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Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Die Firma Papierfabrik Lomnitz, Wunsch. & Schramm ist in Papierfabrik Lomnitz, Hoffmann & Schramm ver ändert, und der Techniker Friedrich Wunsch ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Firma Pergamentpapierfabrik Stotzheim F. Wipper mann zu Stotzheim, Rheinland, ist eingetragen. Inhaber ist der Kaufmann Friedrich Wippermann daselbst. Herr Hermann Quack hat in Chemnitz unter eigener Firma ein Geschäft in Papier-, Pappen-, Kartonnagen- und Verpackungs- Artikeln eröffnet. Max Albrecht’sche Hofbuchbinderei ist die Firma einer in Koburg neu errichteten Buchbinderei, Schreib- und Kontor- geräthe-Handlung nebst Lager und Vertretung der Geschäftsbücher- Fabrik von E. L. Fuchs daselbst. Herr Paul Hüttig hat in Berlin SW., Anhaltstrasse 6, unter eigener Firma eine Verlagsbuchhandlung errichtet und deren Ver tretung Herrn Bernard Hermann in Leipzig übergeben. Die Firma Theodor Böhme zu Boppard ist eingetragen und als deren Inhaber der Buchdrucker und Zeitungsverleger Theodor Böhme daselbst. Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart. Aus dem Ge schäftsbericht ist ersichtlich, dass die Gesellschaft 117 600 M. Be triebsschulden hat, welchen 2 358 000 M. mobile Werthe gegenüber stehen. Das erzielte Gesammt-Betriebsergebniss übertrifft das des Vor jahrs um 26 000 M. Dieser Mehrertrag verdankt die Gesellschaft theils einem äusseren Erträgniss des Verlags, theils dem Umstande, dass sich die Position »Passivzinsen« im vergangenen Jahre erstmals in die Position »Aktiv-Zinsen« verwandelt hat. Alle Betriebszweige waren vollauf beschäftigt, und das Geschäft nahm ruhigen und regelrechten Gang. Dem erzielten höheren Gewinn entsprechend, schlägt der Vorstand eine Erhöhung der Dividende von 15 auf 16 pCt. vor. Der Jahresgewinn für 1888/89 beträgt 638 692 M. Davon er hält der Reservefonds 5 pCt. mit 31 934 M. Es bleiben somit zur Verwendung 606 758 M. Hiervon sollen den Aktionären 5 pCt. Divi dende mit 150 000 M. zugeschrieben werden. Vom Rest, 456 757 M., gebühren den Direktoren, Beamten und dem Aufsichtsrath 15 pCt. Tantieme = 68 513 M. Der Rest von 388 243 M., sowie der Ge winn-Uebertrag vom Vorjahre von 21189 M. steht zur Verfügung der General-Versammlung mit 409 433 M. Die Anträge bezüglich der Vertheilung sind folgende: An Superdividende 11 pCt. = 330 000 M., dem allgemeinen Unterstützungsfonds 20 000 M., den Beamten an Remunerationen 10 000 M., den Arbeitern der Papierfabriken 2500 M., dem Erneuerungsfonds 25000 M., Vortrag auf neue Rechnung 21933 M. Die Firma A. Koch, vormals Ellinger’sche Buchhand lung in Mergentheim, ist infolge Todes des Inhabers Herrn A. Koch erloschen. Die Aktiengesellschaft für Kartonnagenfabrikation (Jean Scherbel) in Dresden hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von etwa 54 pCt. des Aktienkapitals, welches 800 000 M. beträgt, erzielt. Hiervon sollen 30 pCt. zu Abschreibungen ver wendet, 20pCt. als Dividende vertheilt werden. Wie aus den un gewöhnlich hohen Gewinnziffern hervorgeht, haben die nach paten- tirtem Verfahren von der Gesellschaft hergestellten