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Papierzeitung
- Bandzählung
- 15.1890,27-52
- Erscheinungsdatum
- 1890
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-189002700
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- Technikgeschichte
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- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 15.1890,27-52
-
- Ausgabe No. 27, 3. April 617
- Ausgabe No. 28, 6. April 641
- Ausgabe No. 29, 10. April 665
- Ausgabe No. 30, 13. April 689
- Ausgabe No. 31, 17. April 713
- Ausgabe No. 32, 20. April 737
- Ausgabe No. 33, 24. April 761
- Ausgabe No. 34, 27. April 785
- Ausgabe No. 35, 1. Mai 809
- Ausgabe No. 36, 4. Mai 837
- Ausgabe No. 37, 8. Mai 861
- Ausgabe No. 38, 11. Mai 885
- Ausgabe No. 39, 15. Mai 909
- Ausgabe No. 40, 18. Mai 933
- Ausgabe No. 41, 22. Mai 961
- Ausgabe No. 42, 25. Mai 985
- Ausgabe No. 43, 29. Mai 1009
- Ausgabe No. 44, 1. Juni 1033
- Ausgabe No. 45, 5. Juni 1057
- Ausgabe No. 46, 8. Juni 1081
- Ausgabe No. 47, 12. Juni 1105
- Ausgabe No. 48, 15. Juni 1129
- Ausgabe No. 49, 19. Juni 1153
- Ausgabe No. 50, 22. Juni 1177
- Ausgabe No. 51, 26. Juni 1205
- Ausgabe No. 52, 29. Juni 1229
-
Band
Band 15.1890,27-52
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- Papierzeitung
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1196 PAPIER-ZEITUNG. No. 50. Jahresbericht der Königlich Sächsischen Gewerbe- Inspektoren für 1888. Geschäftsgang. Inspektions-Bezirk Dresden. Die Papier-Fabriken mussten, wie im vorigen Jahre, die geringen Preise für das Papier durch erhöhte Produktion ausgleichen. Im allgemeinen sind die Papierpreise so gesunken, dass mit den gleichzeitig erhöhten Löhnen ein Gewinn für die Fabriken kaum mehr erzielt werden kann. Inspektions-Bezirk Chemnitz. Im Laufe des Berichtsjahres wurden neu angelegt 5 Holzschleifereien, 1 Papierfabrik, 2 Prägeanstalten und 6 Kartonnage-Fabriken; weiter sind 16 Vergrösserungen und Veränderungen bestehender Fabriken zu verzeichnen. Inspektions-Bezirk Zwickau. Bei den Holzschleifereien, Cellulose- und Papier-Fabriken war der Geschäftsgang äusserst rege, nur hat der Wassermangel im Sommer die Produktion der Holzschleifereien stark beein trächtigt, und es waren die grösseren Papierfabriken gezwungen, vorüber gehend ihren Holzstoff aus Norwegen zu beziehen. Die Anlegung von Sammelanlagen um das bei Grosswasser überflüssige, ja schädliche Wasser aufzufangen und bei geringem Wasserstande nach und nach nutzbringend zu verwenden, wird seitens einer grösseren Anzahl von Holzstoff- und Papier- Fabrikanten sehr gewünscht, und es haben deshalb auch unter den Inter essenten dahin zielende Besprechungen stattgefunden. Vergrössserung be stehender sowie Anlegung neuer Holzschleifereien war mehrfach zu ver zeichnen, so dass auch die letzten in der Amtshauptmannschaft Schwarzen berg verfügbaren grösseren Wasserkräfte dieser Industrie zufallen. Inspektions -Bezirk Leipzig. Bei befriedigendem Wasserstande ver mochten die Holzschleifereien, Pappen- und Papier-Fabriken den grössten Theil des Jahres mit voller Kraft zu arbeiten, und es war eine kleine Preis steigerung des Holzstoffs und der Pappen zu bemerken. Vier dieser Betriebe stellten 4 Dampfkessel von zusammen 523 qm Heizfläche auf