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'/zlO UHr, Ende gegcn 12 Uhr mittags. — BeiFoltsetzurg der gestrigen Verhandlung über die Privotklage K gegen Z wurde heute, vormittags 10 Uhr, zunächst Brigadier Gerber alsZ?up« vernommen, der wohl über dasResultat der vorgenowwenlnErörte ungkn berichten, nicht aber behaupten konnte, daß der Angeklagte die Aeußkruvg getan hat Auch Viehhändler Scharfe in Limbach konnte bezüglich der Asvßeruna nichts Bestimmtes aussagev. Der Privatkläger zog deshalb dieKkgr nebst Strafantrag zurück.und üder- «ahm die entstandenen Kosten. — Schluß VzHUHr- — Ter Landesverband Evangelischer Ar« beiiervereine im Königreich Lachsen tritt ia kurzem hier tu unserer Siavt Wilsdruff zu seiner dies jährigen Hauptversammlung zusammen. Die Tagung wird am 9 und 10. März statt staden, während der 11. März dem zwanglosen Beisammensein der Abgeord- neten mit den Mitgliedern und Freunden des hiesigen Vereins Vorbehalten ist. Seit einigen Jahren geht der Verband aus seinem Zevtralsitz Dresden heraus. Und das geschieht mit Recht. Werden loch dadurch sein Name, die Art und Richtung seiner Bestrebungen weiteren Kreisen des Landes bekanst. Es ist ja leider Tatsache, daß so marcher sich von Zweck und Zielen der evangelischen Arbeitcrvertine ein mindestens falsches Bild macht. DeS. halb sei einmal die Frage beautwortet: Was will ein solcher Verein? Er wist sein ein Sammelplatz für Männer aller Volkskreise, die für den Arbeiterstand, seine Anliegen und Nöte ein Herz haben, dabei deutsch-national und evangelisch-christlich sein wollen. Er wll seine sozialen Bestrebungen aus dem Wege friedlicher Ent- wickklung, nicht mit dem Mittel des Klasser kampies ver folgen, er tritt ein für freies Koalitionsrecht der Arbeiter, will ferner in edler Geselligkeit durch bildende Vorträge, durch Beratung in wirtschaftlichen Fragen, durch Dar bietung guter Ltktüce, durch Kranken-, Sterbe- uud Unter- kötzungskassen rc. praktisch wirken zur Erreichung seiner Ziele. Es ist also eine große, segensreiche Sache, die tatkräftiger Mitarbeit aller nat oualgestunten Kreise wert ist. Mau darf wohl onnchmen, daß unskre Einwohncr- schast der Tagung lebhaftes Interesse entgegenbUngt. Das nähere Programm über die vorgesehenen Veran staltungen ist bereits iu letzter Nummer dieses Blattes veröffentlicht worden. Für heute sei nochmals die Bitte ausgesprochen, den Herr-n, die die Beschaffung der Bürge» quartiere für die etwa 200 auswärtigen Abge- ordnete« übernommen haben, mit wohlwollender Zusage rutgkgmzulowmtti, damit der Name Wilsdruff erneut allen Gegenden Sachsens als der einer gastfreundlichen Stadt in Erinnerung gebracht wird. — Aerztlicher Sonntagsdienst von mittags 1 Uhr ab: Herr Dr. msö. Brettchneioer. — Im überfüllten Saale des Gasthofs zu Grum bach fand am Fallnachrsbienstag Konzert des dortigen Mä-mergelangvereirs statt. Lieder sowie humoristische Vorträge fanden den lebhaften Beifall des PMkums. — Herrn Kirchschullehrer Robert Mülllr in Neu kirchen bei Nüssen, der bekannte erzgebirgische Dialekt- dichter, welcher früher in Marbach bet Augustusburg alS erster uud dirigierender Lehrer wirkte, wurde für hervor ragende Verdienste um die deutsche Turnsache der Ehlen- brief der Deutschen Turuerschait verliehen. — Zu dem Leichmfuade bei Meitze«, wo mau einen Mavn, mit etr em Knebel im Munde und gefesselten Händen, auS der Elbe gezogen hatte, ist noch zu melden, daß in dem Totkn der etwa 58 Jahre alte MMiucn reisende Alfred Richard Oehle aus Dresden ermittel! Wurde. Die LanreSkrimisalpolizei