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730 PAPIER-ZEITUNG. No. 31. Jahresbericht des badischen Fabrik - Inspektors für 1889. Der Bericht besagt in seiner Einleitung: Die Papierfabriken können ihre von Jahr zu Jahr steigende Erzeugung leicht absetzen. In dem Berichtsjahre wurde in den bestehenden Fabriken die Zahl der Papier - Maschinen vermehrt. Eine weitere Vermehrung ist für nächstes Jahr geplant. Die Tapetenfabriken haben ihre Erzeugung weiter gesteigert. Ueber Anlage der Fabriken wird Folgendes ausgeführt: Die Zellstoff-Fabriken sind in ihrenHauptbetriebstheilen wegen des starken Wasserverbrauchs und wegen der damit zusammen hängenden Beschaffenheit des zu verarbeitenden Stoffes nur in äusserst geringem Maasse einer Feuersgefahr ausgesetzt. Auch die Oefen zur Herstellung der schwefligen Säure sind bei ihrer und der zugehörigen Räume Bauart nicht feuergefährlich. Eine Ausnahme machen nur die Räume für die Zurichtung des zu verarbeitenden Holzes, welche in kleineren und mittleren Fabriken häufig der leichteren Füllung der Kocher wegen in einem zweiten aus Ringel mauern bestehenden Stockwerke untergebracht sind. In allen Fabriken stehen aber den Arbeitern mehrere Ausgänge aus den einzelnen Räumen bezw. mehrere Treppen zur Verfügung. Eine Ausnahme macht nur der Holländerraum einer Fabrik, in welchem nur ein Arbeiter beschäftigt ist. Im Verhältniss zu der vorhandenen Feuersgefahr können die Löscheinrichtungen als durchaus genügend bezeichnet werden. Wenn auch die Mehrzahl der kleineren Fabriken nur mit Wasserbehältern und Extinkteuren versehen sind, so haben zwei weitere Fabriken noch Hydranten und Wasserleitung durch die Fabrik. Die grösste Zellstoff-Fabrik im Lande mit 950 Arbeitern ist mit Löscheinrichtungen aller Art auf das vollkommenste versehen und hat ausserdem noch eine besondere Fabrikfeuerwehr. Die Holzschleifereien sind wegen des viel geringeren Um fanges der Holzzubereitung, und weil sie ausnahmslos durch Wasserkraft getrieben werden, in noch geringerem Maasse feuergefährlich, als die Zellstoff-Fabriken. Nächst den Baumwollspinnereien werden die Papierfabriken am meisten von Feuersbrünsten heimgesucht, obgleich sie in der Hauptsache ebenfalls mit nassen Rohstoffen arbeiten. Allein schon die Lagerung der grossen Lumpen vorräthe, das Sortiren und Entstäuben derselben birgt eine grosse Feuergefährlichkeit in sich, letztere deswegen, weil die Lumpen mitunter Eisenstücke, Streichhölzer u. dergl. ent halten. Auch die Papiervorräthe und Papierabfälle kommen hierbei in Betracht. Sämmtliche Papierfabriken im Lande sind mehrstöckig, meist massiv, zum Theil aber auch in den oberen Stockwerken aus Fachwerk erbaut. Im allgemeinen stehen für alle Arbeitsräume mehrere Ausgänge und Treppen zur Verfügung. Auffallenderweise besteht aber bezüglich mehrerer Fabriken eine Ausnahme hiervon darin, dass gerade die feuergefährlichen, in den oberen Stockwerken untergebrachten Lumpensortirungsräume nur auf eine Treppe münden. Wasserbehälter und Extinkteure trifft man überall, dagegen durch die Fabrik ziehende Wasserleitungen von hohem Druck mit Feuer hähnen nur selten. Eine besondere Fabrikfeuerwehr besteht nur in einer grösseren Anlage. Die nicht sehr zahlreichen Tapetenfabriken sind mehrstöckig und aus Stein erbaut. In einigen, auch grösseren Fabriken haben einige wenig besetzte Arbeitsräume nur einen Ausgang, was trotz der Grösse der Lokale entschieden ein Uebelstand ist, weil die Auf hängung der Tapeten rasche Verbreitung des Feuers sehr be günstigt. Dafür sind die Löscheinrichtungen in der Regel entsprechend vollständig und in