und vermehrten überdies die Maschinenkraft um 55 Pferdestärken. Inspektions-Bezirk Bautzen. Die Papierfabriken konnten bei den wenig günstigen Preisen der fertigen Waare und den gegen früher wesent lich vertheuerten Rohmaterialien nur durch besonders sorgfältige Ausnützung der ihnen zu Gebote stehenden Fabrikationsmittel befriedigende Geschäfts resultate erzielen. Die Pappenfabriken hatten trotz reichlicher Aufträge nur ein leidliches Geschäftsjahr zu verzeichnen, während die Bunt- und Luxus papier-Fabriken gute Erträge ergaben. Inspektions-Bezirk Meissen. 4 Papierfabriken, 1 Papierwaaren- fabrik, 1 Strohstofffabrik sowie 3 Pappenfabriken nahmen Veränderungs- oder Erweiterungsbauten vor. Arbeiterinnen. Die Zunahme der weiblichen Arbeiter hat ziemlich gleichmässig statt gefunden, entsprechend der Neuanlage von Fabriken; nur die Papierfabriken zeigen eine grössere Zunahme als andere Betriebe. Regelmässige Nachtarbeit der Frauen und Mädchen kam im Bez. Dresden nur vereinzelt vor, und zwar in einzelnen grösseren Papierfabriken sowie in Druckereien. Soweit der Inspektion bekannt ist, werden in 4 Druckereien des Bezirks 27 und in 7 Papierfabriken 39 weibliche Personen regelmässig des Nachts beschäftigt, wobei zu erwähnen bleibt, dass nach Angabe der betreffenden Fabrikanten hierzu meist verheirathete Personen, mindestens aber ältere Mädchen verwendet werden. Im Bezirk Zwickau fand die Nachtarbeit von Frauen und Mädchen in einigen grösseren Papierfabriken beim Umrollen und Sortiren des Papiers statt. Ausnahmsweise arbeitete eine Druckerei im Bez. Leipzig zur Bewälti gung dringender Aufträge gegen Jahresschluss mehrere Wochen die ganze Nacht hindurch, und zwar mit Personenwechsel eine Nacht um die andere, wobei 19 Arbeiterinnen beschäftigt wurden. Für die Nachtthätigkeit wird den Arbeiterinnen ein entsprechend höherer Stundenlohn gewährt als am Tage. Nach den von einer Druckerei erhaltenen Angaben gestaltet sich das Löhnungs- verhältniss alsdann so, dass diejenigen, welche am Tage für die Stunde 14 bis 16 Pf. erhalten, für jede in die Nachtzeit fallende Stunde 20 bis 25 Pf. bekommen. Arbeiter im allgemeinen. Die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern sind auch im Berichtsjahre nicht besser geworden; es haben sich vielmehr die Gegensätze verschärft. Leider ist zu bemerken, dass sich die grosse Masse der Arbeiter durch einzelne Unruhestifter leiten lässt und denselben blindlings gehorcht. Besondere Agenten scheinen von Werkstatt zu Werkstatt zu gehen, um irgend einen Anhalt zu gewinnen, die Arbeiter gegen die Arbeitgeber einzu nehmen und zu unangemessenen Forderungen aufzureizen, wobei durch unwahre Mittheilungen auch fleissige und zufriedene Arbeiter mit fortgerissen werden. Es ist unverkennbar, dass durch die immerwährenden und des abends ziemlich lang andauernden Versammlungen der Arbeiter, in welchen sich die Gemüther erhitzen, und durch welche der nothwendige Schlaf ver kürzt wird, eine gewisse Unlust zur Arbeit eintritt, welche auf der anderen Seite die Forderung nach verkürzter Arbeitszeit und erhöhtem Lohne mit sich bringt. Es ist eine betrübende Wahrnehmung, dass der Anstoss zu den Strikebewegungen meist von jüngeren Leuten, an die der Ernst des Lebens noch nicht herangetreten ist, oder