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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 06.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191202062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120206
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-02
- Tag 1912-02-06
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Monat
1912-02
-
Jahr
1912
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zugleich fest, daß dies nicht als eine erzwungene Abdankung betrachtet werden soll. A«d«re Paragrcpht« bandel» von der Organisation der kaiserliche» ClaS und der Brhandlrns der Mandschus. Die Mitglieder deS Kabinetts sprechen ihre Ueberzeugung aus, daß doS Uebercinkommen von den Republikanern in Nanking angenommen werden wird. Die -Verzögerung in der Veröffentlichung ist lediglich die Folge der gefährdete» Lage in P:ktng. Stadt und Land. Mitteilungen a«S dem Leserkreise für diese Rubrik nehme» wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 4 Februar. Ins volle Leben und Streben! Wir sind nun schon ein Stück inS neue Jahr gekommen, und unter den vielen Gedanken und Sorgen sür die Zukunst schwebt auch die bekannte Frage: Was soll der Junge werden? Ostern ist nicht mehr gar so weit, und in manchen Familien ist's doch noch nicht entschieden, welche Lausbahn der liebe Sprößling einschlagen soll. Aber auch wo man das schon bestimmt weiß, ist man vielleicht sorgenvoll gestimmt. Es geht ja eine laute und allgemeine Rede, deren trübes Leitmotiv immerfort dieses ist: Konkurrenz, Uebersüllung, späte Anstellung, Lohn- und Preisdrückerei, wenig Aussicht aus einen grünen, soll heißen, goldenen Zweig zu ge langen. Einzelne Bemse richten auch gleich ihre besonderen, öffentlichen Warnungstafeln aus. Sie deuten erschütternde Beispiele von Berufs- itrger und -Elend au, singen da» traurige Lied von der Arbeitstret mühle und von getäuschter Lebenshoffnung. Biel Wahres und Be herzigenswerte» steckt in solchen Klagen und Geständnissen. Dennoch soll gerade die Jugend die ihr so natürlich eignende LebenSsrcudigkeit sesthalten und tapfer hineingehen — in» volle Leben und Streben. Da» gilt doch auch heute noch, daß einem wirkliche» Können mancher Weg offen bleibt. Und die Arbeit, auch die bescheidene, alltägliche, an Raum und Zeit gebundene, hat ihre Ehre, wenn eine tüchtige Per sönlichkeit dahinter steht. Die Arbeit als eine Werte schaffende Kraft wird in unseren Tagen noch ganz anders gewürdigt al» etwa im deutsche» Mittelalter, trotz der damaligen Zünstc und Kunstleistungen. Die Welt ist srrier und vielseitiger geworden. Allerdings, es ist auch manche» ganz gut Patriarchalische und Sittenmäßige geschwunden, von dem wir wünschen möchten, e» wäre besonder» noch sür die jungen Leute eia bißchen da. Wer so z. B. in die alten Lehrlingsordnungen schaut, der merkt ja gleich einen Geist der Engigkeit und bisweilen auch der Pedanterie; aber die Jungen waren andererseits auss Beste mit der Häuslichkeit ihres Meisters verwachsen, und eine heilsame, häusliche Zucht war die selbstverständliche Psorte, durch die es dann in» selbständige, volle Leben und Streben ging. Heute fehlt'» oft an einem straff persönlich erzieherischen Uebergange zwischen Schulentlassung und AuSgelertnhaben. Die Freiheit kommt ost zu früh, und so wandelt