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ihre Zeitgemäßheit muß natürlich den Zeitgenossen immer wieder ein Gegenstand eingehendster Prüsung sein. Allerdings, darüber kann sür einen Menschen mit christlicher Glaubensersahrung von vornherein gar kein Zweifel obwalten, daß der eigentliche Kern des Evangeliums unwandelbar und darum auch sür alle Zeiten etwas Gutes und Not wendiges ist. Damir braucht weder einem userlosen Subjektivismus, noch einer starren Buchstabenvergötterung das Wort geredet zu werden. Melanchthon hat gesagt: „Der Glaube ist ein Licht im Herzen, das die Herzen erneuert und lebendig macht' da Helsen äußerliche Satzungen und Zeremonien wenig zu." Diejenigen dienen dem kirchlichen Christen tum schlecht, die seine Bibel zu einem unsehlbaren Lehrbuch der Na tur- und der Weltgeschichte machen, anstatt einzig und allein die großen bleibenden, religiösen Wahrheiten herauszunehmen. Unsere Zeit hat ein anderes Weltbild, als die Propheten und die Apostel es haben konnten; aber die religiöse Diese ihrer gottersüllten Verkündigung wird dadurch nicht berührt; sie bleibt erhaben über allem Wechsel menschlichen Forschens und Erkennens. Läßt die christliche Kirche ihr Dogma einfach einen lebendigen Bericht ihres Glaubens und ein deutliches Zeichen ihrer Glaubensgemeinschaft sein, dann ist sie zeit gemäß. — Bei der Kgl. SSchs. Altersrentenbank find im Rechnungsjahre 1911 rund 2400000 Mk. Ein lagen eingegangen und rund 3100000 Mk Renten gezahlt worden. Dir Bank erfreut sich reger Benutzung. Was eine V rficherung bei ihr besonders vorteilhaft macht, ist die unbedingte Sicherheit der erworbenen Renten. Nach dem Gesetze über die Einrichtung der Aitersrentesbank vom 3. Juni 1904 haftet der Staat für die Erfüllung der von der Altersrentenbank übernommenen Verpflich tungen und trägt auch den bei ihr entstehenden Aufwand. Bei der Altersrentenbank können durch Kapitaleinzahlungen Renten erworben werden für Kgl. Sächs Staatsangehörige, selbst wenn sie nicht in Sachsen wohnen, und für andere Deutsche, wenn sie mindestens seit drei Jahren ihren Wohnsitz im Königreiche Sachsen haben. Zur Erwerbung einer sofort beginnenden Rente ist am günstigsten der zweite Monat eines KalendervierteljahrS. Wer z. B eine Rente erwerben will, die schon vom 1. April 1912 an laufen und mit ihrem ersten Vierteljahrsbetrage am 30. Juni 1912 fällig werden soll, muß das Kapital unter Beifügung der nötigen Unterlagen spätestens bis Ende Februar 1912 einzahlen. DieAltersrentenbank(Dresden-A., Antons 1) und ihre in den größeren Orten Sachsen« be stehenden Agenturen geben auf Antrag unentgeltlich Schriften ab und erteilen auf Anfrage über die BMm. mungen der Bark und ihre Rentensätze bereitwilligst Auskunft. — DaS Kaiserliche Gesuudöeitamt meldet den Aus- bruch der Maul- und Klauenseuche vom Schlacht viehhofe in Cöln am 12. Februar. — Austritte aus der nationalliberalen Partei. Wie wir von gut unterrichteter Sette erfahren, hat daS V-rhaltes der nationolliberaleu Reichstagsfraktios bet der Wahl des RcichStaßSp ästdiuwS in den Reihen der sächsischen Nationalliberalen allenthalben Kopfschütteln und Entrüstung hervorgerufen und auf der ganzen Linie eine außerordevU ch scharfe Verurteilung erfahren. Diese Mißstimmung über die gestörte nationale Zuverlässigkeit äußert sich zunächst in massenhaften Austrittserktärungen aus der Partei. Der hochangesthepe Fabrikant Alexander Willsch in Schneeberg und Obrrschlrma richtete an