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1806 PAPIER-ZEITUNG. No. 83. schiedensten Richtungen aufmarschiren lassen, und die leichten nahezu unverwüstlichen Klötzchen können in vielen Fällen als Ersatz für die erheblich theureren plastischen Zinnreiter dienen. Das »Historische Domino« Nr. 1136 besteht aus 48 Karten; jede davon trägt zwei Darstellungen, welche je die Hälfte eines vollständigen Bildes enthalten. Die Aufgabe der Spieler besteht darin, unter den vertheilten Karten die andere Hälfte herauszufinden und anzusetzen. Die richtige Auswahl wird dadurch erleichtert, dass die erste Hälfte eine auf das Bild bezügliche Frage, die auf der zweiten Karte befindliche Ergänzung die entsprechende Antwort enthält. Auf der zweiten Hälfte einer solchen Karte ist z. B. der Oberkörper eines Kriegers mit Knebelbart, Spitzenkragen und den sonstigen Kennzeichen der Zeit des 30jährigen Krieges dargestellt. Darüber steht die Frage: Welcher ist der berühmteste schwedische König? Eine andre Karte enthält den zugehörigen Unterkörper und die Antwort: Gustav Adolf. Er fiel in der Schlacht bei Lützen im Kampfe gegen Wallenstein 1632. Durch gelegentliche Querstellung einer der beiden Darstellungen wird aus den aneinandergereihten Karten ein interessantes Gesammtbild mit symmetrischen Windungen erzeugt, welches bei jedem Spiel wiederhergestellt wird, da die Reihenfolge der Karten nicht verändert werden kann. Fragen und Antworten sind aus Geschichte und Geographie geschickt gewählt, so dass das Spiel zweifellos belehrend wirkt. Auch hier sind Teilerchen und Spielmarken beigegeben. »Der Avantageur« Nr. 1081 kommt dem Trieb der meisten Knaben zum Soldatenspielen entgegen. Der grosse Kasten enthält in sauberem Farbendruck auf Karton Kragen für Gefreite, Unter offiziere und Sergeanten, Achselstücke für Offiziere, vom Sekonde- leutnant bis zum Generalfeldmarschall, Achselschnüre für Husaren offiziere und Portepees für Kavallerie und Infanterie. Der mili tärische Rang wird nach Maassgabe guter Antworten auf eine An zahl Fragen aus Geographie und Geschichte ertheilt, und der so Ausgezeichnete darf die Zeichen seiner Würde anlegen, d. h. sie von seinen Kameraden mit Stecknadeln am Rock befestigen lassen. Für besondre Schlagfertigkeit im Antworten giebt es Orden. Die bei gegebenen ziemlich umfangreichen Spielregeln lassen erkennen, dass das Spiel grosse Abwechselung zulässt. Kartenpresse. Nachstehende Abbildungen veranschaulichen eine kleine, kräftig und sehr zweckentsprechend gebaute Kartenpresse, welche von der Firma Franz Franke, Gutenberg-Haus in Berlin W., Mauerstrasse 33, in den Handel gebracht wird. Die Eigenthümlichkeit der Presse, welche gegenüber andern Formungen als schätzbare Verbesserung gelten kann, besteht in der raschen Anpassung des Druckstempels an Pressgut-Stösse von ver schiedener Höhe. In der Schraubenmutter, welche im vorragenden Ende des aufwärts gerichteten Armes angebracht ist, bewegt sich nämlich nicht eine voll ausgegossene Schraubspindel, sondern nur das durchbohrte kurze Stück einer solchen. In dieser hohlen Schraubspindel lässt sich die in Figg. 1 und 2 deutlich sichtbare, mit Handgriff versehene Stange gleitend auf- und nie derbe wegen. Diese Stange ist an zwei einander gegenüberliegenden Seiten mit schmalen Reihen stumpfer Zähne versehen und in die nicht ge nau cylindrische Bohrung der Spindel so eingefügt, dass sie sich frei emporbewegen lässt, bei mässiger Rechtsdrehung sich aber in der Bohrung festklemmt und die Spindel mitnimmt. Will man daher einen