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Hält man sich auch in protestantischen Ländern weniger an die F-asten- gebote, so hat doch die vorangehende Festzeit auch hier ihre begeisterten Freunde gefunden, die der Devise „Prüfet Alles und das Beste behaltet" zu einer richtigen Auslegung verhalfen haben. Von der in früherer Zeit geübten Gewohnheit, der Fastnacht einen offiziellen Anstrich zu geben, ist man ja allerdings abgekommen. Aber lustige, ungebundene Fröhlichkeit herrscht auch heute noch und hat noch keine Einbuße er litten. Heißer Punsch und frische Pfannkuchen, in einigen Gegenden auch „Krapsen" genannt, sind das Wahrzeichen der Fastnacht, und in vielen Gegenden Deutschlands gilt die lobenswerte Norm, daß man an diescnr Tage 6 Stück für 25 Psg. bekommt, — sonst nur fünf, schon aus diesem Grunde ist die Fastnacht eins der nahrhafletcn Feste. Wo überall der Karneval noch seine Triumphe feiert, Ivie in Süd- Leutschland und im Rheinlande, werden zur Fastnacht bunte Masken umzüge, letzte Maskenbälle und andere karnevalistische Veranstaltungen in bunter Abwechselung geschaffen und noch einmal bis zur Neige ausgekostet. Keine Kehle bleibt trocken und kein lanzsähiger Fuß ruht vor der Morgendämmerung. Denn wenn am Aschermittwoch morgen die Sonne trüb durch die Nebelschwaden blinkt und der herausziehende Tag sich vor der Menschheit graut, dann ist ein gehöriger Haarspitzcn- katarrh die richtigste Verfassung, um uns aus die kommende Zeit und aus die Bedeutung des Aschermittwochs hinzuweisen, der übrigens seinen Namen zu Unrecht sührt, denn — an diesem Tage ist den meisten die „Asche" bereits ausgegangen, weshalb cs im benachbarten Dresden vorgekommen sein soll, daß der Pfandleiher morgens um 3 llhr von einem übernächtigen jungen Manne herausgeklingelt wurde, und auf feine Frage: „Was wollen Sic denn, Sie wohnen hier doch gar nicht?" die Antwort erhielt: „Tas schon, aber mein Bett ist doch Hierl" — Mit dem Aschermittwoch beginnt für die Angehörigen des katholischen Glaubens die Zeit der großen, vierzig Tage währenden Fasten. Seinen Namen trägt dieser Tag bereits seit beinahe andert halb Jahrtausenden. Es wurde zu jener Zeit — in, 8. Jahrhundert — an den zu Kirchenbußcn Verurteilten an diesem Tage die „Einäscherung" vollzogen. Heutigen Tages begnügt sich der Priester damit, das Haupt der Gläubigen mit Asche zu bestreuen: wer sich dieser Prozedur unterzieht, bekundet damit seinen ernstlichen Willen zur Buße und inneren Einkehr. — In allen Gegenden Deutschlands knüpsen sich an den Aschermittwoch allerlei eigenartige Gebräuche. Früh am Morgen zogen alle Masken, die den Fasching bis zur letzten Sekunde genossen hatten, zum Brunnen auf der Mitte des Marktplatzes und warfen dort ihre leeren Geldbörsen ins Wasser, zum Zeichen dafür, daß der lustige Gebieter Prinz Karneval seinem Gefolge auch die Verausgabung des letzten Groschens nicht erspart hatte. Heutzutage, wo die Zeiten nüchterner und weniger poetisch geworden sind, ist eine solche Geld- beutclwäsche allerdings kaum noch notwendig, mancher merkt die ein tretende Ebbe rechtzeitig genug am eigenen Körper, wenn „der Haus knecht aus Nubierland den Fremden vor die Tür" warf. Hoffen wir, daß unseren Lesern in der heutigen Zeit der Aviatik wenigstens dieses Flugexperiment erspart geblieben sein wird, daß ihr Geldbeutel am Aschermittwoch vielmehr noch mindestens soviel Inhalt ausweist, als hartherzige Krämer als Gegenleistung sür die Verabreichung eines faulen Herings zu heischen Pflegen. — Der Gesamtvorstand des National» liberalen Deutschen Reichsvereins zu Dresden trat zu einer Aussprache über die Vorgänge