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1846 PAPIER-ZEITUNG. Ifo. 84. Strohpappefabrikation in Ostfriesland in 1888. Die ostfriesischen Strohpappefabriken haben nach dem »Jahres bericht der Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg« • das ganze Jahr hindurch regelmässig gearbeitet. Die Absatzverhältnisse waren befriedigend, nur gegen das Ende des Jahres machte es sich bemerklich, dass ein Heruntergehen der Preise bevorstehe. Der Absatz wurde schleppender, und Abschlüsse auf längere Zeit hin aus waren nicht zu erzielen, da die Abnehmer infolge Errich tung mehrerer neuer Strohpappefabriken in Holland, und wegen der Möglichkeit des Eintretens niedrigerer Strohpreise, ein Weichen der Preise im Frühjahr befürchteten. Die in der ersten Hälfte des Jahres regelrechten Preise für Rohstoffe waren mit der neuen Ernte auf eine seit sieben Jahren nicht dagewesene Höhe gestiegen. Die Preiserhöhung hatte ihren Grund weniger in dem schlechten Ausfall der Ernte in Ostfriesland, als in dem Misswachs in anderen Gegenden Deutschlands und in der Befürchtung der Fabrikanten, bei möglicher weise eintretender Ausfuhr von Stroh ihren Bedarf nicht decken zu können. Mit den Strohpreisen hielten die Preise des Fabrikats nicht gleichen Schritt, so dass nur mit geringem Nutzen gearbeitet werden konnte. Das mit der Bahn nach dem Binnenlande gesandte Quantum fertiger Pappe ist im Zunehmen begriffen; es wurden nämlich von den Fabriken zu Emden, Leer und Papenburg mit der-Bahn abgesandt: im Jahre 1884 30521/2 t, im Jahre 1885 33581/2 t, im Jahre 1886 4533 t, im Jahre 1887 45161/2 t und im Jahre 1888 5182 t. Nach England wurden im Jahre 1887 52 Schiffe zu 6820 Reg.-Tonnen und im Jahre 1888 45 Schiffe zu 6330 Reg.-Tonnen mit fertigen Pappen ab geladen. Heber die nicht unbedeutenden Sendungen, welche mit kleinen Schiffen nach Hamburg und von dort wenigstens theilweise weiter landeinwärts gemacht sind, fehlen die näheren Angaben. Papierfabrikation in Berlin in 1888. Wie der »Jahresbericht der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft« meldet, sind die Verhältnisse des verflossenen Jahres nicht günstig gewesen. Infolge der wenig befriedigenden Ernte stiegen die Preise für den Strohstoff, auch gingen fast sämmtliche anderen Rohstoffe, Kohlen und Chemikalien im Preise in die Höhe, während das fertige Fabrikat einen Rückgang erfuhr. Auch Holzstoff war schwierig und nur zu höheren Preisen zu erhalten. Die Erträgnisse der Fabrikation gestalteten sich infolgedessen so gering, dass ein entsprechender Nutzen wohl nur für diejenigen Fabriken geblieben ist, die sich besonders günstiger Umstände erfreuten. Was den Papierhandel betrifft, so steigerte sich zwar der Verbrauch, namentlich in Druck papieren, stetig, jedoch haben die weichenden Papierpreise den ge ringen Zwischennutzen, den der Papierhandel hat, noch mehr ge schmälert. Die Ausfuhr war lebhaft; namentlich ist deutsches Druckpapier eine stehende Marke in überseeischen Ländern geworden. Auch Packpapiere sind vielfach durch Zellstoff-Zusätze verbessert und ebenfalls ausfuhrfähig geworden. Die Herstellung von Pappen für Buchbinderei und ähnliche Zwecke bewegte sich innerhalb Berlins in demselben mässigen Umfang wie in 1887. Obwohl der Rohstoff, grösstentheils aus altem Papier bestehend, sich im Preise hielt, sogar etwas anzog, gelang es doch nur vereinzelt, für fertige Waare höhere Preise zu erzielen und zwar eigentlich nur da, wo es sich um Her stellung von Sondererzeugnissen bezw. um Befriedigung ganz be sonderer Ansprüche handelte. Die in und bei Berlin gelegenen Fabriken von Rohdachpappen waren während des ganzen Jahres gut beschäftigt. Dieses Erzeugniss, welches ausschliesslich zur Her stellung von Asphalt-Dachpappen dient, erfreute sich infolge des auf vielen Gebieten der Industrie vorhandenen Unternehmungsgeistes guter Nachfrage, sodass die hier hergestellten etwa 150 000 Ctr. unter Ausschluss der sonst aufgesuchten entfernteren Absatzgebiete ihren Vertrieb fanden. Die Bunt- und Luxus-Papierfabrikation hat keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Die Umsätze haben sich im allgemeinen erhalten, der Verdienst ist indessen infolge des übergrossen Wettbewerbs des In- und Auslandes nicht auf gleicher Höhe wie im Vorjahre geblieben. Gegen Ende des Jahres machte sich eine Belebung des Geschäfts bemerklich. Die Fachausstellung des Papiervereins Berlin und der Provinz Brandenburg, im September 1888, brachte die hohe Leistungsfähigkeit Berlins in Chrornos und Buntdruck-Artikeln, Papierausstattung (Herstellung von Briefbogen und -Umschlägen in verzierten Hüllen), Spitzen-Papierfabrikation, karnevalistischen Kotillon-Gegenständen, Bilderrahmen, Photographie- Kartons usw. zur Anschauung. Auch die Tapeten-Fabrikation hat keine wesentliche Veränderung gegen das Vorjahr zu verzeichnen. Die Fabrikation billiger und geringer. Tapeten hat sich weiter ver mehrt, aber bei der bedeutenden Ausdehnung, welche sie erlangt hat, nur gedrückte Preise erzielt. Der Verbrauch von hochfeinen Luxus- Tapeten hat sich gegen 1887 etwas gehoben. Der Absatz nach ausserdeutschen Gebieten ist weniger lohnend gewesen, da die Zoll verhältnisse zunehmende Hindernisse bereiten. 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