sie sich vielfach in jenes Rohling- und Maulheldentum, das mit dem Lebe» fertig zu fein glaubt, just in der Zeit, wo das Leben als ernstes Strebe» erst anfangeu soll. Freies und sreudige» Schaffen uud doch ein lllefühl sür Pflicht und sittliche Schranken, ja eben wegcn dieses innere» uud höheren GebundenseinS jene» sreie und frohe Vorwärts wolle» im Leben, es ist ei» Ideal, aber kein unmögliche». Schiller hatte r» im Sinne, wenn er die starknervigen Verse mit anschaulicher Kraft gestaltete: „Tausend fleiß'ge Hände regen, Helsen sich i» munt rem Bund, und in feurigem Bewegen werden alle Kräfte kund. Meister rührt sich uud Gesellt in der Freiheit heil'gcm Schutz; jeder freut sich einer Stelle, bietet dem Verächter Trutz!" Wir wollen unserer moderne» Zeit baakbar sein, daß sic auch der Frau ein volle» Leben und Streben zubilligt und damit eine Selbständigkeit, dte in ihrer eigenen, weiblichen Art auf vielen Pfaden kulturerhöhend wirken kann. Einsichtige Eltern jucht» jetzt auch ihre Tochter so zu erziehen, daß sie für alle Fälle einmal i» der Lage ist, auf eigenen Füßen stehen zu können. Und die Frauen haben gezeigt, daß sie auch außerhalb der Welt deS Hauses etwa» zu fei» uud zu leisten vermögen. — PsstscheSverkehr. Dar amtliche Verzeichnis der Kontoinhaber bet de» Postscheckämtern im Reichs- Postgebiet »ach dem btande vom 1. Januar 1912 wird in de« nächsten Taseu erscheine«; «S umfaßt die Adressen von 82 446 Kontoinhaber». Dar Verzeichnis ist bet alle» Postavstolte» käuflich; der Bezuzi Preis beträgt 1.60 Nk. sür da« Exemplar. Kontoinhaber erhalte» eS auf Ver langen do» ihrem Postscheckamt unter Lastschrift deS Preises; auch können sie sich de« regelmäßigen Bezug der Verzeich nisses sowie der im Laufe des Jahre» erscheinende« Nach- träge durch einmalige Bestell»«« bei ihrem Postscheckamt sichern. — Fra« LoseM will sich, wie die „Continental- Times" melden, in den nächste« Tagen mit einem itali enischen Offizier verheirate«. — An die Parteifreunde und national- liberalen Wähler des 6 Reichstag»Wahlkreises! Dcr 6. ReiLölugöwuhU'eiS wirs als waulbtmokialnche Hochburg und sicherer Btsttz angesehen. Es galt für uns. im Wahlkampf Protest zu erbeben gegen die B hauptunp, daß ein nal-onal gesinntes Bürgertum dort nichts mehr zu suchen habe. Dort, wo der Sieg selbst bei größ-er Anstrengung kaum zu hoffen war, galt es trotzdem das vaterländische Banner hochzuhalten. Auf unsrer S^te standen rund 18000 Streiter Etoe stattliche Zahl! Nun aber gilt eS systematische Arbeit. Im Kamvie s lbü wurde ein verheißungsvollkl Aslans gewacht. Neue Ver eine bezeichne« den Weg, den wir gingen. Neue Freunde, neue Kämpfer iür die Zukunft! Dte Sozraldewokratie arbeitet ununterbrochen an dem Ausbau ihrer Organisa tion, ste dürste bald am Ende ihrer Leistungsfähigkeit au- gelangt sein. Wir stehe« am Anfang. Wt, haben bisher nicht allzuviel getan. Fehler erkennen, heißt sie beseitigen. Wir muffen die Nutzanwendung daraus zühe« und — arbeiten, unusterbiochen arbeite«: Fünf Jahre laug! Dann wird zur nächsten Wahl der Sozialdemokratie eine Orga nisation entgegentreten, gerüstet und stark Unser Kampf war nicht vergebeuS. Die große Mehrzahl der bür,erlichen Wähler ging mit unS. Das bietet erfreuliche Aussichten für dte Zukunft. Dank all' denen, die mit unS gige« uud