von Leuten ausgeht, welche mitunter noch höhere Löhne als die Familienväter beziehen, und welche, trotz ihrer über mässigen Genüsse und Vergnügungen, denen sie sich hingeben, immer noch unzufrieden sind und über Vertheuerung der Lebensmittel klagen. Eine vorherige Auseinandersetzung der Arbeiter mit den Arbeitgebern und Klar legung der einschlagenden beiderseitigen Verhältnisse dürfte in vielen Fällen eher zu dem Ziele führen, welches sich meist als Endergebniss des Ausstandes herausstellt. Ein gewisses beiderseitiges Entgegenkommen muss selbstverständlich als Voraussetzung einer befriedigenden Lösung vorhandener Differenzen angenommen werden, und es darf sieh der Arbeitgeber nicht erst durch die Thatsache eines Ausstandes zur Erfüllung billiger und gerechter Forderungen bereit finden lassen. Lohnzahlungen. Hinsichtlich der Lohnzahlungen ist etwas Wesentliches nicht zu ver merken. Die Abneigung gegen die Verlegung des Lohntages vom Sonnabend auf einen andern Tag nimmt, angesichts der immer mehr dafür sprechenden Thatsachen, auch in den Kreisen ab, in denen man geneigt ist, den Ver hältnissen freien Lauf zu lassen und sich nicht um das zu kümmern, was ausserhalb der Fabriken vorgeht. Unfälle. Ein Arbeiter der an der Freiberger Mulde belegenen Papierfabrik ertrank in dem sehr angeschwollenen Fluss. Dem Vermuthen nach ist der Betreffende ausgeglitten und in das Wasser gestürzt. Näheres hierüber war nicht zu ermitteln. In einer Papierfabrik hatte der an der Papiermaschine beschäftigte Arbeiter das Schmieren eines Leitwalzenlagers, anstatt von dem an der Maschine befindlichen Tritte aus, nach Ersteigen der das Stirnrad eines der Trockeneylinder umgebenden Schutzhaube bewirkt. Als er dann beim Heruntersteigen von derselben mit dem rechten Fuss auf den Rand der Oeffnung der vorderen Schutzhaubenwand getreten war, wurde dieser durch die Radarme erfasst, und dadurch das Bein bis an den Oberkörper zwischen Schutzhaubenwand und Rad hineingezogen, wobei der Betreffende so er hebliche Verletzungen erhielt, dass er wenige Stunden nach dem Unfall starb. In einer Kartonnagenfabrik beabsichtigte der den Fahrstuhl bedienende Arbeiter denselben von der dritten Geschosssohle in die zweite herabzulassen. Er ist, indem er zu diesem Zwecke die im Schachte angebrachte Steuer- stange zu ergreifen suchte, muthmaasslich gestolpert oder ausgerutscht — die eigentliche Ursache blieb unbekannt — und in den Schacht gefallen, dessen Zugänge sämmtlich, äusser mit verschliessbaren Thüren, innerhalb m t Vorlegstangen versehen sind. Der Arbeiter hatte jedoch das Einlegen dir Vprlegstange an dem betreffenden Zugänge unterlassen. In einer Papierfabrik ergriff ein Arbeiter den Fahrstuhl von unten, als dieser aufwärts ging, musste aber an der nächst höheren Fördersohle los lassen, fiel in den Schacht und brach ein Bein. Ein Arbeiter in einer Pappenfabrik fuhr trotz der an den Schacht zugängen befindlichen Fahrverbote mit dem Fahrstuhl bis in das oberste Stockwerk, wo er denselben aber nicht ausrücken konnte, da er überhaupt mit dem Betriebe des Fahrstuhls nicht vertraut war. Infolgedessen stiess der Fahrstuhl oben an und fiel nach Abreissen des Gurtes herunter, wobei der Arbeiter einen Beinbruch erlitt. Ein Arbeiter hatte eine Pappenmaschine