Volltext Seite (XML)
Neuer aus aller Welt. König Friedrich August ist Freitag abend in Wien abgereist und vorgestern srüh wieder in Dresden eingetrofsen. Der Kronprinz von Sachsen ist Donnerstag in Athen angekommen. Er wurde vom deutschen Gesandten Freiherr von Wangenheim em pfangen und ist inkognito im Hotel Grand-Bretagne abgestiegen. Der Kaiser, Prinz und Prinzessin August Wilhelm sowie Prinzessin Viktoria Luise mit ihren Gesolgen sind Freitag abend um 6'/z Uhr vom Bahnhof Friedrichstraße im kaiserlichen Hoszuge nach Wien «»gereist, von wo die Weiterfahrt nach Venedig und Korfu er folgt. Der deutsche Kaiser ist vorgestern in Wien eingetroffen und von Kaiser Franz Joses in Schloß Schönbrunn mit großer Herzlichkeit empfangen worden. Er reiste vorgestern nach Beendigung der Hos tasel von Schönbrunn weiter und ist gestern in Venedig eingetroffen. Prinz-Regent Luitpold von Bayern seiertc gestern seinen 91. Ge burtstag. Rach den neuen Wehrvorlagen' beträgt die Gesamtvermehrung der Friedenspräsenzstärke 29000 Mann. Ferner soll ein drittes aktives Geschwaden geschaffen werden. Der gesamte Mehrbedarf für die Heeres- und Flottenverstärkung beträgt für 1912 97 Millionen und für di« nächsten Jahre 127 Millionen Mark. Dr. Stresemann soll ein sreiwerdendes hannöversches Reichstags mandat angeboten werden. Auch in Dresden erläßt der Deutsche Luftslottenverein einen Ausruf zur Sammlung für die deutsche Lustflotte. Die Vermittlungs-Verhandlungen im Zwickauer Bergarbciter- streik sind abermals gescheitert. Die Kosten des Deutschen Kohlcnarbeiterstreiks sind enorm. Der LohnauSsall der Arbeiter beträgt 6 6505W Mark. Der Kaiser hat zur Förderung des deutschen Flugsports einen Ehrenpreis sür denjenigen Flieger bestimm!, der während der Flug woche in Johannisthal Ende Mai 1912 die größten Erfolge erzielt. Da» Zusammentreffen Kaiser Wilhelms mit dem König von Italien wird voraussichtlich erst heute in Venedig stattfinden. Die Grubenarbeiter in den böhmischen Braunkohlcnrevicren be schlossen, heute in den Generalstreik einzutretcn. Da» englische Unterhaus nahm gestern mit 348 gegen 225 Stimmen die Mindestlohnbill in zweiter Lesung an. In Sebastopol stürzte der Leutnant Albokrnow, der mit feinem Mechaniker in einem Farmanflieger ausgestiegen war, aus beträcht licher Höhe ab. Beide Flieger wurden getötet. Im Präsidentschastsgebäude in Schanghai fand durch Dr. Sun- jatsen die feierliche Verkündigung der Wahl Juanschikais zum Präsi denten der Republik China statt. Parlamentarisches. Sächsischer Landtag. Am Freitag tagten beide sächsische Kammer«, die sich beide mit EtatSkapiteln und Petitionen befaßte«. In der Zweiten Kammer gab Finanzminister v Seydewitz nochmals eine präzise Erklärung über die Stellung der sächsischen Regierung zur ReichSerbschaftSsteuerals Deckung-, mittel der Wehrvorlage ab. Ler Reichstag kam am Freitag mit der Beratung veS Reichsamte- des Innern noch nicht zu Ende. Vorgestern erledigte man die Etatsnotgesetze in erster und zweiter Lesung und nahm die Zuckerkonvention in erster Lesung an. Dann wurde die zweite Lesung des Etats des Reichsamt- des Inner» beendet und in die zweite Lesung des PostetatS ein. getreten. Der Seuiorenkonveut des Reichstags trat am Freitag zu einer Besprechung der Geschäftslage zusammen. Das Ergebnis war die Aufrechterhaltung des Beschlusses vom 1b. März, wonach der Etat der Reichspost« und Telegraphenverwaltung und der Etat der Reichsdruckerei noch vor Beginn der Osterferien erledigt werden solle«. Hiermit hofft man bis zum 29. März fertig zu werden. Die Osterferien sollen bis zum 16. April dauern. Weiter prüfte der Seniorrnkonvrnt die