herzlicher Dank all' den zahlreichen H Ker«, die in unverdrossener, selbstloser, z. T. direkt aufreibender Weise den Kampf durch'ühre« halsen. Dink vor alle« auch der bürgerlichen Presse. War unS auch nicht der Sieg be> schieden, so habe» wir doch alle da» Bewußtsein, der Partei und dem Vaterlande gedient zu habe«. Nun aber vorwärts weiter zu neuer Arbeit! Johannes Henman«. — Teuere Zette«! Die Teuerung mag verursacht sei« von wem uno wodurch eS auch sei, daß ist gewiß: ste besteht, und wird so bald nicht w iLe«. Besonders hart lastet die Teuerung zweifellos auf de« breite« Schicht«« aller Festbesoldeten, auf den Privatan-rstellten ebr«so wie auf de» zahlreichen Beamten in Staal und Gemeinde Der Beamte ist auf feste Bezüee angewiesen, dte er nicht nach Belieben erhöhen kann Die Anip üche, die auch von außen her an setve Lebenshaltung gestellt werde», bleiben bestehen; er kann darum die Verminderung der Kaufkraft deS Geldes auch sicht so ohne weiteres durch Herabsetzung seiner Lebenshaltung ausgletchen Gr ist immer wieder darauf hingewtesen, diese» Ausgleich von der Stelle zu erbitten, von der er angestellt ist Auch die Beamtes wissen, daß das Verlange» nach Auibefs rung ihrer Be züge nicht gerade geeignet ist, die Zahl ihrer F-eunde zu vermehrt»; auch ste wssen, daß ste vielfach al» die ewig Unzufriedene», die nie genug bekommen können, htngestellt werden. Teuere Zeiten zwingen ste aber dazu von ihren Arbeitgebern und AnstellungSbchörde» zum Ausgleich der Preissteigerungen, nicht zur Erhöhung der Lebem-altung eine Steigerung ihres Einkommen» zu erbitten Da» find ste einfach de« Hunderttausenden von Familie» von Frauen und Kinser« schuldig, deren E nährer ste ft«d; jeder a«- dere könnte an ihrer Stelle «echt ander» handeln. Sehr mit Recht erklärt« Kultusminister Dr. Beck kürzlich in der 2. sächsische» Kammer — e» handelte sich dabei um die Geistlichen — «tu solche» vewühen sei „nicht die Per« «etnung, sondern dte Erfüllung einer ethische« Aufgabe. De»« jede« Familte«oberhau,t hat diese ethische Aufgabe, für seine Angehörige» zu sorgen." Wer dies- Zusammen hänge einmal gründlich ßber»e»kt wird künsttq nicht wehr so leicht bereit sem, GehaltSwünsche der Beamte» u»d Lehrer al» Ausfluß einer nie zu befriedigende» Begehr lichkeit zu verurteile«. — V«« der J««d i» Februar. Mit dem 31. Januar hat dte Huupljagdsat on thr Eade erreicht. Der letzte Januar galt demnaL alter G pstogevhett zu- folge in Jägerkreiseu al» sogenannter „Jugdstlveftertag". Die Hasenjagd erreichte nach sächsischem Jagdgesetz mit dem 3l. Januar ihr Ende; Freund Lawpe hat nun wieder bis Eide September bet unS Ruhe Selten io einer Jagdfatfo» ist der Ertrag an Hasen so reich ge- wesen wie in dieser. Lon avderen Wtloarten treten mit dem 1. Februar in die gesetzliche Schonzrtt noch die Rey böcke ein, während weibiich-S Rehwild schon vom 16 De- zember an in Schonzeit steht. Weiter tritt noch gesetz liche Schovz-it ein für Fasanen auß-rhalb der Fasanerien, Schnepfen, Auerhähve, Buk und Haielwtld, Wachteln und B-kassim«. Schütztet ist «ach sächsischem Jigdrecht noch im Februar wännlchi-s urd weibliches Edel- uud Damwild sowie wild« E ten u d Ziemer. — Die neue Kältewelle, die in der Nacht zum Sovvaberd zu uns grtommea ist, mack-t sich diesmal empfindlicher beme kbar als