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Papierzeitung
- Bandzählung
- 14.1889,79-104
- Erscheinungsdatum
- 1889
- Sprache
- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-188907900
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- Saxonica
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Technikgeschichte
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Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 14.1889,79-104
-
- Ausgabe No. 79, 3. Oktober 1711
- Ausgabe No. 80, 6. Oktober 1735
- Ausgabe No. 81, 10. Oktober 1759
- Ausgabe No. 82, 13. Oktober 1783
- Ausgabe No. 83, 17. Oktober 1803
- Ausgabe No. 84, 20. Oktober 1827
- Ausgabe No. 85, 24. Oktober 1851
- Ausgabe No. 86, 27. Oktober 1875
- Ausgabe No. 87, 31. Oktober 1899
- Ausgabe No. 88, 3. November 1923
- Ausgabe No. 89, 7. November 1947
- Ausgabe No. 90, 10. November 1971
- Ausgabe No. 91, 14. November 1995
- Ausgabe No. 92, 17. November 2019
- Ausgabe No. 93, 21. November 2043
- Ausgabe No. 94, 24. November 2067
- Ausgabe No. 95, 28. November 2091
- Ausgabe No. 96, 1. Dezember 2115
- Ausgabe No. 97, 5. Dezember 2139
- Ausgabe No. 98, 8. Dezember 2163
- Ausgabe No. 99, 12. Dezember 2187
- Ausgabe No. 100, 15. Dezember 2211
- Ausgabe No. 101, 19. Dezember 2235
- Ausgabe No. 102, 22. Dezember 2259
- Ausgabe No. 103, 26. Dezember 2279
- Ausgabe No. 104, 29. Dezember 2303
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Band
Band 14.1889,79-104
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2068 PAPIER-ZEITUNG. No. 94. Leimflüssigkeit der natürlichen Luftveränderung, des Windes, bedienlen. Nun fragt es sich aber: was thaten sie, wenn ihnen der Wind nur solche Luft zuführte, welche schon mit Wasserdünsten gesättigt war? Wie es z. B. bei Regenwetter sehr häufig der Fall zu sein pflegt? — Sie thaten einfach nichts, sondern warteten ruhig ab, bis sich das schlechte Wetter änderte. Dann erst leimten und trockneten sie wieder. So gemüthlich können wir heutzutage nicht verfahren. Wir können unsere industrielle Arbeit nicht von Wind und Wetter abhängig machen. Da uns erstlich der Wind nicht immer, wie wir es wünschen, zu Gebote steht, so suchen wir uns vor allen Dingen einen künstlichen Wind herzurichten. Das glückt uns durch Ventilation. Wir setzen durch passende Flügelräder die Atmosphäre in Bewegung, dann vermögen wir zu trocknen, wenn’s wind still ist. Aber bei Regenwetter, wenn dieselbe Atmosphäre mit Dämpfen ge sättigt ist? Auch hier helfen wir uns, indem wir durch Erwärmung der Luft deren Lösungsfähigkeit erhöhen Mit ventilirter und erhitzter Luft können wir stets die Arbeit des Trocknens mit Erfolg betreiben, seien die Witterungsverhältnisse noch so ungünstig. Zudem haben wir ein Mittel zur Erzielung einer energischen Verdunstung in gesteigerter Luftbewegung. Die Wäscherinnen wissen sehr gut, dass ein starker Wind ihre Wäsche schneller und intensiver austrocknet, als unter gleichen Umständen ein weniger heftiger Luftzug. Im Wind selbst muss also eine Kraft verborgen liegen, die zur Verdunstung beiträgt. Was vom Wind gilt, das gilt auch von der Ventilation. Verdoppeln, verdreifachen wir den Gang der Ventilation, oder die Geschwindigkeit der Luft, so stellen wir uns damit ein sehr wirksames Hilfsmittel her. Sehen wir zu, warum? Untersuchen wir den Zustand eines angefeuchteten Papiers. Die Flüssigkeit füllt die Poren aus, welche, sich aneinanderreihend, das ganze Papier im Innern durchziehen und bis an die Oberfläche reichen. Diese Reihen der Poren können wir uns sehr wohl, obgleich's nicht ganz genau zutrifft, als unendlich viele nebeneinandergeschichtete Röhrchen vor stellen. Ueber die Mündungen dieser Röhrchen streicht ein starker Luftstrom. Was geschieht? Die äussersten Flüssigkeiten im Röhrchen verdunsten. An Stelle dieser Schichten tritt Luft, aber — in geringerer als atmosphärischer Spannung. Es ereignet sich derselbe Vorgang, wie bei den sogenannten In halationsapparaten. Ich setze bei meinen Lesern deren Kenntniss voraus. Auch hier geht ein starker Luftstrom über die Spitze eines Rohres hinweg, welches mit seinem andern Ende in ein Gefäss mit irgend einer Flüssigkeit eintaucht. Der Strom reisst einen Theil