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694 PAPIER-ZEITUNG. No. 33. Süddeutscher Papi er-Verein. (Sitz in Nürnberg.) Generalversammlung Dienstag, 7. Mai, abends 8 Uhr, im Cafe National, früher Wiener Salon am Markt. TAGES-ORDNUNG: 1. Berichterstattung über das abgelaufene Vereinsjahr. 2. Kassenbericht und Entlastung des Kassirers. 3; Neuwahl des Vorstandes. 4. Entgegennahme von Anträgen und deren Besprechung. Um lebhafte Theilnahme im Interesse des Vereins wird ersucht. Nürnberg, im April 1889. Der Vorstand. Deutscher Papier-Verein. 10. General-Versammlung in Hamburg, Freitag, 31. Mai, vormittags 10 Uhr. (Lokal wird noch bekanntgegeben.) TAGES-ORDNUNG: 1. Bericht des Vorsitzenden über das abgelaufene Vereinsjahr und sonstige Mittheilungen des Vorstandes. 2. Rechnungslegung des Kassirers und Bericht der Revisoren. 3. Neuwahl der Kassen-Revisoren. 4. Neuwahl des 1. und 2. Vorsitzenden für die nächsten 3 Jahre. 5. Antrag auf Ernennung eines Ehrenmitglieds. 6. Bericht der Vorstände der Zweig-Vereine. 7. Vertheilung der Diplome für langjährige Dienstzeit. 8. Beschluss über Beschaffung besondrer Diplome für mindestens fünfundzwanzigjährige Dienstzeit. 9. Antrag des Vorstands, den unentgeltlichen Beistand des Vereins- Syndikus auf sämmtliche Klagen der Mitglieder auszudehnen. 10. Anträge der Zweig-Vereine und Mitglieder, soweit dieselben bis 30. April eingegangen sind. 11. Wahl des Ortes der nächsten Generalversammlung. Wir laden unsere Mitglieder und alle Fachgenossen, sowohl Papierhändler als auch Fabrikanten, welche Papierhändler zu Kunden haben, zur Theilnahme freundlichst ein. Beabsichtigte Vergnügungen werden noch mitgetheilt. Der Vorstand des Deutschen Papier-Vereins. I. A.: Reinh. Tetzer, 2. Vorsitzender. Mitteldeutscher Papier-Verein. Zu einer ausserordentlichen Generalversammlung, an welche sich die Eröffnung der Messausstellung anschliessen soll, lade ich auf einstimmigen Beschluss des Vorstands die Mitglieder unsers Zweigvereins für Donnerstag, 2. Mai, früh 8 Uhr, nach dem Parterresaale des Eldorado hierdurch ein. TAGES-ORDNUNG: Stellungnahme zur Präsidentenwahl für den Deutschen Papier- Verein in Hamburg (Aufstellung eines eigenen Kandidaten). I. A.: Otto Winckler. Hessischer Papier-Verein. Der Verein hielt Sonntag, 14. April, im Köther Hof zu Mainz seine 4. General-Versammlung ab. Dieselbe war aus allen Theilen des Grossherzogthums besucht, nur von den Herren aus Mainz war leider niemand vertreten. Vor Beginn der Tagesordnung gedachte der Vorsitzende des dahingeschiedenen allverehrten Kaisers Friedrich, zu dessen ehrendem Andenken sich die Anwesenden von den Sitzen erhoben. Dieselbe Ehrenbezeugung wurde dem verstorbenen Vor standsmitglied Herrn Holzmann zutheil. Sodann begrüsste der Vorsitzende die Anwesenden, verlas einige Entschuldigungsschreiben und der stellvertretende Schriftführer theilte das Protokoll der vorjährigen Versammlung mit. Darauf gab Hr. Kräuter einen Rückblick über das abgelaufene Vereinsjahr, wobei er neben Anderem den Besuch der Papierfabriken Aschaffenburgs, der General- Versammlung in Stuttgart, der Ausstellungen in Berlin und Leipzig gedachte und auch besonders die rege Betheiligung der Giessener Kollegen hervorhob. Herr Balzer gab den Kassenbericht, den die Herren Revisoren richtig befanden; dem Kassirer wurde Entlastung zu Theil. Bei der Ersatzwahl zum Vorstand wurden die Herren Kräuter und Kuhn wieder und die Herren H. Lautz und J. Ph. Reinhardt neu gewählt; Herr Kräuter wurde zum Delegirten nach Hamburg er nannt und demselben der Auftrag zu Theil, möglichst dahin zu wirken, dass die General-Versammlung weiter in die Zeit des Sommers ver legt werde. Als Ort der nächsten General-Versammlung bestimmte man Worms. Herr Kräuter hielt darauf einen Vortrag über die Schäden im Schreibwaarenfach, die er lebhaft beleuchtete. Der Vortrag hatte regen Meinungsaustausch zur Folge, in welchem hauptsächlich der unberechtigte Handel von Unterbeamten und der Verkauf von Ka lendern, Gesangbüchern usw. durch Personen, die kein Gewerbe treiben, erörtert wurde. Die Verhandlungen dehnten sich so lange aus, dass eine Zwischenpause für die Einnahme des Mittagmahls ein treten musste. Während desselben wurden noch einige Reden gehalten und eine Begrüssung des Berliner Papier-Vereins verlesen. Später