten Zwecke. Die 2000 Pfeifen waren hier in weniger als sechs Stunden von einem Schuhhändler an die hoffnungsvolle Strassenjugend vertheilt, und als nun auch noch am nämlichen Tage von einem anderen Geschäfte 2000 Anzeigenmützen (hellfarbige, flachschirmige Segeltuchmützen mit dem Aufdruck »Rinaldo, der Hutmacher«) ausgetheilt wurden, bemächtigte sich der so beschenkten Jugend ein förmlicher Korpsgeist, so zwar, dass Schaaren von 20 und mehr Jungens in Reih und Glied durch die Strassen ziehend, mit ihren Hartholzpfeifen eine richtige Höllenmusik verübten, die nur in den Girren des Stifters wie ein Lobgesang ertönen konnte. Dass auch vom Lächerlichen zum Erhabenen nur ein Schritt ist, bewies am Tage darauf eine andere Schuhfirma durch die Aus- theilung (freilich nicht an die Strassenjugend) eines wahrhaft klassischen Zimmerschmuckes in Gestalt eines immerwährenden Datumzeigers. Auf einer Celluloidplatte von 12X18 cm Fläche, deren Kanten von einem schmalen Lederstreifchen mit tadellosem Nähmaschinenstich eingesäumt sind, erscheint in meisterhaftem Stahlstich der weitge öffnete Kelch einer Calla, an dessen Rand in zifferblattartiger An ordnung die Zahlen 1—31 angebracht sind. In der Mitte der Blume ist ein Zeiger befestigt, der sich mit dem Finger bewegen lässt. Das Ganze ruht auf einer aus versilbertem Drahtgeflechte zierlich gestalteten Staffelei. Die Firma ist nur in ganz bescheidener Weise am Fusse der Platte genannt. Die Verwaltung einer Sparkasse hat elegante, winzig kleine »feuerfeste« Geldschränke in getreuer Wiedergabe berühmter Muster anfertigen lassen, an denen sogar das Kombinationsschloss nicht fehlt,