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694 PAPIER-ZEITUNG. No. 30. Hannover zu. Derselbe lieferte den Entwurf, welcher von anderen Zweigvereinen der Reihe nach geprüft wurde, und übernahm auch die letzte Ueberarbeitung des durch gemeinsame Thätigkeit vielfach bereicherten Stoffs. Da der tägliche Verkehr und das gesellige Leben eine grosse Zahl von Fremdausdrücken kennt, und eigentlich nur fachtechnische Ausdrücke diesem Gebiet nicht zugerechnet werden können, war das Arbeitsfeld ziemlich gross, und das Ver deutschungswörterbuch umfasst 116 Seiten Text. Die Verdeutschungen selbst erfolgten nach den Grundsätzen jener maassvollen Richtung der Verdeutscher, welche nur diejenigen Fremdwörter durch deutsche ersetzt, deren Sinn sich kurz und klar durch deutsche Bezeich nungen wiedergeben lässt. Die Leimung der Papierfaser im Holländer und die An fertigung von leimfestem Papier, von Dr. E. Muth, ist die Be zeichnung einer grösseren Abhandlung, welche zuerst im Polytechn. Journal, später als selbständiger Son der-Abdruck erschien. Der Ver fasser bespricht darin die früheren und heutigen Leimverfahren, die Behandlung der Faser, die Bereitung des Leims, die Bedingungen, welche für die Erzeugung leimfesten Papieres nothwendig sind, und die Vorgänge bei der Leimung der Faser. Vergleichende Angaben über die Darstellung des Harzleimes zeigen, wie sehr abweichend die einzelnen gebräuchlichen Darstellungsweisen sind, und bieten Er klärung für die auffallende Thatsache, dass die einzelnen Fabriken für leimfestes Papier sehr verschiedene Harzmengen brauchen. Die Er klärung der Vorgänge beim Leimen stützt sich auf neuere, der Praxis entnommene Beobachtungen und hebt die Wirkung der schwefelsauren Thonerde besonders hervor. Auch die Art der Abscheidung der leimenden Stoffe, welche in ihrer Form verschieden sein müssen, wenn grösste Leimfestigkeit erreicht werden soll, findet Berück sichtigung. Von gleich grossem Interesse ist die Abhandlung über Trocknung des Papiers auf der Maschine, welche die Mittel angiebt, um dem Papier neben grösster Festigkeit und Dehnungsfähigkeit auch genügende Leimfestigkeit zu sichern. Nähere Mittheilungen über Preis und Bezugsart enthält die Anzeige auf Seite 704. Moderne Kunst. Berlin W., Richard Bong. Die März nummer dieser vornehmen Monatsschrift erschien unter der Bezeichnung »Frühlings-Nummer« in besonders feiner Ausstattung. Bei den voll seitigen und im Text verstreuten Holzschnitt-Illustrationen sind mehr fach erfolgreiche Versuche gemacht, durch Unterdrücken matten Tones, sowie durch Ausführung von Vordergrund und Hintergrund in zwei verschiedenen kontrastirenden Farben oder durch Anwendung von Irisdruck lebhafte, eigenartige Wirkung zu erzielen. Bei Landschafts bildern ist z. B. die Landschaft nebst Staffage in sattem braunem oder grünem Ton gedruckt, während der Himmel verlaufende Schattirungen blauen Tones aufweist. In einem andern Falle ist eine plastische Gruppe: »Bachantin, die einen Faun tränkt,« in stumpf grünem, der zugehörige Hintergrund in dunkelviolettem Ton aus- geführt. Auch der Umschlag ist in mehreren Farben gedruckt. Alle diese Wirkungen sind ausschliesslich durch Aufeinanderdruck von Holzschnittplatten hergestellt. Die Holzschnitte selbst, von welchen 4 einseitige und 2 zweiseitige Bilder auf starkem, kupfer druckartigem Papier beigegeben sind, zeigen, wie immer, vorzügliche Technik. Als Darstellungsgegenstände sind gewählt: »Frühling« von E. Bernard, »Noch ein Sieg« von de Rincon, »Haremsfrauen« von Bertier, »Flitterwochen« von Alvarez, »Im Heiligthum der Venus« von Alma Tadema und das sehr »naturalistische« Bild »Frühlingslied« von Jochmus. Kleine Erzählungen und Besprechungen künstlerischer Arbeiten bilden den Text-Inhalt. Friedrich Gottlob Keller. Als Sonder - Abdruck aus den Deutschen Jugendblättern ist bei Robert Kuhn in Hainichen eine kleine Denkschrift erschienen, welche eine kurze Lebensskizze des Vaters der Holzschleiferei und eine dürftige Erfindungsgeschichte dieser Technik unter Benutzung eigner Aufzeichnungen Kellers und der Mittheilungen, welche wir im Jahrgang 1885, Seite 1511, hierüber machten, enthält. Das an letzterer Stelle abgedruckte Bildniss ist dem 8 Seiten umfassenden Heftchen vorangestellt. Am Schluss ist der Wortlaut des Diploms angefügt, mit welchem der Mechanikus Friedrich Gottlob Keller in Krippen bei Schandau zum Ehrenmitglied des Gewerbevereins seiner Vaterstadt Hainichen ernannt wurde. Die Leihbibliotheken bei Epidemieen und ansteckenden Krank heiten überhaupt. Ad. Rosee, Berlin 1890, Sauernheimers Ver lag. Der Verfasser erörtert die alte Frage: Warum werden bei uns so wenig Bücher gekauft und so viele aus Leihbibliotheken entliehen? Die naheliegende Antwort lautet: »Weil die Bücherpreise der geringen Kaufkraft des Deutschen Volkes gegenüber meist zu hoch sind!