den nationalltbiralen Landesverein einen offenen Brief, in dem es unter anderen heißt: B i der Präsidentenwahl im Reichstage haben e8 vationalliberale Abgeordnete fertig- gebracht, Führern der Sozialdemokratie ihre Stimme zu geben, Leuten, die ihrer ganzen politischen Vergangenheit nach darauf ausgeheu, die Macht und das Ansehen des Vaterlandes zu erschüttern, die krine Gelegenheit vorüber- geheu lassen, das Reich mit Schmutz zu bewerfen und den Träger der deutschen Kaiserkrone selbst durch den Wort laut ihrer im Reichstag gehaltenen Reden in der uner hörtesten Weise zu beschimpfen. Das Verhalten dieser nationalliberalen Abgeordneten ist ein Verrat an den An gehörigen der Partei, die getreu den Ueberltefrrungen des NatioualliberaltsmuS ihre höchste politische Aufgabe dariu sehe», für die Größe und die Herrlichkeit des Reiches ein zutreten. Einer Partei, die von den Grundztelen ihrer politischen Aufgaben so weit abgewichen ist, kanu ich trotz der am 12 dieses Monats veröffentlichten Erklärung nicht mehr angehören. Nach reiflicher Urberlegung erkläre ich deshalb hiermit meinen Austritt aus der »stionallideralen Partei, für die ich bisher gern gearbeitet habe. — Warum haben wir bet der letzten Reichs- lagswayl 110 Sozialdemotraten erhalte«? Weil im Jahre 1912 sür den 12. Januar die Hauptwahlen, sür den 20 , 22 und 25. Januar die Stichwahlen fest gesetzt wuroen. Man ersehe dies aus der folgenden Addition und zwar 1912 in zwei zweistelligen Zahlen untereinander gestellt, daun die oben angegebenen Laten darunter: 19 i 12 j Jahreszahl 12. Januar Havptwahl 22^ " die drei 25' I Stichwahltage Sa. 110 Sozialdemokraten. Wären die Wahltage früher, also vielleicht iu die Zeit vom 1. bis 9. Januar, gefallen, wären auch weniger Sozialdemokraten geworden! ? — Die Vorturner sÄaft des Mittelelbeturn» gaues hielt am vergangenen Sonntag m Dresden t» der Turnhalle des Turnvereins zu Neu- und Antonstadt die erste diesjährige Gauvorturnerstunde und im Anschlüß an diese ihre Jahreshauptversammlung ab. Unter der Leitung des geschästLführcndcn Gamurnwarts Seminar- oberlehrer Wähmann turnte« gegen 250 Vorturner zunächst allgemeine Freiübungen. Diesen folgten Gemeinübungen au Reck, Barren und Pferd. Den Schluß machte ein Riegeulurnen in 15 Abteilungen. Ja der dem Turnen folgenden Jahreshauptversammlung gab der Vorsitzende zunächst den Turnbericht auf das Jahr 1911. Der um fassende Bericht gedachte zunächst der verschiedenen Vor- turnerstuuden, der im Vorjahre abgehaltcnen Wetturuen -und der vom Gau veranstalteten Hundertjahrfeier der Be gründung des deutschen Turnens durch Fr. L Jahn. Der Bericht gab ferner ein erfreuliches Bild über dis Ent wicklung des Frauen- und ZöplingSturnevS im Gau Md zeigte die in den 7 Bezirke» von den Bezilksturvwarte« durch Abhaltung von Borturnerlehrgängen, durch Ein richtung besonderer Tmnadende für Altersriegen, durch Turnfahrten und gesellige ViranstoltMgen in reichlichem Maße geleistete Arbeit. In hervorragender Weise betei ligten sich die in Dressen und säner Umgebung liegenden, dem Mittelelbegau angedörenden Vereine an den turneri schen Arbeiten auf dem Sportplätze der Hy;temausstcllung und trugen zum Gelingen des Deutschen Turntags in Dresden ein gut Teil mit bei. Der Berichterstatter dankt allen Vereisen und Vorturners für dir geleistete Arbeit Dem Jahresberichte folgte die Besprechung des wieder reichlich bemessenen Arbeitsplanes sür 1912 De» Höhr- punkt der tnrrnrischrn Arbeit