Frage, ob die Reichs« Partei, bei der mehrere Abgeordnete als Hospitanten bei« getreten find, als Fraktion anzuerkesnen sei. Man be schloß, die Frage der GeschäftSordnungSkommisston zu übergebe», damit diese entscheide, was eigentlich zu einer FraktiouSbildung erforderlich sei. Die Wahlprüfungskommission des Reichstages erklärte am Freitag die Wahlen der Abgg. Brandes (So;), gewählt in Halberstadt, und Sprrrlich (Zentr.), gewählt in Glatz, gegen die Proteste Vorlagen, für gültig. — Die Prüfung der Wahl des Abgeordneten Kaempf wurde bis nach den Osterferien verschoben. In der bayerischen Abgeordnetenkammer hielt vorgestern oer Ministerpräsident Frhr. v. Hertling eine Rede, in der er die gegen daS bayerische Ministerium erhobenen Vorwürfe zurückwieS und auch auf die Stelluug Bayerns zur Erbschaftssteuer eisgiag. A-rs Stadt und Land. Wilsdruff, den 25 März. — Mariä Verkündigung. Zu den größten Marie», festen der katholischen Kirche gehört daS auf den 25. März fallende Fest Mariä Verkündigung. ES wird zum An denken an die Botschaft des Engels, daß Maria die Mutter des Heilandes werden solle, scho» seit Ende des 4 Jahrhunderts festlich begangen. — Bei unseren Land« leuten steht der 25. März als der wichtigste Merktag deS Frühjahrs in hohem Ansehen. Bei günstiger Witterung kann schon jetzt Sommerroggen, Erbsen und Lein gesät werden. Durch später etwa noch riritretende Fröste soll Marienlein nicht erfriere«, da er bereits Wege« der frühen Aussaat genügend an kühle Witterung gewöhnt ist. Viele Bauernregeln weisen noch auf die Bedeutung des TageS hi», an dem auch altem Volksglauben gemäß unsere Glücks boten, die Schwalben, ihren Etmig bei unS halten und damit Frühling und Fiühlingslust bei unS eirikehren. Wenn auch dieser Termin noch etwas verfrüht erscheint, so währt eS bis zu ihrem wirkliche» Eintreffen doch «och ganz kurze Zeit. — Die öffentlichen Prüfungen und Osterfeierlich« ketten an der Bürgerschule zu Wilsdruff sind mitten im Gange. Mit Interesse nehmen die Behörden, Lehr« Herren, Eltern, Schul« und Kiaderfreunde teil an den selben, um die Summe von Arbeit, Mühe und Geduld zu erkennen, die ein Lehrkörper aufzuwenden hat, von den A-BC-Schützen an bis hinauf zur Klasse l der Fort« bildungSschule bis zu dem Tage der Schulentlassung Allen an der Schule Beteiligten und Unbeteiligten ist der Besuch dieser alljährliche« Prüfungen zu empfehlen; mau lernt dann vielleicht über manches anders denken und ur« teilen, waS einem, wenn man der Schule fernsteht, unver ständlich erscheint. In den hygienisch einwandfreies, sauber gehaltene« Räumen des neuen Schulhauses bei dieser Ge« legenheit Umschau zu halten, ist gleichfalls empfehlenswert, da man den Eindruck gewinnt, daß die Kinder, das unter sorgsamer Führung Heranwachsende neue Geschlecht, hier gar wohl aufgehoben find und daß, wenn dieiLebenSwege einzelner doch dereinst auf abschüssiger Bahn gehen, hier alles getan ist, um sie davor zu bewahren. Es erfüllt den Mesfchenfreund gewiß mit Schmerz, an den Fort- bildungsschülern zu bemerken, daß der Eine oder Andere, wenn er die Schule verläßt, sich in dieser ein schlechtes Andenken gestiftet Hot. Um die Zukunft solcher Jüng« huge kann es einem wohl bange werdens Um so größer ist di« Freude der Eltern und Lehrherreu, wenn ihre Söhne oder die ihnen anvrrtrauten jungen Leute durch ein manierliches Betragen und gute Antworten zeigen, daß die Mühe der Lehrer nicht vergeblich an ihnen war und ein gutes Zeugnis dies beweist. Es ist durchaus nicht wünschenswert, daß diese öffentlichen Prüfungen abgeschafft würden, wohl aber ist es wünschenswert, daß sie immer mehr und mehr besucht