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648 PAPIER-ZEITUNG. No. 30. Nachträge zu den Zolltarifen des In- u. Auslandes für Papier, sowie Papier- u. Schreibwaaren, (Nach amtlichen Veröffentlichungen.) Pie Zolltarife des In- und Auslandes für Papier usw. wie in den Jahren 1884 bis Ende August 1888 hier abgedruckt, sind, für alle Länder zusammengestellt, in einem Heft gegen vorherige freie Einsendung von 3 M. durch die Geschäftsstelle d. Bl. postfrei zu beziehen. No. 15.*) Schweiz. Zolltarifentscheidungen. Sogenanntes Lederpapier (ein aus Textilfasern bestehen des Fabrikat mit chagrinirt aussehender Oberfläche). Papierne Spindelhülsen (Bobinen, Garnhülsen, Spulen) vom 1. Mai 1889 an No. 5.*) Griechenland. Aenderung des Tarifs. Schieferplatten und Schieferstifte mit und ohne Holz einfassung, sowie auch Schreibplatten von Eisenblech Bolivien f) Mit dem 1. Januar 1889 ist in Bolivien der Chilenische Zolltarif (No. 47 in obenerwähnter Zusammenstellung) eingeführt worden. No. 42.*) Vereinigte Staaten von Amerika. Zolltarifentscheidungen. Papierbänder für Briefumschläge und Papierborten mit farbigen gedruckten Verzierungen sind nicht als Papierwaaren, sondern als Drucksachen mit 25 pCt v. Werth z. verzollen Pergamentpapier wie echtes Pergament ... 25 „ „ „ „ „ No. 64/) Peru. Zolltarifentscheidungen. Druckereien und lithographische Pressen mit ihrem Zubehör, und Lettern frei Gedruckte Bücher „ » No. 43.*) Argentinische Republik. Das Zollgesetz für 1888 ist durch Gesetz vom 6. Nov. v. J. auch für 1889 giltig erklärt worden. Nur Stroh-, Pack- und Löschpapier, Papier für Düten, zur Unterlage unter Tapeten, sowie farbiges Papier zahlen in 1889 für 1 kg 12 Centavos. ") Unter den hier angegebenen Nummern und die Tarife betreffenden Länder in oben genanntem Heft aufgeführt. ) In obengenanntem Heft noch nicht aufgeführt. Handelsberichte über das Jahr 1S88. (Nach amtlichen Mittheilungen.) Chemnitz Die Papierfabriken hatten genügende Beschäftigung, doch gelang es ihnen nicht, die gediückten Preise in die Höhe zu bringen. Die Spielwaarenfabriken in Eppendorf, Grünhainichen und Olbern hau waren, wie immer zur Weihnachtszeit, reichlich mit Aufträgen ver sehen, sodass das ziemlich flaue Geschäft im ersten Halbjahr wieder aus geglichen wurde. Von Absatzländern kommen nur noch England und Belgien in Betracht, der früher ziemlich flotte Absatz nach Frankreich hat infolge der Zollmaassregeln ganz aufgehört. Die Maschinenbauanstalten hatten auch im letzten Vierteljahr so viele Aufträge, dass flott hintereinander gearbeitet werden konnte. Dresden. DieHolzschlifferzeugungüberstieg, infolge der günstigen Wasserverhältnisse, den Bedarf, sodass, namentlich im Erzgebirge, Stoff auf Lager genommen wurde. Trotz erhöhter Rohstoffpreise und Arbeitslöhne machte sich infolge des lebhaften Angebots ein Preisrückgang bemerkbar Die Abschlüsse für das neue Jahr litten darunter. In der Strohstofffabrikation war der Geschäftsgang befriedigend, obgleich mit erhöhten Strohpreisen zu rechnen und eine Preiserhöhung für das Erzeugniss nicht zu erzielen war. In der im November in Hamburg abgehaltenen Versammlung von Papier fabrikanten war eine Vereinigung behufs Preisaufbesserung nicht zustande gekommen. Die Fabrikanten waren nun gezwungen, um Stillstand der Maschinen zu verhüten, dem Drängen der Händler nach weiteren Preis ermässigungen nachzugeben. Selbst die bedeutende Steigerung der Stroh preise konnte kaum vorübergehend eine Preisaufbesserung der Papiersorten erzielen, zu denen Strohstoff erforderlich ist. Geschliffener Stoff