Suche löschen...
Papierzeitung
- Bandzählung
- 15.1890,53-78
- Erscheinungsdatum
- 1890
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-189005300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181079921X-18900530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181079921X-18900530
- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 15.1890,53-78
-
- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe No. 53, 3. Juli 1253
- Ausgabe No. 54, 6. Juli 1277
- Ausgabe No. 55, 10. Juli 1301
- Ausgabe No. 56, 13. Juli 1325
- Ausgabe No. 57, 17. Juli 1349
- Ausgabe No. 58, 20. Juli 1373
- Ausgabe No. 59, 24. Juli 1397
- Ausgabe No. 60, 27. Juli 1421
- Ausgabe No. 61, 31. Juli 1445
- Ausgabe No. 62, 3. August 1469
- Ausgabe No. 63, 7. August 1493
- Ausgabe No. 64, 10. August 1517
- Ausgabe No. 65, 14. August 1545
- Ausgabe No. 66, 17. August 1569
- Ausgabe No. 67, 21. August 1593
- Ausgabe No. 68, 24. August 1617
- Ausgabe No. 69, 28. August 1641
- Ausgabe No. 70, 31. August 1665
- Ausgabe No. 71, 4. September 1689
- Ausgabe No. 72, 7. September 1713
- Ausgabe No. 73, 11. September 1741
- Ausgabe No. 74, 14. September 1765
- Ausgabe No. 75, 18. September 1789
- Ausgabe No. 76, 21. September 1829
- Ausgabe No. 77, 25. September 1853
- Ausgabe No. 78, 28. September 1881
-
Band
Band 15.1890,53-78
-
- Titel
- Papierzeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
No. 53. PAPIER-ZEITUNG. 1S55 eine Erneuerung der Kleidungsstücke nöthig ist, und was dies alles kostet, weiss eben nur der, welcher selbst in solchen Stellungen thätig gewesen ist. Ihre Antwort wird nun sein, dass Gehalt und Provision diese Ausgaben decken müssen. Wie verhält es sich aber mit der Provision? Bei einem grossen Theil der Kunden bekommt man zu hören, dass sie im Augenblick nichts benöthigen, gegebenenfalls aber telephonisch usw. bestellen würden. Gehen nun solche Aufträge ein, und es sind deren oft nicht wenige, so hat der Reisende trotz seiner Bemühung in der Regel doch keinen Anspruch auf Provision, und dadurch geht ihm ein guter Theil seines Verdienstes verloren. Ich selbst habe einen solchen Stadtreiseposten innegehabt, denselben aber wegen zu geringen Verdienstes aufgegeben und mir fest vorgenommen, auf keinen mehr zu reflektiren. Fachkundige Leute werden bei uns immer gesucht und noch immer so bezahlt, dass man unter solchen Umständen auf die Stadtreise sehr gut verzichten kann. Wenn dem Mangel an geeigneten Kräften abgeholfen werden soll, werden sieh eben die Herren Chefs vor allen Dingen bequemen müssen, auskömmliche Stadtspesen und ausserdem ein Gehalt zu zahlen, welches den mit einem solchen Posten verbundenen An strengungen entspricht E. D. Berlin, 25. Juni. Der Einsender des Aufsatzes »Stadtreisende« in Nr. 50 der Papier-Zeitung giebt seinem Erstaunen darüber Ausdruck, dass das Papierfach Mangel an Stadtreisenden habe. Ich glaube, nichts erklärt sich leichter als das. Giebt doch dieser Herr schon selbst zwei Gründe an, die junge Fachgenossen nicht ermuntern können, sich für den Posten eines Stadtreisenden engagiren zu Jassen. Diese Gründe sind jedenfalls zutreffend, ja noch mehr: zu dem einen möchte ich behaupten, dass wohl nur selten ein Stadtreisender unseres Fachs von der Kundschaft »sehr zuvorkommend« empfangen und behandelt wird. Im Gegentheil, wenn der Reisende nicht mit dem Kunden oder mit dem be treffenden Angestellten persönlich näher bekannt ist, so wird die ihm wider fahrene Behandlung ihm den Besuch der Kundschaft bald verleiden, falls er nicht ganz erheblich abgebrüht ist. Aber es kommt noch ein Grund hinzu, den Posten eines Stadtreisenden nicht zu einem beneidenswerthen zu machen, und das ist für den jungen Mann selbst der Hauptpunkt, den Herr E. F. leider nicht berührt, — das Gehalt! — Während Reisende anderer Geschäftszweige wenn auch nicht glänzend, so doch stets gut gestellt sind, werden an Stadtreisonde unseres Fachs die kläglichsten Gehälter gezahlt Der Reisende soll als Vertreter seines Geschäfts, wenn auch nicht elegant und schneidig, so doch gut ge kleidet der Kundschaft