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PAPIER-ZEITUNG. 1157 No 49. Werra (Erbe ‘1 4 4 1tls Doppelmittel. Kanon. Frakturstammes gut geeignet. Schriften des von Ernst von Hesse-Wartegg. die Breisgau 1888, Herdersche Verlagshandlung. auf welche Reinhardt & Bohnert in Leipzig Patent erhielten. Die entstandenen neuen Schrift nachstehend Ausserdem ist noch der Missalgrad vor- Freiburg im Die Verlags- Wir zeigen von der so die Grade Tertia bis Kanon, handen. Da es bereits magere, halbfette und fette Gutenberg-Gothisch giebt, und viele Arbeiten mit bestem Erfolge in reiner Gutenberg- Gothisch ausgeführt werden, bietet die neue Zierschrift eine sehr scliätzenswerthe Ergänzung für solche im strengsten Sinne stilein heitliche Arbeiten, die immer vornehm und eigenartig wirken. Ausser dem ist sie natürlich auch zur gemeinsamen Verwendung mit andern Kanada obachtungen Röllchen, sie wirken aber auf grössere Flächen, erzielen demgemäss grössere Reibung und sitzen in der einmal eingenommenen Stellung unverrückbar fest. Wer noch weitere Sicherung gegen etwaige rückläufige Bewegung der Keile wünscht, und an dem höheren Preise keinen Anstoss nimmt, findet dieselbe an den Schliesskeilen mit Sperrvorrichtung, Büchertisch. und Neu-Fundland. Nach eigenen Reisen und Be- Schriftgiesserei-Neuheiten. Zu den beliebtesten gothischen Titelschriften gehört die von Bauer & Co. in Stuttgart geschnittene »Gutenberg-Gothisch«, von der jetzt fast alle deutschen Schriftgiessereien Matrizen erworben haben. Es ist eine charaktervolle, edle Schrift, die nie veralten und stets gern gekauft werden wird, wenn ihr auch gelegentlich neuere Schnitte ähnlichen Charakters ihrer grösseren Neuheit wegen vorgezogen werden. Es ist daher keine üble Spekulation, wenn die Aktiengesellschaft für Schriftgiesserei und Maschinenbau in Offenbach a. M. diese Schrift durch Anfügung einer zarten Begleitlinie und Einfügung feiner Verzierungen in die Versalien in eine Zierschrift verwandelte. Schliesszeug. Das verbreitetste Schliesszeug sind wohl die gezahnten Schliess stege und Rollen nach System Marinoni. Sie nehmen wenig Raum weg, ihre Handhabung ist einfach und bequem, ihr Gewicht verhält- nissmässig gering. Diesen Vorzügen stehen aber auch Nachtheile gegenüber. Die Stütze, welche die Röllchen (Fig. 1, rechts) beim Vorschub an den Zähnen der Keile finden, ist nicht derartig sicher, dass man stets überzeugt sein könnte: die Rollen stehen an dem einmal eingenom menen Platz unverrückbar fest. Sie springen vielmehr oftmals zurück und sind namentlich für Buntdruckformen nicht feinfühlig genug. Ferner kann die grosse Kraft, mit welcher sie sich beim Antrieb durch den Schlüssel gegen Form und Rahmen drängen lassen, ungeschulte Maschinenmeister zum »Verschliessen«, d. h. zum übermässigen An trieb und folgeweise zum Ausbauchen der Rahmen verleiten. Auch die leichte Beweglichkeit der Röllchen, infolge deren sie beim Nieder fallen oft unter Regalen, Schränken oder in dunklen Winkeln ver schwinden, ist unangenehm. Franz Franke in Berlin (Gutenbei g-Haus) dürfte der Erste ge wesen sein, der einen Ersatz für die Röllchen in Gestalt kleiner eiserner, längs der Zahnstangen verschiebbarer Keile bot. Diese Keile haben an ihrer den Zahnstegen zugewendeten Seite einen bogigen Ausschnitt, in welchen der Schlüssel eingefügt werden kann, so dass er in die