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714 PAPIER-ZEITUNG. No. 31. 2) Bezüglich Submissionen. 3) Bezüglich Liniaturen. i) Anträge von Mitgliedern: 1) Papierpreiserhöhung. 2) Schädigung der kleinen Gewerbetreibenden durch zu hohe Frachten und Porti im Nahverkehr. k) Wahl des Ortes der nächsten ordentlichen Generalversammlung. Weitere Anträge der Vorstände der Zweigvereine oder von Mit gliedern müssen, wenn sie noch auf die Tagesordnung zur Beschluss führung gebracht werden sollen, mindestens 4 Wochen vor der Generalversammlung dem Vorstande mit der nöthigen Begründung mitgetheilt werden. Am Donnerstag, 15. Mai 1890, nachmittags 2 Uhr: Ab fahrt (unterhalb der Terrasse) mit Dampfschiff und Musik nach Loschwitz ; daselbst auf der Victoria-Höhe gemeinsames einfaches Mittagsmahl; abends Besuch des Theaters oder der Konzerte. Am Freitag nach der Generalversammlung, um 3 Uhr nachmittags: Tafel im Belvedere, nachher Tanz. Am Sonnabend: Beliebige Ausflüge nach der Sächsischen Schweiz, Meissen etc. Das Erscheinen recht vieler Mitglieder mit ihren Damen ist dringend erwünscht. Wir bitten unsere geehrten Mitglieder, welche zur Generalver sammlung am 16. Mai a. c. ein Diplom für einen verdienten und würdigen Beamten, Gehilfen, Arbeiter oder Arbeiterin zu haben wünschen, dies bei dem Unterzeichneten rechtzeitig, d. i. vor der Generalversammlung, brieflich anzumelden, unter genauer Angabe des Namens, Alters, Beschäftigung und der Zahl der Dienstjahre. Nach § 11 unserer Statuten hat jedes Mitglied das Recht, alljährlich ein Diplom für mindestens zehnjährige treu geleistete Dienste zu be antragen. Dresden A., Schweizerstr. 21 Der Vorstand des Deutschen Papiervereins. Kommiss.-Rath Herrmann Gmeiner-Benndorf. als I. Präsident. Hessischer Papier-Verein. V. General-Versammlung Sonntag, 27. April, vorm. 111/2 Uhr, zu Worms, im oberen Saale des Festhauses. TAGES-ORDNUNG: 1. Begrüssung der Festtheilnehmer durch den Vorsitzenden N. Mahr, Darmstadt. 2. Berichterstattung über das abgelaufene Geschäftsjahr vom 2. Vor sitzenden H. Kräuter, Worms. 3. Besprechung von Vereinsangelegenheiten. 4. Ergänzungswahl des Vorstandes event. Wiederwahl der durch Loosung ausscheidenden Vorstands - Mitglieder, der Herren N. Mahr, E. Balzer, H. Lautz. 5. Rechnungsablage und Entlastung des Rechners. 6. Wahl der Rechnungsprüfer. 7. Wahl des Abgesandten zur Generalversammlung des Deutschen Papier-Vereins. 8. Ortswahl der nächsten Generalversammlung: Samstag, 26. April, abends: Empfang der auswärtigen Gäste und geselliges Zusammensein im »Kaiserhof« dem Bahnhof gegenüber, woselbst auch auf vorherige Bestellung Wohnung besorgt wird. Sonntag, 27., vorm. 8 Uhr: Empfang der Gäste am Bahnhof und Frühstück bei Kohl (Worret’s Etablissement.) 10 Uhr: Besichtigung des Paulusmuseums und des Festhauses. 111/2 Uhr: Generalversammlung im oberen Saal des Festhauses. 11/2 Uhr: Mittagessen im Festhaus, (ä Gedeck mit Wein 3 M.) 3 Uhr: Gang durch die Stadt nach dem Rhein, daselbst Kaffee. 6—9 Uhr: Besuch des Theaters, Eintritt für die Mitglieder frei, welche sich bis 20. April bei unserm 2. Vorsitzenden, H. Kräuter, Worms, angemeldet haben. Nach 9 Uhr: Geselliges Zusammensein. Montag, 28. April: Ausflug an die Bergstrasse. Die Mitglieder nebst Familie, sowie alle Freunde des Vereins sind aufs freundlichste eingeladen, und wir bitten Anmeldungen mit Angabe der Personenzahl rechtzeitig, jedenfalls vor dem 24. April, an Herrn Kräuter in Worms gelangen zu lassen. Darmstadt, im März 1890. Der Vorstand. Papier-Verein Berlin und Provinz Brandenburg. Die Versammlung am Sonntag, 13. April, in Wassmann’s Restaurant, Leipzigerstr. 33, wurde um 11 Uhr durch Herrn Tetzer eröffnet. I. Das Protokoll der Versammlung vom 11. März wurde an genommen. II. Bei Besprechung der Tagesordnung der General-Versamm lung des Deutschen Papier-Vereins in Dresden am 16. Mai er. wurde zu Punkt c darauf hingewiesen, dass als Kassenrevisoren Berliner gewählt werden müssten, weil der Kassirer dort wohn haft sei. Betreffs Verleihung der Diplome forderte Herr Tetzer die Berliner Mitglieder auf, für mindestens 10 Jahre in einer Werkstatt oder Fabrik ununterbrochen thätige Angestellte, die eine Anerkennung für treue Mitarbeit verdienen, ein Diplom anzumelden, jedoch könne jeder Firma alljährlich nur ein Diplom bewilligt werden. Herr Tetzer