der Luft aus diesem Rohr mit sich fort und bewirkt dort eine Luftverdünnung. In Folge dessen erhält die äussere Atmosphäre das Uebergewicht und treibt die Flüssigkeit ins Rohr, nach oben, so weit, dass diese letztere austritt, und austretend in unendlich viele und feine Theilchen zerstiebt und mit dem Luftstrom fortgeführt wird. Ganz analog wirkt die Ventilation an der Oberfläche des feuchten Papiers. Die Arbeit ist zwar hier viel feiner als im Inhalationsapparat. Jedenfalls tritt in dem oben geleerten Papierröhrchen eine Luftverdünnung ein, und dieser Zustand bewirkt, dass die untere Füllung der Papierröhrchen nach oben gezogen wird. War die Füllung eine Leimlösung, so verstehen wir jetzt sehr gut, wie und auf welchen Wegen der Leim an die Papier-Oberfläche ge langte. Bemerken wir noch dazu, dass Wasser unter niedrigem Druck weniger Wärme gebraucht, um sich in Dampf zu verwandeln, als unter hohem Druck, so bieten sich uns bei der Luftstrom-Erzeugung resp. gesteigerten Ventilation so viele Vortheile der Lufterhitzung gegenüber, dass man füglich mit besserer Einsicht letztere nur sekundirend für erstere gelten lassen kann. Obgleich unsern Alten die physikalische Bedeutung des Windes nicht so ganz klar sein konnte, so fühlten sie doch als Praktiker hinlänglich die grossen Vortheile. Sie haben sich bei ihrer Leimtrocknung nur dem Wind an vertraut und haben die künstliche Erwärmung ganz und gar verschmäht. Wir, denen heutzutage ein ausgebildetes Maschinenwesen zu Gebote steht, sollen die Luftströmung so stark treiben, dass man bei trockener Witterung ein günstiges Resultat der Trocknung ohne Wärmezuthat erreichen kann, und dass man nur erst dann zum Mittel der Lufterwärmung zu greifen braucht, wenn die atmosphärische Luft schon mit Wasserdämpfen gesättigt ist. In solchem Fall, wo unsere Vorfahren feierten, ist’s unumgänglich nothwendig, dass das Vermögen der schon gesättigten Luft zu weiterer Dampfaufnahme mittels Erwärmung gesteigert werde. Aus Schlesien. In dem Aufsatz in Nr. 91 werden einige in physikalischer Beziehung an fechtbare Meinungen entwickelt. Vorausgeschickt sei, dass das spezifische Gewicht der Luft nicht 1,293 sondern 0,001293 beträgt. In seinen Ausführungen verwechselt der geschätzte Einsender Wasser dampf mit Nebel. Wasserdampf ist ein farbloses, dem menschlichen Auge nicht sichtbares Gas, wie man z. B. beim Oeffnen des oberen Probirhahnes an einem Dampfkessel leicht beobachten kann. Erst wenn dieses Gas einer Abkühlung ausgesetzt ist, tritt eine Kondensation zu Wasserbläschen von 0,006 bis 0,125 mm Durchmesser ein, die sich in der atmosphärischen Luft vertheilen und durch zahlreiche Lichtbrechungen weiss erscheinen. An der Hand dieser Thatsache lässt sich auch das Lagern von Nebelschichten auf , der Erdoberfläche, an Bergen usw. erklären und zwar auf 2 Arten: entweder , lagert eine kalte Luftschicht über einer feuchten warmen Fläche und kon- ( densirt den aufsteigenden Dampf zu Nebel, oder ein feuchter warmer Wind ' streicht über eine kalte Fläche, der mitgeführte Dampf wird kondensirt und ] als Nebel dem Auge sichtbar. Der Verfasser führt dann die Thatsache an, dass im oberen Theil der । Trockenräume die Trocknung gründlicher erfolgt als im unteren und zieht ] hieraus den Schluss, dass die unten befindliche Luft abgesaugt werden müsse, i wählend gerade das umgekehrte Verfahren rathsam erscheint. Die wärmere 1 Luft im oberen Theile hat die Fähigkeit, mehr Wasser zu verdunsten und in f Dampfform zu erhalten als dio kühlere Luft unterhalb. Würde die erstere s nun gezwungen, mit den unteren kalten Luftschichten wieder in Berührung zu kommen, so müsste sich ein Theil des aufgenommenen Wassers zu Tropfen verdichtet ausscheiden und im Trockenraum Zurückbleiben. Rationell kann man nur verfahren, wenn man trockene Luft unten eintreten lässt oder er zeugt und nach möglichst gründlicher Circulation oben absaugt. Dass die Luft oben mehr Feuchtigkeit enthält als unten, sieht man deutlich in ge schlossenen Räumen, wo Dampf und Wärme vorhanden sind. Es wird sich dort an der Decke mehr Wasser in Tropfenform niederschlagen als anderswo, und diesem Uebelstand muss durch Deckenheizung und kräftige Absaugung