hat festgestellt, daß es sich hier um kein Verbrechen handelt, sondern Oihle der Tod wegen schlechter pekuniärer Verhältnisse freiwillig ge sucht Hot. Die Frsseluvg d-r Hände mit einer Schnur hat nach der Ari der Ausführung der Verstorben«, ter ei» guter Schwimmer war, selbst vorgenommrn, um sich an einer SelbiUrrettung zu verhmdein. — Am Sonntag ist i» Zehre« bei Meißen ein männlicher Leichnam aus der Elbe gelandet und polizeilich aufgehoben worben. Der Leichnam war durch Ver wesung und Zerfall ganz unkenntlich und ungefähr 166 Zentimeter lang. An Kleidungsstücken waren roch vor- Hauben: eia Gehrock von dunkelblauem Tuch mit schwarz-m Futter, eine dunkelblaue Weste von Kammgarn, ein Lein- wand-Stehkragen mit schwarzem Schlips uud Reste eines Normalhemdes. Die Kleidungsstücke liege» im Gemeinde- amte zu Zehren, zur Ansicht aus. Vermachtes. * Was Heiratsagenturen Eine Re- kordleistung ist dieser Tage von einer Pariser Heirats agentur ausgestellt worden, die einen jungen Mann inner- halb von drei Wochen ganz «ach Wunsch mit Braut, Schwiegermutter, allem nötigen Komfort zur Hochzeit, darunter auch mit einer Menge von Onkeln und Tanten versorgte. Der Heiratslustige, so erzählen Pariser Blätter, kam aus der Provinz und wandte sich vertrauensvoll an das Institut. Nachdlm die verlangte Braut besorgt und auch die Besichtigung der Schwiegermutter zur Zufrieden heit ausgefallen war, ging mau rasch an die Vorbereitungen zur Hochzeit. „Haben Sie die nötigen Paptere?" „Nicht rin einziges! „Wir werden sie durch eine Agentur recht- zeitig besorgen. Wer ist Ihr Brautführer?" „Ich kenne niemanden in Poris - Wird beschafft. Wir wünschen Sie die Hochzeit? Wüviel Wagen?" „Keine Ahnung." „Wird allcS erledigt. Wir verschicken Einladungskarten, besorgen die nötige Anzahl Gäste, Auto;, Blumen usw Habe» Sie Verwandte? Muß so etwas auch sein?" »Gewiß, wir besorgen Ihnen alles Nötige. Ein Vater kostet 20 Franken, eine Mutter 30, Brüder, Schwestern, Onkel, Tanten sind billiger." „Gut, also machen Sie alles." Der junge Ehemann hatte eine gewaltige Rech- ^ung zu bezahlen, aber er konnte sich sagen, daß er in vkr feinsten Kirche von Paris getraut worden war und «ne hochelegante Hochzeit gehabt hatte. »g ' Affe« als Weichensteller u«d Hirten. Der kürzlich heimgekehrte Asülaforscher M- D. Scully ver. öffenilicht in der Zeitschrift „The State" seins Beobach tungen über die Klugheit der Babuine, einer Art Paviane Die Eingeborenen sind nach seinem Berichte überzeugt, daß d'ese Tiere eine Sprache besitzen. Nur Scheu und Furcht lösten sie schweigen. Scully weiß von zwei besonders be- merkenSwertcn Affen zu berichten, dir er in Südafrika aiS Gehilfen des Menschen angelroffsn hat. Der eine stand im Dienste eines Weichenstellers in Uitenha?, der durch einen Unfall ein Bein vrloreu hatte. Aber dank d-r Klughiil und Geschicklichkeit seines Babuins konnte der Krüppel seine Stellung beibrhaltett. Täglich, fuhr dec Affe ihn auf einer Dräsine bis zu dem Kreuzungspunkte, und dort stellte der gelehrige Vierhänder auf Kommando seines Herrn die Weichenhebel um. Aber damit war sein Tagewerk noch niche beendet. Des Abends, wenn sein Herr im Kreise seiner Freunde saß, spiclts er den Kellner, präsentierte den Geladenen des Tablett mit Likörgläsrrn und wurde ganz erbost, wenn jemand versuchte, ihm zu helfen. War jeder bedient, so kam auch er an die Reihe, und er mischte sich sein Lieblingsgettäkk zusammen, das er auf das Wohl sein«8 Herrn mit Behagen heruvte:« schlürfte. Ein ankerer Babuin, den Scully kennen