bet der Bildung des Reichstagspräsidiums zusammen. Einstimmig und entschieden mißbilligte man die Tatsache, daß national, liberale Stimmen bei der Wahl ins ersten Präsidenten auf den Führer der Sozialdemokratie, den Abgeordneten Bebel, gefalle« seien. Man sprach die Erwartung aus, daß bei den neu vorzunehmenden Wahlen die Fraktion sich zu ihren traditionellen monarchischen Grundzüge» der Partei zurückfindet. — Hierzu sei noch bemerkt, daß künftigen Sonnabend ei« Vertreter des Dresdner Gesamt. Vorstandes im hiesigen Nationalliberalen Verein über diese Vorgänge einen Vortrag halte« wird. Näheres im folgenden Inserat. Gäste, durch Mitglieder etngesührt, sind herzlichst willkommen. — Zn der am 9-, 10. und 11. März 1912 statt- findenden Laudeshauptversammluug der Evan gelische« Arbeitervereine Sachsens sind außer Erwarten mehr Meldungen Angegangen, als man ur sprünglich angesommen hat. Es dürften 250-300 Ver treter an derselben teilnebmen. Deshalb ergeht nochmals an die Bürger Wilsdruffs die Bitte, Fresquartiere für die Teilnehmer gütigst berritstellen zu wollen. — Auf der Laudesversammlung des Bundes der Landwirte im Königreich Sachsen, die bekanntlich am 1. März, nachmittags 2 Uhr, im Tivoli zu Dresden tzattfindet, werden Reichstagsabgeordneter Dr. Oertel über die Reichstagswahlen und Dr. Diederich Hahn über unsere heutige Lage sprechen. — Gestern Sonntag fand in Deuben Kreisver» bandstag der Ev. Arbeitervereine des Kreisver- baudS Plauenscher Grund statt. Es wurden die für die am 9. und 10. März in Wilsdruff stattfiudende Haupt versammlung vorliegenden Anträge usw. durchberateu. — Die deutsche evangelische Mission. Wie das Dezemberheft der „Evangelischen Missionen" berichtet, zählten anfangs 1911 die gesamten deutschen Mission«- gesellschaften 1401 Missionare und Misstonsschwesteru (darunter 965 ordinierte Missionare, 19 Aerzte, 223 Laien brüder und 194 Schwestern), dazu 6377 eingeborene Ge hilfen. Die Zahl der getauften Heidenchristen auf den Arbeitsfeldern der deutschen evangelischen Missionen be trug 564919. In 3361 Schulen (darunter 58 Seminare) wurden 163487 Schüler unterrichtet. Die Gesamtetnnahme belief sich aus 7942843 Mk., wozu noch 2492115 Mk. kommen, die auf de» Mtsstonsfelderu selbst aufgebracht wurden. — Die Maul- und Klauenseuche ist im König, reich Sachsen am 15. Februar d. I. in 100 Gemeinden und 137 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 31. Januar d. I. war 114 Gemeinden und 165 Gehöfte. — Pateutschau. Vom Patentbureau O. Krueger L Co-, Dresden«A., Schloßstraße 2. Abschriften billigst, AuMufte frei. Ernst Wildenhain, Siebenl-Hv: Spar- büchse in Form von Büsten- und Denkmalsockel«. (Gm). — August Laugner, Cofsebaudi': Oeffner und schließ» für heiße Ofen- und Feuerungstüren. (Gm.). — Hains- berger Metallwerke, G. m. b. H., Hainsberg: Schuppen- schlauch mit das Auflegen auf den Boden verhindernden Schützringen. (Gm.). — Otto Barthold, Wilsdruff: Waschkommode. (Gm). — Deutsche Xylolith- (Steinholz-) Fabrik Otto Sening K Co., G. m. b. H.» Potschappel: Befahren der Verwertung von Abfällen von Steinholz massen. (Anq. Pal). - Wichtig für Gastwirte. Mit dem 1 Apri d. Js. tritt eine reichsgesetzUche Bestimmung in Kratt, nach der die Btermarkeu, die in Gastwirtschaften als Zahlungsmittel zwischen der Geschäftsiühiung und der Kellnern bis jetzt zur Verwendung gekommen sind, nicht mehr das Bildnis des Kaisers oder eines Bundesfürsten keine Bezeichnung der Müuzgattung oder des Geldwertes tragen dürfe«. Es darf keine andere Rundschrift als ein Stewp-lzetchen oder die Firma des Herstellers angegeben sein. Das Gesetz will hierdurch jede