Zähne eingreift. Wenn man ihn nun andreht, drängt er den kleinen Keil an dem Schliesssteg entlang. Fig. 1 veranschaulicht diesen Vorgang an einem »halben Schliesssteg«. handlung wurde durch den in Nr. 38, Seite 887 veröffentlichten Brief unseres kanadischen Berichterstatters veranlasst, uns das vorliegende Buch zu senden, in der Meinung, dass es Lesern, welche sich über kanadische Verhältnisse unterrichten wollen, hierzu förderlich sein könne. Obschon sich die Schilderungen mehr mit geographischen, volkswirthschaftlichen, kulturgeschichtlichen und gesellschaftlichen Dingen befassen als mit gewerblichen und geschäftlichen, kann das Buch doch auch in letzterer Hinsicht nützlich sein, indem es eine lebendige Vorstellung von Lage, Umfang und Gliederung des Landes, dem Charakter und den Ansprüchen seiner Bewohner, der ausgeprägten Eigenart seiner Städte und Geschäftsmittelpunkte giebt. In vier Ab- theilungen behandelt der Verfasser das am meisten kultivirte und für den Exporthandel wichtigste Unter-Kanada mit dem Seengebiet, dann die Hudsonsbayländer, Britisch Kolumbien und Neu-Fundland. Die lebensvollen Schilderungen des Verfassers, welche besonders von dem kanadischen Winterleben eine gute Anschauung geben, werden durch 54 Holzschnitt-Abbildungen und eine sehr inhaltreiche original amerikanische üebersichtskarte unterstützt. Anleitung zur Photographie für Anfänger. Herausgegeben von G. Pizzighelli. 3. Auflage. Halle a. S. Druck und Verlag von W i lhelm Kn app. Pizzighelli ist Hauptmann im österreichischen »Geniecorps« und einer der bekanntesten photographischen »Amateure«. Er beherrscht Theorie und Praxis gleich gut, verfügt über ein be deutendes Allgemeinwissen und besitzt vermöge langer schriftstelle rischer Thätigkeit anerkennenswerthes Darstellungsgeschick. Wenn solche Vorbedingungen erfüllt sind, darf man wohl etwas Brauchbares erwarten. Das reichhaltige, 200 Seiten umfassende Buch ist in der That sehr ausführlich und gründlich. Der Verfasser hat den Stoff in 4 Abtheilungen getheilt: 1) Der photographische Aufnahmeapparat, 2) Die praktische Durchführung der photographischen Aufnahmen, 3) Der Negativprozess, 4) Der Positivprozess. Ueberall sind neue Erfahrungen berücksichtigt, mit grossem Scharfblick ist einerseits herausgehoben, was dem Anfänger am wissenswerthesten erscheint, anderseits das, was ihm nahe liegt, aber vermieden werden muss. Besonders für solche rechtzeitige Warnrufe werden viele Leser dem Buchgewerbe. Druckindustrie, Buchbinderei, Buchhandel. Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme, Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Eingesandte Werke finden Besprechung. Tertia. Sisler Jriehe Text. a Fig- 2. Konstruktion dieses Schliesszeugs wird durch Fig. 2 veranschaulicht. a ist der Schliesssteg, c der Gleitkeil, d der Schlüssel; b zeigt einen Durchschnitt durch den Gleitkeil mit dem Sperr-Mechanismus, der einer Erläuterung nicht bedarf. Die Sperrklinke wird beim Ein führen des Schlüssels angehoben und legt sich beim Herausnehmen desselben, dem Federdruck nachgebend, gegen den nächsten Steg zahn, so dass ein Zurückgleiten unmöglich ist. Wenn bei nach giebigen Formen der Gleitkeil bis nahe zum Gipfel des Schliesssteges getrieben wurde, kann man einen zweiten dickeren Keil nachschieben. Fig. 1. Die Gleitkeile beanspruchen keinen grösseren Spielraum als