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PAPIER-ZEITUNG. 937 Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen der Papier- und Schreibwaaren-Industrie, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Papierlaternen. Die Papierwaarenfabrik C. Riethmüller in Kirchheim - Teck, Württemberg, verfügt über eine ausser ordentlich reiche Auswahl hübscher Papierlaternen-Muster. Die Menge derselben wurde uns durch die farbig illustrirte grosse Preis liste der Firma, die Ausführungsart durch eine reichhaltige Proben sendung veranschaulicht. Neben den allbekannten cylindrischen und kugelförmigen Laternen, die theils mit farbigen Längs- oder Querstreifen, theils mit Blumensträussen, Inschriften und Sinnbildern verziert sind, finden sich in der Sammlung auch vielerlei Phantasie formen von theilweise grosser Zierlichkeit. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Die eingefügten Abbildungen veranschaulichen einige dieser Formen. Fig. 1 ist eine im Grundriss quadratische Papierlaterne in chinesischem Geschmack. Die Seitenwände sind mit farbenprächtigen phantastischen Darstellungen nach chinesischen Vorbildern bedeckt, und von dem geschweiften Dach hängen bunte Troddeln herab. Fig. 2 hat die Allgemeinform eines Luftballons, ist aber mit kräftigen, anmuthig geschweiften Rippen versehen, von welchen zierliche Quasten herabhängen. Hierdurch erhält die Laterne das Aussehen einer schöngeformten Ampel. Fig. 3 hat ebenfalls zierliche Ampelform. Unter den übrigen Mustern finden sich noch viele ansprechende, eigenartige und farbenwirksame Formen, darunter fünfzackige Sterne, bei welchen jeder Zacken eine andere Farbe aufweist, Blumensträusse, riesige linsenförmige Leuchtkörper, plattgedrückte Kugelformen, grosse leuchtende Fässer, Krüge, Pokale und vielerlei schwer zu be schreibende, vasen- und ampelartige Formen. Auf geeigneten Grund formen sind Sinnbilder der verschiedensten Art angebracht, z. B. Turner-, Feuerwehr-, Schützen- und Sänger-Embleme, ferner Reichs adler, Bildnisse des deutschen Kaisers, Sinnbilder des Papstthums, Kronen, Lorbeerkränze mit Monogrammen und Inschriften, wie »Willkommen«, »Gut Heil«, usw. Auf Wunsch werden auch besondere Wappen, Sinnbilder und Inschriften angebracht. Die farbige und malerische Ausstattung der Laternen erfolgte theils durch Schablonenmalerei, theils durch Farbendruck, wie es sich gerade für den Einzelfall als vortheilhaft erwies. Dem dekorativen Zweck der Laternen entsprechend sind meist reine, ungebrochene Farben von möglichst hoher Durchsichtigkeit und Leuchtkraft ge wählt, so dass geschickte Anordnungen solcher Laternen, etwa bei einem Gartenfest, auf grünem Laubgrunde einen überaus prächtigen und anziehenden Anblick gewähren müssen. Für Kinderfeste und Aufzüge bietet die Firma reiche Auswahl an Stocklaternen in Form von Fackeln und auf Stiele gesetzten leuchtenden Hohlkugeln. Farbige Laternen in verkleinerter Aus führung dienen zur Ausschmückung des Weihnachtsbaumes. Diese hübschen Laternchen, bei denen meist farbige Gelatinetafeln an die Stelle des Papiers treten, haben sich rasch allgemeine Beliebtheit erworben. Fast alle Handlungen, welche Weihnachtsartikel führen, haben sich damit versehen, und am letzten Weihnachtsabend hatten viele feiner ausgestattete Weihnachtsbäume ihren reichen und stimmungsvollen Gesammteindruck hauptsächlich diesen /\ Laternchen zu verdanken. Fig. 4 veranschaulicht eine von zahlreichen Formen. nüS Ein weiterer Sonderzweig der Firma ist die Her- 1 H Stellung farbiger Luftballons, wahrscheinlich sogenannter H Hl »Montgolfiren«, welche durch heisse Luft, die ein am - unteren Ende innerhalb eines Drahtkranzes befestigter ' weingeistgetränkter angezündeter Schwamm entwickelt, Fig 4. emporgetrieben werden. Solche Ballons haben die Gestalt menschlicher oder thierischer Figuren, z. B. Clown, Bauer, Bäuerin, Engländer, Schwan, Pfau usw. Das Verzeichniss macht im Verein mit den vorgelegten Neu heiten den Eindruck, dass die Firma auf ihrem Sondergebiet ver möge grosser Auswahl, sorgfältiger