in diesem Jahre bildet das für den 16 Juni in Pirna vorgesehene Gauturnfrst. Nach den Wahlen der Gaukawpirichter und der V-r- treter in des Ausschuß für die Rodert- uvd Richard Richter-Stiftung, deren Erträgnisse des Vorturnern des GaueS zugute kommen, wird der Versammlung noch die Mitteilung gemacht, daß neuerdings vom Gaaturnrat ein Preßausschvß gebildet worden ist, der in Zukunft des Tageszeitungen des großen, zur Z.it 105 Bereise um fassenden Mittelelbegams Mitteilungen über die wichtigsten Ereignisse zuaehen lass?» wird — Oeffentliche Stab1gemei«deratsfltzu«g am 15. Februar 19l2. Anwesend find folgende H.rr n: Bürgermeister KühlenberM' als Vorsitzender, St.R. Bret schneider und Webner, St.V. Bertholdt, Fischer, Frühauf, Hientzsch, Loßner, Rauft, Schtichenmaier, Schultz, Tzschaschel und Weiß, entschuldigt fehle« StR. Goerne und Dr. Kron feld. Der Vorsitzende eröffnet ^7 Uhr die S-tzung und gibt unter geschäftliches Mitteilungen das Dankschreiben der RatshilfSarbeiter für die gewährte Gehaltszulage und weiter das Einverständnis des Gutsbesitzers Paul Geißler mit den ihm gestellten Bedingungen für den Anschluß an die städtische Wasserleitung bekannt. Die hinterlegten 300 Mk werden als genügende Sicherheit abgesehen. — Das Gesuch des Kolosialkiegerdank um Gewährung einer Unterstützung wird nach eisigen erläuternden Bemerkungen des Vorsitzenden und uach Zustimmung der StV. Schlichenmaier, Loßner und StR Wehner dahin erledigt, daß Kollegium einstimmig 10 Mk. bewilligt. — Ebenfalls einstimmig genehmigt wrd daS Gesuch des Gastwirts Bennewitz, hier, der eine Acsdrrusg in den Schanklokalitäten insofern vorgenommen hat, als er das an die jetzige Gaststube anstoßende Zimmer als Schank raum an Stelle des derselben gegenüberliegenden Zimmers benutzt. — Die Königliche Amtshauptmanuschaft hat wiederum dir Errichtung eines Arbettsuachwrises in hiesiger Stadt angeregt. Es ist hierfür aber im Kollegium keine Metnurig vorhanden, da die Möbelbranche als Haupt- Industrie bereits ihre Arbeitsnachweise hat. Nachdem sich hierzu in diesem Sinne der Vorsitzende, StV. Loßner, Schlichenmaier und Tzschaschel geäußert haben, wird die Errichtung eines Arbeitsnachweises aus den bekannten Gründen einstimmig abgelehnt. — Sodann ist man nach kurzen Bemerkungen des Vorsitzenden, der St.V.Lohner und Weiß und dcS Sl.R. Bretschneider mit drr Auflösung des Pachtverhältnisses zwischen der Stadtgemeinde und dem Schulvorstande öctr- der alten Schule einverstanden. Der Umbau der anderen Hälfte der Schuls wüd sich nach einem Anschläge Les Architekten Bertholdt auf 3750 Mk. stellen und sollen dort im Parterre eis Kinderhort und in den oberen Stockwerken rvmü ein Bibliotheks-, Museums- und Lsseraum sowie Wohn- rsvmr eingerichtet werden. Hierbei beschließt man nach längerer Debatte, an der sich der Vorsitzende, SLV Schlichenmaier, St.R.Bretschurider, St.V.Hirntzsch, Tzschaschel, Loßner, StR Wehner, StV. Frühauf und Weiß, einige davon wiederholt, beteiligen, einstimmig die definitive Errichtung eines Kinderhortes, drr Ostern 1912 ins Leben treten soll. Weiter gibt man dem Schulvorstand anheim, das Parterre nach der vorliegenden Zeichnung auszubausn. St.V. Tzschaschel regt noch an, da wir iu Zukunft doch eine neue Bürgermeffterwohnung brauchen, hierzu eventl. die noch freie erste Etage in Ler alten Schule auszubasen. Eveutl. könnte sie auch als Schuldirektorwohnung eingerichtet und dem neuen Bürger meister die Wohnung des Schuldirektors