Volltext Seite (XML)
1004 PAPIER-ZEITUNG. Wo. 42. Photographie im Gerichtsdienst. Herr Professor Max Müller in Braunschweig erhielt vom dortigen Schwurgericht einen Brief vorgelegt, der vor 20 Jahren von einem noch jetzt internirten Sträflinge im Zuchthause zu St. Georgen ge schrieben war. Auf der zweiten Seite des Briefes standen, muth- maasslich mit einer farblosen oder schwach gefärbten Flüssigkeit geschrieben, noch etwa 5 Zeilen, aber die Schrift war nicht zu ent ziffern. Das Auge erkannte nur das Vorhandensein von Schrift zeichen, wenn man das Briefpapier gegen direktes Sonnenlicht hielt und das Licht in bekannter Weise reflektirt zum Auge gelangen liess. Nach Aussage des Staatsanwalts hatte der Gefangene wahr scheinlich Urin zum Schreiben benutzt. Verschiedene Chemiker, denen der Brief schon früher vorgelegen hatte, waren nicht imstande gewesen, die Schrift durch Behandeln mit Chemikalien oder der gleichen hervorzurufen. Prof. Müller machte zuerst eigene Versuche mit Urinschrift und fand, dass derartige Schriftzüge ohne Schwierig keit lesbar zu machen sind, wenn man das mit Urin beschriebene Papier so hoch erhitzt, dass die Papierfaser lichtgelbe Färbung an zunehmen beginnt. Bei dieser Temperatur zersetzen sich die orga nischen Substanzen des Urins so stark, dass die Schriftzüge tief braun gefärbt vortreten. Am besten führt man das Erhitzen in der Weise aus, dass man über die beschriebene Stellen des Papiers mit einem heissen Plätteisen vorsichtig hinwegfährt. Als nun der in Frage stehende 20 Jahre alte Brief in gleicher Weise behandelt wurde, nahmen die Schriftzüge nur eine ganz leichte gelbliche Färbung an, die zwar das Vorhandensein der Schrift un zweifelhaft erkennen liess, aber eine Entzifferung noch nicht er möglichte. Als man aber die Stelle unter Anwendung einer ge wöhnlichen Bromsilbergelatineplatte photographirte, trat sofort die Schrift dunkel auf hellem Grunde deutlich hervor, sodass sie ohne Schwierigkeit vollständig gelesen werden konnte. Briefsammler. Mechaniks zu Biblorhaptes sowie Anfertigung von Massen-Artikeln in jedem Metall liefert die Mechanische Werkstatt von Klein & Vielitz, Rob. Leunis & Sohn, Hannover. Stein- u. Buchdruckerei. Photolithographie. Cartonagen-, Fantasiepapier- und Briefumschlag - Fabrik. > । Anfertigung von Placaten und Reclame -Artikeln jeder Art. — Sauberste Ausführung von Catalogen, Preislisten und allen sonstigen Drucksachen für den Geschäfts- und Privat- Bedarf. — Vervielfältigungen jeglicher Art auf photolitho- graphischem Wege. — Massenherstellung von Emballagen und feineren Cartonagen für Briefpapiere, Visitenkarten, Seifen und Parfümerien, Chocoladen, Bonbons etc. Fantasiepapiere von gewöhnlicher bis zur feinsten Qualität. -46150 Briefpapier-Mappen mit und ohne Füllung. Rollstange mit verstellbarem Durchmesser Patent Seybold. Df R.-Pat. No. 45785. Oesterr. ung. Patent No. 47082 und 64011, bester Ersatz für Holzhülsen, liefert [46403 K. & Th. Möller, Brackwede I. Westfalen, Maschinenfabrik, Kesselschmiede und Giesserei. Rotirende Cellulose-Kocher, Dampfkessel bewährter Constructlonen, Geschweisste Kessel- und Blecharbeiten jeder Art, Dampfmaschinen mit Meyer-, Rider- oder unserer Präclslonssteuerung, Gräbner Dampfmaschinen, Schnellläufer, dauerhafte Construction. geringer Dampfverbrauch. [44838 Complete Kessel- und Maschinenanlagen. eissguss - Lager - Metalle bewährteste Compositionen für Maschinen der Papier- und Cellulose - Fabriken liefern billigst Höveler « Dieckhaus, Papenburg, Metall - Scheide - Anstalt, Giesserei, chemisches Laboratorium. 465° i Man fordere Proben nnd Preise. ==