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Papierzeitung
- Bandzählung
- 16.1891,53-78
- Erscheinungsdatum
- 1891
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-189105304
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- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 16.1891,53-78
-
- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe No. 53, 2. Juli 1365
- Ausgabe No. 54, 5. Juli 1389
- Ausgabe No. 55, 9. Juli 1421
- Ausgabe No. 56, 12. Juli 1445
- Ausgabe No. 57, 15. Juli 1473
- Ausgabe No. 58, 19. Juli 1501
- Ausgabe No. 59, 23. Juli 1529
- Ausgabe No. 60, 26. Juli 1557
- Ausgabe No. 61, 30. Juli 1581
- Ausgabe No. 62, 2. August 1609
- Ausgabe No. 63, 6. August 1641
- Ausgabe No. 64, 9. August 1665
- Ausgabe No. 65, 13. August 1697
- Ausgabe No. 66, 16. August 1725
- Ausgabe No. 67, 20. August 1757
- Ausgabe No. 68, 23. August 1785
- Ausgabe No. 69, 27. August 1813
- Ausgabe No. 70, 30. August 1841
- Ausgabe No. 71, 3. September 1873
- Ausgabe No. 72, 6. September 1905
- Ausgabe No. 73, 10. September 1933
- Ausgabe No. 74, 13. September 1961
- Ausgabe No. 75, 17. September 1993
- Ausgabe No. 76, 20. September 2025
- Ausgabe No. 77, 24. September 2053
- Ausgabe No. 78, 27. September 2093
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Band
Band 16.1891,53-78
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No. 58. PAPIER-ZEITUNG. 1503 dass diese Leisten nahe nebeneinander liegen, wird verhindert, dass sich der Boden des Bleikastens nach unten biegt. In dem durch die Leisten entstandenen freien Raum sammelt sich die aus undichten Stellen des Bleibehälters geflossene oder übergelaufene Flüssigkeit und läuft durch die angebrachten Löcher aus dem Eisenbehälter ab. Verunreinigung der Thonerdelösung mit gelöstem Eisen ist nicht mehr möglich, ebenso ist das Zerfressen des Eisenbehälters verhindert. Nach dem Aufrichten dieser beiden Behälter werden die Seiten wandungen des Bleibehälters durch Einschieben von Holzleisten so gerichtet, dass sie in gleichem Abstande von den Wandungen des Eisenbehälters stehen, dass also diese mit dem Eisen nicht zusammen kommen und sich unbehindert verändern können. Dadurch, dass der Bleikasten um die Höhe der Holzleisten über den Rand des Eisen behälters hinausragt, wird zugleich das Material geschaffen, wodurch der zwischen den beiden Behältern entstehende freie Raum ge schlossen werden kann; nämlich dadurch, dass das hervorstehende Blei umgebogen wird, so dass es auf dem Rande des Eisenbehälters aufliegt, was sehr leicht geht, wenn die Ecken so weit als nöthig eingesägt werden. Auf diese Art können Blei- wie Eisenbehälter sich frei und un behindert verändern, und die gelötheten Stellen bleiben dicht. M Technische Bildung. Der technische Leiter oder Direktor einer grösseren Papier fabrik schreibt mit Bezug auf die Einsendung in Nr, 52: Ich habe die sogenannte akademische Bildung genossen und bin 24 .Jahre alt geworden, ehe ich zu meinem Fach kam. Als 22.jähriger Akademiker wusste ich noch nicht, wohin ich strebte, da ich vom Maschinenfach, dem ich zutrieb, des grossen Wettbewerbs halber keine besonders leichte und befriedigende Zukunft erwartete Der Zufall, nämlich eine drollige Ratten geschichte, welche der berühmte Zoologe, Alfred Brehm, bei einer Kindtaufe erzählte, und welche Geschichte sich in einer alten Papiermühle zutrug, fühlte meine Gedanken zum Papier und dessen Fabrikation, worin damals in der Akademie, äusser Quinkes Vorträgen, die 6—8 Stunden wählten, so gut wie nichts gelehrt wurde. Als ich aberden Entschluss in mir befestigt hatte, Papier macher zu werden, strebte ich danach, mich in dem Fache zu unterrichten, und es gelang mir auch in Berlin einen Ueberblick zu erhalten. Ich besuchte nur noch die Kollegien, die mir dazu geeignet erschienen, und benutzte die andere freie Zeit, um mich in den vorhandenen Anstalten und den techni schen Lesezimmern auszubilden Ich sammelte viel Stoll' an, wobei auch viel Veraltetes war, aber ich gewann Einsicht ins Fach Dabei kam mir zu statten, dass ich bereits 1/2 