im Stadthause überlassen werden. St.V- Hientzsch bemerkt, daß der Vorredner des beiden in Frage kommenden Herren wohl keinen guten Dienst erweist, wenn er ihnen zumutet, in der alte» Schule Wohnung zu nehmen, wo doch unten der Kinderhort untergebracht sei. St.R. Bretschneider steht der Anregung aber auch sympathisch gegenüber. — Schluß der Sitzung ^8 Uhr. — Das Eintrtffen unserer ersten Frühlingsbote«, drr Stare, wurde uns heute nachmittag von einem unserer Leser iu hiesiger Stadt wilgkteilt. — Aerztttcher Sonntagsdienst von mittags 1 Uhr ab: Herr Dr. med. Baricky — Am Dienstag, den 13. d. M., fand im Gasthofe Grumbach eine Versammlung statt, iu der Herr In» gentrur Meyer von der Firma Pöschmann L Co. einen Vortrag über Elektrizität bot. Mit welchem Interesse man einem solchen Vortrage schon längst hier entgegen gesehen, bewies nicht zum wenigsten der sehr gute Besuch. Selbst aus Nachbarortschaften hatten sich Besucher eingefundeu. In klarer und gut erläuternder Art sprach Herr Meyer zunächst über Elektrotechnik uvd suchte an Skizzen das nötig Wissenswerte zum Verständnis zu bringen. Sehr interessant waren die Ausführungen über die Begegnurg der Btitzgefahr durch de» Hörr-erblitzableiter, sowie durch einen Porzellanblock. Letzterer ist auch imstande, den viel- gefürchteten Kurzschluß zu verhindern. Das Gröbaer Werk hat als Schutz gegen Blitzgefahr Rollen eingeführt, die der Blitz umläuten muß, wodurch seine Kraft gebrochen wird. Der Vortragende sprach sodann darüber, wie man das Ausstrahlen der Elektrizität verhindert und dadurch den Verlust an Strom bei langen Leitungen herabmindert. Als besonderen Schutz in Gebäuden benutzt die Firma häufig Rohre, die im Innern ci^e Isolierschicht haben. Ja besonders feuchten Räumen wird daS sogenannte Stahl panzerrohr, kurz Stahlrohr verwendet. Hierauf sprach v-r Redner vom ökonomischen Standpunkte aus. Eine Koblenfadenlawpe braucht pro Kerze 3 Watt, 25 Kerze» — 75 Watt; eine Metalliadknlampe braucht pro Kerze nur 1 Watt, 25 Kerzen — 25 Watt 1 KW (Kilowatt) — 1000 Watt wird verdrascht in 40 Stunden und kostet 45 Pfg Also beläutt sich der Kostenpunkt des LichiS einer Metallfadenlampe in 1 Stunde auf 1'/» P'a. Das Licht einer gewöhnlichen Petroleumlampe von 5—7 Kerzen kostet pro Std. 1,9 Pfg.. einer 16 kerzige« — 23 Pfg. Hängendes Kohlengaslicht kostet vro Stunde 1,8 Pfg., stehendes Gasglühlicht kostet pro Stunde 12 Pfg', dem nach wäre das elektrische Licht mit 1*/° P^g. pro Stunde das billigste. 1 ?S. 763 Watt (rund 800 Watt) kostet in 1 Stunde — 16 Pfg, 1000 Watt in 1 Stunde 20 Pfg. Schafft sich j wand einen 5 kL an und es wird nur 1 ?3. verlangt- dann nimmt der Motor auch nicht mehr Kraft ab. Nur wird durch die unnatürliche Zumutung an den Motor eine sogenannte Phasenver schiebung iu der Leitung hervoMrufen, die bis an dm Erzeuger der Kratt Mückgeht. Daher ist tür eisen Be trieb ein zu großer Motor ebenso wenig ökonomisch wie ein zu kleiner. Die besten Motors find die Dieselmotor«, wovon aber die kleinsten 25 k5. haben. Alsdann sprach der Redner über die Belastung des Netzes. Da Grum bach bedeutend mehr Lamp n und Motors nachträglich gezeichnet, muß das Netz stärker susgebaut werden, trotz dem schon voraus mit eener Erhöhung der Kraft um 40°/» uns einer solchen in Licht um 60°/- gerechnet worden ist. Das Werk hat 834 Orte mit Strom zu versorgen. Als Härte würbe empfunden, daß derjenige, der sich später anschließt, alle damit verbundenen Kosten, aNo