Verwechselung mit den bestehenden Mönzsarten vermeiden — Die Frühjahrsmoden pflege« immer schon zu einer Zelt aufMuucyen, in der vom Frühjahr selbst roch wenig oder nichts zu spüren ist. Sie haben sich demgemäß auch jetzt schon wieder langsam hervorgewagt und in den Schaufenstern haben unsere Leserinnen hier und da schon das neueste Modell bewundern können. Nach den Berichten der Großstadtpresie soll die Vorliebe sür aparte, zarte Farben, die seit einiger Zeit den Ge schmack unserer Damenwelt beherrschen, auch in dies-m Frühjahr wieder besonders zum Ausdruck kommen. Das Poiretkostüm ist natürlich große Mode; es muß auch zu gegeben werden, daß eine kleidsamere und geschmackvollere Mode in letzter Zeit kaum zu verzeichnen gewesen ist. denn selbst die einfachsten und wohlfeilsten Kostüme dieses Genres wirken anmutig durch Machart und Farbenzu- sammenstellung. Aus Paris kommt im übrigen die Nach richt, daß die Mode der engen Röcke im Verschwinden be- griffen ist, und daß die tonangebenden Astlirrs allmählig zu einem normalen, die alte Bewegungsfreiheit gestatten, den Rockumfavg zurückkehren. Es dürfte zwar r-och etwa ein halbes Jahr dauern, bis dieser Umschwung der Mode sich auch in Deutschland durchgesetzt hat, immerhin besteht jedoch sür uns Ehemänner die begründete Aussicht, unsere holden Gattinnen in diesem Lrben noch einmal richtig gehen zu sehen. — Der erste Frühtt«gsha«ch wird im Februar bereits verspürt. Noch find Eis und Schnee nicht ganz verschwunden, da lugt schon das herzige Blumenauge des niedlichen Schneeglöckchens hervor, gleichsam, als wollte cs den nahenden Frühling emläuten. In feiner Gefolg schaft erscheinen in den Zier- und Hausgärten K'vkus, Hyazinthen und Tulpen, denen allerdings herbe Luft ver derblich werden kann. Vorsichtiger ist das Veilchen Es wartet erst einige Liebkosungen der Märzsonne ab, die dann auch die Blüten des purpurnen Kellerhalscs, sowie Maßlieb, Bievensang und Haseln erwcckt. Ueber den Saatfluren läßt sich schon das erste „Stimmen" der Lerchen vernehmen und bald kommen die ersten Kättr und Schnaken hervor. Den nahenden Frühling merk: aber im besonderen der Redakteur. Seine Raritäten- sammlung wird in dieser Zeit gefüllt mit Sendungen der Erstlinge des neuen Jahns, als Schmetterlinge, Maikäfer, Schneeglöckchen und anderen Ueberraschungeu Außerdem werden ihm Manuskripte, betitelt „Fiühlings- ahnen", „Der erste Zitronenvogel" u. a. übersandt. Das alles find Trabanten des hoffentlich nicht allzufernen Lenzes, und wenn uns der grimmige Winter auch noch eine gute Weile zauscn kann, so ändert das nichts an der Gewißheit, daß das Ende allmählich abzu- schm ist Wir schließen darum mit den Dichterworte»: Starr liegt die Welt. Doch mählich röten Die schlanken Birkenruien sich, — DaS Leben ließ sich nicht ertöten; Denn seine Kraft währt ewiglich. Die ersten Lerchen find gekommen, Auf kahlem Ast pfeift schon ein Star, Ein Weibchen hat der Fink genommen — Die Welt wird jung im Februar! — Im Obstgarten ist neben der Düngung mit Schnee — den man mit Pferde- oder Kuhdung vermischt, recht hoch unter den Kronen um die Stämme aufhäuft und dann seinem Schicksal, d. h. dem langsamen Ze:- flicßen, überläßt — auch ein Kalkanstrich der Stämme bis zu den Ansetzen der Zweige hinauf gerade jctzt empfehlenswert. Meistens wird ein solcher nur im Herbst zum Zwecke der Abwehr schädlicher Insekten vorgenommen. Der Kalkanstrich im Februar verfolgt jedoch einen andern Zwcck Durch die weiße Farbe, welche ein schlechter Wärmeleiter ist, wird die Einwirkung der Frühjahrssonve auf die wieder erwachende Säftszirkulation des Baumes etwas gehemmt und der Baum dadurch