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740 PAPIER-ZEITUNG. No. 32. Preis-Erhöhung für Strohpappen. Vor kurzem wurde der Preiserhöhung der Strohpappen vielfach das Wort geredet und mit Recht! Kein Artikel liegt so im Argen, wie dieser. Es ist damit bereits so weit gekommen, dass mehrere Fabrikanten die grössten Posten verschleudern, um sich entweder Luft oder Geld zu machen; denn sonst sind die niedrigen Preise, welche gefordert werden, nicht zu verstehen, da dem Fabrikanten nicht die Selbstkosten bleiben. Die Lage wäre mit einem Schlage geändert, wenn man nur gemeinsam vorgehen oder gemeinsam abrüsten, d. h. den Betrieb einschränken wollte. Zum Beweise dessen erlaube ich mir, zu be haupten, dass 5X60=300 und 6X50 ebenfalls 300 sind. Nimmt man nun an, dass eine Fabrik in 24 Stunden 10 Tons Pappen macht, so ergiebt dies 60 Tons in der Woche, und wenn sie hierfür frei Themse 5 Lstr. erzielt, so ist die Brutto-Einnahme 300 Lstr. Entschliesst man sich aber nun allgemein dazu, nur 10 Schichten zu arbeiten, so werden nur 50 Tons in der Woche fabricirt, man erhält dafür aber leicht 1 Lstr. mehr, also 6 Lstr. pro Ton, und die Brutto- Einnahme ist wiederum 300 Lstr. in der Woche. Dabei sind aber die Ersparnisse sehr gross, denn es wird Stroh für 10 Tons, also 30,000 Pfund in der Woche gespart, ausserdem Kohlen, Oele, Siebe, Filze usw. Hieraus wird sich eine grosse Summe ergeben, und bei Zahlung der vollen Löhne an die Arbeiter noch ein Erkleckliches übrig bleiben. Warum nun nicht diesen einen Weg einschlagen, der sicher zum Ziele führt, da es keinen zweiten giebt?! Verein barungen behufs Preiserhöhung nützen nichts, da sie sich der Kontrolle entziehen, während Betriebseinschränkung leicht zu über wachen ist. Um nun einmal Fühlung zu nehmen, inwiefern man geneigt ist, eine allgemeine Betriebseinschränkung vorzunehmen, werden sämmtliche Strohpappenfabrikanten Belgiens, Deutsch lands und Hollands ersucht, ihre Zustimmung unter »Strohpappen« an die Expedition dieses Blattes, behufs Vermittlung an den Einsender Dieses gelangen zu lassen. Ist die Theilnahme allgemein, so sollen weitere Schritte folgen. Einer allein kann nichts ausrichten, die Gesammtheit aber alles, denn Einigkeit macht stark! h. Holzpappen in Oesterreich. Am 9. April fand in Wien eine Versammlung österreichisch ungarischer Papierfabrikanten statt, welche von etwa 20 Firmen inhabern besucht war, während eine annähernd gleich grosse Anzahl sich unter Mittheilung. von Gründen und Bekundung ihres Interesses entschuldigt hatte. Die Versammlung nahm laut Bericht des Cbl. f. d. öst.-ung. P.-Ind. folgenden, von Herren R. Trierenberg ein gebrachten Antrag an: Dio Versammlung stimmt im Prinzip der Einrichtung einer Central verkaufsstelle durch eine Mittelsperson zu und beauftragt ein zu wählendes Komitee, die näheren Punktationen und Details festzusetzen. Das Komitee wurde bevollmächtigt, im Falle die Verhandlungen mit der Mittelsperson zu keinem Ziele führen sollten, nach eigenem Ermessen vorzugehen und für eine weitere Beschlussfassung zu be- rathen. In das Komitee wurden die Herren: G. Diethelm, Emil Hamburger, Otto Merckens, Carl Smrczka, Emerich Tomischka und Herr Carl Lenz als Ersatzmann gewählt. Leimfestigkeit und Glätten. Herr F. G. klagt im Briefkasten von Nr. 20, dass infolge des Glättens eine Anfertigung Papier seine Leimfestigkeit verloren hat. Leider habe ich kein Stück des geglätteten Papieres vor mir, jedoch glaube ich von hier aus annehmen zu dürfen, dass das geglättete Papier Verdrücken des Fasergebildes aufweist, was durch zu scharfe Satinage entstanden ist. Diesen Uebelstand habe ich schon häufiger bei Papieren be obachtet. Im allgemeinen wird die Leimfestigkeit des Papieres durch das Glätten erhöht, durch zu scharfe Satinage jedoch wird dieselbe oft stark beeinträchtigt; das Papier zeigt hierbei in der Durchsicht Verdrücken der Faserstruktur und in der Aufsicht einen Anflug von Grau. Das Verlieren der Leimfestigkeit durch scharfe Satinage lässt sich nur dadurch erklären, dass man annehmen muss, die allerfeinsten Fäserchen sind in ihrem Innersten nicht mit Harz angefüllt. Beim Breitdrücken der Fäserchen, was durch zu scharfe Satinage erfolgt, kommen diese ungeleimten Theilchen der Fäserchen mit an die Oberfläche des Papieres, und dasselbe hält dann häufig im Leime nicht. Bei stark geleimten Papieren sollte dieser Uebelstand nicht vorkommen, dennoch kann man denselben häufig bei den äusserst scharf satinirten Papieren, z. B. bei Casingpapieren, beobachten. Ein befreundeter Fachmann erzählte mir, dass er bei diesen Arten Papier das Leimen mit braunem Leim dem mit weissem Leim vorzöge; es sei zwar etwas viel Harz erforderlich, aber das Uebel der Leimschwäche nach der scharfen Satinage hätte sich dabei selten eingestellt. Er gründete das darauf, dass die Braunleimlösung besser in die kleinsten Poren der Fäserchen ein dringe als der weisse Leim, dessen Harz, obwohl es in fein ver- theiltem Zustande ausgeschieden sei, nicht so in das Innere der Fäserchen eindringen könne. Ob dieses zutrifft, vermag ich nicht zu versichern. Jedenfalls ist in obigem Fall die Leimung nicht genügend gewesen, da an zunehmen ist, dass das Innere der Fäserchen nicht genügend mit Harz angefüllt gewesen ist. Verwendet Herr F. G. in Zukunft mehr Harz zum Leimen, so dürfte der Uebelstand nicht wieder eintreten. y Anm. d. Red. In vorstehender Aeusserung eines sehr geschätzten Korrespondenten wird die mögliche Ursache der Schädigung der Leimfestigkeit durch das Glätten dem Umstande zugeschrieben, dass »die feinsten Fäserchen in ihrem Innersten nicht mit Leim angefüllt« seien. Was ist hierunter zu verstehen? Giebt es überhaupt Fasern, deren Inneres mit Leim angefüllt ist? Was ist hier das »Innerste« der Fasern? Berlin sä § Neuheit. Januar 1890. Geprägte Glück wunschkarten mit Orig.-Photogra phien von allen Städten u. Gegenden Katalog zu Diensten. Farbige Verrotypien (gesetzl. geschützt). Orig. Eohenzollernfächer ä Mk. 2.25 netto. Beste Bezugsquelle für Kunst- und Papierhändler. [45960 CelllllOS6 aller Systeme, Holzstoff, [43801 weisse Holzpappen, braune Lederpappen, sowie Pappen aller Art liefert aus renommirt. Fabriken billigst R. Trierenberg, Wien I., Bartensteingasse No. 8. Altenburger Spielkartenfabrik, Q Altenburg, S.-A. •-56 Actien “® Gesellschaft. Jk. 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