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No. PAPIER-ZEITUNG. 773 Sulfitstoff-Kocher innerer Schutz Kruste Deutsches Reichs - Patent Von Dr. Ferdinand Salomon und Director Hermann Brüngger zu Cunnersdorf Reg.-Bez. Liegnitz (Preussen) D. K. P. 8140. [45526 sichtigt werden können. [45166 QO 00 Lederwaaren und Kalblederpapier. Die deutschen Zollbehörden behandeln die vom Auslande her eingeführten mit Kalblederpapier überzogenen Schachtel-Ausstattungen und Galanteriewaaren als »feine Lederwaaren« und bringen dafür den Zollsatz von 12 M. für 100 kg in Anwendung. Eine Wiener Firma beschwerte sich hierüber bei der Niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer und erbat deren Einsprache bei der deutschen Zoll behörde. Die Kammer erwiderte, dass sie diese Angelegenheit eingehend geprüft habe, dass sie aber mit Rücksicht auf die Bestimmtheit der vorgelegten Erklärungen des kaiserl. Hauptsteueramtes in Berlin, sowie in Erwägung, dass derzeit in Deutschland die Schutzzollpolitik in energischer Weise geregelt und gehandhabt wird, sich weiterer Schritte enthalten zu müssen glaube, obwohl sie nicht verkenne, dass die Ausfuhr der bezeichneten Waaren nach Deutschland durch die An wendung des hohen Zolles geradezu unmöglich gemacht werde. Fortfall der Bleimäntel und jeder Art von Ausmauerung und der zeitraubenden und kostspieligen Reparaturen und Er neuerung derselben, sowie der damit ver bundenen schnellen Abnutzung der Kocher. Die in den Kochern in wenig Stunden und ohne Kosten zu erzeugende, ungefähr 11/2—2 Millimeter dicke Schutzkruste hält dauernd und ist ganz un durchlässig, wofür Garantie übernommen wird. Die Schutzkruste schützt daher den eiser nen oder stählernen Kochermantel vollständig und dauernd gegen jeden Einfluss der zur Zellstoffbe reitung zu verwendenden Kochlauge. Gef. Anfragen nach Cunnersdorf er beten, woselbst auch die mit der Schutzkruste im Betriebe befindlichen Kocher be- U ni versal - Lungen-Schützer gegen Staub, Dämpfe, Gase etc. 42061 Praktischste Arbeiter-Schutz-Brillen für alle Zwecke. Verbandkasten „Erste Hülfe“. Verbandstoffe bester Qualität- Prospekte gratis und franko. C. Goerg & Co., Berlin C., Burgstrasse 17. Colloidaler Zellstoff. Durch Tränken mit Schwefelsäure von 50° B. wird getrocknete Cellulose in acolloidale Cellulose«, eine gelatineartige, durchscheinende Masse, verwandelt und bewahrt ihre Beschaffenheit unbeschränkte Zeit, selbst bei Gegenwart eines Säureüberschusses, wenn keine Erwärmung stattfindet. Bei 100° geht die Umwandlung in Dextrin sehr rasch vor sich. Die »colloidale« Cellulose wird mit Wasser und Weingeist von der Säure befreit und bei niederer Temperatur getrocknet. Mit Wasser giebt sie dann eine milchähnliche Flüssigkeit, die leicht filtrirt werden kann und selbst bei mehrtägigem Stehen nicht absetzt. Durch Kochen wird die Flüssigkeit nicht verändert. Die colloidale Cellulose ist in heissem Wasser etwas leichter löslich als in kaltem. In durchfallendem Licht erscheint die Lösung orangegelb; in 10 cm dichter Schicht dreht sie etwa 8/.° nach rechts. Durch Zusatz von sehr kleinen Mengen fremder Stoffe, wie Schwefelsäure, Salpetersäure, Kochsalz, Bleiacetat und grösserer Mengen Alkohol wird die Lösung gefällt; Kupferlösung wird durch sie nicht reduzirt, durch Jod wird sie nicht gefärbt. Durch Eintrocknen der Lösung erhält man glänzende Häutchen, die in Wasser aufquellen und sich darin auflösen. Durch Eintauchen in Schwefelsäure von 60° (oder auch 55° bei längerer Einwirkung) wird die colloidale Cellulose in wenigen Augen blicken in Wasser unlöslich; gleichzeitig wird hierbei etwas Dextrin gebildet. Die gut getrocknete colloidale Cellulose verwandelt sich unter denselben Bedingungen wie gewöhnliche Cellulose in Nitrocellulose, sie bewahrt dabei fast dasselbe Aussehen und wird nur etwas weniger durchsichtig. Die Eigenschaften der colloidalen Cellulose erklären verschiedene Um stände der Pergamentpapier-Fabrikation. Gewisse dünne Pergamentpapiere geben an kochendes Wasser colloidale Cellulose ab, während die starken Sorten bei gleicher Behandlung nicht angegriffen werden; ohne Zweifel wurde bei der Bereitung der letzteren eine concentrirtere Säure verwendet, wodurch die anfänglich gebildete colloidale Cellulose in unlösliche Cellulose verwandelt wurde. Pergament-Papier stellt gewissermaassen ein Gewebe von gewöhn licher Cellulose dar, dessen Poren mit colloidaler Cellulose angefüllt sind. Man kann dies leicht dadurch beweisen, dass man gewöhnliches Filtrir- papier auf beiden Seiten mit colloidaler Cellulose bestreicht, langsam trocknet und dann durch Zinkwalzen satinirt. Man erhält dann ein dem satinirten Pergamentpapier ganz ähnliches Erzeugniss. (Ch. Er. Guignes in der Academie des Sciences.) Papiersack -Maschinen mit neuester Patentvorrichtung, liefern in vorzüglicher Ausführung als Specialität: N. F. A. Netzler Nachf., Flensburg u. Ottensen b. Hamburg. Anfragen erbitten an unsere Firma in Ottensen. Mustersäcke und Prospekte franko.