den grossen Anlagen auch Hydranten vorhanden. Auch bezüglich der einen Gegenstand häufiger Klagen bildenden Abwässer der Papierfabriken haben im Berichtsjahre einige Verbesse rungen stattgefunden. Es ist mehrfach die eigentlich selbstverständ liche Anordnung durchgeführt worden, dass die an der Papiermaschine entstehenden Abwässer derselben zur Ausnutzung der in denselben enthaltenen Fasern und Farbstoffe wieder zugeführt werden, was in einem Falle durch Aufpumpen in einen auf dem Speicher des Ma schinenraumes aufgestellten Behälter geschieht. Für die Klärung der auf diese Weise nicht verwendbaren Abwässer sind Schuricht’sche Filter dort mit ganz ausgezeichnetem Erfolge angewendet worden, wo man sie in einer der Abwassermenge auch wirklich entsprechenden Grösse herstellte, so dass die Reinigung theils durch Filtrirung nach unten, theils durch Zurückhalten der lediglich mechanischen Verunreini gungen bei dem langsamen Fliessen durch die flockige obere Schicht des langen Behälters bewirkt wurde. Ausserdem hat bei der Papier fabrikation die ausgedehntere Verwendung von Zellstoff und Holzschliff schon eine Verbesserung bewirkt, weil in demselben Umfange, in welchem diese Verwendung stattfindet, nur die am leichtesten zu reinigenden Abwässer der Papiermaschinen in Betracht kommen. Der grössten im Lande vorhandenen Lumpensortirungsanstalt, welche etwa 130 Arbeiterinnen beschäftigt, wurde schon vor Jahren der Auftrag gegeben, die Herstellung mechanisch betriebener Staub absaugungseinrichtungen vorzunehmen. Der Vollzug wurde aber ganz erheblich verzögert. Am erfolgreichsten wurde seitens der Unternehmer demselben dadurch entgegengetreten, dass sie wieder holt Pläne und Kostenvoranschläge, welche nach dem Inhalt der Auflage zur Prüfung vorzulegen waren, sehr weitgehend und kost spielig einrichteten, um hiermit scheinbar den Nachweis zu liefern, dass es sich um eine technisch und finanziell undurchführbare Aus gabe handle! Erst als die von der Einleitung eines Strafver fahrens bedrohten Unternehmer den Fabrikinspektor um Bezeich nung eines Sachverständigen ersuchten, und der erstere sich mit einem anderen inzwischen mit der Ausarbeitung beauftragten Civil- ingenieur in Verbindung setzen konnte, gelang es, einen Plan aufzu stellen, durch welchen der gewollte Zweck ausreichend erfüllt wurde, und welcher auch finanziell innerhalb billiger Grenzen lag. Derselbe wurde dann von den Unternehmern sehr loyal ausgeführt, und die selben hatten schliesslich selbst an der Verbesserung, welche im Interesse der ohnehin wohlwollend von ihnen behandelten Arbeiter erzielt wurde, grosse Freude. Die ganze Einrichtung, welche aus kleiner Dampfmaschine, einem zugleich für die neu eingeführte Dampfheizung bestimmten etwas grösseren Kessel, zwei genügend grossen Ventilatoren und einer bis an die einzelnen Tische ver zweigten Saugleitung mit in möglichster Nähe der Staubquellen an gebrachten passend konstruirten Säugöffnungen besteht, verursachte einen Kostenaufwand von etwa 5000 M., was im Verhältniss zu der erreichten Verbesserung nicht zu viel ist. Einer zweiten ähn lichen, nur etwas kleineren Lumpensortirungsanstalt ist dieselbe Aufgabe gemacht worden, und sie hat sich derselben ohne weiteres gefügt, nachdem bei der erstgenannten Anlage das Eis gebrochen war. Foest & Loesche, Rosslau, Anh. Metalltuchfabrik empfehlen Maschinensiebe 43649] sowie alle anderen Sorten Metallgewebe. NeuesteErtinaungt", ir Hektographen - Papier patentirt in allen Ländern, prämiirt mit der Grossen Goldenen und Grossen Silbernen Medaille. 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