gegenübertreten; seine Kleidung leidet aber sowohl durch Unwetter, wie durch Sonnenhitze weit mehr als dies bei Beschäfti gung im Hause der Fall ist, abgesehen von der Mehrabnutzung seiner Stiefel. Trotzdem werden aber diese jungen Leute, manchmal auch ältere Herren, mit 60—90 M. Gehalt im Monat und 2—5 pCt. Provision abgespeist. Manche reisen auch nur auf Provision, die dann etwa 10—15 pCt. beträgt. Wer aber als Stadtreisender des Papierfachs die Abnehmer für Kontobücher, Drucksachen, Papier, Schreibmaterialien usw. schon besuchte, weiss sicher, wie weit er bei diesen Bedingungen gekommen oder besser gesagt — zurück gekommen ist Diesen Uebeln will Herr E. F. nun noch eins hinzufügen, indem er Lehrlinge, die das 16.—17. Jahr glücklich erreicht haben, zur Kundschaft senden will, und zwar, — es ist kaum zu glauben — als Vertreter des Ge schäfts, als »Reisende« Abgesehen davon, dass das Geschäft, welches solche wirklich junge Leute zur Kundschaft sendet, entschieden in den Augen der letzteren an Ansehen verliert, ist die Maassregel auch insofern nicht zu empfehlen, als zur Aufnahme von Kontobüchern, Drucksachen, Papier-Anfertigungen usw. mehr Erfahrung und Sicherheit gehört, als sie ein solch junger Mensch be sitzen kann. Mag es in andern Fächern angängig sein, unmündige Leute hinauszusenden — »auf Tour«, wie man sagt — gerade in unserm Fach ist dies sehr gefährlich! Ein unrichtig geliefertes Stück Tuch oder irgend eine andere fertige Waare lässt sich wieder verwerthen; dagegen eine falsch ge druckte Sache (Rechnung usw.) nicht, und gerade im Aufnehmen solcher Arbeiten ist ein Irrthum leicht möglich. Ein Reisender muss dem Kunden Respekt und Vertrauen einflössen, und dies ist von einem jungen Menschen von 16—18 Jahren noch nicht zu verlangen. Ich bin Angestellter in einem der grössten hiesigen Geschäfte, besuchte auch die Stadtkundschaft und weiss, wie schwer es ist, ein einigermaassen lohnendes Geschäft zu machen. Ich kann auf Grund der gemachten Er fahrungen nur abrathen, Lehrlinge oder mit dieser Kategorie gleichgestellte Volontäre zu gedachtem Zweck zu benutzen. Lieber soll man einem reiferen Mann ein Gehalt zahlen, wovon er in Berlin existiren kann, alsdann wird dieser sich in Anerkennung dessen eher mal eine unhöfliche Zurückweisung und derbe Redensart beim Kunden gefallen lassen und sich durch Ausdauer und gleichmässige Höflichkeit schliesslich doch bei seiner Kundschaft bekannt und beliebt machen. Er darf eben nicht allein auf die Provision angewiesen sein. Die Provision soll eine Extra-Vergütung sein für Mehrverbrauch an Kleidung wie auch an Arbeitskraft. Die Lehrlingszüchterei ist schon so wie so auch in unserm Fache weit genug gekommen, — hoffen wir, dass es nicht noch schlimmer wird. A. Einige weitere Zusendungen in derselben Angelegenheit mussten wir für nächste Nummer zurücklegen. Chlorbleiche. Die Chemiker C. F. Cross und E. J. Bevan in London haben im »Journal of the Society of Chemical Industry«, vom 31. Mai 1890, eine Arbeit veröffentlicht unter dem Titel: Some contidtrattons on the chemistry of hypoclorite hleaching. Sie haben danach eine Reihe von Versuchen angestellt, um zu ermitteln, ob sämmtliches in einer Chlorkalklösung befindliche Chlor beim Bleichen in den Zustand von Chlorcalcium Ca Clg übergeht. Das Chlor, welches sich in der Bleichflüssigkeit nach erfolgtem Bleichen nicht mehr in irgend einer Form findet, muss in den Stoff übergegangen sein, und zwar in die Inkrusten des Zellstoffs. Die Versuche haben ergeben, dass bis zu 20 pCt. des angewandten Chlors auf diesem Wege in den Stoff über gehen und mit den Inkrusten Verbindungen bilden, aus denen das Chlor nicht durch Auswaschen oder Ausziehen entfernt werden kann. Diese Chlorverbindungen können somit im Stoff bleiben, wenn derselbe auch ausgewaschen ist. Cross und Bevan haben aus dem gebleichten Stoff die Chlorverbindungen ausgezogen und daraus das Chlor gewonnen, also den direkten Beweis dafür erhalten, dass Chlor solche Verbindungen eingeht. Da das Vorhandensein von Chlorverbindungen im Papierstoff und später im Papier sehr