entgegengewirkt werden. Genauere Feuchtigkeitsbestimmungen liessen sich durch hygrometrische Messungen an verschiedenen Punkten eines grösseren Trockenraums erzielen. G. J. Trocknen der Pappen. Das Trocknen der Pappen usw. erfolgt in Schuppen und anderen zu diesem Zweck gebauten Trockenräumen mittels warmer Luft. Dabei kommt es haupt sächlich darauf an, dass die feuchte Luft so regelmässig wie möglich abge leitet und durch trockne warme Luft ersetzt wird. Dies kann nur durch geregelte Ventilation erreicht werden. Damit man sich jederzeit von dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft über zeugen kann, ist die Benutzung eines Hygrometers erforderlich, wie es z. B. von Lanibrecht in Göttingen gebaut wird. Auf der unteren Theilung desselben ist der relative Feuchtigkeitsgehalt der Luft in Hunderttheilen angegeben, ausser dem aber auf einem mit dem Instrument verbundenen Thermometer das Dunstdruckmaximum in Millimetern. Je höher die Temperatur der Luft ist, um so näher ist ihr Feuchtigkeitsgehalt dem Maximum. Da jedes Millimeter Dunstdruck erfahrungsgemäss einem Gramm Wasser entspricht, das in einem Kubikmeter Luft enthalten ist, so hat man nur nöthig, für die abgelesenen Millimeter des Dunstdruckmaximums, welche der Luft temperatur entsprechen, »Gramm auf den Kubikmeter« zu setzen, und kann dann leicht berechnen, wieviel Gramm Wasser die Luft eines bestimmten Raumes im Maximum enthalten kann. Um den wirklich vorhandenen Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu finden, werden die abgelesenen Millimeter des Dunstdruckmaximums mit dem relativen Feuchtigkeitsgehalt der Luft multiplicirt, und man erhält Millimeter, welche den wirklichen Dunstdruck angeben. Setzt man statt Milli meter Gramm, so erhält man das Gewicht des Wassers, welches in je 1 Kubikmeter Luft ent halten ist. Da es möglich ist, den Feuchtigkeitsgehalt der Luft für alle örtlichen Verhältnisse zu er mitteln, so ist mit der Angabe des Wasser gehaltes der Luft auch die Art und Weise gegeben, wie der Feuchtigkeitsgehalt der Luft ohne Lufttemperatur ausserdem ausgedrückt werden kann, um bei den Resultaten der Pa pierprüfung vergleichend neben Festigkeit und Dehnung benutzt zu werden. Für die Papier prüfung ist in dem Lambrecht’schen Poly meter ein Instrument geschaffen, welches zur Bestimmung der Feuchtigkeit der Luft gleiche und übereinstimmende Resultate bietet, und dieses alles bei möglichst einfacher Hand- habung. Auch der Thaupunkt, mittels dessen nach neueren Beobachtungen die muthmaassliche Witterung festgestellt werden kann, lässt sich durch das Hygrometer feststellen. Unter dem Thaupunkt wird diejenige Temperatur verstan den, bei welcher sich die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit in tropfbarer Form als Thau ab scheidet. Der für die Witterungsprognose nöthige Thaupunkt lässt sieh annähernd finden, wenn die am Hygrometer angegebenen Gradzahlen von der Lufttemperatur abgezogen werden. Die Gradzahlen sind auf der Skala neben der relativen Feuchtigkeit angegeben und durch deren Angabe wird die Berechnung sehr ver einfacht. Ueber die Verwendung des Lambrecht- Schen Polymeters betreffs der Wetterprognose wird in der »Praktischen Physik« Folgendes mitgtheilt: Das Instrument gestattet in bequemer Weise Ablesungen über Temperatur der Luft, relative und absolute Feuchtigkeit. Hiermit zusammenhängend sind die Angaben über das Maximum des Dunstdrucks, das Maximum des Gewichts der unsichtbaren Wasserdämpfe auf das Kubikmeter und über die Höhe des Thaupunktes. Dio Verbindung des Thaupunktes mit der Temperatur der Luft ist in neuerer Zeit von mehreren Seiten als Grundlage für die Voraus bestimmung des Wetters benutzt worden, und es scheinen stellenweise auch ganz annehmbare Resultate erzielt zu werden. Zur Beurtheilung der Tem- peraturverhältnisse kann die Beobachtung des Thaupunktes nur dringend empfohlen werden, besondere nachdem längere Beobachtungsreihen gezeigt haben, dass die Höhe des Thaupunktes am Tage sehr nahe mit dem darauf folgenden nächtlichen Temperaturminimum übereinstimmt. Hiernach können starke Temperaturerniedrigungen der kommenden Nacht fast immer erkannt
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