Jahr bei einem Zimmermeister im Riesengebirge das Zimmerhandwerk und den Mühlenbau gelernt hatte und bei dem prak tischen Meister nicht mit Handschuhen angefasst worden war. Mit 19 Jahren hatte ich die Prima der Realschule erreicht und die k. k. Gewerbeschule ab- solvirt. Sobald dies geschehen, trat ich, nicht als Volontär, sondern als wirklicher Arbeiter in eine Breslauer Maschinenbauanstalt ein. Ich erhielt sofort 30 Pf Lohn für den Tag und habe dort unter strengster Aufsicht 1 Jahr gearbeitet. Das letzte 1/4 Jahr erhielt ich 10 Sgr. = 1 Mark täglich. Mein Prinzipal war ein alter Praktiker mit streng religiösen Ansichten, der sein gesammtes Personal bis hinauf zum Direktor duzte. Ich sah dass dieser Herr sich meiner mit Aufmerksamkeit annahm und mich derart beschäftigte, dass ich etwas dabei lernen konnte Durch Eifer und Gehorsam hatte ich mir rasch sein Vertrauen erworben, und wenn ich jetzt noch nach Breslau komme, ist der Besuch jener Anstalt immer für mich ein Genuss. Dort finde ich noch manchen alten harten Meister und Gesellen; leider ist der Prinzipal schon todt. Nach die sem Jahre in der Maschinenfabrik ging ich, wie bereits erwähnt, ins Riesengebirge, wo mich ein Zimmermeister, der im Mühlenbau, Holz schleifen und Papierfabriken, sowie in feineren architektonis hon Villen bauten Ruf hatte, als Lehrling aufnahm. Auch dieser Mann duzte mich. Man sah ihm den Meister äusserlich nicht an, aber treu und tüchtig war er, und wer einmal bei ihm war, der musste auch etwas lernen. Galt es z.B. eine genaue Arbeit zu machen, z. B.grosse Stirnräder für Wasser- räder, so durfte dies nur der erste, älteste Geselle thun. Der Meister nahm aber zuletzt noch die Modelle auf den Zeichensaal und schlichtete daran. Er nahm mich oft mit auf seinen Fahrten zu den Werken, benützte mich beim Messen und Nivelliren und unterhielt sich immer belehrend. Er freute sich, wenn man seine eigenen Ansichten vertheidigte. Er überliess uns öfters Arbeiten ohne jede Anleitung auszuführen, und war bei seiner späteren Beurtheilung streng und väterlich. Auf alles machte er mich aufmerksam. Er liebte die grösste Ordnung, hatte feinen Geschmackssinn und durch lang jährige Praxis eine Erfahrung, die in der ganzen Gegend Ruf hatte. In meinem Dank gegen diesen meinen Wohlthäter könnte ich noch viel sagen. Diese 11/2 Jahre der Praxis habe ich ehrlich und streng als Arbeiter im Kittel mitgemacht. Nach dieser Zeit ging ich denn, wie eingangs erwähnt, nach Berlin auf die Gewerbe-Akademie. Mit dieser Vorbildung erlangte ich leicht den Eintritt in eine Papierfabrik ersten Ranges. Einmal im Fach, ging alles Sinnen und Trachten nur dahin, etwas zu lernen, und dadurch kam ich schnell vorwärts. Leider kam auch meine Sturm- und Drangperiode, als ich meinep sicheren Hafen verliess und muthwillig besseres erlangen wollte. Alles ist aber trotz vieler Widerwärtigkeiten zum Besten gekommen. Heute habe ich bereits selbst Jungens und denke drüber nach, wie ich einen davon schnell in mein Fach bringe. Wenn ich die genügenden Mittel hätte, so würde ich den Jungen auf dieselben Wege leiten, die ich ging. Ich halte akademische und Hochschulbildung für ausgezeichnet, wenn der Junge von Haus aus praktisch ist, d. h. Neigung zum praktischen Denken und Arbeiten hat. Freilich darf diese Bildung den Jungen nicht überfeinem noch verderben. Er muss das Bücken nicht verlernen und sich immer in gebührender Weise in das Wirkliche fügen. Leider glauben viele junge Herren, sie könnten die Welt einreissen, weil sie »akademisch« gebildet sind, und betrachten als Vo lontär das Eisen und die Maschinen wie einen Schauladen. Vor diesen Herren habe ich selbst einen riesigen Respekt. Ich will meinen Jungen erst eine ordentliche Bildung in der Schule geben lassen, gerade so wie Herr S. S , würde aber eine Gewerbeschule vorziehen. Dann 1—2 Jahre gründ liche Praxis und dann ins Fach. Das ist nach meiner Ansicht der richtige Weg, bringt die Leute schnell in den Ernst des Lebens, und es ist bereits vielfach bewiesen, dass dieser Weg gerade so richtig ist und schneller zum Ziele führt als der, den ich beschrieb, der aber freilich unter Umständen auch viele Vortheile bietet. 