Arbeit und geeigneter Vor kehrungen für Massenfabrikation in hohem Maasse leistungsfähig sein muss. Um sich den Absatz und den Abnehmern die Auswahl zu erleichtern, liefert die Firma Probesortimente verschiedenen Inhalts und Umfangs. Sicherheits - Bleistiftspitzer. Kinder bekommen Schiefer und Bleistifte meist schon zu einer Zeit in die Hand, wo sie ein Messer noch nicht mit Sicherheit handhaben können. Beim Anspitzen giebt es daher häufig Fingerverletzungen, die für den kleinen Abe-Schützen um so unerfreulicher ausfallen müssen, je besser das verwendete Messer seiner Aufgabe entsprach, d. h. je schärfer es war. Die Herstellung eines Messers, welches den Stift sehr gut, den Finger aber möglichst garnicht schneidet, ist daher eine Aufgabe, an deren Lösung sich schon mancher Schreibwaarenfabrikant ver sucht hat. Besonders gut scheint die Lösung einer amerikanischen Firma gelungen zu sein, welche nachstehend abgebildete Form eines Sicherheits-Stiftspitzers auf den Markt bringt. Das kleine Werkzeug erklärt sich und seine guten Eigenschaften von selbst. Ein Stahlblechstreifen ist in der hier gezeigten Weise so zusammengebogen, dass die etwas vorragenden Ränder des einen Streifen-Endes das andre Streifen-Ende umklammern. Hierbei ist eine Aussparung vorgesehen, in die ein angeschliffenes Stück Uhr federstahl eingefügt ist. Wenn man mit einem solchen Messer Stifte anspitzt, ist die Gefahr des Ausgleitens und Fehlschneidens wesent lich verringert. Das Werkzeug steht in technisch - konstruktiver Hinsicht auf derselben Höhe wie der in Nr. 10, Seite 209 besprochene Brieföffner. Das neue Probenhuch der Kunstanstalt von Heinrich Riffarth in Berlin zeigt in anschaulicher Weise, zu welch hoher Stufe die photographischen Wiedergabe verfahren sich empor- geschwungen haben. Man wird ihre Erzeugnisse künftig nicht mehr, wie noch Wessely in seiner »Anleitung zur Kenntniss und zum Sammeln von Werken des Kunstdrucks« es that, aus dem Kreise der Kunstdrucke ausschliessen dürfen. Zum mindesten können die verschiedenen Verfahren des Lichtkupferdrucks, welche auch in der Riffarthschen Anstalt mit Erfolg gepflegt werden, An erkennung als vollberechtigte Kunsttechniken neben Kupferstich und Holzschnitt beanspruchen. Die Leistungen der Riffarthschen Anstalt auf diesem Gebiet werden im Probenbuch durch mehrere schöne Blätter veranschaulicht: ein Bildniss von Felix Dahn, ein Schwarzwaldmädchen nach W. Hasemann und die Verkleinerung eines Thumannschen Vollbildes aus Hamerlings »Amor und Psyche«. Das phototypische Verfahren (»Lichtstrichhochdruck« nach Vogel) ist besonders gut durch Kalender-Umrahmungen von A. Zick und allerlei farbig gedruckte Vignetten vertreten, durch welche der Text des Buches belebt wird. Dieser Text enthält technische Bemerkungen über photographische Wiedergabeverfahren, Anweisungen zur Her stellung von Zeichnungen für die betreffenden Verfahren, und das Reichsgesetz über das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste; — also für Künstler viel brauchbaren Stoff. Das einleitende Empfehlungsschreiben der Firma ist von einem bunten gothischen Rahmen umgeben, der in 5 farbiger Phototypie mittelalterliche Hand schriften-Ornamentik trefflich nachahmt. Auch die autotypischen Bilder, namentlich dasjenige (Mutter und Kind), in welchem Alexander Zick durch energische Behandlung der Schatten dem verflauenden Einfluss des Netzverfahrens entgegen zu arbeiten strebte, stehen auf der Höhe der gegenwärtigen Leistungsmöglichkeit. s a i s = gj 1 ) )(0)C0)0)0M(0M0)C0030N(0)(0N(0)C0N(0N0)0N0)0)0N00)0)C0)0)0)0M0)OL Topf-Manschetten i,e3* '.. 0* [47162 „Zur Saison“ empfehlen A und | Fliegenbuschel ' in den mannigfachsten Ausführungen. Ferner halten uns bei Bedarf in Lampen- u. Licht- schirmen in allen Ausführungen bestens empfohlen. Grösste Auswahl von Küchen- und Cartonnage - Streifen. Aufträge werden schnellstens und bestens, effectuirt. Befer, erbeten. Hohenstein & Lange, Berlin N. 20. )(•)( 0) • •)( •)( •)( •) •)( ♦)( •)( •)( •)( •)( N0NC00N(N0NC0((0NK0))«a