jene vor 14 Tagen, denn ste brsLte unS die bis j-tzt niedrigsten Temperaturen diese» Wm erS Schon während des Sonnabends sank die Queck silbersäule immer tiefer, und am gestrige« Sovntaz in den zweiten Morgenstunden waren an verschieden freie« Stellen in der Stadt 24 Grad Celsius und früh um 7 Uhr noch 18 Grad. Im Laufe des gestrigen heiteren uud fast windstillen Tages mochte stch dir Wi'kung d-r Sonne zwar etwas bemerkbar, immerhin zog eS bet 12 blS 14 Grad empfindlich um die Nase und ließ jung und alt in ra'che Bewegung kommen. I Cossebaude waren grster« nachmittag uw 2 Uhr 16 G ad Kälte, auf dem be«ach- barte» Osterbergc dagegen vm 14 Grad Auch von anderen Orten werden merkwüidige Kälteverhältkisse gemeldet. Nach d-m Berichte der LavdrSwettrrwaite herrschte« am Sonnabend früh 7 Uhr z. B iu Reitzenhain 11,7 Grad auf dem Ftchtelberge zu gleicher Zett 15 Grad, während am Sonntag früh 7 Uhr in Rc-yenhai« 26 Grad, auf dem Fichtelberge jedoch nur 20 Grad Kälte herrschte«. D-r Schneefall, der stch vor Eintritt der Kälte einst-Ute, kam gerade zur rechten Zeit, um den Felder« und Flure« dte nötige Schutzdecke gegen Frostschäden zu gewähre«. Nach der Wetterlage, die bei u«S von einem Hochdruck««- otet bedingt wird, steht strenger F'vst auch weiter m Aussicht. — Ueber das Thema „Ratio««! ««d liberal" führte am Sosnabend im Natlonaltiberalen Verein W'.l»druff Herr Dr. Görler-DreSde« ungefähr folgende» aus: „Ja der Mttie deS vorige« Jahrhunderts wäre» «ational und liberal zwei verschiedene Strömungen, dte miochmal in scharfe« Gegensatz zu einander träte«. Der im Jahre 1859 gegründete Nationalverein hatte viel mit demokratischen Strömungen zu kämpfen, alS er stch später unter BtSmarcks Einfluß zu stark für de« Militarismus engagierte. Diesen Bestreben trat der nationale Liberalismus und die aus diesem später hervorgehende Fortschrittspartei evtqrgen, die die Politik Bismarck» bekämpfte. AIS sich diese aber im Kriege gegen Frankreich so glänzend bewährte,, vollzog stch auch eine Wandlung in den Anschauvgen dieser Partei und ste gad ihre oppositionelle Stellung gegen BiSmarck auf. Sie schwenkte etwas «ach recht» und andererseits ließ stch auch die konservative Partei herbes etwas freier zu denke», so daß fth beide Parteien zusammensanden und so die Nalionalliberale Partei ent stand. Seit dieser Zeit ist ste al» selbständige Partei hervorgetrete» AuS dem Programm derselben ist hervor- zubeden, daß der liberale Gedanke über dem nationalen dominiert. Bor allem erkennt ste die Bedeutung der Rüstungen für Landheer und Marine an und hat die» auch durch ihre Stellungnahme im Reichstage bewiese«. Mann für Manu hat ste stch im Jahre 1874 an die Selle Bismarcks gestellt u«d dte damalig« Milttärvorlage bewilligt. Wenn ste dann weiter gezwungen war, gege« dte Politik Caprivi» Front zu machen, so hat sie doch wiederum die Politik Bülow» unterstützt. I« de» siebziger Jahre« wäre« die Natiovalliberalen treihändlertsch gefirmt, änderte, aber ihre Ansicht aut dem Parteitage 1884 und verzichteten dann auf ihr ganze» damalige» Steuerprogramm. Der neue« Milttärvorlage von 1887 verhalfen ste dadurch zur Annahme, alS ste durch ihre Bewilligung der neue« Steuer« für die uötigenMittel sorgte». Haben «u« dieWahle« von 1890 gezeigt, vaß auf eine sichere Gefolgschaft