0. C. Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen der Papier- und Schreibwaaren-Industrie, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Papier- Ausstattung. Von der Osnabrücker Papierwaaren- fabrik in Berlin SAV. gingen uns, in Ergänzung der in Nr. 46 be sprochenen Sendung, noch nachstehend beschriebene Neuheiten zu: Eine flache Schachtel, überzogen mit rothem, schwarz getupftem Kalblederpapier, der Deckel mit goldigen und silbernen Epheu-Orna- menten und der querstehenden Inschrift geschmückt: »Papier Diaphane«. Den Inhalt der Schachtel bilden zartgraugrüne Briefbogen nebst Um schlägen, die sämmtlich durch ein sehr fein wirkendes Wasserzeichen, zarte gefiederte Blätter und Gräser darstellend, geziert sind. Atlas- bändchen von gleicher Farbe umhüllen die einzelnen Päckehen. Eine würfelförmige Schachtel mit Stülpdeckel und vorstehender, abgeschrägter Bodenplatte ist mit dunkelpurpurbraunem Kalbleder papier überzogen, auf dem goldene stilisirte Lilien gleichmässig ver theilt sind. Dieselben Lilien keinen auf dem braunen Glanzschnitt der im Innern enthaltenen Briefkarten wieder. Der zu den 25 Doppel karten und Hüllen verwendete Stoff ist weiss mit leichtem gelb lichem Ton. Künstlerische Schnittverzierung, die bei den Neuheiten der Firma überhaupt eine grosse Rolle spielt, findet sich auch bei dem Inhalt einer kleineren Schachtel, auf deren Decke verstreute Stiefmütterchen in grosser Naturtreue dargestellt sind. Auch die Schnittverzierung zeigt Stiefmütterchen, und zwar in Email-Manier, mit vorgedruckten Gold-Umrissen und ausgemalten Lokaltönen. Die Farbe der Kärtchen und Umschläge ist Heliotrop. Sehr eigenartig: lang und ganz schmal, ist eine Schachtel mit 25 zartrosenfarbigen Briefkarten und Umschlägen. Der Deckel ist mit dem oben beschriebenen Lilienmuster bezogen, und auch der glänzende Schnitt der Kärtchen ist mit Lilien bedruckt. Die Kärtchen sind zwischen zwei Gruppen der Umschläge so eingefügt, dass alle Häuf chen auf der Langseite stehen und sich mit den Schmalseiten berühren. Zur Befriedigung minder hochgeschraubter Ansprüche ist eine Schachtel mit Aufschrift »Best Note Paper, 50 Sheets and 50 Enve lopes bestimmt. Äusser dieser Inschrift ist auf dem Deckel eine vom linken oberen zum rechten unteren Ende reichende Reihe von Soldaten mit phantastischen Standarten dargestellt, die nach dem links oben gedachten Verschwindungspunkte hin immer kleiner werden. Der Inhalt besteht aus kräftigem, wenig gebleichtem, im Stoff nicht ganz klarem Briefpapier nebst gleichartigen Umschlägen. Eine grosse Schachtel, bezogen mit blaugrünem Kalblederpapier, enthält 100 Briefbogen nebst Umschlägen, in zarten Farben gemischt und mit beliebigem Monogramm in Bronzedruck versehen. Die grosse Auswahl von Pa pier-Ausstattungen aus Modepapieren, über welche die Firma verfügt, wird durch zweckmässig eingerichtete Mappen, in welche die betreffenden verschiedenen Formate eingeklebt sind, veranschaulicht. Von solchen Modestoffen, die sich anscheinend grosser Beliebtheit erfreuen, nennen wir: Papier de Svres, Mauve Royal (malvenfarbig), Papier Rose Czarine (eosin-rosa), Papier de Sevres Janne d’or (kanariengelb), Rose tendre (ganz zartes Rosa). Von Erzeugnissen der Firma, die sich der Papier-Ausstattung anschliessen, liegen uns sehr ansprechende Proben hochfeiner, mit Seidenbändern und Quasten versehener Kalender, Tisch- und Speise karten, Tambourins usw. vor. Die Hauptzierde dieser Erzeugnisse bilden reizende kleine, in Stahl stich ausgeführte Bildchen, welche elegante Dämchen in einer Haltung und Umgebung zeigen die an diejenige Watteau’scher geputzter Schäfe rinnen erinnert. Es handelt sich dabei aber nicht um Rokoko-Nach ahmungen, sondern, trotz einzelner Freiheiten in der Kostümirung und leiser Karikaturfärbung, um allerliebst stilisirte aristokratische Fi gürchen »hn de siede«. Besonders lobenswerth an den wahrscheinlich
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