Pappschachteln mit Metallbeschlag grosse Verbreitung gefunden. Die Haupt-Ein nahmen wurden durch Abgabe von Lizenzen und Lieferung der zu dieser eigenartigen Fabrikation erforderlichen Maschinen, Einrichtungen und fortlaufend benöthigten Metallbeschläge erzielt. Aus dem Ge schäftsbericht geht hervor, dass die deutschen Militärbehörden diese Schachteln neuerdings zur Verpackung von Patronen usw. verwenden. Die Militärverwaltung hat mit der Gesellschaft Verträge abgeschlossen, wonach sechs grosse, lediglich zur Herstellung solcher Schachteln bestimmte Fabriken errichtet werden sollen, für welche ebenfalls die Gesammt-Einrichtung und die Metallbeschläge von der Gesellschaft geliefert werden. Von ausländischen Patenten wurden 8 zusammen gehörige überseeische verkauft, deren Ausbeutung vom Inlande aus schwierig und wenig vortheilhaft erschien. Obgleich die eigene Fa brikation von Schachteln in der Löschwitzer Fabrik nur nebenher betrieben wird, sind in diesem Geschäftszweig doch etwa 300 Ar beiter und Arbeiterinnen thätig. Herr Johs. Probst in Hamburg hat mit seinem seither ge führten Agentur- und Kommissions-Papiergeschäft ein Engros-Lager in Spezialsorten verbunden. Die Winterschen Papierfabriken hatten im abgelaufenen Geschäftsjahr kein günstiges Ergebniss. Der Rohgewinn betrug nur 109 392 M. auf etwa 3 000 000 M. Aktienkapital. Davon verbleiben nach erfolgten Abschreibungen und Abzug der Tantiemen zur Ver theilung an die Inhaber von Prioritäts-Aktien 24 381 M., also 4 M 30 Pf. auf jede Aktie zu 300 M. Die Aktien Litt. B. erhalten keine Dividende. Die Papierfabrik Niederkaufungen, bei welcher die Winterschen Fabriken stark betheiligt sind, hatte sogar einen Ver lust von 13 843 M. Der Geschäftsbericht begründet dies ungünstige Ergebniss durch die allgemein gedrückte Lage des Papiermarktes, die hohen ■ Strohpreise des Jahres 1888 und den Bruch der grossen Betriebs-Dampfmaschine zu Niederkaufungen. Der Vorstand hat seinen ursprünglichen Plan, bei der Papierfabrik Wertheim eine eigne Zellstofffabrik einzurichten, aufgegeben und dafür die ehemals Spatz’sche Zellstofffabrik bei Fulda angekanft. Diese Fabrik hat bis jetzt nur einen Kocher; durch Aufstellung eines zweiten soll ihre Leistungsfähigkeit demnächst erhöht werden. Der Ankaufspreis der Zellstofffabrik betrug einschliesslich Betriebsgewinn vom 1. Januar bis 1. Mai 1889 ab 375 000 M. Die Verwaltung der Thode’schen Papierfabrik, Aktiengesell schaft in Hainsberg, kündigt in der Einleitung ihres Geschäfts berichts einen »leider höchst unbefriedigenden Abschluss des Ge schäftsjahres 1888/89« an. Die Erzeugung betrug 4 169 131 kg gegen 3 946 328 kg im Vorjahr. Dabei hatte die Fabrik einen Verlust von 89 983 M., welcher aus dem Reservefonds gedeckt werden soll. Als Erklärung dieses Ergebnisses führt der Bericht neben dem allge meinen Rückgang der Papierpreise und mehrfachen erzwungenen Lohnerhöhungen die ausserordentliche Vertheuerung des Strohes und den im Januar d. J. erfolgten Durchbruch des unteren Klärteiches an, aus welchem das Fabrikationswasser , bisher entnommen wurde. Letz terer Unfall zwang die Fabrik, das Fabrikationswasser 6 Monate lang aus