künstlich in seiner Entwickelung etwas zurückgchallen. Er gelangt dadurch um etwa 2—4 Wochen später zur Blüte, und ist dann nicht mehr in io hohem Maße durch Fröste gefährdet, welche bet zu früher Blüte der Obstbäume diese oft völlig verderben. Wer deshalb mehr Wert auf reiche« Ertrag seiner Bäume als auf frühzeitige Reife legt, sollte durch solchen Kalkanstrich gegen Eude des Monats die Blute etwas verzögcrn, um dafür umso bester vor Gefahren geschützt zu scin. Das Mittel ist erprobt und verbirgt sicheren Erfolg. Es schützt nebenbei auch vor Frostristen der Bäume. — Gründung eines Kreisvereins Wilsdruff des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfe«. Schon längst, man kaum sagen schon Jahre lang, beab sichtigten die Wilsdruffer Mitglieder des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen einen KreiSvereiu zu gründen, aber leider war es selbigen noch nicht gelungen. Die hiesigen Kollegen kamen aber immer mehr zu der Ueber- zeugung, daß eS direkt notwendig ist, bei einer solchen Mitgltrderzahl eineu KreiSvereiu zu gründen. Als Gründungstag des hiesigen Kreisvereins war der gestrige Sonntag festgesetzt woroen. Erfreulicher Weise waren auch mehrere auswärtige Kollegen erschienen, welche uns tatkräftig in unseren Vorhaben unterstützten. Unter anderen war auch Herr Verbandsvorsteher Steuer aus Dresden anwesend, welcher einen sehr interessanten Vortrag über das Entstehen, das Blühen und zuletzt über die Leistungen des Verbandes Deutscher Handlungshilfen hielt. Weiter wurde nun zur Wahl des Vorstandes geschritten und wurde als Vorsitzender Herr Willy Stockmann bei der Firma B. Wilhelm, als dkffc« Stellvertreter H--rr Richard Stöizner bei der Firma Tb Görne, als Obmann des Werdeausschuffes einstimmig Herr Karl Bulst bei der Firma A. Eckelt gewählt. Die Wahl der weiteren Vorstands mitglieder erfolgt in der nächsten, om 5 März stattfin- beiden Versammlung. Als VereiuSIokal wurde das Hotel zum „Löwen" festgefitzt. Sollten nun noch Kollege» in Wilsdruff sein, die dem Vereine roch nicht angebören, so sind selbige zur unseren Versammlungen herzlich will kommen — Ueber Kriegs- und Friedensfrage« der Gegenwart und unser Verhältnis zu England wir« am Dienstag, den 27. Februar Herr Geslülwafts- r rner Dr. Vietor Pohlmch^r im Hotel zum Weißen Adler auf Anregung des Gemeinnützigen Vereins einen Vortrag halten. - Der Mundharmonikaklub Wilsdruff hielt am gestrigen Sonntag in schlichter Wrtse sein 1. StstrungS- fest ab. Der Vorstand hatte ein inhaltsreiches und Ab wechslung bietendes Programm aufgestellt. Unter herzlichen Begrüßuns-sworten und einigen Rückblicken auf das ver gangene Jahr, in welchem sich der zur Gründung erst vier Mann zählende Klub so emporgerungen hat, nahm die Feier ihren Anfang. Hierauf wurde der bekannte Klub marsch zu Gehör gebracht, dem sich dann die verschiedenen Instrumental- und Vokalvorträge anschlossen. AIS letzte Programmruinmer halte man wieder ein schönes Theater stück, „Knibbes Gewissensbisse", gewählt. Jede der handelnden Personen trug zum vollen Gelingen deS Stückes bei. An diese Darbietungen schloß sich ein flotter Ball an, der die Teilnehmer bis in die frühen Morgen stunden bei bester Laune zusammenhielt. — Von nächsten Freitag ab werden in unserer Stadt wieder die lange vermißten Ferkelmärkt, nach einer Pause von sieben Monaten (der letzte war am 21. Juli 1911) abgehalten. — Wie uns gemeldet wird, haben mehrere Ein wohner am Sonnabend abend in der 11 Stunde auf dem Dache des Hotel golbner Löwe einen Mondsüchtige« gesehen, der sich mit katzenartiger Behendigkeit hin- und herbewegte und schließlich den Blicken der vom