Volltext Seite (XML)
und war u. a. bekleidet mit graugrünem, gestreiften Jackettanzug, schwarzem Sommerüberzieher und schwarzem, steifen Hut. Seine Taschentücher und sein Hut sind A. W gezeichnet. — Vorgestern abend wurde auf dem Alt markt tn Dresden em sechs- bis siebenjähriger Knabe von einer Automobtldroschke überfahren und so schwer verletzt, daß er auf dem Transport nach dem Krankenhause seinen Verletzungen erlag. In Polenz bei Neustadt i. Sa. war der Hand arbeiter Kurze bei der Heimkehr in seine Wohnung auf der sehr steilen Treppe seines Hauses ausgeglitten und rücklings abgestürzt, so daß er alsbald verstarb. Es ist dies übrigens tn dem etwa 1700 Einwohner zählenden Dorfe Polenz seit August vorigen Jahres der erste Todesfall. Gegenüber umlaufenden Gerüchten sei festgestellt, daß der in Freiberg in Untersuchungshaft befindliche frühere Kassierer der Dippoldiswalder Vereinsbank Willkomm sich der strafenden Gerechtigkeit nicht durch Selbstmord entzogen hat. Am 10. Mai, dem Tage, da 1871 in Frankfurt a. M. der Frieden mit Frankreich geschlossen wurde, wird die Stadt Leipzig 40000 Mark an solche bedürftigen Grmeindeglieder oder deren Witwen verteilen, welche als Mitkämpfer an den Kriegen von 1864, 1866 und 1870 tetlgenommen haben. Auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft in Freiberg sostte bsrgestern nachmittag in Oederan der Kaufmann Ernst Erbacher, der am 17. November 1887 in Bockau bet Schwarzenberg geboren ist, wegen Unterschlagung verhaftet werden. Erbacher verstand eS aber, den mit der Festnahme beauftragten Schutzmann in seiner Wohnung etnzuschlteßen. Darauf ergriff er die Flucht. Es wird vermutet, daß er ins Ausland entkommen ist. Er ist mittelgroß und trug blauen Jackettanzug, graugestreiften Ueberzieher und grauen Hut mit herabhängender Krempe. Ein tragisches Ende fand das Leben eines 14jährigen KastwtrtSsohneS aus BernSdorf bei Chemnitz. Nach einer Unterhaltung über den Selbstmord begab sich der Knabe hinaus und kehrte nicht mehr zurück. Er wurde auf dem Abort an der Türklinke erhängt aufgefunden. Man kann nur annehmen, daß der Knabe das Hängen ausprobteren wollte und so ein schreckliches Ende fand. Beim Zusammenftellen eines PrrsonenzugeS auf Bahnhof l in Chemnitz geriet gestern vormitiag der Wagenmetster Dtmmler zwischen die Puffer zweier Wagen. ES wuroe ihm der Brustkorb eingedrückt, so daß der Tod sofort eintrat Unter Vorsitz des Herrn Geheimrat Dr. Lange, Prüfungskommissars des Königlichen Kultusministeriums, und tn Gegenwart des Herrn Oberfinanziat Dr. von Geldern.Crispendorf als Vertreter des Königlichen Finanz». Ministeriums und des Herrn Amtshauptmann Dr. Sala fand am 26. Februar d I. an der mtlitärberechttgten Höheren Veikehrsschule zu Attenberg i. Erzg. die Mündliche Reifeprüfung der Oberklasse statt. Sämtlichen 19 Prüflingen wurde das Einjährig-Fretwilligen-Zmgnis zuerkannt. Einem Teile der Abiturienten ist eS bereits gelungen, von der Schule aus Anstellung zu finden; der andere Teil hat begründete Hoffnung, im mittleren Eisen- bahndienste ««gestellt zu werden. Aurze Chronik. Tie Umwandlung des Schlosses Wettin in ein Beteranenheim. Nachdem zum Umbau des Schlaffes Wettin, welches in ein