betonte, unter Hinweis auf die gegenwärtige Arbeiterströmung, dass nach seinen langjährigen Erfahrungen die feierliche Uebergabe des Diploms auf die Arbeiter stets einen guten Eindruck mache, und der Arbeitnehmer sich dem Arbeitgeber dabei menschlich näher fühle. Der Antrag des Vorstandes, betreffend Erweiterung der Rechte und Pflichten des Vereinsanwalts, fand Zustimmung. Das neu ein- zuführende Meldewesen soll durch den Vereinsanwalt so geleitet werden, dass dadurch Härten für den Kreditnehmer gemildert werden, und der Lieferant in seinen Maassnahmen sicherer ist. Herr Tetzer erläuterte diese Einrichtung durch folgendes Beispiel: Wenn ein Bezieher von Waaren in Verlegenheit gerieth und Accept- verlängerung wünschte, so war bisher der Lieferant nicht in der Lage, den Fall beurtheilen zu können, weil er nicht wusste, ob verschiedene derartige Fälle vorgekommen waren, die energisches Vorgehen nothwendig machten. Er konnte nicht beurtheilen, ob der Schuldner etwaiger Nachsicht und Hilfe würdig war. Um künftig zu verhindern, dass Jemand unverschuldet durch Auf nahme in die »schwarzen Listen« geschädigt wird, soll jedes derartige Vorkommniss der Centralstelle gemeldet werden, damit diese auf Anfrage angiebt, ob gleiche Fälle zur Anmeldung gelangt sind, wo nach das Verhalten bestimmt werden kann. Der Antrag des Schlesischen Papier-Vereins, betreffend Post aufträge, bezweckt, durch Petition beim Reichstag und Staatssekretär' von Stephan zu veranlassen, dass insbesondere Wechsel-Postaufträge nicht nur einmal vorgezeigt und dann entweder protestirt oder zurück gesandt werden, sondern dass noch einige Fristtage bewilligt werden. Durch zufällige Abwesenheit eines Acceptanten bei der einmaligen Vorzeigung und beim Protest, oder aber durch Nichteintreffen einer an dem betreffenden Tage erwarteten Geldsendung, die zur Deckung des schon in früher Morgenstunde vorgezeigten Accepts bestimmt war, ist schon viel geschäftliches Unglück verursacht worden, welches vielleicht durch ein paar Fristtage verhütet worden wäre. Der weitere Antrag dieses Vereins, betreffend Submissionswesen, bezweckt, durch Sammlung von Belägen und durch Vorlegung der selben an hoher Stelle das Unwesen zu kennzeichnen, das jetzt allgemein bei Submissionen gebräuchlich sei. Das Ausschreiben einer Submission sei nur noch Formsache, da oft schon vor dem Termin die Vergebung erfolgt sei, oder aber die meisten Angebote nicht einmal geprüft werden. Aus der Versammlung wurden zwei besonders auffallende Vor kommnisse dieser Art mitgetheilt: Ein Fabrikant erhielt von einer Behörde die Aufforderung zur Betheiligung an einer Submission, erhielt aber die versiegelten Muster, die mit vieler Mühe fertig ge macht worden waren, uneröffnet und ohne jede Bemerkung zurück. Ein anderer Fabrikant, der auf viele unangenehme Erfahrungen im Submissionswesen zurückblicken konnte, machte, unter Einsen dung von versiegelten Mustern nebst Angabe von Preisen, die unter den Fabrikpreis herabgingen, den Versuch, die Gepflogenheit der Behörde kennen zu lernen. Auch diese Muster kamen uneröffnet zurück, woraus geschlossen werden müsse, dass das Ausschreiben reine Formsache sei, ohne irgendwelchen Werth für die Einsender. Dann sollen die Behörden veranlasst werden, die Waarenmenge über welche der Abschluss erfolgte, auch abzunehmen, da z. B. oft die Anfertigung von 1000 Ries einer bestimmten Sorte Papier ver langt wird, und nur 60 Ries abgenommen werden. Die Bestimmung, wonach die Behörde nicht zur Abnahme verpflichtet ist, sollte, wenn nicht ganz geändert, so doch gemildert werden. Der Antrag, einheitliche Liniaturen der Schreibhefte betreffend, fand Zustimmung; nur glaubt man nicht an den Erfolg, da Zu viele Ansichten und Interessen berücksichtigt werden müssten. De Papierverein Berlin und Provinz Brandenburg wird beantragen, Cassel und Frankfurt a. M. wie deren Umgebung dem Zweigverein fir Hessen zuzutheilen. III. Als Delegirte für die Generalversammlung wurden die Herren Schartiger, Schier und Kleesen gewählt. IV. Den Bericht über die Schliessung der Geschäfte in Ber5 an Sonntagen gab Herr Tetzer. Er führte aus, dass nach einer A. Ordnung des Königlichen Polizei-Präsidiums, die sich auf Verord nungen aus den Jahren 1844 und 1855 stützt, die Schliessung d Geschäfte an Sonntagen künftig allgemein durchgeführt werden sole