nicht zu rechnen ist, den« die Mandate gingen in diesem Jahre von 99 a«f 45 zurück, so war man doch genötigt, die bis- heiige Politik weiter zu verfolgen. Daß die Schutzzoll politik ihre Berechtigung har, beweist der Rückgang der i« Landwirtschaft tätigen Bevölkerung von 43 Prozent im Jahre 1882 auf 28 Prozent im Jahre 1900 der gewerbe treibenden Bevölkerung überhaupt Es muß immer wieder betont werden, daß der NationolliberaliSmuS ein Förderer j de» gewerbliche« uns verkehlSwäßigen TunS ist Ein Triumph -er Wissenschaft- Beseitigung der chronischen Stußtverstopfung ohne Abführmittel. Der einzig richtige Weg Mr Vlatreinigung. „Blut ist ein ganz besonderer Säst", sagte Goethe. „Blut ist flüssiges Leben", sagt der Arzt. Blut ist das Oel der Lebensflamme, »er Brkämpfer, aber auch der Urheber zahlreicher Erkrankungen. Wie bekannt, liegt die Quelle des BluteS im Darm. Von dorther stammen mithin schon die Krankheitskcime, die von dem Blut durch den ganzen Körper verschleppt werden. Wenn daher der Darm nicht richtig funk- tiouiert, ist auch der ganze Organismus in Unordnung. Neuere Forschungen haben nun nachgewiescn, daß die bei mangelhafter Darmsunktion sich bildenden Krankhcitskeimc sehr häufig Von gewissen im Darm schmarotzenden Kleinlebewesen (Bakterien) her- rühren, und in diesen letzteren sieht jetzt die Wissenschaft di- Haupt- ursache zahlreicher schwerer, sowohl akuter wie chronischer Leiden. So, um nur eine» der wichtigsten herauszugrcisen, die der chronischen Sluhlverstopfung IN zahlreichen Fällen. Mit der Erkenntnis der wahren Ursache dieies All-rweltlcidcns sind natürlich jetzt auch die Wege zu seiner radikalen Beseitigung ge geben. Wenn man die chronische Stuhlverstopsung bislang mit Ab führmitteln zu beseitigen suchte, so war man dabei, wie dies jeder bestätigen kann, der schon einmal längere Zeit daran gelitten, ganz und gar aus dem Irrwege. Mit Abführmitteln läßt sich wohl daS Leiden sür den Augenblick, nicht aber seine Ursache bekämpfen. Im Gegenteil, je länger Abführmittel genommen werden, desto schlimmer wird die Sache. Di« Ursache des Uebels liegt eben sehr häufig in den genannten Fäulnisbakterien, und erst dadurch, daß man diese unschäd lich macht, kann man das Leiden mit seinen oft furchtbaren Folgen mit der Wurzel auSrotten. Bakterien lassen sich nun aber nicht durch > Abführmittel auS dem Darm vertreiben. Zu ihrer Vernichtung müssen ganz andere Wege eingeschlagen werden, und sic führen uns zu den Desinfektionsmitteln. Durch sie muß der Nährboden der Mikropen, der doch ihr Wachstum und ihre Vermehrung allein ermöglicht, so beeinflußt werden, daß ihre Lcbensbedingungen aushören. Als ein solches Mittel, das eine ganz enorme Darmdesinscktion ohne jede schädliche Nebenwirkung ermöglicht, empfiehlt der Direktor des weltberühmten Pasteur-Instituts zu Paris, der sür seine genialen Forschungen mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Bakteriologe und Arzt Professor Ar. H. Wetschnikoff, die bulgarische Sauermilch — > den Moghurl. Dieses seit Jahrhunderten im Orient als leben«! verlängerndes Mittel in hohem Ansehen stehende Milchpräparat, daS ähnlich wie Kefir zubereitet wird, enthält ein hefeartiges Ferment, Majamin genannt, das die merkwürdige Eigenschaft besitzt, erst im Darm große Mengen Milchsäure zu