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das Fliegen zu erlernen und über die herben Enttäuschungen, die bis vor einem Jahr zehnt alle Erfinder erleben mußten, bis dann vor einigen Jahren das Ziel erreicht wurde, bas zu erlangen so vielen Menschen das Leben kostete. Bei den bis jetzt ausgeführten Flug- apparaten können wir hauptsächlich drei Systeme unterscheiden: 1. Die Orthopteren oder künstlichen Vö gel. Die sich an die Natur nach dem Bei- spiel der fliegenden Vögel anschließenden Ausführungen der Ftugmaschinen mit schla genden Schwingen (Latin). 2. Helikoptere oder Schraubenflieger. Maschinen, die ohne weitere Tragflächen nur durch Propeller in die Luft gehoben und in derselben auch durch solche vorwärts bewegt werden sollte. (Forlanini 1877). 3. Aeroplane oder Drachenflieger, die jetzigen Ausführungen sämtlicher Flugappa- rate mit feststehenden, großen, schwach ge gen die Luft geneigten, gewölbten Trag flächen. Als ein viertes System könnten wir noch die Zusammensetzung von Luftballon und Aeroplan aufführen. Schon in den frühesten Zeiten hat der Mensch, an den fliegenden Vögeln ein Bei spiel findend, versucht, sich den Vögeln gleich, in die ^uft zu erhebm Den Tieren im Wasser konnte er wohl das Schwimmen auf demselben nachahmen und so dachten denn auch Jahrtausende hindurch die Men schen, daß man nur zwei Flügel hat, mit denen man die Luft peitschen kann Diese Annahme mag ja, wenn sie nicht richtig überlegt wird, auch noch heute manchen Ein fältigen wahrscheinlich klingen. Aber schon ein wenig Nachdenken muß uns zu der . Ueberzeugung bringen, daß mit solchen pri mitiven Apparaten das Fliegen ein Ding der Unmöglichkeit ist. Bedenken wir, welche ungeheure Fläche müßten unsere Flügel darstellen und welche große Muskelkraft müßte unseren Armen resp. Beinen inne- wohnen, wollten wir unseren Körper , auch nur wenige Meter in die Lust heben. Wir brauchen uns nur das Verhält nis zwischen der Schwere des Vogelkörpers, der Größe seiner Schwingen und unsercin Körper klarzumachen. Den Beweis dafür, daß die Menschen sich wirklich schon früh bemüht haben, das Fliegen zu erlernen, finden wir sowohl in schriftlichen Ueberlieferungen, als auch in den Sagm der verschiedensten Völker. Wahrscheinlich die älteste Abbildung der flie- genden Menschen finden wir auf einem im Königlichen Museum zu Berlin befindlichen babylonischen Siegelzylinder, etwa aus dem Jahre 2200 vor Christi stammend. Auch in der Sage vom Bildhauer Dai- dalus hören wir von Menschen, die die Kunst des Fliegens besaßen- Daidaius fertigte, als er vor dem Zorne des Minos flüchten mußte, sich und seinem Sohne Ika ros Flügel aus Federn, die er künstlich mit Wachs zusammengefügt hatte. Mittelst die ser gelangte er nach Kumä, später nach Si- cilien. — Zu erwähnen ist hier -noch die Sage von Wiland, dem Schmied. Archytas von Tarent, der Philosoph, Mathematiker, Staatsmann und Feldherr in seiner Person vereinigte, besaß einen Flugapparat in Gestalt einer künstlichen Taube Eine näher« Beschreibung des- selben ist allerdings nicht vorhanden. Es ist aber leicht möglich, daß dieser Apparat zufassen. einem Die schändlichsten Nagetiere sind Gram war, scheint gut abgelaufen zu sein, da von Unfälle des Fliegers nichts verlautet. nur scheinbar frei und selbständig flogen. Weiter werden noch einige Flugversuche aus der älteren Zeit gemeldet. So soll im Jahre 68 (f) in Rom ein Mann versucht haben, mittelst zweier Flügel zu fliegen. Das Wagnis mißlang aber und der kühne Flieger stürzte ab. Dieser Flugversuch ist jedenfalls nur als ein Gleitflug von einem hohen Gerüst oder dergleichen herab zur Erde zu verstehen. — Sogar aus Arabien wird ungefähr aus dem Jahre 900 von einem Flugversuche berichtet, den ein Mann mit . Namen Abu-l Qusim anstellte. Dieser Flug, der wahrscheinlich auch nur ein Gleitflug Grunde, weil die Menschen, die da glaub ten, mit den einfachsten Apparaten wie ein Vogel in die Lust steigen zu können, zu we nig bekannt waren mit dem Element, dem sie sich anvertrauen wollten. Erst als man in der letzten Zeit erkannte, daß nur auf dem Wege ernster, wissenschaftlicher Forschung zum Ziele zu kommen war, konnte man auch bald die Früchte dieser Arbeit ernten, wie es vielleicht vor 20 Jahren niemand für möglich hielt. Der erste, welcher allerdings schon frü her solche flugtechnischen Studien machte, dieselben auch schriftlich niederlegte, war der italienische Maler Leonardo da Vinci, der in der letzten Hälfte des 15. Jahrhunderts lebte. Aber auch er teilte