und Sulfit zellstoff waren dagegen billiger am Markt. Die Ausfuhr war bei der bis in den Dezember offen gebliebenen Elbschifffahrt nicht ohne Leben, stockte seit dem jedoch. Nach Rumänien wird jetzt viel deutsches Papier eingeführt, .weil die österreichischen Papierfabriken durch die augenblicklichen Zollverhältnisse verdrängt sind. Spanien und Japan zeigen neuerdings wieder Neigung zu grösseren Geschäften, während Schweden, Dänemark und Südamerika fort gesetzt kleine Aufträge ertheilen. DieBuntpapierfabrikationwai'vollbeschäftigtbei gedrückten Preisen. Die neuentstandenen Fabriken suchen sich durch niedrige Preise ins Geschäft einzuführen und werfen sich zunächst auf Massenwaare, während die alten bedeutenden Fabriken die besseren Sorten herstellen. Die Herstellung Photographischer Papiere gewinnt hier immer mehr an Ausdehnung, das Geschäft darin war sehr rege. Spremberg. Das Geschäft in Roh pappen, welches zu Anfang des Jahres recht lebhaft genannt werden konnte, ist in der zweiten Hälfte sowohl bezüglich des Absatzes als auch der Preise zurückgegangen. Auch die theurer gewordenen Rohstoffe haben eine Preis - Aufbesserung für das fertige Er zeugniss nicht veranlassen können. Die Ausfuhr nach Russland und Oester reich hat infolge der Zollerhöhung gänzlich aufgehört, und der Absatz be schränkt sich nunmehr nur auf Deutschland. Trotzdem ist das Geschäft gesund, da Uebererzeugung nicht vorhanden ist. Glogau. Die Schleifpapierfabrikation (Schmirgel- usw. Papier) hatte regelmässiges, befriedigendes Geschäft. Hirschberg. Der Absatz der Papier fahr ikat io n war vollständig befriedigend, doch waren im allgemeinen bessere Preise noch nicht zu erzielen. Nur im letzten Vierteljahr gelang es, infolge lebhafter Nachfrage, eine leichte Steigerung durchzusetzen. Die auf Dampfbetrieb angewiesenen Fabriken hatten über vermehrte Betriebskosten zu klagen, da die Kohlen theurer ge worden sind. Verschiedene Anlagen haben durch die vom Hochwasser ver ursachten Zerstörungen an Bauten und Anlagen, sowie durch die dadurch bedingten Betriebsstörungen wesentlichen Schaden erlitten. Für die Holzschleifereien ist das verflossene Jahr günstig gewesen. Mit Ausnahme weniger Wochen, wo das Hochwasser einigen Schleifereien recht empfindliche Betriebsstörungen brachte, waren sämmtliche Fabriken stark beschäftigt und hatten durchweg schlanken Absatz. Der Gewinn wurde jedoch wesentlich beschränkt durch die bis zu 30 pCt. erhöhten Holzpreise, auch war es zuweilen schwer, die nöthige Menge geeigneten Holzes zu beschaffen. Die Stroh Stofffabriken waren gut beschäftigt, aber die Preise sanken immer noch, trotz des theuren Strohes. Die Pappenfabrikation hat eine gute Geschäftslage gehabt, annähernd die gleiche wie 1887. Bromberg. Das Vorjahr war für die Pappen- und Papierfabri kation recht befriedigend. Die Rohstoffe sind zwar nicht unwesentlich im Preise gestiegen, doch waren für die fertige Waare auch mit Leichtigkeit bessere Preise zu erzielen. Ein Aufschlag von 10 pCt. für Papier, G pCt. für Pappen und 12‘/2 pCt für Strohpapier ist zu verzeichnen. Die Maschinenbauanstalten waren gut beschäftigt, und einzelne Sondererzeugnisse erzielten auch gute Preise, was im allgemeinen nicht der Fall war. Stolp. Die Papierfabrikation leidet unter geringem Absatz bei gedrückten und weiter weichenden Preisen für alle, auch die besseren Sorten. Die Geschäftslage der Zellstofffabrikation scheint sich durch starken Mitbewerb weniger einträglich zu gestalten Dies gilt sowohl für Lieferungen an inländische Fabriken, als auch für die Ausfuhr. Stuttgart. Die