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Wilhelm I. das bekannte hübsch ausgestattete Werkchen »Kaiser Wilhelm« aus dem Spamer’schen Verlag in Berlin und den anderen grossen Plätzen des Reichs feilbot, konnte nicht Exemplare genug haben, um die Nachfrage zu befriedigen. Für jede dieser Literaturen wird sich natürlich der Kolporteur sein Publikum zu suchen haben, denn »eines schickt sich nicht für alle«. Er wird sich die 6 Arbeits tage der Woche leicht in 6 Arbeitsgruppen scheiden können, den Sonnabend z. B. der Zehnpfennig-Literatur, den Montag den Zeit schriften, Dienstag bis Donnerstag den Prachtwerken, allgemein- und fach wissenschaftlichen Büchern, den Freitag dem Vertrieb von populärer Literatur widmen. Ist er über die Anfangszeiten hinaus und kann er sich fremde Arbeitskraft zur Unterstützung der eignen heranziehen, so wird sich natürlich eine solche Arbeits-Eintheilung weniger leicht festhalten lassen. Eines nicht unlohnenden Zweiges des Kolportagehandels sei zum Schlüsse unseres Aufsatzes noch gedacht, der eigentlich mehr dem Hausirhandel der ältesten Zeiten gleichkommt. Das ist der Verschleiss von billiger Belletristik in den besseren Bierhäusern. Es ist nur ein Abend- oder Nachtgeschäft, wird aber deshalb oft als recht ein trägliches Nebengeschäft von Leuten, die tagsüber einem andern Broterwerb nachgehen, betrieben. Um es lohnend zu gestalten, muss hier nach Möglichkeit billig eingekauft werden. Denn das Publikum wird natürlich für billige Waare allemal leichter zu erwärmen sein. Für Kolporteure dieser Art bietet sich, neben Auktionen, öffentlichen Versteigerungen etc., das »moderne Antiquariat«, dem wir einen spä teren Aufsatz zu widmen gedenken, als vortheilhafteste Einkaufsquelle. Süddeutsche Buchhändlermesse. Stuttgart, 19. Juni 1889. Die diesjährige Messe erhielt besondere Anziehungskraft durch die in Stuttgart den ganzen Monat Juni hindurch statfindende »Graphische Aus stellung«. Die buchhändlerische Abrechnung fand in gewohnter Weise statt, nachdem schon Sonntags viele Gäste eingetroffen waren. Sie nahm am Montag, den 17. Juni, ihren offiziellen Anfang mit der Generalversammlung des Süddeutschen Buchhändlervereins. Neben verschiedenen Vereinsange legenheiten wurde ein Bericht über die Bücherausfuhr Stuttgarts zum Vor trag gebracht, wonach die Ausfuhr im Jahr 1888 — 38 440 Doppel-Zentner betrug, gegen 31 776 Doppel-Zentner im Jahr 1887. Der Verkehr ist also trotz der schlechten Zollverhältnisse mit Oesterreich und der politisch un günstigen Lage sehr gewachsen, wenn auch Stuttgart als Kommissionsplatz weniger Bedeutung hat als früher. Die »Graphische Ausstellung« bildete hierauf für die Meisten den Haupt- Anziehungspunkt, nachdem noch die kurze Tages-Satzung des W ürttembergi- sehen Buchhändler-Vereins erledigt war. Eine nicht zu unterschätzende Be deutung erhielt die Graphische Ausstellung durch die in vollem Betrieb stehende Buchdruckerei, Buchbinderei, Schriftgiesserei und die von dem be kannten Fach schriftsteller Theodor Göbel auf der Galerie ausgelegten Samm lungen, welche die Entstehung des Buchdrucks und die Bedeutung des Illustrations-Verfahrens von einst und jetzt zur schönsten Anschauung bringen. Die übrige Zeit, welche die buchhändlerischen Vertreter und Gäste am Montag zur Verwendung hatten, wurde durch das übliche Mittagessen aus gefüllt. Abends fand im Lenze’schen Bad in Berg gesellige Vereinigung statt, welche mit dem ebenfalls üblichen Tänzchen schloss. Dienstag fand die alljährliche Abrechnung der Sortimenter mit den Ver legern im Bürgermuseum statt. Der Dienstag Abend vereinigte die Buchhändlerwelt im Konzertsaal der Liederhalle, bei welcher Gelegenheit sich die Thätigkeit des Vergnügungs- Ausschusses im besten Lichte zeigte. Am Mittwoch früh fuhren die buch händlerischen Gäste wieder ab mit den angenehmsten Erinnerungen an die gastliche Schwaben-Residenz. Bester und billigster Wasserfang w». für Auspuffrohr der Dampfmaschinen, ver hütet das Ausschleudern des Wassers auf Dächer, Mauern etc. Kein Rückdruck auf die Dampfmaschine. Wasserabscheider (Dampftrockner) für horizontale und verticale Leitung, auch combinirt mit Ventil. Alleiniger Fabrikant Aug. C. Funcke, Hagen i. Westf. Billigste Bezugsquelle für Pord’s 428 Mill. Biottings (vorzüglichste Marke in englischem Löschcarton. 38352 Ernst Remkes, Crefeld, Rheinlande. Muster und Preisliste zu Diensten. Referenzen erbeten. 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