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empfindlich gemacht, indem man es auf einer Lösung von doppelt chromsaurem Kali in Wasser (1 :16) schwimmen lässt, welcher vorher 4 Theile Weingeigt und so viel Ammoniakflüssigkeit zugesetzt wurden, bis die Lösung citrongelbe Farbe angenommen hat. Man filtrirt die Lösung in eine geeignete Schaale aus Porzellan oder Blech und badet das Papier ungefähr 30 Sekunden darin; dann nimmt man es heraus, lässt es abtropfen und hängt es im Dunkeln in einem warmen Luftzug zum Trocknen auf. Es ist von Wichtigkeit, dass das Papier so schnell wie möglich trocknet, ohne runzelig zu werden. Das trockene Papier hält sich, in Blechbüchsen und gegen Licht ge schützt aufbewahrt, acht bis zehn Tage lang. Wenn nun das photographische Negativ kopirt werden soll, schneidet man von dem lichtempfindlichen Papier ein Stück aus, das ungefähr 5 cm breiter und 10 cm länger ist als die zu kopirende Vorlage: dann legt man es im gewöhnlichen Kopirrahmen, wie die Photographen ihn gebrauchen, auf die Schichtseite des Negativs, und zwar so, dass an drei Seiten desselben ein Papierrand von je 2,5 cm Breite und an der vierten Seite (an einer der beiden schmalen Seiten) ein Papierrand von 7,5 cm Breite übersteht. Die Belichtungszeit beträgt im direkten Sonnenlicht 3 bis 5 Minuten, im zerstreuten Licht 10 Minuten bis 1 Stunde im Durchschnitt, ein gutes Negativ vorausgesetzt. Wenn die Kopie kräftig genug ist, nimmt man sie im Dunkelzimmer aus dem Rahmen und schwärzt sie, ehe man ent wickelt, ein. Zunächst reinigt man den Farbstein mittels eines in Terpentin getauchten Läppchens, ebenso die Walze, falls dieselbe schmutzig ist; dann nimmt man von der lithographischen Umdruck farbe ein erbsengrosses Stück auf das Palettenmesser, bringt es auf den Stein, spritzt etwas Terpentin darüber und vermischt die Farbe so lange bis sie ganz dünn geworden ist; dann vertheilt man sie mit Hilfe der Walze gleichmässig über den Stein. Hierauf klemmt man den ausgesparten Rand der Kopie in die Fuge des in Scharnieren hängenden Brettes und geht mit der eingeschwärzten Walze zunächst immer nur nach einer Richtung darüber, bis das Terpentin verdunstet ist, und die Kopie auf ihrer ganzen Oberfläche einen dünnen und gleichmässigen Ueberzug von Farbe zeigt. Richtige Abmessung der Dicke dieser Farbschicht ist von grosser Wichtigkeit. Sie darf nicht zu dick sein, da sonst die Kopie beim Umdrucken sich quetscht und dicke, schwarze Striche giebt. Das Gleiche ist übrigens auch der Fall, wenn man eine zu fette, weiche Umdruckfarbe benutzt. Man muss deshalb darauf sehen, dass die Farbe so fest wie möglich erscheint, d. h. so stark wie möglich mit Wachs gehärtet ist. Je härter die Farbe ist, desto schärfer fällt der Umdruck aus. Nach dem Einschwärzen muss das Bild deutlich sichtbar sein; ist dies nicht der Fall, so bespritzt man die Kopie mit Terpentin und schwärzt nochmals mit der Walze gleichmässig bis zum Trocken werden der Farbe ein. Nachdem diese Operation beendet ist, legt man die Kopie in reines kaltes Wasser und lässt sie 10 bis 15 Minuten lang darin liegen. Dann nimmt man sie heraus, legt sie mit der Bildseite nach oben auf eine Glastafel und reibt sie vorsichtig mit etwas feuchter Watte ab. Diese Thätigkeit nennt man »Entwickeln«. Wenn sich dabei die Farbe von den weissen Partien des Bildes (dem Grunde) abwäscht und auf den Linien der Zeichnung kräftig zurückbleibt, so fahre man fort mit der Watte zu reiben, bis die feinsten Einzel heiten sämmtlich rein dastehen; dann spült man unter der Wasser leitung ab und hängt das Bild zum Trocknen auf. Bleibt aber die Farbe auf den Weissen sitzen, so ist dies ein Zeichen, dass das Negativ zu dünn war, und die Kopie zu lange belichtet worden ist. Wäscht sich die Farbe sowohl von den Weissen als von den Linien des Bildes ab, so war die Belichtung der Kopie zu kurz. Bei Herstellung photolithographischer Umdrucke kann man auch folgendermaassen verfahren: Man giebt auf 15 g Arrowroot 300 ccm Wasser und kocht die Mischung langsam, bis sie sich zu einem Brei verdickt; dann setzt man 4,5 g doppeltchromsaures Kali in Pulver form zu. Man rührt um, bis sich das Pulver gelöst hat und filtrirt dann durch Musselin in eine Schüssel, welche in einer grösseren, mit heissem Wasser gefüllten Schüssel steht. Man lässt auf dieser Lösung starkes, gutes Schreibpapier schwimmen und hängt es dann im Dunkelzimmer zum Trocknen auf. Nach dem Trocknen wird das nun lichtempfindliche Papier, in derselben Weise wie oben angegeben, unter