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1454 PAPIER-ZEITUNG. No. 56. Beschreibung neuer in Deutschlend patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der ge wünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden Kopirverfahren mit lichtempfindlichen Farbstoffen von A. G. Green in Lower Clapton (Middlesex, England), Charles Frederik Cross und Edward John Bevan, in London. D.R.P. 56 606. (Kl. 57.) Die Diazoverbindungen, welche durch die Einwirkung von sal petriger Säure auf Thioamidbasen oder auf die Sulfosäuren dieser Thioamidbasen erhalten werden, können mit Aminen oder Phenolen derart vereinigt werden, dass verschiedenartig färbende Stoffe hervor gebracht werden. Es hat sich indessen herausgestellt, dass durch die Einwirkung des Lichtes auf diese Diazoverbindungen dieselben eine Zersetzung erfahren, durch welche sie ihre Eigenschaft ver lieren, solche Färbungen durch Verbindung mit Aminen oder Phenolen hervorzubringen. Dieser Umstand wird dazu benutzt, Zeichnungen auf Papier, Geweben, Gelatinehäutchen oder anderen geeigneten Stoffen mittels eines Kopirverfahrens herzustellen. Als Beispiel für das Verfahren möge die Thioamidverbindung, welche im Handel unter der Bezeichnung Primulin bekannt ist, dienen, welche Verbindung für den vorliegenden Zweck sich ganz besonders eignet. Um eine Zeichnung auf einem Gewebe, wie Calico, Leinwand oder Seide, hervorzubringen, wird der Stoff mit Primulin in ein alkalisches, saures oder neutrales Bad und, nachdem derselbe gewaschen ist, einige Minuten lang in ein Bad aus salpetriger Säure getaucht. Der in dieser Weise behandelte Stoff wird gewaschen und entweder nass oder trocken, unter Innehaltung der gewöhnlichen Vorsichts- maassregeln, der Einwirkung des Lichtes zum Herstellen von Zeich nungen auf photographischem Wege ausgesetzt. Nachdem die Ex- ponirung genügend lange gewährt hat, wird der Stoff in die alkalische bezw. saure Lösung eines geeigneten Phenols oder Amins getaucht, welche als entwickelndes oder fixirendes Agens dient. In dieser Weise wird eine Zeichnung mit haltbaren Farben hergestellt, deren Ton von der besonderen Beschaffenheit des Amins, Phenols oder deren Verbindungen abhängt, welche als entwickelndes Agens benutzt worden sind. In dieser Weise kann man also verschiedene Wirkungen auf gewebten Stoffen, auf Holz, auf Papier, Xylonit usw. hervorbringen. Um unter Benutzung eines empfindlichen Gelatinehäutchens auf Glas durchscheinende Zeichnungen hervorzubringen, kann man in der fol genden Weise verfahren: Man löst 100 Theile Gelatine in Wasser auf und in derselben Lösung 1 bis 10 Theile Primulin, je nach der Sättigung der Farben, in welcher man die Zeichnung herstellen will. Das Glas wird demnächst mit einem Ueberzug der warmen Lösung versehen, und sobald das Häutchen sich gebildet hat, wird dasselbe durch Behandlung mit einer Chromalaunlösung gehärtet. Das Diazo- tiren, Waschen, Exponiren und Entwickeln wird ebenso ausgeführt, wie oben mit Bezug auf gewebte Stoffe beschrieben. Die hervorgebrachten Farben können dadurch abgetönt oder ver ändert werden, dass man in den verschiedenen Stadien des Verfahrens metallische Salze, Beizmittel oder Farbstoffe anwendet. Patent-An spruch: Kopirverfahren mit lichtempfindlichen Farbstoffen, darin bestehend, dass Papier, Gewebe, Gelatinehäutehen oder ein anderes geeignetes Material mit den durch Einwirkung von salpetriger Säure auf Thio amidbasen oder auf die Sulfosäuren derselben entstandenen Diazo verbindungen getränkt, der Wirkung des Lichtes ausgesetzt, und das auf diese Weise entstandene Bild durch Behandlung mit einem Amin, einem Phenol oder einem Derivat derselben entwickelt wird, wobei die Lichtempfindlichkeit des Papiers, Gewebes usw. entweder durch direktes Imprägniren mit den Diazoverbindungen herbeigeführt werden kann, oder aber dadurch, dass man zunächst eine Thioamidverbindung aufträgt und dieselbe durch nachheriges Behandeln mit salpetriger Säure in die entsprechende Diazoverbindung verwandelt. Typenschreibmaschine mit Typenreinigungsvorrichtung von Fred van Fleet und George Erieg Graff in Williamsport (Grafschaft Lycoming, Staat Pennsylvanien, V. St. A.) D. R. P. 55 314 (Kl. 15.) Die Reinigungsvorrichtung ist hier beispielsweise an einer Re- mington-Schreibmaschine angebracht. Dieselbe besteht aus einer Bürste, welche beim Papierwagenrückschub mittels eines geeigneten Mechanismus in eine hin und her gehende Bewegung versetzt und dabei an den zu reinigenden Typen vorbeigeführt wird. Wegen der Einzelheiten der Vorrichtung verweisen wir auf die Patentschrift. Paul Herzberg, Berlin SW., Alte Jakobstr. 108. Spezialität: Feinfarbige Blumen- seidenpapiere. ~ — — (52221 Closetpapiere in Blocks und Rollen, Cigaretten-, Gopir- u. weiss Seiden-, Rollen-Werkzeichen-u.Melis- papiere. Löschkartons. Post-, Schreib-, Conceptpapiere. 9000000900000002 • Kistenmacher, Schulz & Co., • • Luxuspapierfabrik. [61006 2 • Friedenau bei Berlin. • 8 Fabrik von Gratulationskarten, • • Reliefs, Seidenreliefs. • Specialität: • % Geprägte Atlaskarten. 8 PAUL TAUCHERT [51141 Spezialität: Gravir- und Ciselier-Anstalt fürrspitzenpatiere 11, Waldemarstr. BERLIN S. O. Waldemarstr. 11. j und Buntdruck. Maschinen zu !; “a? 0 " y° n ® e| - _ und Asphalt-Packpapier, einfach- und doppeltbeklebtem Gewebe- Papier etc. liefert die Maschinenfabrik von C. H. Weisbach Chemnitz, (Sachsen). [53925