Lage der Papierfabrikation war sehr ungünstig und von Verdienst kaum noch die Rede Selbst bei den gedrückten Preisen hielt es schwer, die erforderlichen Aufträge für den vollen Betrieb zu er halten Die Maschinenfabriken hatten in einzelnen Sondererzeugnissen gute und lohnende Beschäftigung, im übrigen war der Nutzen nur sehr bescheiden. Dortmund. Für die Holzschleifereien war das verflossene Jahr sehr günstig; die Preise hielten sich auf angemessener Höhe. Die ganze Er zeugung der vereinigten Werke ist für das neue Jahr zu guten Preisen fest verkauft. Die Zellstofffabrikation hatte das abgelaufene Jahr mit sehr guten Aussichten begonnen, die sich auch für diejenigen Werke verwirklichten, die Jahresabschlüsse gemacht hatten. Die andern Fabriken waren aber schon im Juni und Juli gezwungen, in Preisermässigungen zu willigen, weil von Skandinavien und Finnland aus der Markt mit Sulfitzellstoff überschwemmt wurde. Das Weichen der Preise hielt bis in den November hinein an, so dass die für 1889 gemachten Verkäufe um durchschnittlich 1 M. für 100 kg niedriger sind, als die für 1888. Nordhausen. Die Tapetenfabrikation ist vollauf beschäftigt gewesen und hat sehr günstige Ergebnisse erzielt; die Ausfuhr hat zwar abgenommen, doch fand sich genügender Absatz in Deutschland. Cassel- Die geschäftliche Lage der Buntpapierfabrikation hat sieh wenig geändert. Der volle Betrieb konnte zwar aufrecht erhalten werden, doch war der Nutzen bei erhöhter Erzeugung und Wahrnehmung jeden Vortheils im Betrieb nur sehr gering. Karlsruhe. Die Papierfabriken waren in lebhaftem Betrieb und haben grössere Umsätze erzielt; der Nutzen liess zu wünschen übrig. Die Zellstofffabriken haben befriedigend gearbeitet. Die Kartonnagenfabriken haben in feineren Gattungen recht flotten Absatz gehabt; auch in gewöhnlicheren Sorten hat die zu Beginn des Jahres eingetretene Besserung angehalten. In der Pappenfabrikation ist dem Vorjahre gegenüber keine Aenderung eingetreten; Preise und Umsatz sind ziemlich gleich geblieben. Nürnberg. Für die Bleistift-Industrie sind im letzten Halbjahr die Aufträge zahlreich eingelaufen, jedoch mussten, besonders bei Ausfuhr- Lieferungen, so ungewöhnlich niedrige Preise berechnet werden, dass in den meisten Fällen so gut wie gar kein Nutzen blieb. Mannheim. Die Tapetenfabriken waren vollauf beschäftigt und häufig genöthigt, bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit zu gehen. Trotz der immer noch gedrückten Preise ist es denselben durch erhöhte Erzeugung gelungen, den im Vorjahr erzielten Umsatz zu übertreffen. Die Ausfuhr verhältnisse sind dieselben geblieben. Spanien, die Niederlande, Belgien und die Schweiz werden als die besten Absatzländer bezeichnet, wogegen nach Oesterreich und Italien das Geschäft durch die Zollverhältnisse erschwert ist. Mainz. Die Preise der Rohstoffe für die .Papierfabrikation sind fast unverändert hoch geblieben, Holzstoff und Hadern sogar vorübergehend theurer geworden, während die Preise für das fertige Erzeugniss gewichen sind. In Tapeten hat die Nachfrage sich gehoben Der Mehrverbrauch er streckte sich auf gute mehrfarbige Muster. Die letzten Reisen der Fabrikanten erzielten wesentlich bessere Ergebnisse und stellen ein gutes Frühjahrgeschäft in Aussicht. Neumünster. Die Buntpapier- und Dütenfabriken sehen auf ein günstiges Jahr zurück; das Absatzgebiet hat sieh bei anhaltend lebhafter Nachfrage in den letzten Jahren erheblich erweitert. Der überseeische Ver sandt hat zugenommen und war im letzten Jahr recht bedeutend. 100 kg 20 Franken. 100 „IG frei