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hatte. Durch rechtzeitige Entdeckung des Brandes gelang es umliegenden Bewohnern, das Feuer zu unterdrücken. Immerhin ist ein Schaden von gegen 1600 Mk. entstanden. Es dürfte Brandstiftung vorliegm. — Freitag vormittag in der 11. Stunde warf sich auf der Haltestelle Kemnitz bei Dresden der 1879 in Fleißa aeborene Fleischer Emil Aurich vor den ein- fahrenden Gütcrzug. Dem Unglücklichen wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt. In Chemnitz betrieb er früher eine selbständige Fleischerei, wurde aber bankrott und wechselte seinen Beruf. Zurzeit arbeitete er in den Staats- Hahn-Werkstätten in Dresden. - Dir landwirtschaftliche Schule in Meitze«, die zur Zeit van 152 Schülern besucht ist, wird den rommen» den Sommerkurfus am 23. April beginnen. E- besteht aus Unter- und Oberklaffen. Der Besuch der Schule im Sommer hat unter anderen den Vorteil, daß im Obst, garten, im Weinberg, au den Bienenständen und auf den Versuchsfeldern der Schule Unterricht und Besichtigungen möglich sind und verschiedene Bahvavsflüge unternommen werden können. — Der diesjährige Buchführungskursus wird von 20 selbständigen Landwirten besucht. Er findet in den Räumen der landwirtschaftlichen Schule statt. VesmZschtss. * Die Glocken. Mit Gewißheit läßt sich der Ge brauch der Glocken, zu gottesdienstlichen Handlungen ein- zuladen, für den Anfang des 7. Jahrhunderts Nachweisen. Vorher bediente men sich zu diesem Zwecke eines Aus rufers, eines Hornsignals oder des Schlagens auf Bretter und dergleichen. Die erste in Form und Zusammen, setzung den heutigen ähnliche Glocke ertönte auf dem Dowe zu Nola in Kampanien, und als Erfinder der Glocken wird der hochgelehrte und fromme Bischof Paulinus genannt. Hiervon erzählt die Legende: Die Saune war im Stuken, als der fromme Mann über eine Waldwiese still sinnend dahiuschritt. Der goldige Purpur deS Abend rots durchglüte das Blättergrün der leise rauschenden Bäume, und rings umher herrschte 2in so seliger Friede, daß Paulinus unwillkürlich die Hände faltete und ausrief: „Herr der Welten, sei gebenedeit und gepriesen! Gib mir ein Zeichen, daß du jetzt bei mir weilst und bei mir bleiben wirst bis ans Ende der Tage." Da begann cs leise im Umkreise zu fingen, und der fromme Beter ge wahrte, wie die blauen Gleckenblümchcn ihre Köpfchen im Abendwinde wiegten. Zur Erinnerung au diese selige Stunde ließ der Bischof eine große Glockenblume gießen, die stets beim Gebete der Gemeinde erklang, und das war die erst« Kirchevglocke, die zum Preise des Christen- gottes gegossen wurde. JnSdes nur langsam verbreitete sich ter Gebrauch der Glocken, und lange Zeit ertönte ihre Stimme nur vom Turm einer einsamen, weltrntlegenen Klosterkirche. Im Jahre 610 bewogen die Glocken der StephauSkirche zu Orleans ein feindliches Heer zum Staunen und zur Flucht. Eifrig sorgte für ihre Ein- fuhrung Karl der Große, und der erste Papst, unter dem Glücken in Rnm erklangen, war Sabtnian. Ursprünglich wurden die Glocken in besonderen Glockentürmen neben dem Gotteshause aufgehäugt. Ja neuerer Zrit hat man bet der Zusammenstellung mehrerer Glocken zu einem Geläute besonders auf ihr harmonisches Zusammenstimmen, gewöhnlich in einem Dreiklang (Dur ooer Moll) Rücksicht genommen. Unsere Dichter haben dem Glockenklang viel» fach schöne Worte und Verse gewidmet. Man deske an Schillers „Lied von der Glocke" und au Gustav Freytags wundervolle Schilderung des ersten Glockenläutens in Deutschland in seinem Aünenroman „Jagraban". * Dis Ratteuuest im Schweinehals. Die Dienstmagd eines