lernte, stand im Dienste eines Farmers. Ihm war des in der Wildnis besonders verantwortungsvolle Amt eines Hirten avvertraut, und er erledigte sich dieser Aufgabe mit außer ordentlicher Geschicklichkeit und Sorgfalt. Nachts schlief er im Stalle bet seinen Tieren; aber bei dem leisesten Geräusch war er auf dem Sprunge, für seine Herde ein- zustehen und sie gegen Eindringlinge zu verteidigen. Be- sonders festen Verwandten, den Affen, mißtraute er. So bald draußen im „Belt" die heisere Stimme eines Ba buins erscholl, war seine Wachsamkeit rege und ängstlich umkreiste er seine Herde. Scully ist überzeugt, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis der Affe des Mensches wichtigster Gehilfe geworden ist, und er sieht schon die Zeit voraus, wo der Mensch nur noch die geistige Arbeit zu verrichten braucht. Rätsel-Ecke. Preis-Vexierbild. Ich schau nicht hin, aber ich sehr doch, wie der junge Nachbar in srinem Garten sitzt und träumerisch herüber- schaut. Wo ist er? Für die richtige Lösung des Vexierbildes setzen wir eineBüch er-Prämie aus. Es wird unter denjeniger richtigen Lösungen gelost, die bis Mittwoch abend in der „Redaktion des Wilsdruffer Wochenblattes" mit der Auf schrift: „Pretsrätsel-Lösung" eingegangen sind. Um Uu- zvträglichkeiten bei der Auswahl der Gewinne zu ver meiden, muß die Lösung außer dem Namen uud Wohn ort auch die Altersangabe des Abonnenten enthalten. — Bei Abholung der Gewinne ist die letzte Abonnements qmttung vorzuzetgen. Skataufgabe. (a b e ä die vier Farben; Ab; L König; v Dame. Ober; s Bube, Wenzel, Unter; v da» die drei Spieler.) v, der Vorhandspieler, ärgert sich, daß vL alle Spiele macht und ihm verschiedene schöne Spiele weggenommen hat. Als daher kl wieder Tournee reizt, erklärt V wü tend: „Halt' ich." Da saß er nun aber drinn. Er be- hielt das Spiel und tournierte auf folgende Karte: sL, v, 9, 8; d9, 8; cO, 9, 8, 7. Er tourniert eine Sieben. Das Glück ist ihm aber hold. Er gewinnt das Spiel ohne 6 Matadore und macht die Gegner sogar Schneider. Der Erfolg hing aber as einem dünnen Faden. Hätte Al im 4. Stich lange Farbe gezogen, verlor v das Spiel. Wie saßen die Karten? Wie ging das Spiel? AbstrichrStfel. IreZel, Qenk, Sckettel, Listen, Schweine, Velars, Verrat, Zirkler, Qekrer, Wein. Von jedem Wort ist die Hälfte der Buchstaben zu streichen, doch müssen die stehenbletbrndrn eine zusammen ¬ hängende Gruppe bilden. Werden diese Grvppe« an« einandergereiht, so muß sich eis Sinnspruch ergeben. Lösungen in nächster Nummer. Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Vexierbild: Bild von oben betrachten. Kepf am oberen Arm der Dame. Gleichklang: Reifen. Zahlenrätsel: Monienegro, Otto, Nrtto, Tonne, Gote, Neger, Mute, G.ete, Rot, Omen. Hauswirtschaftliche Ratschläs?» Das Schlachte« der Fische. In vielen Haus haltungen geschieht dies aus Unkenntnis oder Gedanken losigkeit mit großer Grausamkeit. DaS erste, waS beim Schlachten eines Fisches zu geschehen hat, sind ein paar tüchtige Schläge auf den Kops, um das Tier zu betäube». H erauf trenre man mit einem scharfen, raschen Schnitt den Kopf vom Rumpf. Das Schuppen b'i lebendigem Leibe, daS Aufschlitzen, Hautabziehen find unnötige Grau samkeiten, und diese Manipulationen sollten erst auS- geführt werden, nachdem ter Fisch wirklich tot ist. Teppiche reinigt man leicht und gründlich, wenn man sie mit Sauerkraut bestreut und sie dann da mit tüchtig abbmket; auch feuchter Kaffeegrund karn dazu verwendet werden. Natzgewordene« Samt sollte man nie trocken reiben. Man schüttle das