« Der Verfasser ruft daher den Verlegern zu: »Vervierfacht die erste Auflage; die Kosten können bei der heutigen Manipulation garnicht in Betracht kommen, ja, verzehnfacht sie! Macht sie dadurch dem Publikum* besser zugänglich, und lasst ihm für leicht erschwinglichen Preis den Besitz des Buches!« — Im zweiten Theil des Werkchens wendet er sich unmittelbar gegen die Leihbibliotheken und schildert in drastischer Weise die möglichen nachtheiligen Einwirkungen, welche schmutzige Bände, die durch die Hände von Kranken gegangen sind, durch Verschleppung von An steckungsstoffen auf spätere Leser ausüben können. Der Verfasser trägt etwas dick auf, hat aber, soweit seine Ausführungen sich gegen die oft schmutzstarrenden, übelduftenden Bücher der Leihbibliotheken zweiten und dritten Ranges richten, nicht Unrecht. Rechte und Pflichten des Arbeitgebers gegenüber den Ge werbsgehilfen, Gesellen, Fabrikarbeitern und Lehrlingen. Von Josef Bauer. Leipzig, Verlagsmagazin (R. F. Bierey.) Preis 1 M. Die Bestimmungen der Reichsgewerbeordnung und andrer auf das Verhältniss zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bezüglicher Gesetze sind in systematischer Form und verständnisserleichternder Gruppirung aufgeführt. Die Gesetzesstoffe, welche nach einander erledigt werden, sind folgende: Arbeitsvertrag, Einfluss der Aberkennung der bürger lichen Ehrenrechte, Sonntagsarbeit, Arbeitsbücher, Arbeitskarten, Arbeiterzeugnisse, Lohnzahlung, Arbeiterschutz, jugendliche Arbeiter und Frauen, Aufsichtsführung in den Fabriken, Lehrlingswesen, Kündigung, Entlassungsgründe, Kontraktbruch, Gewerbegerichte. Angesichts der berechtigten Aufmerksamkeit, welche seitens der Regierungen, der Berufsgenossenschaften und des Publikums den Arbeiterverhältnissen jetzt zugewendet wird, ist es für jeden Gewerb- treibenden wichtig, die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen zu kennen. Zur Belehrung hierüber scheint das vorliegende Werk ge eignet zu sein. Die Vertreter der Berliner Buchdruckergehilfenschaft haben ein Rundschreiben erlassen, in welchem die Zustände und Missstände des deutschen Buchdruckgewerbes im allgemeinen, des Berliner im besondern erörtert werden. Das Schriftstück gipfelt im Hinweis auf den Stettiner Beschluss, laut welchem seitens der tarif zahlenden Buchdruckereibesitzer künftig nur Gehilfen eingestellt werden sollen, welche in tarifzahlenden Druckereien ausgelernt haben. Hieran schliessen sich zwei Verzeichnisse von Berliner Druckereien, deren eines die tarifzahlenden, das andere die nicht tarifzahlenden Firmen aufzählt. I Schilder, Schaufenster-Preisauszeich- j (1(12,110- nungen, Placate etc. mit Gold- u. Silber- : VVIwIU prägung, in allen Grössen u. Facon’s — bei : mmmmemememum Massenbestellung billiger als jede Concurrenz : mm smmmmmmm Herm. Etzold, Berlin SW., Ritterstr. 48. : HMHHHHHHi 33 goldene, silberne und bronzene Medaillen. BBBHMHHH Silberne Kaiser-Medaille, Ebrendiplom I. Hlasse, Deutsche Allgemeine Ausstellung für Weltausstellung Paris 1878. Unfallverhütung Berlin 1889. Feuerfeste Konstruktionen jeder Art nach „System Monier“ D.R.F. ÄÄi u ”S. Vorzüge : Behördlich erprobte absolute Feuerfestigkeit, gliinzend bewüh^ bfivi grossen ßrande der Spritfubrik von Jieinr. JIelbing Act.-Ges. in Wandsbeck- ILumburg — ausserordentlich grosse Tragfähigkeit bei geringer Konstruktionshöhe und geringem Eigengewicht — schnelle Herstell barkeit — Trockenkeit — Wasser dichtigkeit — Dunst dichtigkeit — Un Veränderlichkeit bei Fortfall jeder Unterhaltung - Billigkeit im Vergleich zu anderen Konstruktionen. 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