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Der Doktor Robert Eger hatte Dank der väterlichen Freigebigkeit, die ihm noch bevor der Vater sich mit ihm versöhnt, hierzu die Mittel gewährt, Mariette Caffi geheiratet, aber so glücklich seine Ehe auch war, so lag doch ein Schatten auf seiner Stirn, der nicht weichen wollte. Er konnte cs eben doch nicht vergessen, daß er in blin dem Vorurteil die Ursache gewesen, daß seines Vaters junges Weib den Tod ge sucht, Jenes furchtbare Erlebnis hatte ihn zum Mann gemacht und ihn geläutert, aber aucb seinen unbefangenen Frohsinn für immer mitgenommen. Seine schöne Gattin hatte viel zu tun, um mit linder Hand die Falten auf seiner Stirn zu glätten. Viktor Ende aber ist einer der Größten geworden, unter denen, die der Dichter Ge« halten zum Leben erwecken. Er hat auch ein volles Glück gefunden, das ihn aus lieben Augen anlacht und ihn mit Kinder armen weich umfängt, aber vergessen wird ec die arme kranke Seele doch nicht, die ihn verriet und ihm vertrante und bei ihm Trost und Hulse suchte. Kumpel Oviäia. Eine Tragikomödie von Mariha Charlotte A a g c I. er Schneidermeister Büchner hatte allerlei Vorzüge, die ihn vor sich selbst anszeichncten. Er trug immer ein braunes Snml- jackett, hatte mit vierzig Jahren schneeweiße rocken und hieß mit Ramen Achilles. Seine Einkünfte waren nie glänzend, aber auch nicht gerade kümmerlich. Das beschwerte ihn nicht; denn er war ein Phi losoph. Und er kam auch nicht aus dem Gleichgewicht, als er sein Weib auf den Totenacker tragen mußte. Es waren ihm ja seine Blumen geblieben und seine Töchter. Wie ein alter Zauberer saß er hinter den Geranien und baute Luftschlösser. Er wollte doch sehen, ob es nicht eine kluge Gabe war, die er den kleinen Mädchen in die Wiege gelegt: den Zauber schöner Namen. Er hatte freilich nicht damit gerechnet, 'daß die Kinder eigenmächtig sein konnten, daß sie tollpatschig die Gloriole zerstörten, die er so liebevoll-mühsam um ihre Köpfchen gelegt, und daß Freunde und Nachbarn so barbarisch sein mußten, es den kleinen, dum men Mäulern nachzutun! So sagten sie alle Tense und Thilde statt Hortensia und Mech- thildis. Wenn es nicht eine Familieneigentüm lichleit der Büchners wäre, mit Vierzig Iah- ren die Haarfarbe zu wechseln, so hätte Achilles über die Unvernunft der Menschen weiß werden können. Aber er hatte ja drei Töchter, und das Nesthäkchen sollte einmal alles gutmachen. Er hatte seine Jüngste Elisabeth Ovidia getauft. Und wenn er vor „Tense" und „Thilde" sich hätte die Ohren zuhalten mögen, so schmunzelte er vergnügt, als das Kleine aus Elisabeth Mumpel machte. Da lag Rasse drin, Trieb, Instinkt. Und heimlich sorgte er dafür, daß „Mum pel" blieb; denn das hatte Ewigkeitswert. Man denke nur: Mumpel Ovidia! Das war ein Programm. Die Kleine war auch wirklich von besonderer Art. Tense und Thilde gingen in die Bür gerschule, mausten Aepfel und zupften Maß liebchen und neckten sich mit den Jungen hinter den Hecken, um dann ehrbare Hand- wcrkersfrauen zu werden. Mumpel war höhere Tochter, und auch mit einem gewis sen Erfolg. Das kleine, zierliche Periönchcn mit den großen, grauen Augen im bleichen Gesicht, das ein wundervoll aschblondes Haar einrahmte, hatte einen eisernen Wil len. Wenn es den anderen Kindern ein mal einfiel, auf Rang und Stand zu pochen, wenn Feindseligkeiten ausarteten in unver hüllten, grausainen Spott, dann kniff Mum pel die schmalen Lippen zusammen und trat still beiseite. In ihren Augen ging ein Feuer auf, die kleine Brust hob sich in schweren Atemzügen, es zuckte in den mage ren, braunen Fäustchen, aber sie schwieg. Eine Weile wohl lehnte sie an einem Baum oder beugte sich über das Brücken geländer, oder sie pflückte Blumen und warf mit Kieseln ins Strauchwerk — dann erst ging sie ihres Weges, wie ohne Absicht und ungekränkt. Und nie kam daheim von solch einer Niederlage ein Wort über ihre Lippen. Still setzte sie sich ans Fenster und ließ sich von ihrer toten Mutter erzählen. Sie konnte mit Innigkeit zuhören und doch zugleich daran denken, wie wunderlich die Welt war. Da hieß ein Mädchen Ovidia und hatte blonde Locken und saß hinter roten Geranien und hatte doch nichts als Spott. Im Frühling wurde ihr das kleine Herz immer so schwer. Und sie hätte