Volltext Seite (XML)
1688 PAPIER-ZEITUNG. No. 64. Ursprung der Briefumschläge. Der kürzlich geführte Meinungsaustausch über den Werth oder Unwerth der Respektblätter, welche seit Einführung der Briefum schläge überflüssig geworden sind, regt zur Erörterung der Frage an, um welche Zeit Briefumschläge überhaupt aufkamen. Wenn man den Ausführungen Glauben schenken darf, welche »The Paper Makers Circular« nach französischer Quelle veröffentlichte, so reicht die Ent stehungszeit der Briefumschläge viel weiter zurück, als man gewöhn lich zu glauben geneigt ist, — nämlich bis zur Regierungszeit Lud wigs XIV. Ums Jahr 1650 erhielt der Sieur de Valfyer das Recht, unter königlichem Schutz in grösseren Städten Frankreichs Privat-Post- anstalten zu errichten. Er brachte Briefkästen an Strassenecken an und führte zur Erleichterung des Freimachens Umschläge mit Aufdruck ein, welche von seinen Verkaufsstellen bezogen werden konnten. 1653 gab er auch »formules de billets«, also wohl Kurzbriefformulare, aus, welche zu geschäftlicher und zwangloser privater Verständigung, ähnlich unsern Postkarten, dienen sollten. Ein Kurzbrief dieser Art, von Pelisson an Madame de Scuderi gerichtet, worin letztere als Sappho angeredet wird, und der Absender als »Pisander« unterzeichnet, nebst Briefumschlag ist angeblich noch erhalten. Ein andres Erinne rungsstück an jene Briefpost bildet ein Brief Ludwig XIV. an seinen unehelichen Sohn, den Grafen von Toulouse, datirt Versailles, 29. April 1706. Während zu jener Zeit besondre Briefumschläge in Frankreich ziemlich verbreitet gewesen zu sein scheinen, wurden sie in England nur gelegentlich, und zwar beim amtlichen Schriftwechsel verwendet. In den englischen Staatsarchiven befindet sich ein Brief von James Ogilvie an den Staatssekretär Sir William Trumball, dessen Umschlag ebenfalls erhalten ist und 41/2 zu 3 engl. Zoll = 112:75 mm misst. Eine alte Familie zu Yorkshire bewahrt einen ähnlich geformten Briefumschlag auf, der einen 1759 von Genua aus an einen ihrer Vorfahren gerichteten Brief umschliesst. Dass die Verwendung von Briefumschlägen in Frankreich zu Anfang vorigen Jahrhunderts nichts Seltenes war, beweist eine Stelle in Le Sage’s »Gil Blas«, wo es heisst: »Aurora von Gusman nahm zwei Billets, steckte sie in einen Umschlag (enveloppe) usw. In der Egerton collection des British Museum befindet sich ein Brief Friedrichs des Grossen an einen englischen General. Er ist von Potsdam, 28. Juli 1766, datirt und hat als Schutzdecke einen Umschlag von grobem Hadern-Schreibpapier, dessen Einrichtung der jenigen der gegenwärtigen Briefumschläge sehr ähnlich ist. Der Um schlag hat vier Klappen; der Verschluss erfolgte aber nicht durch Festkleben einer Längsseitenklappe, sondern durch Befestigung der beiden Schmalseitenklappen. Ag” Neu! Praktisch! -e 4A—g Autographische Steindruckpressen -=ee-e--A D. R. P.. mit u. ohne Feucht- u. Schwärz- MLN Vorrichtung u. verstellbarem Reiber! —= "e" Pi e p re $s e n liefern saubere und scharfe Abzüge in allen Farben u. beliebiger Anzahl, welche Portoermässigung geniessen. Einfachste Handhabung. Man verlange illustrirten Prospekt, welcher gratis und franco versandt wird Alleinige Fabrikanten: [51664 Jeglinsky & Walther, Dresden, Güterbahnhofstr. 