deutsches Veteranen- und Kriegerheim verwandelt werden soll, von einigen Gönnern jetzt insgesamt 200000 Mark gestiftet worden sind, wird die Einweihung des Veteranenheims gelegentlich des dies jährigen KarsermanöverS in Gegenwart des Kaisers, so wie vrs zukünftigen Protkkcols, des Königs von Sachsen, statt finden Die Tat eines Eifersüchtigen. Im Hause KönlgSior 36 in Kassel hat vorgestern gegen Abend der Bäcker Habich seine Braut mit zwei Revolverschüffcn lebensgefährlich verletzt und deren Mutter erschossen. Hierauf stürzte er sich aus dem vierten Stockwerk auf den Hof hinab, wo er sterbend liegen blieb. Habich verstarb auf dem Transport nach dem Krankenhause, seine Braut liegt daselbst in hoffnunglosem Zustand darnieder. Das Motiv zur Tat soll Eifersucht sein. Räubernde Zigeuner. Aus Fulda wird ge meldet: Die Zigeunerbande, die den Förster Romanus ermordete, beunruhigt noch immer die Gegend. Am Montag früh veranstalteten 50 Gendarmen und 50 Jäger aus Marburg eine große Streife durch die Wälder. Bet Hünfeld wurden zwei Zigeuner ergriffen, doch konnte nicht festgestellt werden, ob es die richtigen sind. Bei Schlitz holten in der Nacht zum Montag 12 bewaffnete Zigeuner einen Förster aus dem Bett und ließen sich ein Reh braten. Zwei Monteure tödlich verunglückt. Aus Bochum wird uns gemeldet: Drei Monteure waren am Montag auf der Bochumer Gußstahlfabrik an dem vierzig Meter hohen Wasserturm auf einem 22 Meter hohen Gerüst mit Reparaturarbeiten beschäftigt, als plötzlich das Gerüst ins Wanken kam Einer der Monteure, der die Gefahr rechtzeitig merkte, rettete sich durch einen gewagten Seitensprung. Die beiden anderen Monteure stürzten ab und waren auf der Stelle tot. Ter Stordwestdeutsche Rundflug. In einer Versammlung in Hannover wurde endgültig beschlossen, den nordwestoeutschen Rundflug im Juni dieses Jahres zu veranstalten, und zwar soll der Start in Bremen vor aussichtlich am 3. Juni statifinden. Die erste Tages- strecke wird über Oldenburg und Osnabrück nach Münster führen, wo eine Nuheiag eingelegt ist; die zweite Tages- strecke von Münster über Minden nach Hannover, wo eine Zwischenlandung erfolgt Am gleichen Tage muß noch bis Braunschweig geflogen werden, wo wieder ein Ruhe- tag folgt. Die dritte TageSstrecke führt von Braunschweig über Lübeck nach Hamburg. Dort wird sich ein örtliches Wettfliegen anschteßen. An Preisen stehen 80000 Mark zur Verfügung. DaS preußische KriegSministertum hat die Unterstützung der Flugveranstaltung zugesichert. Die Zahl der Teilnehmer am Rundflug soll 15 betragen. Drei Kinder erstickt. Ein entsetzlicher Unglücks fall, bei dem drei Kinder ihr Leben rinbüßten, ereignete sich gestern nachmittag gegen 5 Uhr tn der Wohnung des Arbeiters Walter in der Oelmühlenstraße in Köthen. Während die Eltern längere Zeit abwesend waren, hatten sie ihre fünf Kinder im Alter von V2 bis 6 Jahren in der Wohnung eingeschloffen. Während dieser Zeit gerieten am Ofen aufgehängte Kleidungsstücke in Brand. Der sich entwickelnde starke Qualm betäubte die Kinder. AIS Nachbarn in die Wohnung eindrangen, lagen sie bewußt los da. Drei Knaben waren bereits tot. Ein vierjähriges Mädchen dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Am