auch mit Tense und Thilde durch die Gas sen schleichen mögen im schimmernden Zwielicht, hinter die Hecken. Es war eins Ungeduld in ihr, zu wachsen und vorweg zunehmen, und sie mußte sich doch bezäh men. Aber sie trieb den Vater an, ihr schöne Kleider zu machen, um die kleinen Nieder lagen zu rächen an ihrem Geschlecht. Meister Achilles fuhr sich oft durch dis Weißen Haare. Donnerwetter, die Mum pel hatte es in sich. Das wurde ja unbe quem. Aber recht hatte sie. Sie allein konnte es nicht schaffen. Und er gab sich einen moralischen Ruck und wurde fleißig. Es kam Geld ins Haus; und so ungewöhn lich es sür eine kleine Stadt war, die Kon firmandinnen von Mumpcls Jahrgang ließen alle ihre Kleider bei Meister Achill machen. Das hatte nun seine zwei Seiten. Mumpel kniff sehr oft die Lippen zu sammen, wenn die Freundinnen zur An probe kamen, immer zu zweien und dreien, wie auf Verabredung. Sie trugen eine auf reizende Herablassung zur Schau, eine un verhohlen lustige Neugier. Sie durchstöber ten die kleine Schneiderstube nach den Selt samkeiten, die Kinder immer bei Fremden wittern. Da war zum Beispiel eine brau sende Muschel und aus buntem Papierwerk eine Kaffee mahlende Muhme, lieber den niedrigen weißen Türen waren Schwalben, wie im Fluge sestgehalten, und unter Glus stand eine ausgestopfte Riesenbachstelz«. Oh, und die bunten Modenbilder! Meister Achilles schmunzelte; aber Mumpel kniff, wie gesagt, die Lippen zusammen. Was nützte es, daß sie Puppenlappen verschenkte und Ableger von den Geranien gab, immer größer wurde der Abstand zwischen ihr und den anderen. Nun würden sie alle in Pen sion kommen und Tanzstunden nehmen. Noch ein Jahr, und goldene Tore taten sich aus, Freiheiten und Freuden rauschten. Was wollte Mumpel denn machen? Die Freundinnen waren noch gar nicht sicher, ob sie nicht doch mit bindurchschlüpste. Mumpel war eine Schlange. Aber die anderen waren auch Schlänglein und zün gelten mit glührotem Neid nm die Ge fährtin. Seit den letzten Sommerferien waren alle Jungen außer Rand und Band. Und die kleinen Evastöchter konnten mit schmerzlicher Ohnmacht einsehen, daß die „Männer" manchmal durchaus unbegreiflich waren in ihrem Geschmack. Mumpel war raffiniert. Sie trug im Winter immer tiefdunlle Cheviottleider, im Sommer elfenbeinfarbene und Plissiert und recht kurz. Ja, recht kurz, und Stiefel aus feinem großstädtischen Leder und immer Glacehandschuhe. Was hals alle Gewißheit, daß ein Kind gebildeter Eltern einfach und unauffällig gekleidet sein soll, wenn doch die Blicke aller Lateinschüler zu der einen slogen! Ganze Sträuße von Rosen und Narzissen fanden ihren Weg über Mumpels Schwelle. Ein mal sagte sie, sie liebe das Pfeiscnkraut, und nun wurden alle Lauben geplündert. Hinter der Stadtmauer kam es zu Waffen gängen. Oh, Ovidia lebte in vielen Kna- benherzcn. Aber was nun, da die Orgel hinbrauste über die jungen Häupter, die heißen Ge sichter anrllhrte wie mit Schauern eines fruchtbringenden Gewitterwindes! Nun sollten sie alle hinaus in das Leben und eigene Wege suchen. Die meisten, aller meisten hatten es leicht. Da waren Berufe, traditionell ererbt, und die Jungen fan den es gut so. Da lagen Mitgiften bereit und Heiratspläne wohl verwahrt; und die Mädchen träumten schon von süßen, tollen Dingen, heiligen und unheiligen. Nur Mumpel stand ratlos. Ja,, was nun? Tense und Thilde, die von Natur gutmütig waren, und die anerkannten, daß die Schwester nach dem weißhaarigen Va ter im braunen Samtjackett artete und sich einmal ganz besonders entwickeln mußte, hatten das Bühnersche Familienfestessen hergerichtet, Schweinebraten mit Rosinen sauce. Sie waren mit ihren Männern ge kommen und saßen nun beim Kaffee und machten Vorschläge. Dabei aßen und tranken sie mit kräf tigem Behagen und gaben ein schönes Bild gesegneter Mütterlichkeit. Mumpel graute davor, oder vielmehr waren es die Schwäger, die ihr! auf die Nerven fielen. Kaffee und Kuchen ging zur Neige; auch der Kirschschnaps nahm betrüblich ab, und noch immer hatten Tense und Thilde nichts Vernünftiges gefunden. Die Männer schlugen Fliegen tot, und Meister Achilles knipste ein gelbes Blatt an seinen Geranien ab. Das andauernd gute Essen und Trin ken schien einen Druck auf die Gemüter ge wälzt zu haben. Da stand auf einmal