werden, denn nichts ist interessanter, als den Lehrer mit seinen Kindern bei ihrem Wirken und Schaffen an Ort und Stelle sehen zu könne». Als ficht« bare Zeichen dieser gemeinsamen Arbeit liegen zur Be« trachtung aus: die Schreibhefte, die Zeichnungen und die Strick«, Näh« und Stickarbeiten der Mädchen, gefertigt unter Leitung ihrer langjährigen, bewährten Handarbeits« lchrererin, von denen einige Sttckiücher und Arbeiten be sondere» Fleiß und große Geschicklichkeit beweisen. — Die Heimatausstellung wurde gestern von rund 250 Perlonen besucht. Daraus ersteht man das große Interest«, daS Stadt und Land dieser Veranstaltung entgegenbrivgt, und wir wüßten auch nichts Interessanteres, als diese Ausstellung des Vereins sür Naturkunde. U. a. war die Geschichtssektion des G birgsvrreins für die Sächsische Schweiz gestern hier, und man muß das ein stimmige Lob über die Ausstellung aus dem Munde dieser Herren gehört haben, um voll zu würdigen, wie reiche und fleißige Arbeit unS geboten wird Morgen ist der letzte Tag, da die Ausstellung nachmittags 2-4 Uhr ge öffnet ist. ES versäume niemand, sie zu besichtigen. Um ständehalber wird sie Dienstag Abend bestimmt geschlossen. — Wegen Raummangel mußten die Berichte über die Hauptversammlung des Zweizvereins Wilsdruff des Evangelischen Bundes, über den Vortrag im Natio« »alliberalen Vereins und über den Lichbildervortrag biS zur nächsten Nummer zurückgcstellt werdeu. — Wegen Errichtung einer Drahtseilbahn nach de« Cossebaude» Höhen sind erueut Btürebungea im Gange. Eiwuligt durch die günstigen Abschlüsse der Drahtseilbahn Augustusburg, die sich mit 5 Prozent verzinst und zu deren Erbauung die Staatsregierung ein unverzinsliches Dahrlehn vo» 1575000 Mk. gewährte, Wied, wie man hört, der Plan der Erbauung einer solchen Bahn im dortigen Gelände zurzeit auf seine Realisierung und Re«» tierung reichlich erwogen. — In Cossebaude stieße« beim Ausschachten von Erbmassen Ende voriger Woche Arbeiter auf eine große Anzahl menschlicher Skelette, deren Schädel — eS waren fünfzehn — noch sehr gut erhalten waren. Diese Ueberreste dürften aus der Zeit der Befreiungskriege hrrstammen. Annst, Wissenschaft und Literatnr. Wocheu-Spielpla« der Dresdner Theater. Opernhaus: Dienstag Boccaccio, Mittwoch Tam» Häuser, Donnerstag Tiefland, Freitag Geschlossen, Sou»» abend Generalprobe zum Palmsomtag'Konzert, Sonntag 7. Sinfonie.(Palmsonntags«)Konzert Serie Ze Vom 1. bis mit 6. April geschlossen. Schauspielhaus: Dienstag und Freitag Die Er ziehung zur Ehe. LottchenS Geburtstag, Mittwoch Einsame Menschen, Donnerstag auf allerhöchsten Befehl Judith, Soonabeud Godiva, Sonntag Hamlet. Vom 1. bis mit 6. April geschlosst«. Residenztheater: Dienstag (26. März) Die Fieder- mauS, Mittwoch (27. März) Der unsterbliche Lump, Donnerstag Suzette, Freitag, Sonnabend und Sonntag (31 März) Heimliche Liebe, Montag (1. April) Ein König- reich m. b. H. Anfang abends 8 Uhr. Außerdem Sonn tag (31. März) Der Bettelstudent. Anfang nachmittags '/>4 Uhr. Zentral «Theater: Täglich Pupprumädrl. Aufan abends 8 Uhr. Außerdem Sonntag Die moderne Eva. Anfang nachmittags */,4 Uhr. Viktoria-Salon: Täglich Spezialitäten-Vorstellung u. a. „Der Amerikaner", origineller VerwandlungS-Sketch, ausgesührt von Willi und Dora Margwill, R. Mälzer, der bekannte brillante Humorist mit neuem Repertoire, 10 Transylvastas (10 jugendliche Dame»), 4 LanginoS (1 Dame, 3 Herren, equtlibr. ExcentrlcS) und das übrige große März-Programm. Anfang täglich abends 8 Uhr, außerdem Sonntags nachmittags 4 Uhr. Schönheit, Jngendfrische hängen ost mit dem Zustande des Blutes zusammen, wenn das Blut gesund ist, dann