25. Spiel- und Buntdruck- karten aller Art, wie a< ch graphische 2 — y x Karten. 2 f Ausstanzmaschinen neuest. Construction, Gummirmaschino 1 d Fchlussklappe an Briefumschi., Selbstth. Bogenfalzmauchine f. Papierfabr. u. gr. Buchdruck., Vergoldepresse neu verb. Constr. He9X== Se=sgQ-GX===9 seG=g==b-G-9eb-9=Me-Gsge=b2 | Eugen Dietz, Maschinenfabrik, [50360 G Karten-Schneidemaschinemit d Ereiaacheor- I Dessen ® fürVisit-, Hebelstanzen , Hobel und Bohrmasrhimen, zur Fabrikation von Spitzenpapieren 0 in verschiedenen Grössen iS bis 800 Walzenlänge und bis 0 260 Durchmesser. ) Präge-Balanciers ( & (Wurfpressen), V Berlin SO., Köpnicker-Strasse 153. 2 SPECIALITÄTEN: A , I Walzwerke %, J amaemmmmmmemmmAmmmmAmm Pröchel & Hermans, Berlin NO., Greifswalderstrasse 31a, empfehlen alle Sorten Papier- u. Pappspähne in guter, reiner Sortirung. [53025 Ratinger Eisengiesserei u. Maschinenfabrik Nökel & Weilenstein Kätingen bei Düsseldorf [49049 liefern als langjährige Spezialität: komplette Einrichtungen für Papier- und Pappen-Fabriken sowie sämmtliche Apparate zum Pergamentiren, Dampfmaschinen von vorzüglichster Konstruktion. Triebwerke nach neuestem System n. s. w. Gebrauchsfertiger, extra stark eingedickter rillant-Kieister vorzüglichstes und billigstes Klebe- und Grundirmittel von den hervorragendsten Fachleuten und Fachschriften geprüft und als ganz vorzüglich empfohlen, vollkommen geruchlos und knotenfrei, hält sich Monate lang ohne sauer zu werden oder umzuschlagen. Hrillant-Hleister eignet sich wegen seiner enormen Klebfähigkeit, worin er jeden Klebstoff übertrifft, zum Kleben aller in der Papier-, Buch binder-, Lederarbeiter-, Kartonnagenbranche vorkommenden Stoffe, als: Leder, Kaliko, Papier, Wachstuch, Pergament etc. Brillant-Hleister ist für Düten - Fabrikation unentbehrlich, da er Pergament ohne Schwierigkeit klebt Brillant-Hleister eignet sich ganz vorzüglich für jede feine Arbeit, weil er wasserhell ohne jeden Schmutzflecken eintrocknet, weder den heikelsten Farbenton verändert, noch den anzuklebenden Stoff angreift. Brillant-Hleister ist ein vorzügliches, dichtes und gut deckendes Grundirmittel für jede Lackirarbeit auf Papier, Pappe etc. E. E. Preuss in Breslau, Ring 45. Kleine Muster, Prospecte, Gebrauchsanweisungen gratis. Post-Collis und Bahnfässchen werden unter Nachnahme billigst abgegeben. Kob. Leunis «% Sohn. HANNOVER. Stein- und Buchdruckerei, Cartonagen-, Fantasiepapier- nnd Briefumschlag-Fabrik. Anfertigung von Placaten und Reclame- Artikeln jeder Art, Catalogen, Preislisten u. allen sonstigen Drucksachen für den Geschäfts- und Privatbedarf. Massenherstellung von Emballagen und feineren Cartonagen. Ha Itschachteln, Briefpapier - Mappen mit und ohne Füllung 1 . Reclame-Kalender für 1892. Muster zu Diensten. — Vertreter an noch unbesetzten Plätzen gesucht. Zellstofffabrik Waldhof Waldhof bei Mannheim 49149J offerirt Prima Sulfit-Zellstof gebleicht und ungebleicht in schöner, weisser, zarter nnd langer Faser, in trockenem und feuchtem Zustand.