erzeugen. Und Milchsäure in ihrem Entwicklungsstadium ist der grimmigste Feind der schädlichen Darmbakterien, weil durch sie deren Nährboden so „versäuert" wird, daß ein Weiterwachstum aushört. Mit Hilse von Majamin, welches wir unter der ständigen Kontrolle des Bakteriologischen Instituts Dr. Piorkowski in Berlin aus bulgarischer Dophurt-Milch isolieren lassen, ist heute jeder in der Lage, nach einem ganz einfachen Rezept sich Doghurt für wenige Groschen selbst herzustellen. NeuerdtngS lasten wir aber auch aus Majamin ein äußerst wohlschmeckendes Dessertgebäck, Majapan ge nannt, Herstellen und geben so denjenigen Patienten, denen die Zube reitung des Doghurt zu umständlich sein sollte, oder die fürchten, durch längeren Genuß von Joghurt an Gewicht zuzunehmen, eine neue Darreichungssorm des Majamin-Fermentcs sür sich allein. Der Ge halt eines einzigen Stückchens Majapan an wirksamer Doghurt- Substanz entspricht dem einer großen Tasse Doghurt; eS besitzt mithin die gleiche darmdeSinfizierende Wirkung und ist dabei noch wesentlich billiger. Bequemer kann man den Menschen, der Doghurt anzuwenden genötigt ist, aber aus dem einen oder anderen Grunde Milch nicht gerne nimmt, seine „Pille", in diesem Falle ein seines Dessert, gar nicht verabreichen. Zn Majapan ist jetzt endlich das Ideal eines ebenso unschädlrchen, wie angenehm zu nehmenden Wittels zu einer gründlichen Aesinfektion des Aarmes geschaffen worden, das auch dann noch hilft, wenn Absührmittel versagt haben. Dabei besitzt Majapan keinerlei abführende Wirkung und kann auch Kindern, die es gerne nehmen, monatelang als Dessert zu den üblichen Mahlzeiten gegeben werden. > Es sollen Majapan nicht nur Patienten nehmen, die an chron. Stuhlverstopfung leiden, oder die an einem anderen Darmleiden I Durchfall, Brechdurchfall, Blähungen, Verdauungsschwäche, Hämor rhoiden), an eincin Leberleiden (Anschoppung), Gallenleiden (Gallensteinen), Mierenleiden (Etwciß, Zucker, Wassersucht, Nieren gries und Blajcnsteinen), an Kiehl oder Wheumatismus erkrankt sind, oder die eine Disposition zur Blinddarmentzündung be sitzen, sondern auch «reichsüchtige, Nervöse, Korpulente usw: Alle diese Leiden haben eben mehr oder weniger ihren Ursprung in einer ungeregelten Darmtätigkcit. Dann soll aber auch Majapan bet keiner Mahlzeit jener Patienten schien, bei denen die im Blut zir kulierenden schädlichen Stoffe sich alS Kaulausschlag, Flechten, Nufleln, Geschwüre, Furunkel usw. abzulaaern pflegen. Hier wirkt Mmapan ganz anders als die sogenannten Blutreinigungstees, alS Seifen usw., mit denen immer nur ein Sympton des Leidens, niemals aber dieses selbst getroffen wird. Wer sich für den Gegenstand interessiert, laste sich von uns eine Nrobe kommen, die wir bercitwilligst kostenlos und franko jedem »senden, der uns den hier angehängten Bestellzettel ausgesüllt ein ender und ihm 20 Pfennig für Porto usw. beifügt. Wir legen der Sendung eine, aus der Feder eines praktischen Arztes stammende, hochinteressant geschriebene Broschüre bei, in der zahlreiche Aeußerungen hervorragender Professoren uud Mediziner über die dann- und blut reinigende Wirkung deS Joghurt und deS Majamin-Fermentcs ab- gcdruckt sind. Aagvurt Le«tra!e »» Nr A Schaffner L Co., Berlin Gru««W»!d. 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