Markte auS Beobachtenden über den Dachfirst nach dem Hofe zu entschwand. — Am DienStag, nachmittags 4 Uhr, soll im Mohor«er Gasthof dir Wahl je eimS Jagdvorstandes für den 1 und 3. Jagdbezirk der G meinoe statifiliden. Die Mitglieder der Genoffenschaft werden gebeten, sich vollzählig eiszufikdea, damit et»e nochmalige Einberufung erspart bleibt. — Ein UuglückSfall hat sich Freitag in Mohorn zugetragen. Der 7 Jahre alte Soyn des Gast- hofsbcfitzerS Aßmann stürzte beim Strohholen vom Boden der Scheune und zog sich dabei eine blutende Kopfwunde und innere Verletzungen zu, die zum Glück nicht lebens gefährlich sein sollen. — In der Nacht zum 14 Februar ist auf das Dienstmädchen des Plärrers in NteVersHöna ein Ueber- fall anSgeführt worden. Das Mädchen hatte eine Freundin besucht und ging gegen 12 Uhr nach Haufe. Als es die Dorfstraße betrat, wurde es von drei Burschen angerempelt und in den Dorfbach geworfen. Später chleiste man das Mädchen wieder heraus, verstopfte ihm >en Mund und band ihm die Hände. Weitere Gewalt hat man ihm nicht antu» können, da die Täter jedenfalls gestört worden find. Das Mädchen, das an Epilepsie eidct, war vor Schreck sprachlos geworben und konnte nfolgedeffcn nicht um Hilfe rufen. Die Täter sind un erkannt entkommen. Der Polizeihund von Klingenberg onnte eine Spar nicht finden. Die RowdieS hatten dem Kätzchen den Hausschlüssel und das Jackett entrissen, fian fand beide Gegenstände am andern Morgen im dorfbache unterhalb des U-berfallsstclle. — Der diesjährige Rosse«,r FrühjahrS-Jahrmarkt ndet Sonntag und Montag, den 25. uud 26. dieses Monats statt. — Gestern vormittag spielte sich in Rotzthal ein blutiges Liebesdrama ab. Ein am Grundstück Nr. 19b vorübergehender Mann hatte kurz nach 9 Uhr drei Re- volverschüffe in dem Hause fallen hören und die Wahr nehmungen sofort zur Anzeige gebracht. Die Vertreter der Landgendarmerie und der Landeskcimtnalpolizei fanden die Leichen eines jungen Mädchens, daS in der ersten Etage zur Untermiete wohnt-, und dessen Geliebten vor. Beide lagen auf der vom Erdgeschoß nach dem ersten Stock führenden Treppe. Der 22 Jahre alte Ker»macher K- E Beeger aus Gittersee hatte seine Geliebte, die Zi- garettenarbeiterin Martha Kannegießer aus Klipphausen, als diese die Treppe scheuerte, durch zwei Revoiverschüffe in den Kopf getötet und dann durch eine» Schuß in die Schläfe seinem Leben selbst ein Ziel gesetzt. Das Motiv der Tat ist Eifersucht. Die Leiche» wurden nach dem Pesterwitz« Friedhof gebracht. — Vermißt wird seit Mittwoch, den 14. Februar dieses Jahres, abends 6 Uhr das am 16. November 189S zu Cölln bei Meißen geborene Schulmädchen Flora Hed wig Garbe, zuletzt in Niederpesterwitz in Pflege ge wesen. Dasselbe hat braune Augen und dunkelbraune Haare. Größe 1,30—135 m. Bekleidet war daS Mädchen mit roter Barchentbluse, schwarzem Rock, blau- und weiß- karrterter Schürze, blauen Trikotreformunterbeinkleidern, schwarzen Strümpfen und desgl Schnürstiefeln. Zweck dienliche Mitteilungen werden erbeten an den Gemeinde- Vorstand zu Niederpesterwitz. — Die seit vorigem Monat vermißte 20 jährige Luise Rudolph aus Burkhardtswalde, die auf dem Ritter gute Weistropp in Stellung war, hat sich, wie die Erörterungen ergaben, wahrscheinlich von der Nieder- warthaer Brücke in die Elbe gestürzt. Ihre Dienstherr schaft befindet sich zurzeit auf der Hochzeitsreise. Ueber das Verschwinden des Mädchens kursieren verschiedene Gerüchte. — Das Höheurestauraut „Albrechtshöhe" in Loffe- bande wurde von einem Schadenfeuer heimgesucht, das vom Vorhaus ausging und bereits nach dem Saalba«, wie auch nach dem Hauptgebäude seinen Weg genommen