wenigsten hat dagegen der Rauch dem jüngsten Kinde ge schadet. SchiflSunfälle. Der in Antwerpen eingetroffene Kongopostdampfer meldet, daß der Regterungsdampfer „Delivrance II" in Kwango gescheitert ist. 50 Europäer und ein Neger sind ertrunken. — Wie aus Tripolis ge meldet wird, ist der englische Handelsdampfer „Newton" in der Nähe der Küste gescheitert. Fünf Personen bei einer Knhnpnrtie er trunken. Fünf Arbeiter wollten abends bet Paczslmas auf der Fahrt nach Hause in einem kleinen Kahne über die Donau setzen. Mitten im Strom kippte der Kahn um. Alle fünf Personen ertranken. Folge« des Streiks der argentinische» Eisenbaynangestellten. Aus Buenos Aires wird gemeldet: Die Elsendahnunfälle mehren stH, da man in folge des Streiks neues Personal einstellen mußte. In der Nacht zum Dienstag erfolgte in der Nähe der Station Moreno ein Zusammenstoß zwischen einem Personenzug und einem Güterzug, wobei acht Personen verletzt wurden. Ein zweiter Unglücksfall ereignete sich am Dienstag da- durch, daß tin Personenzug, der mit großer Schnelligkeit in den Bahnhof von Constttucion einlief, über den Prell bock hinaus auf den Bahnsteig fuhr. Dabei wurden drei Reffende getötet, etwa zwanzig verletzt. An mehreren Punkten der Eisenbahnlinie kam es zu feindseligen Kund- gedungen. Marktbericht. Dresdner Produktenbörse am 26. Februar 1912. Wetter: Schön. Stimmung: Ruhig. Preise tn Marl. Um 2Ubr wurde amtlich notiert: Weizen, weißer —, brauner, neuer <74—78 Kilo) —, do. neuer (79—80 Kilo) 207—208, do. neuer (76—78 Kilo) L02—206, russischer rot 242—246, do. russischer weiß —, Kansas —, Argentinier 245—248, Australischer Maniwba 244—247. Roggm, sächsischer neuer(72—75 Kilo) 179—185, do. do. (72 bis 75 Kilo) 182—188, do. feuchter <68—69 Mo) —, preußisch« neuer —, russischer 193—195. Gerste, sächsische neue 213—218, schlesische 221—226, Posener 221—226, böhmische 236—241, Futtergerst, 178—181. Hafer, sächsischer alter —, do neuer 203—207, beregnet« —, schief, alter —, do. neuer 203—207, ms. loco —. MaiS, Cinquantine alter 197—200, neuer 195—198, Rundmais, gelb 180—187, do. neuer 184—l87. Laplala gelb 182—185, do. nm feucht —,—. Erbsen 195—205. Wicken 230-240. Buchweizen, inländischer 215 bis 225, do. fremder 215—225. Oelsaaten, Wimerraps, scharf trocken —, do. trocken —, do. feucht —. Leinsaat, fest» 370-L80, mittlere340-350, Laplata 350—355, Bombay—,—. Rüböl raffiniert 69. Rapskuchen (Dresdner Marke») lange 14,00, runde —,—. Leinkuchen (Dresdner Markenl I 23.00, II 22,50. Malz 35,00—37,0«. Weizenmehl <Dresdner Marken): Kaiserauszug 36,50—37,00, Grießler- auszug 35,00—35,50, Semmelmehl- 34,00—34,50, Bäckermuudmehl 32,50—33,00, Grießlermundmehl 24,50—25,50, Vohlmevl 19,50 bi» 20,50. Roggenmehle (Dresdner Macken): Nr. 0 28,00—28,50, Nr.0/1 27,00-27,50, Nr. 1 26,00 -26,50, Nr. 2 23,50-24,50, Nr. 3 21,0« bis 22,00, Futtermehl 16,20—16,80 Weizenkleie (Dresdner Marte») grobe 14,40—14,80, feine 14,00-14,20. Roggentins (Dresdner Marten) 14,60—15,00. Marktpreise am 23. Februar. Kartoffeln hiesige, 50 Kilogramm 5,00 Heu im Gebund 50 Kilogramm 5,30—5,00, Roggenstroh (Flegetdmfch Schock 37,00 bis 40,00. Dresdner Schlachtvtehmarkt am 26. Februar 1912. Auftrieb: 