Besitzers in Drehn«u entdickre morgens beim Füttern, baß ein Schwein im Nacken eine tiefe und große Wunde aufwies und machte ihren Herrn darauf aufmerksam, der die Wunde durch einen Tierarzt vernähen ließ. Am nächsten Morgen war dir Wunde jedoch wieder offen, und das gleiche geschah an den folgenden Tagen, ohne doß man eine Amklörung für dieses sonderbare Vorkommnis fand. Der B-fitzer legte sich deswegen vochts auf die Lauer und mußte zu seinem nicht geringen Erstaunen mit ansehen, wie sich eine Ratte an dos schlafende Schwein hrranschliÄ, über den Kopf hinweg zum Necken kroch, nm dort dos Fleisch auizu kratzen und sich in Ler entstandenen Wunbnarb« eine SchlasstrÜe zu bereiten. Der Besitzer schlug das Tier sofort tot. Das Schwein aber wußte sofort getötet werden. Literarisches. Vor hundert Jahren! Welche Elinnerurgen stürmen bei diesem Gcwnkwoll auf jeden Deutschen ein! Dis Welt in Waffen — DcuischlaridS tiefste Erniedrigung — Napoleons Zug nach Rußland - die Schlacht bei Borodino — der Brand Moskaus — der Rückzug der G'oßen Armee über die Eisfelder Rußlands — der Uebergang über die Beresina — und alle die weiteren furchtbaren Etappen des größten Todeszuges, den je die Weltgeschichte sah, — bis zur Erhebung Deutschlands, die das von einem Erdbeben erschütterte Emopa wieder aufbaute! Dieses beispiellose Panorama grandioser Er eignisse lebt in packender Realistik vor uns auf bei der Lektüre des historischen Rowans „1812" von Ludwig RMab. Ein Roman, so reich au spannenden Erlebnissen und gewaltigen historischen Situationen, wie die deutsche Literatur deren wenige aufweist! Das tragische Schicksal eines jungen Deutschen vnknüpft sich mit dem des fran zösischen W-lteroberers, den auf den Schlachtfeldern Ruß lands die Nemesis ereilt und von seinem nichts achtenden Siegeswagen für immer herabschlcudert Kaisei Napoleon selbst ist der gewaltige Mittelpunkt des ganzen farben prächtigen Gemäldes Von der ersten bis zur l tzlen Seite hält das Werk den Leser wie gebannt Daher auch sein außerordentlicher Erfolg. Seit dieser Roman, dessen mächtige Schilderungskraft und ungewöhnliche Volkstümlichkeit erst j-tzt von der deutschen Krrtik voll gewürdigt wird, in feiner neuen illustrierte» Ausgabe (Leipzig, F. A. Brockhaus, geb. 5 Mk) vorUegt, alw seit zwei Jahren hat er 16 neue Auflagen erlebt und soeben erschien Lie 24 Auflage! Wenn jemals, so ist in diesem Gedenkjahr 1912, dos der Hundertjahrfeier all jener zer malmenden und doch zugleich erhebenden Ereignisse evt- gegensteht, RellstabS „1812" baS aktuellste aller Bücker, und diese, durch Reproduktionen berühmter zeitgenössischer Kunstwerke trefflich illustrierte Ausgabe in Wirkung?vollem Einband wendet sich nicht nur au das literarische, sonoern auch an das nationale Interesse aller deuischeo Leser. Mit seinem Reichtum bunt wechselnder Bilder und seiner kunstvollen Steigerung spannender Erlebnisse kann Rill- stads „1812" als ein Vorbild des Volksromans überhaupt bezeichnet und jedem Leser, auch der reiferen Jugend, nicht dringend genug empfohlen werdln. Das Werk ist in jeder Buchhandlung zu dem billigen Preis von 5 Mk. zu haben. Ein wichtiges Buch für alle Darmleidende« läßt soeben der Berliner praktische Arzt Dr. meo. Lava erscheinen unter dem Titel „Die Hämorrhoiden, Wesen, Vorbeugung und Heilung" (Medizintsckcr Verlag Schweizer L Co., Berlin lE. 87. Preis 1,80 Mk). Mit Rück sicht darauf, das Hämorrhoiden so häufig die unerkannte Ursache von allgemeinem Uedelbefinden und mangelhafter körperlicher wie geistiger L-istungsfähigkeit bilden, ist dieser interessant geschriebenen