Volltext Seite (XML)
1510 PAPIER-ZEITUNG. No. 58. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Maa sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle duren Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der ge wünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden Verfahren zum Rippen von Seidenpapier von Fräulein Helene Eberhard in Berlin. DR.P. 55199. (kl.54.) [Vergl.Jahr- gang 1890, Seite 595.] Der Verwendung des Seidenpapiers zur Herstellung künstlicher Blumen und anderer Gegenstände stand bisher der Umstand hindernd im Wege, dass das Aussehen solcher künstlichen Blumen von dem der natürlichen wesentlich abwich. Die flaumartige rauhe Oberfläche, z. B. von Rosen, konnte infolge der Glätte des gewöhnlichen Seiden papiers nie erreicht werden, auch verblichen die Farben des Papiers sehr rasch. Zur Beseitigung dieser Uebelstände ist es nothwendig, das zu Blumen zu verarbeitende Seidenpapier entsprechend vorzubereiten. Durch eine eigenartige Behandlung ist es gelungen, das Seidenpapier mit einer Art von Rippung, und zwar bis zu einem beliebigen Grade der Feinheit, zu versehen, welche es ermöglicht, die verschiedensten Blattformen aus einem zugeschnittenen Stück Papier derart darzu stellen, dass diese Blumenblätter den entsprechenden natürlichen Blumenblättern sehr ähnlich sehen und dauernd ähnlich bleiben. Diese Rippung befähigt auch das Seidenpapier, trockene Farben (Pastellfarben) jedes beliebigen Tones aufzunehmen und dauernd zubehalten. Das neue Verfahren besteht darin, dass das Seidenpapier zu nächst auf einen möglichst vollkommen eylindrischen oder pris 6 matischen Stab a gewickelt wird, auf welchem sich zwei scheibenförmige Kolben b b leicht verschieben lassen. Dadurch, dass diese Kolben von beiden Seiten gegen das auf den Stab gewickelte Papier quer zur Aufwickelungsrich tung zusammengedrückt werden, wird die Rippung erzielt. Beide Kolben müssen auf dem Stabe gleichzeitig und mit derselben Kraft gegen das Papier vorbewegt werden. Die Feinheit dieser Rippung hängt ab von dem Druck, mit welchem die Kolben gegen das Papier gepresst werden, von der Dicke der Papierschicht und von dem Grade der Straffheit der Wickelung. Um auf dieses so behandelte Seiden papier Farben aufzutragen, wird die anzuwendende Pastellfarbe fein pulverisirt oder fein geschabt auf einen Wattepfropfen gebracht, mit welchem das Papier eingerieben wird. Patent-Ansprüche: 1. Das Verfahren, Seidenpapier zu rippen, darin bestehend, dass letzteres auf einen cylindrischen oder prismatischen Stab ge wickelt und dann quer zur Wickelungsrichtung gepresst wird. 2. Aus Seidenpapier — das dem unter Anspruch 1. gekennzeichneten Verfahren unterworfen war — hergestellte Blumen und andere Gegenstände, welche durch Pastellfarben beliebige Farbennuan- cirungen erhalten. Briefumschlagmaschine von C. W. F. Thode in Hamburg. D.R.P. 55 827. (Kl. 54.) Die Maschine stellt aus zugeschnittenen Papierstücken fertige Briefumschläge her. Dabei sind alle einzelnen Theile derartig ver schieb- und verstellbar, dass durch einfaches Verstellen Briefumschläge jeder Grösse sich anfertigen lassen, ohne dass man nöthig hat, einen Theil der Maschine durch einen anderen zu ersetzen, wie es bei älteren Ausführungen der Fall war. Wegen weiterer Einzelheiten muss auf die Patentschrift verwiesen werden. Schutzvorrichtung gegen Spiegelung in Schaufenstern von Edw. Grube in Hamburg. D.R.P. 55 708. (Kl. 54.) Durch diese Erfindung soll verhütet werden, dass in Schaufenstern ausgelegte Gegenstände dadurch dem Beschauenden undeutlich oder ganz seinem Auge entzogen werden, dass sieh der vor dem Fenster befindliche Theil der Strasse im Glase spiegelt, und dann dieses Spiegelbild statt der im Fenster ausgelegten Gegenstände sichtbar wird. Zur Erreichung dieses Zweckes wird vor dem unteren Theil des Schaufensters eine Platte aus Holz oder Metall in geneigter Lage befestigt, welche an ihrer dem Fenster zugekehrten Seite mit einem matt schwarzen oder dunklen Ueberzug versehen ist. Patent-Anspruch: An Schaufenstern zur Verhütung der Spiegelung der ausserhalb befindlichen Personen usw. die Anwendung von matt schwarzen oder dunklen Platten, welche vor dem Fenster in geneigter Lage befestigt werden. Paul Herzberg, Berlin SW., Alte Jakobstr. 108. Specialität: Feinfarbige Blumen- seidenpapiere. — (52221 Closetpapiere in Blocks und Rollen, Cigaretten-, Copir- u. weiss Seiden-, Rollen-Werkzeichen-u.Melis- papiere. Löschkartons. Post-, Schreib-, Conceptpapiere. •C•••••••••••3•••••••• • Kistenmacher, Schulz & Co., • 5 Luxuspapierfabrik. [81006 • ö Friedenau bei Berlin. • ? Fabrik von Gratulationskarten, 2 2 Reliefs, Seidenreliefs. • 9 Specialität: ■ PAUL TAUCHERT [51141 , Spezialität: Gravir- und Ciselier-Anstalt für Spitzenpapiere 11, Waldemarstr. BERLIN S. O. Waldemarstr. 11. und Buntdruck. Maschinen zur rt F A abr S i0 P " Z • und Asphalt-Packpapier, einfach- und doppeltbeklebtem Gewebe- Papier etc. liefert die Maschinenfabrik von C. H. Weisbach Chemnitz, (Sachsen). [53925