wurde die Debatte fortgesetzt, und nach Beendigung derselben schloss der Vorsitzende die 4. General-Versammlung mit dem Wunsche, nächstes Jahr in Worms recht erfreuliche Ergebnisse mittheilen zu können. Der Besuch des Niederwalddenkmals musste zwar aus fallen, dagegen wurde der geplante Ausflug an den Rhein am fol genden Tage von einigen Theilnehmern ausgeführt. Pressspäne nach Oesterreich. S., 17. April 1889. Zu der im Briefkasten in No. 30 unter F. in L. zur Sprache gebrachten Angelegenheit bemerken wir, dass wir uns wegen Verkennung des Artikels Pressspan seitens der Oesterr. Zollbehörde im Jahre 1885 an das auswärtige Amt in Berlin wandten, von welchem wir zur Antwort bekamen, dass der Herr Minister der auswärtigen Angelegenheiten sich erst unserer Sache an nehmen könne, wenn bezügliche Entscheidungen der oberen event. obersten Oesterr. Finanzbehörden herbeigeführt seien. Wir befolgten diese Weisung und konnten am 30. Juni 1880 dem aus wärtigen Amt die Entscheidungen der zuständigen Instanzen in Oesterreich unterbreiten. In allen diesen Schreiben wurde die Erhebung eines Zolls auf unseren Artikel als richtig anerkannt, und der Artikel selbst als Lederpappe bezeichnet, obwohl die fachkundigen Empfänger bei dem Einspruch gegen die Verzollung erklärten, dass die Waare Pressspan sei. Von dem auswärtigen Amt wurden wir nun im Oktober 1886 durch unseren Landrath mündlich dahin beschieden, dass die vorgelegten Waarenmuster, welche von den Oesterr. Zollbeamten den Sendungen entnommen waren, wohl nach dem Gutachten der Königlichen technischen Kommission Pressspäne seien, welche nach der heute üblichen Fabrikationsmethode hergestellt sind, sie entsprächen aber nicht den Merkmalen des Oesterr. Waarenverzeichnisses. Wenn nun auch diese Bestimmungen des amtlichen Waarenverzeich nisses der heutigen Technik nicht mehr entsprächen, so käme es doch nicht selten vor, dass die zollamtliche und die handelsübliche Bezeichnung einer Waare sich nicht decken. Für die zollamtliche Behandlung können aber auch im Falle des Vorhandenseins solcher Verschiedenheiten nur die Be stimmungen des Zolltarifs und die Erläuterungen dos amtlichen Waaren- Verzeichnisses maassgebend sein. Ein Erfolg sei von einer amtlichen Vermittlung nicht zu erwarten. K. & . . . Ausfuhr nach Russland. St. Petersburg, 5./17. April 1889. Zur Berichtigung der in No. 25 enthaltenen Mittheilung über Ausfuhr nach Russland erlaube ich mir Folgendes zu sagen. Der Zoll für besagtes Quantum Seidenpapier ist mit 15 Rubel 41 Kop. vollständig richtig ausgerechnet; der Einsender der Mittheilung scheint aber vollständig übersehen zu haben, dass seit einer Reihe von Jahren bei uns in Russland schon der sogenannte »Goldzoll« existirt, d. h., dass die be treffenden Zollgefälle in Gold erhoben werden. Der im Umlauf befindliche Kredit- oder Papierrubel hat keinen festen Werth, sondern ist bisweilen sehr starken Preisschwankungen unterworfen. Gegenwärtig z. B. muss man, um für einen Papierrubel einen Goldrubel zu erhalten, fast 50 pCt. Agio oder Draufgeld bezahlen. Zur Zeit, als die Verzollung des betreffenden Ballens Seidenpapier stattfand, war das Agio auf Gold offenbar noch höher, denn in der Aufstellung in No. 25 stehen Gold-Rubel 15,41 4- Agio „ 9,71 Rubel 25,12 in Papier, was ein Draufgeld von fast 65 pCt. ausmacht. Aus Obigem geht nur hervor, dass nicht, wie Einsender annimmt, die Unkosten ebenso viel wie der Zoll betragen, sondern dass der Zoll an und für sich durchs Goldagio sehr hoch ist. Ich möchte im Gegentheil behaupten, dass die Spesen, namentlich in Anbetracht bloss eines Ballens, unbegreiflich niedrig angerechnet sind. Beispielsweise betragen die Angabekosten, einerlei ob es sich um 1 oder 100 Ballen handelt, in der Regel nicht 2 Rbl. 89 Kop. sondern 3 Rbl. 50 Kop. und mehr. Provision wird meistens bei so kleinen Posten mit 1 Rubel das Frachtstück berechnet. Nach meinem Ermessen ist bei den gegenwärtigen hohen Zöllen jede Einfuhr billiger Papiersorten vom Auslande nach Russland unmöglich. Petersburger Bezieher. Falten im Metalltuch. Aus Süddeutschland. Einen hin und wieder verkommenden Streitpunkt zwischen Papierfabri kanten und Metalltuchlieferanten bildet der Uebelstand, dass ein Sieb sich nach und nach in der Papiermaschine so stark verzieht, dass es der Länge b d fl C tj d 8 8