einem Negativ dem Lichte ausgesetzt und nach dem Kopiren in der gleichfalls angegebenen Weise eingeschwärzt. Nach dieser Operation legt man das Papier 10 bis 15 Minuten lang in Wasser von 27 bis 38 Gr. C. und entfernt die überschüssige Farbe mit etwas Watte, indem man ganz vorsichtig mit letzterer über das Papier geht. Man spült hierauf ab und hängt das Papier in der Nähe eines Ofens zum Trocknen auf. Die trocknen Kopieen müssen aber innerhalb zweier Tage um gedruckt werden, da sich später diese Arbeit nicht mehr ohne weiteres vornehmen lässt, weil die Farbe während dieser Zeit eintrocknet. Will man die auf Husnik’schem Uebertragpapier gefertigten Kopieen gleich umdrucken, ohne sie vorher trocknen zu lassen, so muss man sie zwei bis drei Minuten lang in einer Auflösung von Alaun (1: 50 Wasser) baden, um die Gelatineschicht des Papiers zu härten, damit dieselbe beim Umdruck nicht am Stein oder Zink festkleben kann und sich nicht so leicht zerquetscht. H. S. Vierseitige Beschneidmaschine. Die Firma Dietz & Listing in Leipzig hat eine vierseitige Beschneidmaschine zum Patent angemeldet, bei welcher zwei Stösse, Rücken gegen Rücken eingesetzt, gleichzeitig beschnitten werden. Nähere Angaben über die Maschine, welche mit oder ohne selbst- thätige Einpressung geliefert werden kann, fehlen uns noch. Ein Exemplar arbeitet bereits in der Dampfbuchbinderei von F. A. Barthel in Leipzig und kann dort besichtigt werden. Die Firma Esteban Falces in Barcelona, welche Maschinen, Werkzeuge und Verbrauchsartikel für Buch- und Steindruck liefert, und deutschen Erzeugnissen vielfach Eingang in Spanien verschafft hat, versendet als Geschäftsempfehlung ein grosses, in mehreren Farben sauber gedrucktes Blatt, welches im Mittelfeld das Bild ihres Inhabers, an beiden Seiten Verzeichnisse der im Geschäft vorräthigen Erzeugnisse enthält. Das Blatt bietet in seiner Ausstattung nicht eigentlich etwas Neues, aber das am besten Platz stehende Brustbild ist durch seine vorzügliche Ausführung bemerkenswerth. Es ist augenscheinlich nach einer auf schraffirtem Schabepapier künstlerisch ausgeführten Zeichnung auf Zink übertragen worden. Das Urbild muss in sehr starker Vergrösserung ausgeführt worden sein, denn das Liniennetz ist so überaus fein, wie es wegen der grossen Schwierigkeiten beim Aetzen bisher nur selten versucht wurde. Die Aetzung ist aber trefflich gelungen, und die Halbtöne erscheinen so rein und weich, dass der Gesammteindruck zwischen dem eines feinen amerikanischen Stahlstichs und einer auf zart gekörntem Stein ausgeführten lithographischen Kreidezeichnung steht. Das Brustbild ist in der Anstalt von J. Thomas y Ca. in Barcelona phototypisch hergestellt und liefert einen erfreulichen Beweis von dem hohen Stande der Zinkätztechnik in Spanien. Eine Plakatsammlung von etwa 10 000 Nummern besitzt, nach »Le Livre«, Herr Dessolliers in Paris. Die Plakate sind in 27 Grossfoliobänden untergebracht, sauber zusammengefaltet und nach folgenden Abtheilungen geordnet: 1) künstlerische Plakate, be treffend Bücher, sonstige Veröffentlichungen und Ausstellungen; 2) Plakate, betreffend Theater, Bälle, Konzerte, Feste usw.; 3) Plakate für gewerbliche Zwecke; 4) politische Plakate. Der Eigenthümer dieser Sammlung richtet sein Augenmerk besonders auf die bilder geschmückten Plakate. Einzelne davon reichen bis 1830 zurück und dürften in keinem zweiten Exemplar erhalten sein. Um die Samm lung zu vervollständigen, war Herrn Dessolliers jedes Mittel recht. Einmal ergriff er ein grosses Plakat hinter dem Rücken des Zettel- anklebers und suchte damit geräuschlos zu verschwinden. Der Zettelankleber hatte aber den Vorgang bemerkt, machte Lärm und hetzte die Strassenjugend auf den diebischen Sammler, der nur mit Mühe einer Tracht Prügel und einem unfreiwilligen Bad in der Seine entging. Die Reichsdruckerei geniesst, nach einer Entscheidung des 4. Strafsenats des Reichsgerichts, die Rechte einer öffentlichen Behörde. Fabrik lackirter Oelpappwaaren (Papiermch — schwarze Japan-Artikel) [44220 Photographie-, Spiegel- und Bilder-Papprahmen. Gegründet 1862. Starosky & Haring, Warmbrunn in Schlesien Engros. (Inhaber August Buchholz). Export. Ueberraschende Neuheit! N euj ahrs - Klappkarten lassen durch ihre höchst originelle Verschlussart die fein in Farben druck illustrirten Scherze doppelt frappant wirken. Per 100 Stück reich sortirt M. 5.—. ' [44399 Grossisten Rabatt. Grosser Erfolg. A. H. John, Frankfurt a. M. Vertretung » w Georg Krieger. Lager i Pamhur: Gust. Schlüter.