noch die Ansicht damaliger Zeit, daß der Mensch sich aus eigener Kraft in die Luft erheben könnte. Er benutzte bei seinen Apparaten aber nicht die Arme, sondern die Beine als Kraftquelle- Seine Maschine gleicht in der Hauptsache ihren oben erwähnten Vorgängern, denn auch L. da Vinci gedachte es den Vögeln durch schlagen zweier Flügel nachzuahmen. Die Konstruktion der Flügel hatte Aehnlich- keit mit denen einer Fledermaus. Einen ebenso einfachen wie sinnreichen Apparat baute Besnier gegen Ende des 17 Jahrhunderts. Er ordnete an den Enden einer Stange je eine nach unten zusammen klappbare Fläche an. Der Flieger legte sich nun je eine solcher Stangen über die rechte und linke Schulter und zwar in der Weise, daß jeder Arm und jedes Bein eine Fläche zu bewegen hatte. Wurden dann immer zwei diagonal entgegengesetzte Flächen her- untergedrückt, so klappten dieselben bis zur ivagerechten Lage auseinander und gaben den: Flieger für einen Augenblick in der Luft etwas Halt. Währenddessen ging das Bekannt ist ferner der Versuch de Groof's (1864). Er gedachte sich die Arbeit bei der Bewegung der Flügel dadurch zu erleichtern, daß er nur die Abwärtsbewegung derselben besorgte, während die Aufwärtsbewegung durch starke Gummibänder geschehen sollte- Da de Groof mit seinem Apparat aber nicht selbst von der Erde aufsteigen konnte, ließ er sich mittels eines Ballons einige hundert Meter in die Höhe tragen. Da der Mecha nismus aber nach dem Loslösen vom Bal lon nicht funktionierte, stürzte er ab und blieb zerschmettert liegen. (Schluß folgt.) Tur Geschickte äer Crimäung äes GasgMklickts. er interessante Prozeß, wie ein Gelehrter auf dem Wegetheoretischer Untersuchun gen zu einer großen praktischen Erfin dung gelangt, wird im Journal für Gas- Gesagt wird über den dabei verwendeten Apparat, daß derselbe aus einem Tragge stell bestand, an dem zwei Flügel beweg lich befestigt waren. Fcmer wird aus dem 13. Jahrhundert gemeldet, daß in England eine Maschine gebaut wurde, bei welcher zwei Flügel nach dem Vorbtlde eines flie genden Vogels die Luft peitschen. Wieviele Versuche mögen noch stattgefun den haben, von denen wenig oder gar nichts bekannt geworden ist- Aber so viel ist er- sichtlich, daß bei allem nichts Brauchbares herausgekommen ist- Woran lag dies aber Wiederum? Wesbalb ist erst in den letzten noch in andern Erden, z. B. im Lanthan eine große Leuchtkraft fand. Die Asche die ser letztgenannten Erde zerfiel jedoch bald und konnte erst durch den Zusatz von Mag nesia zu praktischen» Gebrauch verwertet wer den; doch währte die Brenndauer dieser Mischung nur 70—80 Stunden. Später wurde die Brenndauer durch Zusatz von Zinkoxyd und Thoroxyd bedeutend erhöht. Fürs erste aber war kein praktischer Erfolg mit der Erfindung zu sehen, denn die erste Glühstrumpffabrik ging bald wieder ein. Später nahm Auer seine Erfindung noch einmal auf, indem er zu den bereits vor handenen Stoffen noch einen neuen Stoff, das Cer dazu gab. Eine Mischung von einem Teile Ceroxyd auf 99 Teile Thoroxyd ergab die beste Lichtwirkung. Diese Mischung wird noch heute zu Glühstrümpfen angewendet. Sinnlprücke. Um der Schönheit willen heiraten, ist eben so viel, als um der Rosen willen ein Landgut kaufen. Ja, das letztere wäre noch vernünftiger, denn die Rosenzeit kommt doch jährlich wieder. Jahrzehnt die Flugtechltl^ll sS-hbher Blüte gekommen? N ' " ' andere Paar Flächen zusammengeklappt wieder hoch, um sogleich die Rolle des ersten Paares zu übernehmen. Auch dieser Flug- versuch ist selbstverständlich, wie all« vorher gehenden, nur al« rin Niederslug zur Erd« und Kummer. eine jener in damaliger Zeit vielfach herge- ! von einem hochgelegenen Punkte aus auf stellten mechanischen Einrichtungen war, die zufassen. , beleuchtung geschildert. Zu Anfang der . . . „ . ! achtziger Jahre, als Auer von Welsbach sich d aus dem einsaHAc- der seltenen Erden beschäftigte, int^iüörte>^LS.uz be^ sonders das seltsame Verhalten der Erbin erde. Als er diese zum Glühen brachte, fiel es ihm auf, das deren ausgestrahltes Licht im Gegensatz zu allen andern Körpern ein grünes war. Dieses Licht untersuchte er mit dem Spektroskop und sand, daß das Licht nicht genug Lichtstärke entwickle. Auer kam nun auf die Idee, die Erbinsalze von einem Baumwollgewebe aufsaugen zu lassen, dieses zu veraschen, und somit eine größere Lichtstärke zu erzielen. Das war der erste Schritt zur Erfindung des Glühlichtes. Daß die Erfindung auch praktisch zu verwerten ist, daran dachte der Gelehrte erst, als er