schädlich werden kann, indem sich das Chlor vielleicht wieder umsetzt und Zerstörung der Fasern bewirkt, so müssen die Papiermacher so arbeiten, dass sich möglichst wenig solcher Chlorverbindungen bilden. Durch weitere Versuche haben Cross und Bevan ermittelt, dass diese schädlichen Chlorverbindungen umsomehr und leichter ent stehen, je höher die Temperatur ist, bei der gebleicht wird. Auch der Zusatz von Alkalien, z. B. von Natron, zur Bleichlösung erleichtert die Entstehung dieser Verbindungen, und es ist ja auch den Papier technikern bekannt, dass der Stoff bei Gegenwart von Natron weich wird. Wenn man somit auch in einem Papierstoff mit den üblichen Mitteln kein Chlor nach weisen kann, und denselben als chlorfrei ansieht, so kann er doch noch Chlor in Form der erwähnten Verbindungen enthalten. Durch den Nachweis, dass solche Verbindungen unter Umständen entstehen und im Stoff bleiben, haben die Herren Cross und Bevan der Industrie und Wissenschaft jedenfalls einen Dienst geleistet, wenn auch die Zusammensetzung und die Art der Verbindungen noch ganz unbekannt sind. Ventilation in Papierfabriken. Der alte Papiermacher, der in Nrn. 36 u. 43 Vorschläge zur Ventilation des Papiermaschinensaales machte, scheint die neueren Vorrichtungen zur Ab leitung von Dampf und Staub nicht zu kennen. Für die beste Vorrichtung zur Ventilation des Papiermaschinensaales halte ich den Blackman-Exhaustor. Dieser Apparat (er wurde u. a. im Jahrgang 1889, Seite 2140 beschrieben und abgebildet. D. Red.) wird zweckmässig nicht über der Maschine ange bracht, sondern neben derselben, möglichst nahe den Trockencylindern, welche den meisten Dampf entwickeln. Er fordert zum Betriebe nur wenig Kraft und bewirkt bei entsprechender Grösse sehr vollständiges Absaugen des Dampfes. Der genannte Sauger kann auch mit Vortheil an Lumpenschneidma- schinen und Haderntischen angebracht werden. Er wird dabei am besten mittels eines Kanals mit einer abgerundeten Haube in Verbindung gebracht, welche den Staub sammelt und abfängt. Soll der Staub niedergeschlagen werden, so bewirkt man dies mittels eines am Ende des Auslasskanals ein strömenden Dampfstrahls. Man kann den Kanal auch bis zu dem fliessenden Wasser führen, welches der Fabrik die Betriebskraft liefert, und dort den Staub ins Wasser blasen. Beim Schneiden der Hadern von Hand, sowie bei Handschneidmaschinen bildet man den Arbeitstisch als Kasten aus. Die Tischfläche wird durch ein Drahtgewebe gebildet, unter welchem die stauberfüllte Luft abgesaugt wird. Die Arbeitstische können durch Holzkanäle verbunden werden, die sämmtlich in einen gemeinsamen Kanal münden, in welchem der Exhaustor arbeitet. Berichte unserer Korrespondenten. Aus Kanada. Montreal, Juni 1890. In meinem Briefe vom April habe ich einige Zahlen aufgeführt, welche eine Anschauung von dem Umfang der bisherigen Einfuhr geben, kann aber natürlich nicht auf Einzelheiten eingehen. Einzelne Leser der Papier-Zeitung werden vielleicht über meine optimistische Auffassung der Verbrauchskraft Kanadas gelächelt haben. Man verbindet mit dem Namen Kanada noch vielfach die Begriffe Eis — Schnee — Steppenland — Pelzjagd usw. —, aber die Sache liegt ein wenig anders. Die Franzosen würden den Verlust von Elsass-Lothringen zehnmal verschmerzen, wenn sie die »paar lumpigen Acker Eis und Schnee«, wie sich die Höflinge Ludwigs XV. aus drückten, noch hätten! Den Amerikanern gehen jetzt auch die Augen auf, und begehrlichen Blicks schaut Uncle Sam über die Grenzlinie herüber. Ein Brief von Berlin braucht nur 11—13 Tage, — direkte Kabel verbindung haben wir auch, und es ist möglich, von London mit Vancouver in British-Columbia direkt zu sprechen; (d. h. telegraphisch, nicht etwa telephonisch. D. Red.) Das sind 5500 englische Meilen! 400 000 engl. Quadrat - Meilen warten in unserem Nordwesten auf Ansiedler; eine Fläche, zweimal so gross als ganz Deutschland. Die isothermale Linie, welche südlich von Cleveland, Ohio, läuft, geht nordwärts durch unser Saskatschewan-Territorium; die korres-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)