sowie das gangbare Zeug zu beaufsichtigen und kam hierbei einer im Gange befindlichen Vorgelegswelle zu nahe. Dieselbe ist aus Schmiedeisen, völlig glatt, 85 mm stark, macht 60—70 Umdrohungen in der Minute und liegt mit ihrer Mitte etwa 850 mm über dem Steinfussboden. Die Wolle besitzt keine vorstehenden Theile, sondern nur einen ganz glatten Kuppelmuff und daneben eine kleine Riemen scheibe für den Betrieb der Pappenmaschine. Zwischen diesen beiden Theilen ist ein Spalt von 11 mm Breite. Zwei Zeugen fanden den Verun glückten todt vor, von dor Welle an seiner starken, etwas schadhaften Arbeits jacke erfasst, wobei ein Ende dieser Jacke in genannter Spalte festsass. Was der Verstorbene in dem Transmissionsraume zu thun hatte, blieb unermittelt. Die Pappenmaschine wurde stillstehend vorgefunden, da bei dem Unfälle der Riemen von der Scheibe abgefallen war. Drei Drehungen wurden erforderlich, um den Verunglückten von der Welle loszulösen. Äusser dem Losreissen dos rechten Armes waren beide Beine bis an die Kniee zersch agen, so dass der Tod infolge von Verblutung eingetreten ist. 1 In dem Trockenraume einer Pappenfabrik wurde, auf einem Koks haufen liegend, ein dem Branntweingenuss stark ergebener Arbeiter todt aufgefunden. Allem Anscheine nach ist derselbe durch den Qualm seiner eigenen, an der Laternenflamme in Brand gerathenen, sehr warmen Kleidung erstickt. In einer Papierfabrik wurde ein Arbeiter bei dem Auflegen eines Treib riemens von einer unverdeckten Keilnase der Transmission erfasst, durch einen 5—600 mm breiten Raum zwischen Welle und Wand hindurchgezogen und sofort gotödtet. Anordnungen zur Verhütung von Unfällen. In einigen Anlagen wurde gerathen, an vorhandenen Wasserleitungen Schlauchverschraubungen mit dem für die sächsischen Feuerwehren vor geschriebenen Normalschlauchgewinde anzubringen. Die bereits für den Betrieb von Holzschleifereien oder Papierfabriken vorgefundenen Rohr leitungen innerhalb der Gebäude erscheinen nur theilweise dazu geeignet, bei Dachbränden eine wirksame Hilfe zu bieten. Es wurde daher mehrfach das Bereithalten von Spritzenschläuchen empfohlen. In einer heuen Holzpappenfabrik wurde eine Einrichtung vorgefunden, bei welcher nach dem Aufdrehen eines Ventils mehrere Brauserohre einen gleichmässigen Regen über das ganze Gebäude-Innere ausgiessen. Soweit sich solche Regenanlagen mit der übrigen Beschaffenheit der Fabrik ver einigen lassen, dürften sie einen wirksamen Schutz bieten. Gesundheitsschädliche Einflüsse. Eine Papierfabrik verwendet zur Vermeidung der Verbrennungs- oder Erstickungsgefahr der mit der Einschichtung der Lumpen in die Rotations kocher beschäftigten Arbeiter elektrische Beleuchtung der Kocher; diese Fabrik nahm auch im Chlorbereitungsraumo Verbesserungen zur Verhinderung von Chlorkalkstaub-Verbreitung vor. In einer Strohstofffabrik wird mittels Exhaustors das geschnittene Stroh angesaugt, und der so lästige Staub be- seitigt; Stroh und Staub werden hierbei in besonderen Maschinen von ein ander getrennt. Schutz der Nachbarn genehmigungspflichtiger Anlagen. Der Verhütung von Verunreinigungen fliessender und stehender Gewässer wurde auch im Jahre 1889 Aufmerksamkeit zugewendet und hierauf bezügliche
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