auch den stärkeren Ausbau des Ortsuetzes selbst zu tragen hat. Ds auch die Preise in allen Bedarfsartikeln des elektrischen Betriebes steigen, so ist mit billigerer Anlage in späterer Zeit nicht zu rechnen. Darum mahnt Herr Ingenieur Meyer, lieber j'tzt den Asschluß zu bewerkstelligen. I» vorgerückter Stunde ging dir Versammlung auseinander, nachdem noch verschiedene Anfragen au des Herrn Vor tragenden gerichtet worden waren. — Im Gasthofe zu Blankenstein veranstaltete vergangenen Sonntag Abend Herr K rchichullehrer Wetzig mit seinen Schülern eine Kinderavfiührung, bestehend i» GesäsZen, Deklamationen und Aufführung von Bühnen stückes. Alle 22 Kinder der ersten Klaffe nahmen teil as den Deklamatioven und am Bühncuspiel. Alles Gebotene wurde derart vorgetragen, daß es darüber nur eine Meiuusr gibt: Es war alles sehr sLöa und n ss lte die Aufmerk samkeit der sehr zahlreich erschienenen Zuhörer von Anfang bis zu Ende. Am Dienstag Abend wurden die Auffüh rungen auf vielseitig n Wunsch wiederholt und Wieser war der Saal bis auf den letzten Platz von Zuschauern über füllt, darunter viele, die schon Son-tagö den Aufführungen beigewohnt batten. Waren die Aufführungen überhaupt als sehr gelungen zu bezeichnen und wird dazu noch in Betracht gezogen, daß die Zeit, die zur Einübung aller Vorführungen gebraucht wurde, nur knapp 14 Tage be trug, so muß mit vollem Recht bemerkt werden, daß die Leistungen von Lehrer und Schülers außerordentlich an erkennenswert sind Der Reinertrag kommt in der Haupt sache zur Anschaffung vos Lehrmitteln für die hiesige Schule. Bon vielen Seiten wird der Wunsch laut, die so vollständig gelungenen Aufführungen noch einmal zu wiederholen. — Vermißt wird seit Dienstaa abend das beim Rittergutsbesitzer Roßberg in Weistropp bedienstete Hausmädchen Rudolph aus Burkyarvtswaloe. Um eine Spur von -dem verschwundenen Mädchen aufzufinde», wurde am Donnerstag der Polizeihund „Harras' aus Meißen erbeten. — Ein erst wenige Stunden bei einrm Fleischermeister in Cossebaude angestellter Geselle wurse von einem großen Fläscherkund derart in den Unterschenkel gebissen, daß sich seine Überführung mittels des Unfallwagens sach dem Friedrichstädter Krankenhaus erforderlich machte. Der Fl-ischergesclle ist erst 18 Jahre alt und aus Meißen gebürtig. — In Naundorf bei Zehren nahm sich Dienstag nachmittag der Gutsbesitzer und Gemeinbevorstand Bormasn durch Erschießen mit dem Jagdgewehr das Leben Verschlech terte VermögenSvsrhältnisse und der Gram über den Tod seiner Frau mögen wohl die Ursache der unglücklichen Tat sein. Bormann war in seinem Bekanntenkreise sehe geachtet und sein Tod weckt vieler Mitgefühl. Vermischtes. * Präsidentenwahl. Im Reichstagshause zu Bertin, Geht's um den Stuhl des Herrn Schwerin. Die Roten setzen alle Hebel Ja Schwung für ihren August Bebel, sie hoffen, doch es ist ein Wahn, Die Mehrheit wählt Herrs Peter Spahn. Der Peter bleibt nicht allzu lange, Der erste Vize macht ihm bange, Desgleichen ist dem zweiten Vize Der rote Herr nicht nach der Mütze; Auch Paasche flüchtet querfeldein, Und Scheidemann regiert allein. Drei Lage währt die Trauerzeit, Dann ist man wieder wahlbereit Und, um den Aufruhr rasch zu dämpfe», Gibt man den Stuhl Johannes Kacmpfen. Vielleicht- daß dieser alles schlichtet! — Er kühlt sich freilich nur „verpflichtet" Und wird — wer weiß — in einigen Tagt» Dcr neuen Ehre still entsagen, Doch was verschlägt im Deutschen Reiche So eine Prüsidentrnleichetz