Kartenstoss festpressen, so braucht man die gezahnte Stange nur auf das Deckbrettchen herabfallen zu lassen; dann genügt stets eine ganz mässige Rechtsdrehung, um den Stoss festzupressen. Am unteren Ende der gezahnten Stange ist ein kleiner runder Presstiegel in Form eines abge schnittenen Kegels an gebracht, der mit der Stange nur soweit ver bunden ist, dass er beim Aufheben derselben nicht abfällt, ihre Bewegungen aber nur so lange mit macht, als er das Deck brettchen nicht berührt. Ist die Berührung erfolgt, so legt er sich fest auf und gestattet der Stange El8• - Eigenbewegungen in Fig 2 seinem Innern. Die beiden Pressbrettchen, zwischen welche das Kartenspiel eingespannt wird, sind aus zähem, festem Eichenholz sehr genau gearbeitet und sauber polirt. Fig. 2 zeigt, wie man das hübsche kleine Geräth nach Entfernung der Pressbrettchen auch als Nussknacker benutzen kann. In der eisernen Bodenplatte befindet sich eine Höhlung: dahinein legt man die Nuss, lässt die Stange herabfallen und dreht sie langsam nach rechts, bis die Schale ge borsten ist. Für das kleine Werkzeug, welches auch als hübsches Weihnachtsgeschenk gelten kann, wird sich vielleicht noch mancherlei andere Verwendung finden lassen. Wunschkarten und Speisenzettel. In den Wunschkarten und Speisenzetteln, welche die Firma Theyer & Hardtmuth in Wien neuerdings herausgab, finden sich verschiedene Verzierungsarten und Motive wieder, welche bei den früher besprochenen Briefbogen Er wähnung fanden. Farbenschillernde Bronze ist wiederholt an gewendet, allerdings in der einfacheren Weise, dass grüne, rothe und violette Lasurfarben an entsprechenden Stellen mit dem Pinsel auf getragen wurden. Auch die konsolförmigen, Metallbeschläge nach ahmenden Eckverzierungen sind auf grossen Karten aus Pergament- Karton wiederholt verwendet, ebenso die Rokokobildchen mit hoch gepressten goldigen Kartuschen-Rahmen. Letztere treten sowohl als । Schmuck von Speisenkarten, als auch von schmalen breitgezogenen Wunsch- und Tischkärtchen mit Perl-Goldschnitt auf. Pergamentkarton, der in Verbindung mit Blattgoldpressung sehr vornehm wirkt, ist oft und mit günstigstem Erfolge benutzt. Auf verschiedenen Karten dienen die von den vorjährigen Neuheiten der Firma her bekannten halben Glasperlen zum Hervorheben von Rosetten und Knöpfen, sowie von centralen Ornamentstellen. Sehr eigenartig ist ein mehrfach wieder kehrendes Dekorationsmotiv, welches einen silbernen, mit Glimmer staub bestreuten Halbmond darstellt, von dessen konkaver Seite aus ein Büschel gebogener, mit silbernen Sternen besetzter und in Perlenknöpfe endender Silberlinien raketenartig herausschiesst. Vor trefflich ausgeführte und reliefartig gepresste Wildpretköpfe dienen als Schmuck anderer, meist zartgrauer Karten, welche eine Speisen folge oder Jagd-Einladung aufnehmen können. Wie bei allen Arbeiten der Firma sind auch hier sämmtliche Inschriftzeilen in edelsten Formen mit vornehmem Schwünge ausgeführt. zu MUmittkarteo- somie Luxuspapierfabrik ron MAX HONRATH, Berlin SW, Lindenstrasse 37, F. M. Weiler’s f Liberty Machine Works. I jetzt Berlin W., Kronen-Strasse 8.1 Grösstes Luger in Tigeldruckpressen. ® Sofortige Lieferung. [44020 • empfiehlt Blancokarten taoggo Visit-, Menn-, Wein-, Tanz-, Verlobungs. A , Reklame-, Billet-, Trauerkarten. ' dress» Unterkarten zu Konfektionszwecken mit goldgepressten sowie geprägten Devisen in allen Sprachen der w,, Ferner Gratulationskarten vom feinsten bis zum geringsten qA Bel Aufgabe von Referenzen Muster gratis und franco Tenre