dem Mühlgraben zu nehmen, und infolgedessen waren sämmt- liehe 5 Papiermaschinen allen Zufälligkeiten der Winter- und Früh jahrswitterung ausgesetzt. Die häufig eintretende Trübung des Wassers beeinträchtigte die Güte der Papiere und störte fortgesetzt die Fabri kation. Die Wiederherstellung des Klärbeckens kostete mehr als 20 000 M. Der Aktiv-Bestand erfuhr Vermehrung durch zahlreiche Neu-Anschaffungen, darunter eine Kalander-Anlage für 58 982 M., eine Verbund-Dampfmaschine von 300 Pferdestärken nebst Trans mission für 91 876 M., eine ebensolche von 150 Pferdestärken für 35 520 M., 3 grosse Dampfkessel für 45 878 M., grosse Ganzzeug- Holländer für 10 674 M., ferner durch Zugang an Gebäuden, Wasser bauten und Fabrikgeräthen im Gesammtbetrage von 285 270 M. Die eigne Gasanstalt lieferte den Bedarf für 839 Flammen zum Preise von 2 M. 30 Pf. für 100 cbm Gas. Auf Conto dubioso mussten 30 576 M. geschrieben werden. Die Chemnitzer Papierfabrik zu Einsiedel bei Chemnitz fertigte laut Vorstandsbericht im abgelaufenen Jahr 2 933 944 kg Papier gegen 2 608 363 kg im Vorjahr und erzielte einen Umsatz von 1 196 921 M. gegen 1 100 712 M. im Vorjahr. Der Reingewinn betrug 189 191 M. bei 1 500 000 M. Aktienkapital. Nach Abzug der Abschreibungen und Tantiemen verbleiben zur Vertheilung als Dividende 90 000 M., also 6 pCt. = 18 M. auf jede Aktie zu 300 M. Konkurs. Carl Lohmann, Buchbinder in Hildesheim. An meldefrist bis 23. November. Prüfungstermin 4. Dezember. Rechts anwalt Beitzen I. daselbst ist Konkursverwalter. Arbeiterfest. Bei Gelegenheit der Dachstuhlhebung an seiner neu erbauten Villa in Rosenthal gab Herr A. Wiede, Inhaber von Wiede’s Papierfabrik Rosenthal, seinen Beamten und Arbeitern ein Fest. Die Theilnehmer versammelten sich am Sonntag, 13. Oktober, nachmittags 4 Uhr, im Papiersaal und wurden durch Herrn Wiede in längerer Ansprache, welche auf die Gründung und das allmälige Heranwachsen der Fabrik Bezug nahm, freundlichst begrüsst. Die Ansprache schloss mit einem Hoch auf die Be amten und Arbeiter, welches der Prokurist und Fabrikdirektor, Herr Biren- heide, dankend erwiderte. Unter Vorantritt zweier Musikchöre bewegte sich dann der Zug nach den beiden Gasthöfen des nahegelegenen Blankenstein, wo die Theilnehmer in zwei Gruppen das Festmahl einnahmen. Den ersten Trinkspruch widmete Herr Wiede dem Landesherrn, Fürsten Reuss j. L., dem treuen Verbündeten des Deutschen Kaisers. Weitere Trinksprüche feierten den Gastgeber und seine Familie, die Beamten, die anwesenden Damen usw. Dann folgte ein Ball, der die Anwesenden bis zum frühen Morgen zu sammenhielt. Die Sächsische Geschäftsbücherfabrik F. W. Kaiser in Plauen i. V. bezog im September ihr neu errichtetes Geschäftshaus Ecke Schiller- und Jägerstrasse und gab bei dieser Gelegenheit ihren Arbeitern ein Fest mit Tafel und Tanz. Die Bücherfabrik von E. Engel in Stuttgart I liefert Geschäftsbücher in jedem Format und ; Ausstattung bei bester Papierqualität und soliden Einbänden, sowie 2 kaufmännische Formulare und sonstige Liniir- u. Drucksachen in geschmackvoller Ausführung E prompt und zu billigsten Preisen. * 1 --------------------- ----------------------