Kleidungsstück nur aus und hänge es auf. Das Wasser wird nach und nach ver dunsten, und es wird sich daun selten eine Spur zeigen, nachdem man die Stelle mit einer weichen Bürst« behan delt hat. Fängt man dagegen gleich an zu reiben und zu wischkn, so wird der Samt gedrückt, und diese Stellen sind nickt wieder fortzubringen. Glasgefätze, welche vo« Atter und Rauch braun geworde« sind, werden von außen uud innen mit Schwefelsäure begossen; man läßt dieselbe längstens Stunde mit dem Glase in Berührung, entfernt fle dann und wäscht mit geschlemmter Kreide und Wasser nach. Kitt für Beinfachen. Feinster Alabastergips wird mit geschlagenem Eiweiß angerührt; dieser Kitt muß aber sofort verwendet werden. Die Bruchstellen wüss-n rein von Fett und trocken sein; nach dem Kestdrücke» wird der Gegenstand so aufbiwahrt und gebunden, daß sich nichts rühren kann, und so einige Tage ruhen gelassen. DaS Aul quellende muß gleich abgcwischt werden. Lkngesandt. Für diese Rubrik übernehmen wir die preßgesthliche, nicht aber die ideelle Verantwortung. Im Bezug aus das Klassenwahlrecht der Wilsdruffer Bürger ist es eine große Beeidigung des Herrn Stadtrat Dr. Kronfeld iu einer Stadtverordnetenfitzung getanen Aeußerungen, die Wilsdruffer Bürger als ungeeignete Elemente hinzustellen. Herr Stadtrat Dr. Klonfeld be zahlt leinen Pfennig mehr Bürgersteucr als die Wilsdruffer Arbeiterschaft als Bürger. Dieser Herr kennt die Verhält nisse Wilsdruffs noch nicht, sonst würde er solche Ausdrücke nicht gebrauchen. Herr Stadtrat Dr. Kronfeld, wir sind Menschen und keine Elemente. »u» M*che«ttaehrichten Am Sonntag Jnvocavit. Wilsdruff. Aus der Geschäftswelt. Neuerdings versuchen in verschiedenen Gegenden Hausierer und Detailreisende, den Hausfrauen das be kannte selbsttätige Waschmittel „Persil" lose und zu besonders billigen Preisen zu verkaufen. Die Fabrikanten Henkel L Co, Düsseldorf, machen ausdrücklich darauf auf merksam, daß sie „Pe fll" nur in den bekannten Original- ' Paketen, — niemals lose — in den Handel bringen. Norm. >/z9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Borm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Text: 1. Mose 3, 1—8). Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr Tauigottesdienst Abends >/r8 Uhr cvangel. luth. Jnngsrauenverctn Im Psarrhause Mf- sionsboitrag). Abends ^8 Uhr evanget. luth. Jüngllngsverelu (Tonhalle). Mittwoch, den 28. Februar. Vorm. 9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Grumbach. Vorm 9 Uhr Predigtgoltesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Keffelsdorf. Vorm. '/-9 Uhr Beichte und heil. Abendmahl: Hilssqeistlichcr Küpser. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdlenst: Pfarrer Heber. Nachm. 1 Uhr Kindergottcsdicnst: Hilssgelstlichcr Kupfer. Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst: Derselbe. Sora. Vorm. ViI Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Anmeldungen lags M vor erbeien. , Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdieust. i?. Weber, Limbach)-! Kirche wieder geheizt! Nachm. ^2 Uhr Fasienbeten mit der ersten Schulklasse. Mittwoch, den 28. Februar. Abends ^7 Uhr Passionsgottesdienst. NSHrsdorf. Vorm. >/z9 Uhr Predigtgottesdienst. ' , Limbach. Vorm. 9 Uhr Lesegottcsdicnst (Ortspsarrer in Sora). Blankenstein. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Im Anschluß daran kirchliche Unter redung mit den Jünglingen. TanneLera. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. " Abends 7 Uhr Passionsandachtt Borm. 9 Uhr PredigtgoitesAenst^*^"-