ist da« Wohlbefinden deS ganzen Körpers gehoben. Es ist eine normale Ernährung unbedingt notwendig, um gesundes und mit allen nötigen Bestandteilen ausgestattetes Blut zu erhalten und dem Körper Gesundheit und Kraft zu verleihen, wenn -ar Blut nicht dir richtige Iusammeusetzung hat, wenn dasselbe arm an roten Blutkörperchen ist, dann sind Blutarmut nnd Bleichsucht die natürlichen Helgen. Die Uräfte schwinden, blasses, fahles Aussehen, Nervosität, grstze Müdigkeit, Abmagerung, Darniederliegen der körperlichen und geistigen Rräfte sind die Helgen; noch jugendliche Personen erscheinen alt, die Gesichtszüge verän-ern sich und junge Krauen und Mädchen verblühen zusehends. Um diese« Zustand zu beseitigen und den Körper in gesunden, frischen Zustand zu versetzen, wird jetzt allgemein Leciferrin angewandt und alle» anderen Mitteln vsrgezogen, was auch von medizinischen Autoritäten bestätigt wird. («-) Leciferrin (eine Ovo-L?c'thin-Eise«virbindu«g) ist sehr schmackhaft, gut bekömmlich und befördert zugleich die Verdauung und Aistmilation; die Patienten fühlen sich beim Gebrauch de» Leciferrins sofort wohler und frischer. Man achte beim Einkauf genau auf den Namen Leciferrin. In den Avotheken erhältlich zum Preise von M. 5.— (längere Zeit reichend) gauz sicher von: Mohren-Apotheke, Dresden. W MI sUeM svki ru Nsden * M llu lür V/iisäruff^ Umx. bei HieaSvr «ovrnv vorm. 57k, ILittksusen. Aus meiner mit dem StaatsevrenpretS, silbernen Medaille und vielen 1.u. 2. Preisen prämiierten Langshanzucht verkaufe ich M. »t«. Saatkartoffeln (Iris) verkauft Buhlig, Helbigsdorf. Eichene nnd birkene Dram- ii. Mghaufen werden noch verkauft. zg« Revier Alipphausen. per sofort gesucht «44 Richard Eckelt, Holzhaudlung. Restergeschaft wird anständigen Leuten unter günstigen Bedingungen eingerichtet. Anzahlung er forderlich. Laden nicht notwendig. Offert unter v. L. 8186 an »nüolk Sia»»«, He Wkageck Kuh ist zu verkaufen R-Hrsdorf Nr. 42. Schön gelegenes NsliMlliilkM in der Nähe des Marktes, gut verzinslich, event. mit Werkstelle, billig zu verkaufen. Näheres in der Exped. d. Bl. Kleine MmWfl, zwischen Dresden und Meißen gelegen, 2 Hektar, 47,5 Aar groß, bestehend auS Feld, Wiese und Busch, mit Wohn- und Nebengebäude, alles in einem Pla«, schöne Sommerlage, soll bei 4000 Mk. Anzahlung verkauft werden. Das Grundstück eignet sich auch zu Erdbeerplantagen, Geflügelzucht u. dergl. Offerten unter F. H. 1ÜV an die Exped. dsS. Blattes erbeten. n« nSttenöe uncj trockene Zcknppenkleckte, rkropb. ^krema, ttLutau88cb!ä§e aller ärt, offene k-ülZs velnscbLäen, velnxesckvvüre, äöerdeine, dose flnxer, alte V^uncten sln6 okt sekr bartnäckix; wer bisber vergeblich k<Me eekeilt ru zveröen, macke nocb einen Versuck mit äer bestens bewabrten ^ino»8D!bs Ire! von sckLcU. Sestan-iteil. OoseN.I,l5u.2,25. Ec ÖLnksebreiben Zellen IsLUcn ein. Nur -cd« In Onelnslpackunx we>»-xrun.rot v. k^. Sckukcr« k Lo., We>nbok1n-Dresden. kMscbunxen weise man rurück. 2u ksben in ücn äpotkeken. (ein Pferd) der auch etwas von Garten« und Hausarbeit versteht, für 1. Mai gesucht. Professor Groff, Tharandt. MM NWmnsMtl 18 bis 20 Jahre, welcher in einer landw. Maschineubauanstalt gelernt hat, wird a«- genommen bei »m, Ludwig Hollandt, Meitze«. Saaterbsen Saatwicken Klee- und Wensamen empfiehlt spaul Eckelt Grumbach. »r» Krustigen Welknaöen sucht Franz Münch, Kunstanstalt Zellaer Str. 29. Wohnung (2. Etage) Stube, 2 Kammern, Küche. Vo» saal und Zubehör zu vermieten und 1. Juli zu beziehen. Nebauer, Bahnhofstraße 1341'. Schuhmacher sucht baldigst VE" Vaknung, EW8 eventuell kleines Haus zu pachten, nur, Näheres bei Rich. Ryssel, Kaufbach.