196 Ochsen, 251 Bullen, 237 Kalben und Kühe, 324 Kälber, 7L9 Schaft und 1950 Schweine, zusammen 3697 Stück. Die Preise für 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlachtgewicht waren in Ma» nachstehend verzeichnete: Ochsen: I. ») vollfleischige, ausgcmästete höchste» Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 47—50 resp. 90—96, d) Oesterreich« desgl. —resp. -Schlachtgew., 2. junge fleischige, nicht ausgem., ältere ausgemästete 41—45 resp. 78-85, 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 34—40 resp. 73—78 und 4. gering genährte jck>en Alte« 28—34 resp. 70—74. Bullen: 1. vollfleischigr, ausgewachsene höchste» Schlachtwertes 47—50 resp. 85—89, 2. vollfleischige, jüngere 41—45 resp. 77—83, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 34—4« resp. 72—76 und 4. gering genährte —,— resp. —,—. Kalben und Kühe: 1. vollfleischige ausgemästet, Kalben höchsten Schlacht- wertes 45—48 resp. 82—90, 2. vollfleischig, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 37—43 resp. 73—81, 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere MH« und Kalbe» 31—34 resp. 68—70, 4. gut genährt, Kühe und müßig genährte Kalben 27—30 resp. 65—67 und S. gering genährte Kühe und Kalbe» 23—26 resp. 60—63 Schlachtgewicht. Kälber: I. Doppelle-der 85—90 resP.H5-I20, 2. bffteMast-u. Saugkälber 55-58 resp. 95-98, Z.mittl. Mast- u. gute Saugkälbe:, 49—53 resp. 87—S3 u. 4. ger. Saugkälber 41—47 resp. 79—W. Schaft: 1. Mastlämmer und jüngere Mast hammel 43—45 resp. 86—90, 2. ältere Masthammel 33—36 resp. 76—81 und 3. mäßig genährte Hammel und Schaft (Merzschaft) 37 bis 32 resp. 60—72. Schweine: 1. s) voll fleischige der feineren Rasse» und deren Kreuzungen im Alter bis zu IV. Jahren 49—51 resp. 65 bis 67, 2. d) Fettschwctne 51-53 resp. 67—69, 3. fleischige 46—48 resp. 63—65 4. gering entwickelte 44—45 resp. 61—62 und 5. Saum und Eber 45—48 resp. 00—63 Ausnahmspreift über Notiz. Unter dem Austrieb befanden sich — Rinder und — Schafe österreichisch-un garischer Herkunft. Geschäftsgang in Rindern, Kälbern und Schweine« langsam und in Schasen mittel. Vieh aus dem Bcvbachtungsgcbiet etwa 2 Mack unter Notiz. Unverkauft sind stehen geblieben 2 Ochse», 7 Bullen, — Kühe, — Kälber, 30 Schaft und 55 Schweine. noa Der Kurier des Königs. Erzählung auS dem Jahre 1813 von Friedrich Thieme, zg) (Nachdruck verboten.) »Heda*, schrie er dem Führer zu, .wohin fahren Sie?» Dieser winkte heftig ab, aber ein Zurnf des Hauptmanns bewog ihn zum Halten. .Was wollt Ihr?' fragte Felix den Burschen. »Ein Stück mitfahren, wenn Sie erlauben." .Wohin wollt Ihr?" — .Nach der Bergschenke." .Die Bergschenke — wo liegt die?" .Etwa eine Stunde von hier — dort hinaus." .So steigt ein, wenn's Euch beliebt", sagte Felix bereitwillig, indem er den Bündelträger auf merksam betrachtete. .Ich kann ja zum Kutscher auf dem Bock, Herr." .Nein, nein — nur herein — aber rasch, wir haben Eile." Der Bursche folgte vergnügt der freundlichen Einladung. «Habt Ihr Franzosen gesehen?" fragte der Haupt mann gespannt. „Einmal zwei Retter von weitem — ich bin ihnen aus dem Wege gegangen." — «Seid Ihr in dieser Gegend heimisch?" „Nicht eigentlich", versetzte der Bursche mit ver legenem