Sch ist weiteste Verbreitung zu wünschen. Speziell alle Stubenhocker und Bureaumcnschen sollten sie lesen, sie süden darin genaue Amklärung und Bekhmng über ein Leiden, das so vielen Frohsinn und Energie raubt und das Leben verdüstert und kürzt. Hstrswirtschaftlrche Ratschläge. Ker zen für jeden Leuchter passend zn machen. Zu diesem Zwrck taucht man das ume-e E-de der Kerze in heißes Wasser, bis eS weich geworden ist, dann stecke wo« das Lickt in den zu großen oder zu kleinen Leuchter. Ist er zu groß, so breitet sich die weiche Muffe auS und füllt den Zwischenraum, ist er zu klein, so kann man das erweichte Kerzevende bequem hincindrücken. Flecken auf Gummimäntel« lassen sich leicht entfernen, wenn man eine rohe Karioffel durchschneidet und mit der Schnittfläche die betreffende Stelle gut ab- r'i'st Dasselbe Mittel läßt sich auch bei beschmutzten RocksAumkn oder Hoserrävdern anwenden. Salbe für anfgefpru«ge«e Hände. Ein Löffel Honig, zwei Löffel Hafermehl, ein Eigroß Schweine schmalz, 2 Eigelb und ein wenig Rosenwaffer. Dies all»s wird gut durcheinander geknetet, bis es eine ge schmeidige Salbe gibt, mit der man abends die Hände einreibt, nachdem man sie gut in heißem Wasser ge waschen hat. Sind die Hände sehr aufgesprungen, so empfiehlt cs sich, sie außerdem dreimal am Tage mit Zitronensaft einzureiben. Es schmerzt zwar für den Augen blick, heilt aber schnell und güt. Wen« Fisch gebacken wurde, so lege man in das übrige Fett eine Scheibe Brot, lasse sie darin braun werden und nebme sie dann heraus. Das Fett hat nun den Fischgeschmack vollständig verloren und kann zum Braten oder Bocken von anderen Dingen benutzt werden. Gin EVsrt über die Mode. Weißer Seidenbatist und c:sme Spitzen bildeten das Material zu diesem einfachen, aber dennoch schicken Ball- oder Gesellschaftskleid. Der glatte Miederrock zeigt eine mit Spitzen besetzte Tunika, während die Taille mit den gleichen Spitzen fichuartig garniert ist, einen spitzen Ausschnitt hat und schräg geschloffen wird. Die dreiviertellange;! Aermel find von zwei Spitzenvolants begrenzt. Das nette Kleid ist auch auS einfacherem Material, hochge schlossen und mit langen Aermrln zu arbeiten. Dieses Modell ist von jeder Dame mit Hilfe eines Favorit- schniltcS nachzuorbeiten; Rock zu beziehen in 96, 100, 108, 116, 125 Zentmeter Hüftweite unter Nr. 3221 für 80 Pfg. jede Größe. Taille in 42, 44, 46, 48, 50 Zentimeter halber 4546 jede Größe für 60 Pfg. von 1Ir. 4LlS. und Gesellschaftskleid. Oberweite unter Nr. der Modenzentrale Dresden-N. Atrnft, Wissenschaft rind LiLerattE. Wochen-Sptelpla« per Dresdner Theater. Opernhaus: Dienstag Zar und Ammerman», Mittwoch V Sinfonie-Konzert, Serie 8, Donnerstag Hoffmanns Erzählungen, Freitag Der Rofinkavalier, Sonnabend Rierzi, Sonntag Wenn ich König wär, Mon tag Hänsel und Gretel. Schauspielhaus: Dienstag Robert und Bertram, Mittwoch und Montag Gudrun, Donnerstag Zopf und Schwert, Freitag Zweimal zwei ist fünf, Sonnabend und Sonntag Der heilige Hain. Zentral-Theater: Dienstag, Mittwoch, Donners tag, Freitag, und Sonnabend Tie moderne Eva, Sonntag Die Sirene. Anfang abends 8 Uhr. Außerdem Mittwoch und Sonnabend nachmittags ^/,4 Uhr das Weihnachts Märchen Peters Jagd nach dem Glücke. Hierzu eine Beilage. Zur Ichchtszeit «wpfiehlt in nur feiuve« Qualitäten und billigst Mange-MmM do. do. Mit Erdbeer HEchn-UmMe Confiture Mckß-MllUMUS Theodor Goerne vorm. Th. Ritthaufe«. »7z WÄMMNÄZÄ welches Lust hat zum Gästebedie«e« sich einzurichten, P-r sofort oder bist. März gesucht. Hoher Lohn. 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