Grinsen. .Ich komme von Dresden herüber. Ich bin auf einem Gute in der Nähe und will meine Braut besuchen." .Seid Ihr die ganze Tour zu Fuße gewandert?" .Versteht sich. — Unsereiner bat nicht soviel Geld, um die Post tn Nahrung zu setzen. Ich bin schon gestern morgen aufgebrochen, wurde aber durch den Schneesturm aufgehalten." Der Mann berichtete darauf treuherzig, seine Braut wohne in einem Dorfe bei Bischofswerda, sie fahre aber alle Morgen mit ihrem Milchwagen mehrere Stunden weit, um eine Anzahl Gehöfte und Restaurants zu versorgen. Die Bergschenke sei ihre letzte Station, da mache sie gewöhnlich Halt und ruhe ein Stündchen aus, ehe sie die Rückfahrt an trete. Da wolle er sie nun erwarten und überraschen." .Weitz sie, datz Ihr kommt?" forschte Felix. „Eben nicht, Herr —", erwiderte der Bursche, .sie wird sich nicht schlecht freuen." „Wann trifft sie dort in der Regel ein?" „Um die jetzige Jahreszeit gegen elf Uhr." Felix sah nach seiner Uhr, sie zeigte die neunte Stunde. „Und wann tritt sie die Rückfahrt an? — .Um zwölf." „Mich wundert es, datz Ihr Euch eine so un ruhige Zeit und solche grimmige Witterung für Euern Besuch ausgelost l" „O, unsereiner kann sich seine freie Zeit nicht wählen — ich habe gerade ein paar Tage Urlaub." „Ja, ja, ich denke, Eure Liebste wird sich freuen — wie heitzt sie denn?" „Gretchen — man nennt sie in der ganzen Gegend das Milchgretchen." „Da seht Ihr Euch wohl auf den Milchwagen oder mit ihr zusammen auf den Bock?" — „Das letztere, ja, Herr." „Ist das Dorf, wohin Ihr geht, noch wett von der Grenze?" — „Zwei Stunden etwa." — „So, so — Ihr seid ein strammer Bursche, ein Liebhaber, auf den sie stolz sein kann. Und wie schmuck Ihr aus schaut — hat sie Euch schon in diesem Anzüge be wundert?" „Nein, wir haben uns ja Jahr und Tag nicht gesehen." „Wie heitzt Ihr?" — -Franz Buder." „Habt Ihr auch ein gutes deutsches Herz in der Brust?" „Ich denke wohl. Sonst käm' ich auch bei Gretchen schön an — das ist eine, Herr — wenn alle Männer wie die wären, so hätten sie den Franzosen schon längst gezeigt, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat." — „Um so besser", murmelte Felix, der seit einiger Zeit einem Gedanken nachzugrübeln schien, mit Bezug auf welchen er seine Fragen stellte. — Sie befanden sich jetzt mitten im dichten Wald. Der Weg war steil und stieg immer mehr, so datz der Schlitten nur mit Mühe Bahn gewann. — Ein Mann kam langsam den Waldpfad daher. .Wer ist das?" — „Ein Forstwärter, Herr." „Haltet bei ihm still!" rief der Hauptmann seinem Führer zu. Es geschah. — „Steigt ab und fragt ihn — Ihr witzt schon, Hermann." Der junge Bauer stieg ab und konferierte eine Minute mit dem alten Manne, der seine Fragen lebhaft gestikulierend und mächtige Wolken aus seiner Pfeife stotzend, beantwortete. — Mit grotzer Unruhe in seinen Zügen kehrte Hermann zurück. — „Herr Hauptmann, eS würde besser sein, ein Versteck zu suchen", flüsterte er. — „Warum?" gab dieser ebenso leise zurück. — .Alle Straßen seien besetzt, sagte der Forstaufseher. Seit gestern morgen sei eine Abteilung Franzosen nach der andern in der Gegend erschienen. Eine halbe Stunde weiter wimmele eS von Soldaten. (Fortsetzung folgt.) j